EigenartigesKreaturenLangeMordOrtschaften

Aller Hass der Welt – Teil 3: Ein Fluch der einen immer begleitet

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Teil 3: Ein Fluch der einen immer begleitet

Zoran schaute sich wie so oft in der Höhle um. Irgendwie brauchte er einmal eine andere Aussicht, als diese Felswände. Mittlerweile war er schon Monate hier drin. Dann und wann kam Georg vorbei und brachte Vorräte, sowie Informationen über die Außenwelt. Mittlerweile duzte er auch Georg, wo er ihn besser kennengelernt hatte. Während Georg schneller mit dem duzen warm wurde, braucht Zoran generell etwas dafür, bei Erwachsenen.

Zoran erfuhr, dass der Fluch schon seit mehreren Zeitaltern Menschen belegte, die in diese Höhle gerieten. Wie diese Höhle entstand, weiß keiner. Der Fluch fing immer erst klein an, aber dann explodierten die Auswirkungen regelrecht. Desto mehr Menschen man begegnete, desto mehr wuchsen die Auswirkungen an sich. Zoran lebte in einer Großstadt und viele sahen ihn dort, schon allein auf dem Schul- und Heimweg. Daher ging es auch so schnell los, mit dem Zusammenbruch seines Lebens. Aus diesem Grund wollten schon einen Tag nach Zorans Erhalt des Fluchs, ihn alle töten.

Schlimmer war es noch, wenn Menschen sowieso eine dunkle Seite hatten. Zoran hatte am See einen Serienmörder getroffen. So viel hatte er erfahren. Offenbar hatte die Polizei die tote Frau und den Mann untersucht. Die Frau war eine vermisste Prostituierte und der Mordfall des Mannes, war rätselhaft, man wusste nicht, dass Zoran ihn umbrachte. Um mehr Licht ins Dunkel zu bringen, wurde das Haus des Mannes untersucht und im Keller ein Käfig gefunden. Es gab auch Hinweise, dass mehr Frauen dort eingesperrt gewesen sind. Dann untersuchte man den See und fand 6 weitere Frauenleichen auf dem Grund.

Da Zoran einem Mann begegnet war, der sowieso keine Probleme hatte, jemanden zu ermorden, waren die Auswirkungen des Fluches um ein vielfaches schlimmer. Der Mann schaltete in den Berserker Modus um, als er Zoran erblickte. Laut Georg konnte es sogar noch übler werden, wenn Zoran so jemanden begegnete, der eine persönliche Fehde mit ihm hatte. Da kamen ihm gleich Gedanken über Michael Geissner und seine Bande. Wenn diese Leute noch monströser werden konnten, sollte er wohl alle Rachegedanken beiseite legen. Es war schon unheimlich und gefährlich gegen den Serienmörder zu kämpfen.

Er wartete auf Georg, heute war es wieder Zeit, zumindest wenn er das Datum richtig markiert hatte. Zoran hatte sich von Georg zweimal einen Kalender bringen lassen. Einmal einen für das letztes Jahr und jetzt auch einen, wo ein neues Jahr angebrochen war. Heute war der 07. Februar und er feierte seinen 18. Geburtstag. Genaugenommen hätte er seinen Geburtstag gefeiert, wäre sein Leben noch normal gewesen. Georg wollte ihm helfen und sprach davon Experten des Okkulten zu kennen, die vielleicht etwas unternehmen konnten, aber wie viel konnten sie wirklich erreichen. Beide hatten keine Ahnung, Georg meinte nur, dass er jemanden kontaktieren würde und dieser bald käme. Ob es wirklich Zoran Leben normalisieren würde, bezweifelte er aber.

Zoran vermisste ständig sein altes Leben. Wie gerne würde er noch seinen Hobbies nachgehen, wie gern hätte er in Kürze das Abitur gemacht, wie gern würde er jetzt bei seiner Familie und seinen Freunden sein. Aber so sehr es sich auch wünschte, sein altes Leben kam nicht mehr zurück. Manchmal konnte er einfach nicht mehr und legte sich einfach nur hin, ohne jeden Antrieb. Er hatte sogar einmal Suizidgedanken, konnte diese aber schnell abschütteln. Sein Leben war jetzt zwar scheiße, aber er wollte nicht aufgeben und er fand immer noch Dinge, die sein Interesse weckten. Die Höhle in der er steckte, war mit einem sehr großen Höhlennetzwerk verbunden, laut Georg konnte er in diesem Netzwerk sogar zur Höhle mit den roten Kristallen kommen.

