GeisteskrankheitKurzTraum

Bist du wach?

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Nein.
Du nicht.

Wieso
nicht?

Du
bist nicht richtig.

Was
meinst du damit?

Du
passt nicht, lass mich einfach in Ruhe.

Sag
mir, warum du das tust.

Ich
kann nicht. Nicht jetzt.

Du
öffnest deine Augen. Dies sind die letzten Fetzen eines Gesprächs,
das dir noch durch den Kopf ging, bevor du aufgewacht bist. Träumen
ist schon etwas Seltsames. Du dringst in eine andere Welt, in der
Hoffnung, das zu erreichen, was du niemals in deinem „richtigen“
Leben schaffen wirst.

Du
stehst auf, schaust dich um, starrst auf dein Bett. Die Decke ist
zusammengeknüllt, du musst sie über Nacht von dir weggestrampelt
haben. Ist schon in Ordnung, du machst dein Bett später.

Du
gehst ins Bad. Putzt dir die Zähne, duschst dich, ziehst dich an…
Es ist ein ganz normaler Tag. Wie immer. Aber die Routine ist, was
uns Menschen beruhigt, nicht wahr?

Du
steigst das Treppengeländer herunter, grüßt die alte Dame mit den
vielen Katzen, trittst aus dem Wohngebäude. Im Vorgarten stehen
einige dubiose Gestalten, du schreitest schnell an Ihnen vorbei,
während du sie aus dem Augenwinkel beobachtest.

Punks
würden viele sie nennen, Holligans, Junkies, du findest, dass das
sehr negative Bezeichnungen für diese Menschen sind. Ein Teil von
dir hat Mitleid mit diesen Menschen, fragt sich, was sie an diesen
Punkt in ihrem Leben gebracht hat. Ein anderer Teil will sich
allerdings so schnell wie möglich von diesen Leuten entfernen und
geht so unauffällig wie möglich an ihnen vorbei.

Du
biegst nach rechts ab, gehst in die U-Bahn. Dort wartest du dann. Ein
Mann spricht dich an, er ist wohl betrunken. Er fragt dich, ob du
sein Gras kaufen willst. Du lehnst ab. Die Bahn kommt, du steigst
ein. Verlässt den Mann mit dem ekelhaften alkoholisierten Mundgeruch
und setzt sich auf einen Platz in der U-Bahn. Dir sitzt ein Junge mit
großen Kopfhörern gegenüber. Auf den Kopfhörern war „b“
abgebildet, was bedeutet, dass der Junge wohl mehr Aufwand für seinen
Ruf als für gute Qualität betreibt. Die Bahn hält, die stehenden
Menschen rutschen ein wenig zur Seite, halten sich an den
herunterhängenden Schlaufen fest. Eine Schar von Leuten verlässt
den Wagon und neue Menschenmassen betreten ihn.

Es
gibt so viele Menschen auf dieser Welt, das wird nie langweilig hier,
denkst du dir und beobachtest die Neuankömmlinge.

Eine
Frau ist darunter. Sie ist fast vollkommen in schwarz und weiß
gekleidet. Bis auf die Lippen, die in einen verführerischen Rotton
gehalten sind. Sie ist keine Professionelle, da bist du dir sicher.
Sie scheint nur das Rot des Lippenstifts zu mögen. Vielleicht traf
sie heute auch ihren Freund, vielleicht war sie auf der Suche nach
einem, wer weiß das schon?

Ihr
schwarzes Haar ist nach hinten gesteckt und sie hält sich etwas
unbeholfen an der gelben Bahnstange fest. Du tippst sie an, stehst
auf und deutest ihr, sich an deiner Stelle hinzusetzen. Dankend nickt
sie, lächelt dich an. Mit ihren roten Lippen ähnelt ihr Lächeln
das einen seltsamen Clowns, doch irgendwie hatte es etwas…

Die
Bahn fährt weiter, bis zu deiner Haltestelle. Du verlässt den
Waggon, steigst die Treppen hoch und betrittst die von Abgasen
erfüllte ach so schöne Außenwelt. Wie immer, es war alles wie
immer. Routine.

Du
gehst in eins der gläsernen von Menschen gebauten Monstrositäten,
die viele auch als „Hochhäuser“ bezeichnen. Betrittst die Lobby,
gehst in den Aufzug. Eintönige Fahrstuhlmusik erfüllt den Raum,
während sich die Zahlen auf der Leuchtanzeige steigern. Die Türen
öffnen sich, du trittst heraus und schlenderst zu deinem
Arbeitsplatz.

Nichts
Besonderes auf dem Tisch. Du hast einen Bürojob, herausstechende
Arbeitsaufträge sind eher mau. Es wäre zu kompliziert und zu
langweilig, zu wiederholen, was deine Aufgaben in deinem Beruf sind.
Fest steht, dass du sie mit gutem Gewissen erfüllst. Die Leute mögen
dich, du lieferst Standard. Standard ist gut, es ist nicht
außergewöhnlich, nett.

Warum
solltest du aus deinem Leben herausstechen? Alle wollen das, schaffen
es nicht und leben ihr Leben unglücklich. Das ist nicht dein Ziel.
War es nie, wird es nie sein.

Du
siehst auf die Uhr. Es ist 5 Uhr. Zeit, zu gehen. Du gehst zurück in
den Aufzug. Deine Geschäftskollegen haben heute nicht sehr viel mit
dir geredet. Vielleicht bist du Ihnen als Durchschnittsmensch nicht
spannend genug, wer weiß das schon?

Du
verlässt das Gebäude, fährst mit der Bahn zurück, gehst in das
alte Wohnhaus, legst dich ins Bett und schläfst ein.

Was
ist?

Du
willst es nicht verstehen, oder?

Was
meinst du?

Du
passt nicht.

Ich
passe nicht?

Du
passt nicht.

Wow,
und was soll das bedeuten?

Wach
auf.

Ich
soll wa-

WACH
AUF.

Ich
öffne die Augen, sehe an eine weiße Decke. Mein Psychiater schaut
mich an.

„Sind
sie jetzt wach?“

Ich
nicke.

„Können
wir dann mit der Therapie beginnen?“

Ich
nicke.

() 13:50, 1. Jan. 2015 (UTC)

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