ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
2 Monate ist mein Motorradunfall jetzt her. Ich kann meine Beine mittlerweile wieder leicht bewegen, obwohl ich dann immer noch höllische Schmerzen verspüre. Die Schmerzen versuche ich aber größtenteils auszublenden, da ich mich über jeden Bewegungsfortschritt wie ein kleines Kind freue. Das Schlimmste für mich ist, einfach nur still dazuliegen und nichts machen zu können. Es macht mich regelrecht wahnsinnig.
Es passierte im Herbst dieses Jahres. Ich fuhr mit meinem Motorrad in meinem Heimatort herum und genoß die Landschaft. Als ich in die nächste Kurve einlenkte, musste ich mich wohl zu weit nach links geneigt haben und ich verlor das Gleichgewicht. Ich schlug auf dem Asphalt auf und rutschte ins nächstgelegene Gebüsch am Straßenrand.
Beide Oberschenkel waren gebrochen, mein Motorrad war auch nicht mehr zu gebrauchen. Ich habe das Motorradfahren immer geliebt. Ich konnte all meine Sorgen vergessen und konzentrierte mich nur auf die Straße und den Wind, der durch meine Haare wehte. Zu wissen, dass ich noch 3 Monate warten musste, um wieder einigermaßen laufen zu können, ließ mich innerlich kochen.
Da lag ich nun. Zuhause in meinem Bett, wie ein Krüppel ans Bett und an einen Rollstuhl gefesselt. Meine Mum kümmerte sich wirklich gut um mich und versuchte, mir mein derzeitiges Leben so erträglich wie möglich zu machen. Sie war immer für mich da, wenn es mir schlecht ging. Generell war sie eine sehr gute Mutter. Ich hatte eine wirklich besondere Beziehung zu ihr. Sie versorgte mich in dieser schweren Zeit sehr fürsorglich und wir redeten viel, was ich durch mein doch recht verplantes Leben vermisst hatte.
Eines späten Nachmittags ging meine Mum mit Arbeitskollegen weg und bereitete mir deshalb etwas zu essen vor, was ich nur in der Mikrowelle warm machen brauchte. „Bleibst du lang weg?“, fragte ich sie. „Höchstens 2 Stunden, wir gehen ja nur was essen“, sagte sie mit einer beruhigenden Stimme. „Falls du es nicht in den Rollstuhl schaffen solltest, ruf mich einfach an ,aber wir haben das ja oft genug geübt, oder?“ Ich nickte ihr zu und sie verließ das Haus. Vor lauter Rumliegen wurde ich völlig müde und schlief dann auch schnell ein.
Vollkommen gerädert öffnete ich meine Augen und realisierte, dass ich stundenlang geschlafen haben musste, da es draußen stockdunkel war und kein Licht im Haus brannte. Ich schaute auf mein Handy, um zu schauen, wie spät es war. „22:33“. „Seltsam“, murmelte ich. „Mum müsste schon längst wieder zuhause sein und normalerweise es würde auch Licht brennen“.
Verwirrt tastete ich nach rechts, um meinen Rollstuhl zu finden. Ich bekam einen etwas kalten, metallischen, aber dennoch mittlerweile vertrauten Gegenstand zu fassen. Meinen Rollstuhl. Mit einem festem Griff zog ich ihn ein Stück zu mir heran und versuchte meine Beine in Position zu bringen, um möglichst günstig in den Rollstuhl zu kommen. Unter extremen Schmerzen ließ ich beide Beine auf den Fußboden absetzen und versuchte mich, in den Rollstuhl zu ziehen, indem ich beide Hände auf die Lehnen legte.
Mit leichtem Schweiß auf der Stirn und angestrengten Atem setzte ich mich in Bewegung und fuhr aus meinem Zimmer in Richtung Wohnzimmer. Die Dunkelheit machte es mir schwer, etwas zu erkennen, also tastete ich mich an der Wand entlang. Plötzlich verspürte einen seltsam metallischen Geruch, als ich mein Zimmer verließ. Er wurde immer stärker, je näher ich dem Wohnzimmer kam.
Als ich das Wohnzimmer erreichte, war der Geruch so intensiv, dass ich mir ein Würgen verkneifen musste. „Was zum Teufel ist das für ein Gestank?“, würgte ich hervor. Zu dem metallischem Geruch kam jetzt ein mir unbekannter Geruch hinzu, der mich noch mehr anwiderte. In mir machten sich die schlimmsten Befürchtungen breit und ich versuchte alles, um meine Angst zu zügeln.
Ich drehte mich auf der Stelle und fuhr zum Eingang des Wohnzimmers, um das Licht anzuschalten, mit der Gewissheit, dass das, was ich gleich zu sehen bekommen würde, dafür sorgen würde, dass ich kotzen müsste.
Immer noch blind von der Dunkelheit, versuchte ich mich an der Wand lang zu tasten, um den Lichtschalter zu erreichen, als ich die Türklinke der Wohnzimmertür zu greifen bekam. Etwas Feuchtes, Schmieriges war auf dieser Türklinke und meine Befürchtungen wurden weiter verstärkt.
Ich atmete tief ein und aus, betätigte den Lichtschalter, drehte mich um und stieß den lautesten Schrei aus, den ich je in meinem Leben von mir gegeben hatte. Ich blickte auf die Leiche meiner Mutter, die am Ventilator baumelte, der an der Decke hing. Der Bauch aufgeschlitzt, die Organe entnommen. Mein Blick wanderte zu ihrem blutüberströmten Gesicht. Die Augen wurden ihr entfernt. Mein Schreien wandelte sich zu einem verzweifelten Schluchzen und Weinen. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, die ich dort saß und einfach nur weinte. Irgendwann wiegte ich mich selber, wie meine Mutter es damals immer getan hat, als ich klein war.
Dann schoß es mir wie ein Blitz durch Kopf. Was ist, wenn derjenige, der das getan hat, noch hier ist? In diesem Moment spürte ich, wie jemand die Griffe meines Rollstuhls umklammerte und sich zu mir hinunterbeugte. „Jetzt bist du dran“, zischte eine schrille Frauenstimme.