Wirklich Interesse die Höhle mit den roten Kristallen aufzusuchen, hatte er nicht. Dennoch erkundete er die Höhlensysteme und schaute sich um, was es zu entdecken gab. Er fand sogar eine Höhle, die schon ein eigenes Ökosystem besaß. Vorher hatte er nur mal einen Bericht im Fernsehen gesehen, wo von so einer Höhle berichtet wurde, einfach zu finden waren diese nicht.

Natürlich kannte er die Wegverzweigungen mittlerweile immer besser und besser. Er hatte von Georg zwei Taschenlampen und mehrere Batterien bekommen. Auch wenn er Zoran davon abriet, da es gefährlich sein konnte, wusste er doch, dass dieser sich nicht ewig daran halten würde. Kein Mensch wollte in einem Gefängnis leben und das Höhlennetzwerk bot eine Chance etwas zu erkunden und sich freier zu bewegen. Zoran fand auch den unterirdischen See wieder, welche zur Höhle mit den roten Kristallen führte. Allerdings wagte er sich nicht noch einmal zu dieser Höhle. Wahrscheinlich konnte ihm nicht noch mehr passieren, aber er verband keine guten Erinnerungen mit dem Ort.

Nach draußen zu gehen, war aber riskanter. Georg riet hiervon wirklich dringend ab. Zoran war in der Höhle von den Menschen abgeschirmt und auch der Fluch wurde geschwächt durch die Runen an den Wänden. Es war nicht nur wichtig, dass er sich von den Menschen fern hielt, um nicht angegriffen zu werden, mit weiteren Begegnungen wurde auch der Fluch schlimmer. Zunächst griffen einen nur Menschen an. Wenn man zu vielen Menschen begegnete und immer entkam, würden aber irgendwann auch Tiere von dem Fluch beeinflusst werden und die Zahl der Todfeinde steigt.

Wenn der Fluch zu sehr wuchs, konnte Zoran sogar sein eigener Todfeind werden und sich selbst so sehr hassen, wie die Anderen. So etwas fand bei zwei der früheren Opfer tatsächlich statt, welche sich selbst dann bestialisch umbrachten. Aus diesem Grund gab es in der Höhle auch keinen Spiegel, laut Georg soll auch der Anblick des eigenen Gesichts den Fluch stärker machen.

Aber so häufig er auch die Warnungen von Georg vernahm, ihm fehlte der Anblick der Sonne. Er brauchte mal wieder frische Luft. Des Nachts ging er schon zweimal raus ans Freie, um wieder frische Luft zu bekommen, tagsüber hatte er sich noch nicht wieder getraut. Drinnen ging er immer an die Tür, welche von außen verborgen war. Man konnte diese von innen sogar verriegeln, sollte der Verfluchte mal entdeckt werden. Er horchte innerlich, ob er Menschen draußen spürte. Es gab sogar eine Rune, die einem darin unterstützte, wahrzunehmen wer in der näheren Umgebung war. Diese nutzte Georg jedes Mal, da er nicht wie Zoran die Emotionen der Leute spüren konnte.

Zoran wartete auch diesmal vor der Tür und jetzt spürte er, wie Georg kam. Darauf wartete er immer sehnlichst. Aber ihm blieb nicht verborgen, dass es in Georg rumorte. Irgendwie spürte er Angst und eine sich anbahnende Erklärungsnot, tief verborgen in Georgs Emotionen. Was war nur passiert? Zoran war jedenfalls beunruhigt. Die Geheimtür wurde geöffnet, Georg trat ein und schloss die Tür hinter sich. Dann grüßte er Zoran.

„Hallo Zoran, wie geht es dir?“, kam es irgendwie verlegen von Georg.

„Was ist los, du wirkst irgendwie aufgelöst?“

„Lass uns in den Wohnbereich gehen und uns setzen.

Zoran nickte und beide begaben sich zum Wohnbereich. Sie setzten sich und Zoran fragte wieder, was den passiert sei, doch Georg zögerte.

„Verflucht Georg, sag endlich was los ist.“

„Sorry, ich ringe noch um die richtigen Worte.“

„Sag einfach, um was es geht.“

„Du hattest mich doch gebeten, zu schauen wie es deinen Eltern geht.“

„Ja, ist etwas mit meinen Eltern passiert?“, fragte Zoran geschockt.

