KurzPsychologischer Horror

Training

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Wir stehen draußen und rauchen. Ich sehe dich an. Dein Blick ist auf den Boden gesenkt. “Ganz schön kühl heute, was?”, sage ich und nehme einen Zug von meiner Zigarette, schaffe es aber nicht, deine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Der Boden ist wohl heute interessanter, entweder das, oder du bist wie so oft nervös in meiner Gegenwart. Ich muss schmunzeln. Deine Schüchternheit hat mir schon von Anfang an gefallen. Umso mehr gefällt es mir, dass du angefangen hast zu trainieren. Ich denke darüber nach, wie du zu den anderen Jungs gemeint hast, du hättest dich nun endlich im Fitnessstudio angemeldet. Gute Idee von dir. Sport wird dir gut tun. Festigt den Geist und den Körper. Wer weiss, vielleicht fällt es dir dann irgendwann leichter, den Blick oben zu halten. Mich anzusehen. Ich hätte schon gerne, dass du mich einmal so richtig ansiehst und auch wahrnimmst. Ein einziges Mal würde mir eigentlich schon genügen. Ich seufze und drücke meine Zigarette aus. Der Griff in die Hosentasche passiert wie automatisch. Ich ziehe die Schachtel heraus und strecke sie dir hin.
“Noch eine?”, frage ich, obwohl bei dir noch kein Bedarf für Nachschub besteht. Du rauchst langsam, bist nicht so gierig wie ich und sagst dennoch nie nein. Aber heute winkst du ab, keine zweite Kippe, auch nicht schlecht. Du scheinst es wohl mit dem Sport und deiner Gesundheit echt ernst zu meinen. Hut ab. Mal sehen, ob du es auch durchziehen wirst. Verlockungen lauern ja überall, das weiss ich nur zu gut. Ich zucke mit den Achseln und schiebe die Packung dorthin zurück, wo sie hingehört – dann lehne ich mich am Gemäuer hinter mir an und schaue zum Himmel hinauf.
“Mir ist zu Ohren gekommen, dass du angefangen hast, zu trainieren”, sage ich wie beiläufig. Und siehe da, da ist es, das leichte Erschaudern, das über deinen Körper hinweg fegt, was ich so liebe und von dem du dir erhoffst, dass es mir nicht auffällt, doch es fällt mir  auf. Ich weiss, wie du tickst, habe dich durchschaut und als du nickst, statt etwas zu erwidern, muss ich grinsen. Du bist so berechenbar und trotzdem machen mir unsere kleinen, privaten Unterhaltungen so viel Spass.
“Und, sieht man schon was?”, frage ich und hebe die linke Augenbraue verschmitzt an. Dein schüchterner Blick schweift kurz zu mir, ehe du den Kopf schüttelst. Du öffnest den Mund, als würdest du etwas sagen wollen, da kommt aber nichts. Das Loch wird lediglich mit der Kippe gestopft und dein Fokus geht wieder Richtung Boden. So langsam wünsche ich mir, ich hätte die gleiche Anziehungskraft auf dich wie der Asphalt, auf dem wir beide stehen. Tja, ich locke dich schon noch aus deiner Reserve. Ich habe so meine Tricks.
“Ach nein?”, ich lache leise in mich hinein. “Sowas dauert halt seine Zeit. Wie sagt man so schön, Rom wurde schließlich auch nicht an einem Tag erbaut, was? Ich kenne da ein paar gute Methoden, die ich liebend gerne mit dir teilen würde, so von Mann zu Mann. Wir müssen uns ja gegenseitig ein bisschen unter die Arme greifen, nicht wahr? Apropos, wir haben im Keller eine Hantelbank, soll ich dir die einmal zeigen? Ist zwar nicht mehr die Neuste, aber die gibt echt was her”, ich deute mit meiner Hand Richtung Tür und sehe das altbekannte Schaudern, das dich packt, doch bevor du Einwände vorbringen kannst, packe ich dich am Arm und ziehe dich einfach mit mir mit. “Komm, ich zeig’ sie dir. Die wird dir gefallen.”

Als wir vor der Hantelbank stehen, merke ich, dass du, ohne sie bereits ausprobiert zu haben, schon ins Schwitzen kommst.
“Nicht schlecht, das Teil, oder?”, schwärme ich und steuere zielstrebig auf die Gewichte zu. “Ich hoffe, die haben dir im Fitnessstudio gesagt, dass man so eine Bank nicht alleine benutzen sollte. Da kann so einiges schief gehen, wenn man nicht aufpasst”, beginne ich und zwinkere dir zu. “Keine Sorge, ich kenn’ mich damit aus, ich trainiere nämlich ab und zu mit meinen Jungs. Wollen wir mal schauen, wie viel du stemmen kannst?” Ohne deine Antwort abzuwarten, deute ich auf die Bank. “Leg dich hin, ich kümmere mich um den Rest. Vertrau mir, ich kenn mich wirklich damit aus. Hey, wenn du willst, könnte ich dich auch trainieren?”, die Frage ist von mir einfach so spontan in den Raum geworfen, doch je länger ich über das Gesagte nachdenke, umso mehr Gefallen finde ich daran. Hey, ja, warum nicht? Ich könnte dich wirklich trainieren. So regelmässig. Das wäre doch was.

