ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Ich fröstelte und trat unwohl von einem Fuß auf den anderen. Ich hatte keine große Lust auf eine Mutprobe gehabt, meine Freunde hatten mich mehr oder weniger dazu gezwungen. Ich stand seit einer Stunde im Wald und hatte noch zwei weitere auszuhalten. Bei jedem Geräusch zuckte ich zusammen vor Angst und ich zitterte, ob vor Kälte oder vor Angst wusste ich nicht. Mein Atem ging schnell und ich spielte mit einem meiner Jackenärmel. Die Zeit verging quälend langsam. Irgendwo hier waren vier Teenager von einem Tier angefallen worden. Ich schlang meine Arme um meine Schultern und verdrängte den Gedanken sofort, er jagte mir nur noch mehr Angst ein. Plötzlich bemerkte ich in einiger Entfernung, den Schein eines Feuers. Meine Angst war wie weggeblasen und ich überlegte, ob das vielleicht meine Freunde waren.
Es stank nach Rauch. Blue hob den Kopf und seine Augen schweiften unruhig durch den Wald. Seine Nase zuckte und er folgte dem Geruch, während er spürte, dass sein Magen knurrte, schrie nach rohem Fleisch und einer Jagd. Der Geruch wurde stärker im Osten des Waldes, er konnte vier Menschen wittern, nein fünf, ein einzelner Mensch unweit des Feuers. Er spürte, wie seine Krallen langsam wuchsen und seine Zähne sich schärften. Der Wald empfing ihn mit sanfter Freundlichkeit und nahm ihn bereitwillig in seinem Schatten auf, während er der Fährte folgte.
Es war tatsächlich ein Feuer. Ich spähte zögerlich durch die Bäume hindurch, vier Menschen saßen auf dem Waldboden, offensichtlich ohne Angst und unterhielten sich. Etwas an ihnen gefiel mir nicht, ich fühlte mich, als würde ich durch eine schlecht belichtete Gasse laufen, in der merkwürdige Gestalten herumlungerten. Ich betrachtete die Szenerie etwas genauer. Auf dem Boden, gleich neben dem Feuer, war ein Symbol in den Waldboden gezeichnet worden.
Ich spürte wie mein Magen sich umdrehte, aus irgendeinem unerfindlichen Grund fühlte ich mich bedroht, eingezwängt und wie eine Maus in der Falle. Die vier waren männlich, um die achtzehn Jahre alt und sahen nicht sehr freundlich aus. Ich bemerkte ein Messer neben dem größten von ihnen, kein kleines Taschenmesser, für mich sah es eher aus wie ein Jagdmesser. Die Stimmung schien ausgelassen zu sein. Ich hielt mich zurück und versteckte mich noch mehr hinter dem Baum, ich wollte unter gar keinen Umständen, dass diese Menschen mich sahen. Mein Gehirn riet mir, mich umzudrehen und schleunigst den Wald zu verlassen, auch wenn meine Freunde mich auslachen würden. Doch die Neugier siegte letztendlich. Ich spitzte die Ohren und hörte genauer hin. „Hat er gesagt, wann er herkommt?“, fragte der kleinste von ihnen und in seiner Stimme schwang Aufregung. Der größte schien nicht ihr Anführer zu sein, denn einer der anderen antwortete, während die drei anderen an seinen Lippen hingen. „Er muss noch einiges vorbereiten. Das letzte Mal hat die kleine Schlampe ihn ins Krankenhaus befördert, mit einer Stichwunde. Aber diesmal, verreckt sie.“ Ich schauderte. Ich wusste nicht, über wen diese Typen redeten, es klang gar nicht gut. Ich wollte umdrehen, beschloss jedoch stehen zu bleiben. Vielleicht würden sie einen Namen nennen. „Warum hat Hunter sie nicht getötet als er die Chance dazu hatte?“, wollte der Größte wissen. „Er hat nicht damit gerechnet, dass sie sich wehrt, während er seinen Schwanz in ihr drin hatte“, antwortete der vierte, der bis jetzt gar nichts gesagt hatte. Mir wurde eiskalt.