Georg nicht nur. Erst versuchte er zu sagen, was passiert war, aber dann griff er nur in einen Rucksack, den er dabei hatte. Dort holte er eine Zeitung hervor und gab sie Zoran. Es war ein Lokalblatt, mit dem Aufmacher „Zwei Tote bei Wohnungsbrand“. Zoran las ihn und bekam die Bestätigung, dass seine Eltern Zlatko und Katharina Mitic beim Feuer umkamen. Die Umstände waren noch ungeklärt, erste Vermutungen gingen in Richtung Kabelbrand, aber die Polizei ermittelte, auch weil von dem Sohn jede Spur fehlte.

„Nein, nein das kann nicht sein! Ich kann nicht mehr hier drin sein, ich muss nach ihnen sehen. Ich muss nach meinem Zuhause sehen“

„Beruhige dich Zoran. Hol erstmal tief Luft, lass uns nichts überstürzen.“

„Nichts überstürzen? Meine Eltern sind tot und ich kann nicht mal bei der Beerdigung dabei sein. Sag mir nicht, ich soll mich beruhigen. Verflucht ich brauche Luft, ich brauche frische Luft“, schrie Zoran und sprang auf, bevor der verdutzte Georg reagieren konnte. Zoran rannte zur Tür und öffnete diese, dann rannte er in die Wälder, Georg war dicht hinter ihm und wollte ihn aufhalten. An der Tür hatte Zoran ihn weggestoßen, bevor er nach draußen gerannt war. Jetzt war er einige hundert Meter in den Wald gerannt. Zoran fing sich langsam wieder und kniete sich hin. Er hielt sich die Hände vor das Gesicht und weinte. Georg kam zu ihm geeilt und versuchte ihn zu trösten.

„Verflucht! Das Leben ist scheiße. Ich will nicht mehr leben. Warum ist alles nur so unfair.“

„Ich weiß es nicht. Das Leben hat schon viele in die Scheiße geritten, aus verschiedensten Gründen. Da kann man wohl nichts machen, aber es ist nicht deine Schuld. Du kannst nichts dafür, was passiert ist. Ich weiß nicht wie du dich fühlst, so eine Nachricht ist echt übel, aber ich weiß das du noch lebst und das du das nicht aufgeben darfst.“

Zoran sagte nichts, er weinte nur weiter. Georg verstand, das er einen Moment brauchen würde. Also wartete er auch einen Moment bis er etwas sagte.

„Ich wünschte ich hätte dir diese Nachricht nicht überbringen müssen. Leider kann ich die Umstände nicht ändern. Ursprünglich wollte ich dir positive Nachrichten bringen. Ich habe Nachricht bekommen, dass jemand kommen wird, um sich deinen Fluch anzusehen. Er hat einige Fähigkeiten, die helfen könnten. Aber jetzt, wo so etwas passiert ist, weiß ich auch nicht, was man aufmunterndes sagen kann, um einen aufzurichten. Ich merke einfach nur, wie machtlos ich selbst bin.“

Zoran hatte sich jetzt wieder beruhigt. Er schaute Georg an und trocknete seine Tränen. Dann sprach er zu Georg.

„Du hast auch keine Schuld an dem, was meinen Eltern passiert ist. Ich kann nur einfach nicht mehr. Dieser verdammte Fluch hat mich schon fertig gemacht und jetzt sind auch noch meine Eltern tot. Ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll.“

„Das weiß ich auch nicht. Aber wir werden nichts daran ändern, wenn wir hier draußen sitzen bleiben. Lass uns in die Höhle gehen und darüber reden oder schweigen, was dir lieber ist.“

Zoran nickte und beide standen auf. Sie machten sich daran wieder zur Höhle zu gehen, bis Zoran alarmierend hasserfüllte Emotionen wahrnahm. Kurz danach hörten sie Stimmen, eine davon erkannte er wieder, es war die von Michael.

