Bibo, der Clown
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Sonja lebte in einem schönen, großen Haus in Berlin. Sie war wunderschön. Die 28jährige hatte eigentlich ein ganz normales Leben. Finanziell ging es ihr sehr gut, da sie viel Geld und das Haus von ihrem verstorbenen Vater geerbt hatte. Des Weiteren hatte sie einen tollen Job als Managerin des Hotels, das ihr Vater vor 20 Jahren eröffnet hatte und auch in Sachen Liebe lief es sehr gut. Sie war mit ihrem Traummann Mark zusammen, der nächsten Monat bei ihr einziehen wollte. Sie war im großen und ganzen sehr glücklich. Nur eine Sache machte ihr zu schaffen: Sie hatte Caulrophobie, also furchtbare Angst vor Clowns! Und das schon seit ihrer Kindheit! Sobald sie auch nur ein Foto von einem Clown sah, bekam sie Panikattacken, Schweißausbrüche und Herzrasen. Es war, als hätte man sie gelähmt! Als Kind hatte sie zusammen mit ihrer Mutter einen Zirkus besucht, doch während sich alle über den Clown dort vor lachen gekrümmt hatten, war ihr ganz anders zumute gewesen. Durch den Clown zutiefst verängstigt, hatte sie ihre Mutter gedrängt, die Vorstellung schnell zu verlassen. Sie wusste nicht, woher diese Phobie kam, vielleicht daher, dass sie als Kind den Horrorfilm „Stephen Kings Es“ gesehen hatte oder durch den Joker aus den Batman-Filmen, aber das änderte gar nichts daran, dass sie wegen dieser bereits mehrfach durch die Hölle gegangen war! Als sie vom Horrorclown-Phänomen gehört hatte, hatte dies natürlich auch seinen Teil dazu beigetragen. Aber das waren nur Film-, Comic- und Romanfiguren bzw. irgendwelche verrückten in Kostümen. Sie war sich trotz ihrer Angst sicher, dass ihr nichts passieren würde. Es war zwar eine Angststörung aber trotzdem genoss sie ihr Leben voll und ganz. Wie hätte Sonja auch ahnen sollen, wie sehr ihre Phobie noch dazu beitragen sollte, dass sich ihr Leben immer mehr in einen Alptraum verwandeln würde?
Eines Nachts lag Sonja in ihrem Bett und las einen Roman. Es war Montag und sie hatte sich zwei Wochen Urlaub genommen, um mal abzuschalten. Die letzten Wochen im Hotel waren sehr stressig gewesen und hätten ihre Nerven ziemlich strapaziert. Draußen hüllte der Mond alles in ein gräuliches Licht, das die Schwärze der Nacht durchflutete. Sonja las ohne Unterbrechung in dem Buch. Es war ein spannender Thriller über eine Person mit einer Phobie gegen Spinnen. Ihre Phobie war zwar anders aber da der Protagonist des Romans auch solche Symptome hatte wie sie, konnte sie sich sehr gut in die Figur hineinversetzen. Es war, als hielte das Buch sie gefangen, als wäre es ein Gefängnis, aus dem man nicht ausbrechen könne. So sehr fesselte sie das Buch. Plötzlich begann ihr Smartphone zu klingeln und Sonja zuckte vor Schreck zusammen. Sie dachte: „Wer ruft denn um diese Uhrzeit an?“, legte das Buch weg und nahm ihr Handy. Es war seltsam, denn der Anrufer rief mit unterdrückter Nummer an. Verwirrt nahm Sonja ab und sagte: „Hallo?“ Doch sie bekam keine Antwort. „Hallo? Hallo! Hallo? Wer ist da?“, sagte Sonja. Doch alles war ruhig. Aber gerade, als Sonja auflegen wollte, hörte sie plötzlich ein leises Stöhnen, gefolgt von einem lauten Atmen! Dies ging einige Sekunden lang so. Dann legte der Unbekannte Anrufer von selbst auf. „Komisch“, dachte Sonja und legte ihr Handy weg. Sie dachte, dass es wahrscheinlich bloß irgendjemand war, der sie ein wenig erschrecken wollte. Schon bald vergaß sie diesen unheimlichen Vorfall. Doch angesichts der folgenden Ereignisse kam diesem Vorfall bald eine enorme Bedeutung zu!