Das Schöne ist, dass du dich meiner Aufforderung fügst und wenig später auf der Hantelbank liegst. Zwar nicht wie einer, der trainieren will, eher wie einer, der die Hosen ganz schön voll hat. Aber das macht mir nichts aus. Ich mag den kleinen Angsthasen in dir. Ehrlich gesagt, stehe ich total darauf, wie nervös du in meiner Nähe wirst. Das heißt, da ist doch was zwischen uns und du fühlst es auch. Und wie du es fühlst, denn du zitterst, als ich mit den Gewichten näherkomme und unsere Blicke sich endlich treffen. Oh ja. Ich merke an deiner Unterlippe, wie aufgeregt du bist.
“Einmal Arme ausstrecken”, fordere ich dich auf. Für einen kurzen Augenblick keimt Verwirrung in deinem hübschen Gesicht auf. Und da ist es wieder, du willst den Mund öffnen, doch stoppst, bevor ein Wort herauskommen könnte. Ich schmunzele zufrieden, als du meinem Befehl nachkommst und tust, was ich von dir verlange. “Wie gesagt, ich kenne ein paar gute und sehr effektive Methoden, um Muskeln aufzubauen”, flüstere ich und knie mich neben dich hin. “Und die machen sogar Spaß, ganz anders, als das, was die so im Fitnessstudio anbieten”, ich greife zum Seil unter der Bank und beginne es heimlich aufzurollen. Deine Augen wirken unruhig und anders als draußen, hast du nun die Decke ins Visier gefasst. Ob du dich jemals trauen wirst, mich länger als ein paar Sekunden anzusehen?

“Eine Sache noch, bevor wir anfangen”, sage ich und ringe um einen normalen Tonfall. “Am besten, du ziehst das aus, wir wollen ja nicht, dass es dreckig wird, falls du ins Schwitzen kommen solltest.”
Du verstehst mich auf Anhieb, kommst aber nur zögerlich meiner Bitte nach. Das macht mir nichts aus. Ich könnte dir ewig zusehen, wie du dich aus dem Kleidungsstück kämpfst. Als nackte Haut die Hantelbank küsst, schnappe ich blitzschnell nach deinen Handgelenken und binde sie routiniert an den Gewichten fest. Du fragst nicht einmal nach, was ich mit dir mache oder wie dir geschieht. Ob es blindes Vertrauen, Vorfreude oder die Furcht ist, die an dir nagt, ich bin mir sicher, wenn wir erst einmal loslegen, wird es dir am Ende zusagen, genauso wie du mir zusagst.

“Weißt du”, sage ich und sauge den Anblick von dir, oberkörperfrei, auf dieser schwarzen Bank genüsslich in mir auf. “Ein bisschen sieht man’s schon. Dass du trainiert hast”, ich schlucke und hauche den Rest in dein Ohr. “Gefällt mir. Ja doch, das gefällt mir sogar sehr.”

Und da ist es wieder, dieses Schaudern, was dir zu eigen ist, wenn ich dir nahe komme. Dein ganzer Körper ist angespannt bis in den kleinen Zeh und deine Lippen so fest zusammen gepresst, dass ich mir sicher bin, ich könnte nicht einmal mit Gewalt etwas dazwischen schieben. Dummerchen, darum geht es mir doch gar nicht. Wir trainieren hier was ganz anderes.
“Also, bereit für das Training?”, frage ich. Du nickst. Gut so, kleiner Angsthase, du hast ja auch keine andere Wahl.

“Sehr gut, aber sei gewarnt, diese Übung hat es echt in sich, du wirst deine ganze Muskelkraft dafür brauchen.”

Ich lache. Leise. Und schon wieder. In mich hinein. Sehe dir an, wie die Vorahnung sachte unter deiner Schädeldecke kitzelt und dich quält. Und bevor wir überhaupt anfangen, weiss ich, dass ich hiervon einen Nachschlag brauchen werde. Ja. Wir sollten das unbedingt einmal wiederholen. Training bringt letztlich nur was, wenn man am Ball bleibt. Oder nicht?

“Hast du das verstanden?”, hake ich nach, als dein Mund nach wie vor verschlossen bleibt. Du nickst, was ich als Anlass sehe, mein Vorhaben hier und jetzt in die Tat umzusetzen. “Okay, erstens, ich werde dich nicht losbinden, du wirst dich befreien müssen”, flüstere ich und schiebe meine Hand vorsichtig in deine Hose hinein. Wehren kannst du dich ja sowieso nicht mehr.
“Und zweitens, ich werde erst damit aufhören, wenn du entweder für mich gekommen bist oder dich losgerissen hast.”

Und kaum habe ich dich berührt, fangen deine Muskeln schon an zu arbeiten. Und wie sie arbeiten. Ja, ich weiss, meine Methoden sind sehr effektiv und ja, normalerweise dienen Ministranten ihrem Priester auf eine andere Weise. Aber ich war schon immer speziell und habe so meine Dämonen im Kopf. Was soll ich sagen, Gott ist zwar gut, aber der Teufel ist einfach besser.

Auszug aus einer Zeitung:

“Nach dem Gottesdienst fesselte er seinen Ministranten”

P.* leugnet die Vorwür­fe, legte gegen einen Strafbe­fehl über vier Monate Haft Einspruch ein. Deshalb nun der Prozess.

„Als ich ihm sagte, dass ich ins Fitnessstudio gehe, wollte er meinen Muskelaufbau ver­messen. Dafür sollte ich mich bis auf die Unterhose auszie­hen. Alle ein bis zwei Monate maß er mit einem Maßband an Armen, Beinen und Brust­korb nach“, so der schwer traumatisierte 30-Jährige bei seiner Aussage.
Weiterer Vorwurf von Staats­anwältin E.* gegen den Angeklagten: „Damit Sie sehen konnten, wie stark der Ge­schädigte sei, musste sich dieser auf eine Liege legen. Nur in Unterhose wurde er an den Handgelenken gefesselt und aufgefordert, sich zu be­freien.“ Fünf Minuten lang sei das Op­fer dann unter der Unterhose massiert worden.

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