„Scheiße man, hat jemand den Alten gesehen, nachdem er unten das Auto geparkt hat.“

„Nein man. Warum sind wir noch einmal hinter dem alten Sack her.“

„Vermutlich weiß er wo Zoran. Zumindest hat er auffällig viel herumgefragt. Seine Eltern konnten es mir leider nicht sagen, egal wie viel ich sie mit dem Bunsenbrenner bearbeitet habe.“

„Scheiße Michael, Posaune das doch nicht so heraus. Wir wissen nicht, ob hier jemand in der Nähe zuhört.“

„Ach mach dir nicht ins Hemd, hier ist doch keiner. Höchstens der alte Sack und dem geht’s eh gleich an den Kragen.“

Michael war das?, ging es Zoran durch den Kopf. Dieser Bastard war an allem Schuld, was ihm passierte. Auf einmal verspürte Zoran einen unfassbaren Hass in sich. Er wollte Michael tot sehen und stand auf. Er wollte sich in Richtung der Stimmen begeben, die noch etwas entfernt waren. Georg packte ihn am Handgelenk und schüttelte den Kopf, als dieser ihn wutentbrannt ansah. Dann hörten sie auf einmal Michael schreien.

„Hey, da ist ja der Alte und was sehen meine entzückten Augen, Zoran ist tatsächlich bei ihm.“

Michael hatte sie entdeckt und starrte sie hasserfüllt an und die Anderen kamen auch angerannt. Insgesamt waren sie zu siebt. Alle von ihnen fingen an zu zittern. Irgendetwas ging in ihnen vor. Michael und die Anderen bekamen auf einmal weiße Augen und die Adern waren massiv auf der Stirn zu erkennen. Die Muskeln von ihnen wuchsen mit einem Mal und die Kleidung wurde zerrissen. Sie sahen nun aus wie echte Monster und Zoran spürte einen Hass in jedem von ihnen, der absolut unbegreiflich war.

„Lauf“, schrie Georg und beide rannten los. Sie rannten in Richtung der Höhle, wohl wissend, dass sie geliefert waren, wenn ihre Verfolger sie einholten.

Sie rannten und rannten, Georg war ein Stück hinter Zoran, als er es in die Höhle schaffte. Er hoffte nur, dass Georg es rechtzeitig schaffen würde, aber die Verfolger waren schneller. Er sah wie sie Georg erreichten und praktisch mit bloßen Händen zerrissen. Sie machten unmenschliche Schreie dabei. Entsetzt schloss Zoran die Geheimtür und nahm noch war, wie sie ihn ins Visier nahmen und auch ihn zu rannten.

Als die Tür geschlossen war. Verriegelte Zoran sie, aber es wurde unfassbar stark darauf eingedroschen. Jedes Mal wurde die Tür stark erschüttert, wenn sie sie trafen. Das ist also die höchste Stufe des Zorns bei diesem Fluch. Das passiert wenn einem die begegnen , die mörderisch sind und einem auch noch persönlich hassen, ging es Zoran durch den Kopf. Er merkte das sie unfassbar stark waren und die Tür nicht ewig hielt. Also rannte er in das Höhlennetzwerk, in der Hoffnung seine Verfolger im verzweigten System abschütteln zu können.

Er rannte und rannte. Die Verzweiflung trieb ihn an. Weit hinter sich hörte ein krachen, begleitet von unmenschlichen Schreien. Michael und die anderen Monster, welche sie nun waren, waren eingedrungen. Vermutlich wurden sie erst wieder zu Menschen, wenn sie ihn töteten. Das Adrenalin schoss noch mehr durch Zoran und er rannte noch schneller, in der Hoffnung das sie ihn nicht finden konnten. Immerhin waren diese Höhlen wie ein Labyrinth.

Auf einmal sah Zoran den unterirdischen See vor sich. Es war der See, der zur Höhle mit den roten Kristallen führte. Unbewusst war er hierher gerannt, als er flüchtete. Nun hatte er keine Wahl, er musste wieder in diese Höhle, sonst würden sie ihn früher oder später kriegen. Immerhin wusste er, wo der Ausgang war. Zoran stieg ins Wasser und schwamm los, nach rund 300 Metern erreichte er den Felsvorsprung, mit dem Gang zur Höhle. Der Gang wurde, wie damals auch, von ein paar blauen Kristallen an den Wänden erleuchtet. Er stieg aus dem Wasser und folgte wie schon damals den Gang.