Am nächsten Morgen wachte Sonja auf. Die Sonnenstrahlen des Frühlings erwärmten ihr Gesicht und sie öffnete die Augen, streckte sich gähnend und stieg gut gelaunt aus dem Bett. Sie zog sich frische Klamotten an. Shorts und ein T-Shirt mit Spaghetti-Trägern. Dann ging sie ins Bad, wusch sich die langen, braunen, welligen Haare und machte sich für den Tag frisch. Danach ging sie von ihrem Schlafzimmer mit dem angrenzenden Bad vom Obergeschoss hinunter ins Erdgeschoss. Sie frühstückte und legte sich anschließend auf einer Liege in ihren Garten, um sich ein wenig zu sonnen. Rechts von ihr, in etwa 20 Metern Entfernung, befand sich die Hecke ihres Nachbarn Bill Bowman, einem Amerikaner, der aber relativ gut Deutsch konnte. Die kannte ihren Nachbarn eigentlich kaum. Sie hatten sich ein paarmal gesehen und einander begrüßt. Aber man erzählte sich in der Nachbarschaft, dass Bill ein etwas seltsamer Mensch sei, da er so geheimnisvoll wirkte. Als habe er was zu verbergen. Aber Sonja interessierte das wenig. Sie genoss in diesem Moment einfach die angenehm warme Sonne. Doch irgendwie musste sie sich eingestehen, dass etwas faul zu sein schien. Irgendwie hatte sie das Gefühl, als beobachte sie jemand. Da sie das Gefühl nicht los wurde, sah sich Sonja mehrmals um, doch es schien niemand da zu sein. Sonja war ein wenig beunruhigt, doch sie dachte, es käme wahrscheinlich vom ganzen Stress auf der Arbeit. Einige Zeit später kam ihr Freund Mark zu Besuch. Sonja freute sich riesig darüber, ihn zu sehen. Mark fragte sie, ob sie mit ihm ins Kino gehen wolle. Er wollte unbedingt in diesen neuen Horrorfilm mit dem Titel „Das Haus der Finsternis“ gehen. Darin ging es um einen Polizisten, der das Verschwinden von drei Mädchen aufklären musste und herausfand, dass sie alle nie mehr gesehen wurden, nachdem sie ein Haus, in dem Menschen gefoltert und ermordet worden waren, betreten hatten und über das man sich seit dem Geschichten über unheimliche, paranormale Phänomene erzählte. Sonja willigte ein und er nahm sie in seinem Auto mit ins Kino. Als sie nach der Vorstellung auf dem Rückweg zu Sonjas Haus waren, erzählte Sonja Mark von gestern und heute: „Hör mal, Mark. Gestern Nacht hab ich grad n Buch gelesen, als mich irgendsoein Typ mit unterdrückter Nummer angerufen hat. Er hat nix gesagt, nur gestöhnt und geatmet. Und heute morgen im Garten hatte ich das Gefühl, dass ich beobachtet wurde. Was glaubst du, woher das kommt?“ „Hm“, sagte Mark. „Du hast vielleicht ein bisschen zu viel gearbeitet. Der Stress könnte vielleicht der Auslöser sein. Vermute ich mal.“ „Aber was ist mit dem Anruf?“, fragte Sonja. Mark sagte: „Ich denke mal, das war nur ein Scherzanruf. War vielleicht einer deiner Angestellten oder so. Da wollte dich bestimmt nur einer erschrecken.“ „Na, wenn du meinst.“ Sie kamen nach etwa 15 Minuten Autofahrt bei Sonjas Haus an. Als die beiden ausstiegen, lief Sonja zu ihrem Auto und rief: „Ach du Scheiße!