„Warum musste er das denn auch unbedingt tun? Abaddon hat ihm doch sicher nicht gesagt…“ „Hunter kann machen was er will.“ Der Größte spuckte ins Feuer. Blues Krallen verstärkten sich um den Ast auf dem er saß und hatte Mühe nicht hinunterzuspringen und diesen nervigen Hasen den Mund zu stopfen. „Er ist Apollyons kleiner Liebling.“ Die rote Energie um die vier Hasen pulsierte geradezu, regte seinen Jagdtrieb an und er spürte wie er in Kauerhaltung verfiel. In der Luft lag eine Spannung, eine Spannung die vorher nicht dagewesen war. Blue hatte keinen Zweifel, dass diese Spannung der Grund für sein Erwachen war. „Was ist mit diesem Monster?“ „Glaubst du dem Scheißdreck etwa. Wenn du mich fragst, das waren kleine Kinder, die sich mit irgendeinem wilden Tier angelegt haben.“ Blues Krallen bohrten sich ins Holz unter ihm.
Etwas glühte blau einem Baum auf der anderen Seite des Feuers. Ich hob den Kopf und spürte wie mich ein eiskalter Schauer überkam. Auf einem der Äste saß ETWAS, ich wollte es als Mensch bezeichnen, aber die Krallen waren unmenschlich, die Haltung glich der eines Raubtieres und um es herum glühte eine merkwürdig blaue Energie, das über seinem Kopf Ohren formte und drei blaue, lange Schwänze. Es war kein helles blau, eher ein dunkles, bedrohliches. Es trug eine Maske, glühend blau, das gesamte Wesen schien aus verschiedenen Blautönen zu bestehen, bis auf den schwarzen Hoodie und die Jeans die es trug. Ich schluckte. Das war ein Mensch, musste ein Mensch sein, vielleicht verkleidet. Es drehte langsam den Kopf und starrte mir direkt ins Gesicht. Ich zuckte ängstlich zurück, spürte wie ich mich wie Beute eines gefährlichen Raubtiers fühlte und trat auf einen Ast. Es war still in diesem Moment, das Knacken hörte sich für mich wie ein Schuss an, der laut durch den Wald hallte. Die vier Jungen sahen augenblicklich auf. Ich machte drei Schritte zurück und vergaß sogar das Wesen. Sie hatten mich entdeckt und keiner von ihnen sah besonders freundlich aus. Ich begann zu zittern, mein Mund war ganz trocken und ich bemerkte, dass ich keinen Ton von mir geben konnte. Ich stolperte einige Schritte zurück und starrte die vier Jungen an. „Was machst du hier? Und wie lange stehst du schon hier?“, bellte einer der Jungen und stand auf. Die anderen folgten seinem Beispiel und wie ein Rudel Wölfe kamen sie langsam auf mich zu. Ich machte wieder einige Schritte zurück und versuchte irgendetwas zu sagen, konnte aber kein Wort hervorbringen.
„Er hat dich etwas gefragt“, stellte der Große stumpfsinnig fest und zückte sein Messer. Blue bleckte die Zähne und begann, langsam den Baum herunterzuklettern, mit dem Kopf nach unten, die Krallen im Holz verankert. Die vier waren fixiert auf das junge Mädchen, dass zwischen den Bäumen gestanden hatte, offensichtlich um zu lauschen. Blue setzte einen Fuß auf der Erde auf und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Ein kalter Nachtwind blies immer stärker und stärker, das Feuer flackert und kämpfte, doch mit einem besonders starken Windstoß, ging es aus. Die Dunkelheit brach auf einen Schlag um den kleinen Platz aus und nichts erhellte die Umgebung, nichts, außer dem blauen Glühen. Die vier Jungen drehten sich um. Als sie Blue sahen, traten sie automatisch ein paar Schritte zurück, erschrocken über was sie sahen. „Wer zur Hölle bist du?“, wollte ihr Anführer wissen. Seine Energie pulsierte und war so rot, dass es Blue fast geblendet hätte. Er kniff die Augen etwas zusammen und leckte sich die Lippen. Das Mädchen hinter den Jungen drehte sich um und rannte, stolperte, rappelte sich wieder auf und rannte schneller. Ohne zu Zögern folgten zwei der Jungen ihr, während ihr Anführer und der Große stehen blieben und Blue den Weg versperrten. Er streckte sich und versuchte die Müdigkeit aus seinen Gliedern zu vertreiben. Seine Gegenüber hatten beide Messer gezückt, die sie ihm entgegenhielten. Blue senkte sanft den Kopf und das blaue Glühen stoppte. Kein einziges Licht drang mehr durch die Dunkelheit, nichts was den Jungen hätte sagen können, wo er sich befand.