Als er ein Stück passierte hörte er weiter hinten einen unmenschlichen Schrei und er spürte einen unfassbaren Hass. Mindestens eines der Monster war ihm auf der Spur, also rannte er wieder voller Verzweiflung. Er rannte und rannte und erreichte die Höhle, dort stolperte er und fiel hin. Als er sich aufraffen wollte, hörte er hinter sich ein mächtiges Schnauben, er drehte sich um und sah den deformierten Michael. Dieser rannte auf Zoran zu und war fast bei ihm, als er einmal stoppte und stürzte.

Michael war jetzt auch in der Höhle und die roten Kristalle leuchteten kurz auf. Dann ging ein Leuchten von Zoran aus und bewegte sich auf Michael zu. Dieser bekam wieder eine menschliche Form und erschrak dann. Es war so, als wenn der ganze Hass von Zoran, auf Michael überging. Der Fluch hatte offenbar sein Opfer gewechselt.

Zoran nutzte die Gelegenheit. Zwar schien er selbst nicht von dem Fluch beeinflusst zu sein, aber es gab genug Gründe Michael zu hassen. Er schnappte sich ihn und schlug ihn zusammen. Immer wieder drosch er auf Michael ein, der fast besinnungslos war. Da wimmerte Michael auf einmal schwächlich.

„Nein bitte, bitte nicht mehr.“

„Ach du willst das ich aufhöre. Hast du aufgehört, als du meine Eltern gefoltert hast? Ich habe euer Gespräch gehört, als ihr im Wald wart“, antwortete ihm Zoran und dann sah er ihm Gang hinter Michael, dessen deformierten Freunde und Brüder. Sie litten wohl noch unter dem Hass, der auf Michael übergegangen war. Zoran spürte dies sogar noch, der Fluch war wohl nicht zu 100% weg.

„Mal sehen, was deine Leute jetzt von dir halten“, sprach Zoran und stieß Michael in den Gang. Die deformierte Bande stürzte sich auf Michael und zerriss mit den bloßen Händen. Zoran empfand für ihn kein Mitleid und auch kein Entsetzten bei dem Anblick, dafür hatte Michael zu schlimme Dinge getan. Nachdem Michael tot war, verwandelten sich die anderen langsam zurück. Michael hatte keine Lust zu bleiben und herauszufinden was jetzt geschah. Er rannte zu dem Ausgang den er kannte. Sollten sie sich doch gegenseitig die Schädel einschlagen, wenn der Fluch auf sie überging. Glücklich stellte er fest, das die Höhle ihn kein zweites Mal verfluchte, als Michael tot war.

Zoran war nun beim Ausgang, er erkannte, dass das Loch noch da war, welches er vor Monaten freischaufelte und kroch hindurch. Als er draußen war, fror er. Erst jetzt fiel ihm auf, dass überall Schnee lag. Es wunderte ihn nicht, immerhin hatten sie Winter, aber jetzt merkte er es wirklich. Was sollte er nur gegen die Kälte tun. Zoran entschloss sich, nach seinem Versteck zu sehen. In die Stadt konnte er nicht so einfach gehen. Vermutlich war der Fluch nicht mehr so mächtig wie früher, aber sein Zuhause in Aachen stand nicht mehr und er spürte, ganz hatte ihn der Fluch nicht verlassen. Er merkte immer noch die Emotionen der anderen, die in der Höhle waren und ziemlich verwirrt und erschrocken schienen. Bei fast allen schienen auch Argwohn und Hass aufzukommen, einer von ihnen würde als der Nächste unter dem Fluch leiden und vermutlich auch bald sterben.

Zoran kümmerte das nicht, sie hatten alle selbst Schuld, an ihrem Schicksal. Nur wusste er nicht wohin. Zumindest nicht auf Dauer, die Höhle war wohl nicht mehr dauerhaft sicher, aber hatte dort Vorräte und Decken. Dazu auch einige Wechselklamotten die ihn Georg gab. Die Anderen würden wahrscheinlich nicht sofort wieder nach ihm dort schauen. Wer weiß, vielleicht wussten sie auch gar nicht mehr, wo die Höhle ist, da sie ihn dahin als Monster gejagt hatten. Zoran musste sich mindestens mit dem Nötigsten dort versorgen und Georg verdiente eine Begräbnis, dass war er ihm schuldig.