“ Mark kam zu ihr und beide sahen sich die Hintertür ihres BMW an. Dort waren Kratzspuren. Zuerst regte sich Sonja nur darüber auf, doch als sie genauer hinsah, erkannte sie, dass die Kratzer zusammen ein Wort bildeten: BIBO. Es war offenbar ein Name, denn so hieß auch eine Figur aus der Sesamstraße. Sonja ahnte, dass es kein Zufall sein konnte, dass sie diesen seltsamen Anruf bekam, sich dann beobachtet fühlte und jetzt ihr Auto zerkratzt war. Deshalb rief sie die Polizei an, die sogleich eine Streife dort hinschickte. Als die Beamten ankamen, erzählte Sonja ihnen alles. Das Auto wurde untersucht, doch man fand an den Kratzspuren keinerlei Hautzellen, abgebrochene Nagelstücke oder sonst was, was von einem Menschen stammte. Also mussten die Kratzer von einem Gegenstand hinterlassen worden sein. Als hätte der Täter mit einem Messer oder sonst was hantiert. Die Polizisten sagten zu Sonja, sie solle erneut anrufen, wenn es nochmal zu einem verdächtigen Vorfall kommen würde. Sonja stimmte zu und die Streife fuhr weg. Um sich ein wenig abzulenken, verbrachte sie einen gemütlichen Abend mit Mark. Schließlich küssten sie sich und er fuhr nach Hause, als es dunkel war. Er hatte ihr aufgrund der unheimlichen Vorkommnisse angeboten, bei ihr zu bleiben, da er auch geschlussfolgert hatte, dass es kein Zufall sein konnte, doch Sonja hatte ihm gesagt, er könne ruhig nach Hause fahren, da sie inzwischen der Meinung sei, dass sich nur jemand einen üblen Scherz erlaubte. Insgeheim glaubte sie nicht daran, doch sie wollte nicht, dass er sich Sorgen machte. Demnächst stand auf seiner Arbeit ein wichtiges Projekt an und Sorgen waren da das letzte, was er gebrauchen konnte. Sonja legte sich ins Bett. Draußen regnete es und ein Gewitter machte den Nachthimmel unsicher. Es knallte und blitzte. Sonja schlief deshalb unruhig. Mehrmals wurde sie durch das Donnern der Blitze wach. Am nächsten Tag wachte sie gerädert auf und begann, ihr Haus zu putzen und ein wenig aufzuräumen. Als sie raus ging, um zum Briefkasten zu laufen und die Post zu holen, wurde ihr mulmig zumute. Nach dem nächtlichen Unwetter war draußen alles in eine graue Nebelwolke gehüllt, die der Gegend ein gespenstisches Aussehen verlieh. Das gefiel Sonja überhaupt nicht. Als sie sich hinaus in den Nebel begab, war alles nur schemenhaft zu erkennen. Das war ihr sehr unheimlich! Und dann diese unheimliche Totenstille! Es war gespenstisch ruhig bis auf die Geräusche ihrer Schritte. Als sie den Briefkasten erreichte, öffnete sie ihn und holte drei Briefe heraus bevor sie ihn wieder schloss. Dann hörte Sonja plötzlich Schritte, obwohl sie gar nicht mehr lief! Als Sonja sich beunruhigt umsah, erkannte sie plötzlich die Umrisse einer Person. Und diese Person sah aus wie ein Clown! Die Person hatte schneeweiße Haut und grün-rote Haare. Sie sah aus wie eine Mischung aus dem Joker und Pennywise! Sofort bekam Sonja eine Panikattacke. Sie rannte voller Angst in ihr Haus, schloss die Tür und es dauerte mehrere Minuten, bis ihre Schweißausbrüche, ihr Herzrasen und alle anderen Phobie-Symptome aufhörten! Danach brach sie schluchzend zusammen. Als sie sich wieder beruhigt hatte, rief sie die Polizei, doch diese suchte zwar den Clown, fand aber niemanden. Dafür konnte Sonja aber zumindest halbwegs beschreiben, wie der Clown aussah. Sonja wusste, dass der Clown für die merkwürdigen Vorkommnisse verantwortlich sein musste! Das könnte kein Zufall sein, dass er genau jetzt auftauchte! Aber was wollte der Clown von ihr? Was zum Teufel war hier los? Sonja ahnte nicht, dass es noch weitaus schlimmer kommen würde!