„Kaiden, was zur Hölle passiert hier?“, fragte Wade beunruhigt und starrte auf die Stelle, wo vor zwei Sekunden noch der blaue Fuchs gestanden hatte. Oder was immer das Wesen gewesen war. Eine Beklemmung breitete sich in Wades Magen aus und er versuchte seine Angst herunterzuschlucken. Kaiden suchte die Gegen mit den Augen ab. „Woher soll ich das wissen, verdammt.“ Er versuchte gelassen zu klingen, ruhig, aber seine Stimme bebte leise. Die Angst schnürte Wade die Kehle zu, er konnte kaum ein Wort hervorbringen, irgendetwas ließ ihn fühlen wie Beute, das Gefühl, dass er doch normalerweise anderen gab. „Kaiden, lass uns gehen“, bat er und in seiner Stimme schwang ganz klar Angst. „Hast du Angst? Das ist doch nur irgendein verdammtes Arschloch in einer Maske, warum sollten wir…“ Kaiden begann urplötzlich zu schreien, laut, in Panik, er trat und schlug um sich, fiel hin, und etwas oder jemand zog in an den Beinen in die Dunkelheit des Waldes. Wade stolperte zurück und ihm wurde schlecht vor Angst, sein Herz klopfte wie verrückt und alles woran er denken konnte, war Flucht. Jemand, von dem er ausging, dass es Kaiden war, schrie im Gebüsch, voller Schmerz, dann erklang das dumpfe Reißen von Fleisch und alles war wieder still. „Kaiden. Kaiden! Geht es dir gut?“ Seine Stimme zitterte und er spürte, wie er sein Messer kaum noch halten konnte. Die Frage war dumm, naiv, aber es beruhigte zu reden, es machte die Stille erträglicher. Rechts von ihm knackte es laut. Wade wirbelte herum und hielt sein Messer höher, mit der anderen Hand tastete er nach seiner Taschenlampe, wo war das verdammte Ding. Er atmete schwer, obwohl er heute noch nicht einmal gerannt war. Plötzlich, wehte ihm ein Gestank von Blut und Wald entgegen. Ein warmer Atem strich über seinen Nacken und das blaue Glühen leuchtete wieder in der Dunkelheit. Wade drehte sich um und starrte zitternd, kurz vor dem Wahnsinn in die eisblauen Augen und die Maske seines Gegenübers. Im schwachen Licht der Maske, konnte er Blutspritzer auf dem weißen Plastik oder Kunststoff sehen, und obwohl er wesentlich größer als das Monster war, hatte er Angst, seine Muskeln waren angespannt und er konnte nur noch schwer atmen. Aber außer dem Wesen ins Gesicht zu starren, konnte er nichts tun.
