GeisteskrankheitKurzMord

Einsame Wanderin

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Ihre langen, rabenschwarzen Haare schwebten wie Federn in der Luft, durch den kühlen Wind, der auf ihrer elfenbeinfarbenen Haut eine leichte Gänsehaut hinterließ, und sie instinktiv ihre dürren Arme um ihren Oberkörper schlug. Es war ganz schön kühl für einen Tag Anfang des Sommermonats. Im Einklang mit den saftgrünen Grashalmen, schien es so, als würden ihre Haare in eine ganz bestimmte Richtung zeigen. Aber was mochte sich dort wohl verbergen? Neue Freunde? Leute, die sie akzeptieren würden? Das Mädchen wusste es nicht. Alles, was sie wusste war, dass sie ganz alleine war. Abgeschnitten von jenen, die sie liebten. Sie hatte niemanden mehr. Und sie würde auch nie jemanden haben werden. Aber warum? Was hatte sie denn falsch gemacht? Was hasste die Welt nur an ihr? Die Antwort darauf kannte sie nicht. Alles, was sie all die Jahre über als einzige Antwort auf ihre inneren Fragen bekam, die ihr den Schlaf raubten, waren Verachtung und Hass. Andere Gefühle kannte sie nicht. Sie hatte nie die Chance gehabt, sie kennenzulernen, weil ihr niemand die Chance gab, sie richtig kennenzulernen.

Von innen war sie sehr verschlossen und schüchtern gegenüber anderen. Sie zeigte ihre Gefühle kaum, hielt sie immer verschlossen für sich und die Außenwelt. Doch von Außen war sie so hübsch, wie eine strahlende Blume. Ihre blutrote Iris, die die Farbe eines Rubins hatte und die blutigen Tränen, die sie regelrecht vergoss, wenn sie traurig war, waren nur eines ihrer wunderschönen Merkmale. Mit einem schönen Lächeln, das jedes Herz zum Schmelzen brachte, drehte sie sich zu ihrem neuen Spielkameraden um, der wie Espenlaub zitterte, nicht in der Lage, auch nur ein Glied zu bewegen. Wie sollte das denn auch möglich sein, wenn die schweren Holzpfeiler einem die Hände durchbohrten und die Spitzen sich bei jeder kleinsten Bewegung immer tiefer in die Pulsader bohrte? Schreien brachte auch nichts, da sein Mund mit Klebeband zugeklebt war. Das Mädchen mit den toten, kohleschwarzen Haaren, ging mit langsamen Schritten zu ihrem Kameraden hin, und fragte ihn, mit einer von Wahnsinn getriebenen Stimme: „Du bist jetzt mein Freund, nicht wahr? Du wirst mich nie mehr alleine lassen. Du wirst bei mir bleiben, für immer! HABE ICH RECHT?!“ Das Lachen des Mädchens, was sonst so weich und fröhlich wirkte, war nun mehr ein kratziges Kreischen. Ihr Freund zitterte noch mehr beim Anblick ihrer scharfen, spitzen Reißzähne, die sich durch ihr krankes Lachen entblößten.

Ein dumpfer Schrei ertönte, während das Mädchen sich nun neben den Jungen kniete und ihm gewaltsam seinen rechten Arm abriss. Blut spritzte auf ihr Gesicht und ihr schäbiges, schwarzes Kleid und zeichnete ein schönes Muster aus lauter kleiner Tropfen, die ineinanderliefen und sich zu einem Stern verformten, dessen eine Zacke gebrochen war. „Deine Knochen kann ich gut als Schmuck bei mir tragen, so wirst du immer bei mir sein, mich nie alleine lassen!“, kicherte sie mit finsterer Stimme und begann, Fleisch von Sehne und Knochen zu trennen. Jetzt zog sie quälend langsam einen der Holzpfeiler heraus, und stach ihn dem Jungen in die Brust, der unter Tränen aufschrie und sich vor Schmerzen windete, sie anflehte damit aufzuhören. Doch das fröhliche Mädchen machte mit einem breiten Grinsen weiter. Mit ihren weißen Reißzähnen, die in der Sonne wie Diamanten glänzten, riss sie das Loch auf und hinterließ eine große, klaffende Wunde in der Brust ihres Freundes. Vorsichtig brach sie ihm einen Rippenknochen nach dem anderen und legte sie zu ihrer Sammlung hinzu. Sie genoss es vollkommen, ihre Hände in das warme, dicke Blut zu tauchen und den Geschmack auf ihren Lippen zu schmecken. Inzwischen gab der Junge keinen Ton mehr von sich. Kein Stöhnen, kein Schreien. Es blieb still. Totenstill.

Nachdem das Mädchen ihre neuen Geschenke des Jungen an ihrem Körper angebracht hatte, betrachtete sie sich selbst im Spiegel. Ihre rabenschwarzen Haare hingen in schönen Locken an ihrer Schulter herab, und ihre smaragdgrünen Augen spiegelten ihre emotionslose Miene wieder.

Sie war ein so hübsches und freundliches Mädchen… Also wieso zur Hölle konnte sie niemand leiden?  

Geschrieben von:  () 11:38, 5. Mai 2017 (UTC)

Bewertung: 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Überprüfen Sie auch
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"