Später brachte Sonja eine Überwachungskamera, die sie gekauft hatte, vor ihrer Haustür an, damit diese den Clown Filmen würde, wenn er wieder auftauchte. Als Sonja später am Abend, als es dunkel war, von ihrem iPad aus über die Überwachungskamera ihren Eingang beobachtete, passierte zunächst nichts. Doch dann war er da! Der Clown tauchte vor der Eingangstür auf und winkte mit einem diabolischen Grinsen in die Kamera. Er trug rot-lila Kleidung und sein Haar war tatsächlich rot-grün! Doch das furchterregendste war die große Axt, die er in seinen Händen hielt! Sofort bekam Sonja furchtbare Angst! Sie rannte hinauf in ihr Schlafzimmer, machte die Tür zu und legte sich in ihr Bett! Dann rief sie die Polizei an und erzählte alles! Der Beamte am Telefon sagte ihr, er schicke die Streifenpolizisten zu ihr und sie solle im Schlafzimmer bleiben. Sonja bejahte dies. Sie hatte Todesangst. Dann hörte sie ein lautes Poltern, als würde die Tür zerschlagen werden! Unten begann der Clown damit, die Einrichtung mit seiner Axt zu zerstören. Dann hörte Sonja, wie die Polizisten das Haus betraten und offenbar von dem Clown angegriffen wurden. Einer schrie plötzlich schmerzerfüllt auf und wurde dann leise. Ein anderer rief etwas bevor er auch schrie und dann verstummte! Nur ein Schuss war gefallen und der hatte den Clown offenbar nicht getroffen! Dann hörte Sonja, wie der Clown immer mehr Einrichtung mit seiner Axt zerstörte. Und dies eine ganze Weile lang! Und dabei hörte sie das gruselige, teuflische, fanatische Lachen des Clowns! Es klang wie das schaurige Gelächter einer Hexe, gemischt mit den Lauten einer Hyäne! Dann wurde urplötzlich alles still! Dies war ein unheimlicher, beängstigender Moment der Stille! Sonja zitterte vor lauter Angst! Ihre Angst war größer als jemals zuvor in ihrem Leben! Dann hörte sie Schritte! „Oh, mein Gott, er kommt hier hoch!“, flüsterte sie zu sich selbst und ihr kamen die Tränen! Sie schluchzte und zitterte am ganzen Körper! Ihre Angst war gar nicht mehr in Worte zu fassen! Dann hörten die Schrittgeräusche auf! Alles war wieder still! Plötzlich drehte sich der Knauf ihrer Schlafzimmertür und knarzte dabei! Jetzt erreichte Sonjas Angst den Höhepunkt! Ihr Herz donnerte so heftig, dass sie sich fragte, ob der Clown es hörte! Der Schweiß und die Tränen überfluteten ihr Gesicht regelrecht! Dann öffnete sich langsam die Tür und der Clown trat ins Schlafzimmer ein! Ganz leise, Schritt für Schritt, näherte er sich Sonjas Bett! Sonja war sich sicher, dass es jetzt vorbei war! Jetzt würde sie sterben! In Gedanken hoffte sie, dass es wenigstens schnell gehen würde! Als der Clown ihr Bett erreichte, lachte er fanatisch und hob dabei seine Axt. Plötzlich wurde die Tür mit einem lauten Donnern aufgesprengt! Der Clown drehte sich, offenbar nun selbst erschrocken, um. In der nächsten Sekunde wurden Blendgranaten hineingeworfen und ein schwer bewaffnetes SEK stürmte den Raum! „POLIZEI, POLIZEI, POLIZEI…!“, riefen die Männer und positionierten sich im Schlafzimmer. Sie richteten ihre Maschinenpistolen auf den Clown, der noch immer seine Axt hochhielt. „WAFFE RUNTER!“, schrie einer der SEK-Beamten. „AUF DEN BODEN, SOFORT!“ Als der Clown seine Axt nach dem, der ihn angeschrien hatte, werden wollte, wurde er beschossen und brach zusammen. Er lebte noch, war aber kampfunfähig. Das SEK brachte den Clown hinaus und er wurde weggebracht. Der Kommandeur ging zu Sonja und redete ihr gut zu. Er sagte zu ihr, dass der Kerl nun keine Gefahr mehr darstellte und an wen sie sich wenden könne, wenn sie nach diesem Erlebnis Hilfe brauche. Und tatsächlich brauchte sie Hilfe! Psychiatrische, aufgrund ihrer Phobie! Nach diesem traumatischen Erlebnis war ihre Phobie schlimmer als je zuvor, denn sie litt nun auch noch praktisch jede Nacht unter furchtbaren Alpträumen und anderen Dingen! Es wurde so massiv, dass ihr immer öfter Selbstmordgedanken kamen! Sie war eine Weile lang in einer psychiatrischen Klinik in Behandlung. Nach einem Jahr ging es ihr endlich besser und sie konnte wieder einigermaßen normal leben. Doch kurz nach dem Überfall damals hatte sie eine erschreckende Entdeckung gemacht: Auf dem Briefkasten ihres Nachbarn stand BILL „BIBO“ BOWMAN. Ihr war seit dem klar, dass Bibo der Name des Clowns war und er die ganze Zeit neben ihr gewohnt hatte! Heute sitzt Bill im Gefängnis und Sonja lebt wieder etwas normal, doch sie ist noch immer in Therapie! Dieses schreckliche Erlebnis wird sie nie vergessen!