Zoran ging also wieder zur Höhle, die ihm für mehrere Monate als Refugium diente. Er hatte im Höhlennetzwerk einen inneren Kompass entwickelt und konnte in etwa sagen, in welcher Richtung sie lag. Und tatsächlich nach einiger Zeit fand er sie wieder, die Geheimtür war völlig zerstört. Georgs Leichenteile lagen noch auf dem Platz davor. Zoran begab sich zum Kopf von Georg und kniete vor ihm, dann weinte er. In den letzten Monaten war er praktisch sein letzter Freund gewesen.

Auf einmal war ein Mann bei ihm. Zoran sah erschrocken auf. Wer konnte das sein? Musste Zoran flüchten, konnte er das überhaupt noch nach all den Strapazen. Er war doch schon ziemlich am Ende. Plötzlich sprach der Mann in einem, leicht britischen Akzent.

„Was ist hier passiert, was ist mit Georg passiert?“

„Du kanntest Georg?“

„Ja, ich kannte ihn. Und wer bist du.“

„Zoran“, antwortete Zoran etwas perplex.

„Dann bist du derjenige, wegen dem mich Georg gerufen hat.“

„Und wer bist du?“

„Ich bin Clive“, antwortete der Fremde.

„Und Georg hat dich gerufen, um mir zu helfen?“

„Ja, hat er, aber was ist hier passiert?“

Zoran berichtete kurz was los war. Clive hörte aufmerksam zu. Danach sprach er wieder.

„So ist das also, der Fluch ging auf jemand anderen über. Kein Wunder warum ich so wenig bei dir spüre. Aber ganz losgelassen hat dich der Fluch nicht und wird es vermutlich auch nie. So etwas spüre ich, ich kann aber die Auswirkungen lindern. Ich rufe ein paar Leute aus meinem Zirkel an, die können sich um die Versiegelung der Höhlen kümmern und bei der Beerdigung helfen.“

„Okay und was soll ich jetzt tun?“

„Wenn die anderen hier sind, fährst du mit mir. Du wirst ein neues Zuhause brauchen. Ich kenne einen Ort, wo du unterkommen kannst und nicht zu vielen Menschen begegnest. Einige Probleme kann der Fluch noch machen, auch wenn er schwächer geworden ist, aber wir können daran arbeiten.“

Zoran nickte und Clive rief einige Leute an, kurze Zeit späte kamen die besagten Personen und sammelten die sterblichen Überreste Georgs ein. Dann folgte Zoran Clive zu seinem Wagen und beide fuhren los.

Mittlerweile waren einige Monate seit den Geschehnissen vergangen. Zoran hatte mit Clive eine bleibe in einem kleinen Vorort von Lübeck bezogen. Sie arbeiteten an Zorans Fluch und machten Fortschritte. Einige Siegel dämpften die Wirkung und Zoran lernte zu meditieren, damit er die Auswirkungen ein Stück weit steuern konnte.

Währenddessen dachte er über das Geschehene nach. Sie hatten Georg im Geheimen beerdigt, auf einem geheimen Friedhof, der für dessen Familie war. Der Mord an Zorans Eltern wurde aufgeklärt, es gab eindeutige Spuren, die zu Michael Geissner und seiner Clique führten. Alle wurden verhaftet. Jedenfalls alle die noch lebten. Michael und einer seiner Freunde waren ja nicht mehr da. Der Fluch hatte sie erwischt.

Zoran wurde befragt zu dem Geschehenen, aber er wusste nichts über den Tathergang und es gab keine Beweise, die zu ihm führten. Danach ließ ihn die Polizei in Ruhe. Zoran war 18 und hatte die absolute Wahlfreiheit, wo er leben konnte. Also lebte er jetzt in einer kleinen Gemeinde zusammen mit Clive und einigen Mitgliedern eines Zirkels, die gerufen wurden, wenn es zu paranormalen Bedrohungen kam.

Offiziell machte er eine Lehre zum Buchbinder. Aber im Geheimen studierte er das Okkulte, um gegen übernatürliche Gefahren gewappnet zu sein. Ein Zurück in ein normales Leben gab es nicht mehr.

So lernte er dank Clive eine Menge und fragte sich, wie sein Leben wohl in Zukunft aussehen würde. Ihm waren schlimme Dinge widerfahren, aber er hatte ein neues Leben und schöpfte endlich wieder neue Hoffnung.

Autor: Schatteneremit

Bewertung: 5 / 5. Anzahl Bewertungen: 1

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Ähnliche Artikel

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Überprüfen Sie auch
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"