Der zweite Schrei hallte durch den nächtlichen Wald, während ich durch das Unterholz rannte, Dornen und Äste rissen mir meine Jeans auf und ich verfing mich mehrmals mit meinem Haar an einem Busch. Die Jungen hinter mir waren nur kurz stehengeblieben, als der erste Schrei ertönt war, sie hatten nicht aufgehört mir zu folgen. Und mir ging langsam die Puste aus. Ich war vollgepumpt mit Adrenalin und ich konnte den Schmerz der Kratzer und blauen Flecken vom Hinfallen nicht spüren, aber ich merkte, dass ich immer erschöpfter wurde und der Abstand zwischen mir und meinen Verfolgern verringerte sich immer mehr. Die Jagd war beendet, als ich über einen breiten Ast auf dem Boden stolperte und auf dem matschigen Boden hart aufschlug. Der kleinere der Beiden packte mich an den Haaren, zog mich hoch und schrie mich an. „Was hattest du dort zu verlieren du Hure!“ Ich wimmerte und brachte kein Wort hervor, nur ein ängstliches Piepsen. „Er hat dich was gefragt“, knurrte der andere Junge und hielt mir ein Messer an den Hals. Mein Atem beschleunigte sich erneut und mein Herz krampfte sich zusammen. „I…ich w…war nur zufällig da“, bekam ich gerade so heraus. Der Kleinere schlug mir ins Gesicht. Ich schmeckte Blut und bemerkte, dass meine Lippe aufgeplatzt war. „Lüg mich nicht so frech an du Schlampe, wer hat dich geschickt?“ „Komm runter“, warnte der andere. „Was willst du jetzt machen, ihr den Hals umdrehen?“ „Das wäre das Beste“, gab der Kleine zurück und starrte mich wütend an. „Was glaubst du zu wem sie rennt, wenn sie jetzt weiß, dass Hunter wieder…“ Er unterbrach sich selbst und biss sich auf die Lippen. „I…ich weiß doch nicht M…mal worüber ihr geredet habt“, quietschte ich und mir liefen heiße Tränen über die Wange. „Jetzt lass sie doch Mal runter“, forderte der andere Junge genervt. Der Kleinere ließ meine Haare los und ich fiel unsanft zurück in den Matsch. „Zufrieden Noah?“ Der andere, Noah, sagte nichts, sondern kniete sich vor mich hin. „Wie heißt du?“, fragte er unwirsch. „Das geht dich n…nichts an.“ In Noahs Augen blitzte Ungeduld auf und er versenkte seine Hand in meinem Haar. „Wie du willst. Was hast du dort gemacht. Wer hat dich da hingeschickt.“ „Niemand“, schluchzte ich. „Das nimmt dir keiner ab“, gab er ruhig zurück und griff nach dem Messer des kleineren Jungen.
Blue zog sich seine Maske wieder übers Gesicht und leckte sich die Lippen sauber. Er hatte die beiden Jungen sorgfältig nebeneinandergelegt, der Junge der wohl Kaiden hieß, hatte eine tiefe Wunde am Bauch, die ihn fast in zwei Teile geteilt hätte. Den namenlosen Jungen hatte er mit einem gezielten Biss in den Hals getötet, außerdem hatte er sich an seinem Fleisch sattgefressen. Ihre Energie war komplett erloschen und Blue fühlte sich zufrieden. Er kniete sich neben das Symbol im Dreck und trat mit dem Fuß darauf, zerstörte es. Blut vermischte sich mit Dreck und nichts zeugte mehr von den Dingen, die hier vorgegangen waren, nichts außer zwei tote Jungen. Er war fast zu genervt um sich der beiden anderen Hasen auch noch anzunehmen, aber was sein musste, musste sein. Er duldete keine roten Hasen auf seinem Revier und außerdem, war das Gespräch der vier sehr interessant gewesen. Er wollte mehr hören von dem Geschwätz und von dem Gewisper über Hunter. Blue drehte sich um und legte den Kopf schief, nahm die Fährte der beiden Junge auf und folgte ihnen.
Das Mädchen vor ihnen war kaum älter als sechzehn, aber Noah war sich sicher, dass sie nicht nur aus Spaß hier herumlief, wem wollte sie etwas vormachen. Keiner läuft nachts im Wald herum, wenn er keinen Grund dazu hat. Er fühlte sich unsicher und verletzlich, nahezu ängstlich, was ihn nur noch aggressiver machte. Wo waren Kaiden und Wade, es sollte nicht zu lange dauern sich um einen verfluchten Spinner zu kümmern. Und was waren das für Schreie gewesen vorher, waren sie von dem Fremden gekommen, oder von Kaiden und Wade. Er versuchte die Angst abzuschütteln und wandte sich wieder dem Mädchen zu. „Und das vorhin, war das einer deiner kleinen Freunde?“ „I…ich habe es noch nie vorhergesehen, i…ich schwöre es…“ Sie flennte wie ein kleines Kind dem man den Hintern versohlt hatte, außerdem blutete sie mittlerweile aus mehreren Schnitten im Gesicht und ihrer aufgeplatzten Lippe. Sie konnten sie jetzt sowieso nicht mehr gehen lassen. „N…Noah.“ Er drehte sich bei Charlies verängstigter Stimme um. Auf einem Ast, nahe ihnen, saß der maskierte Fremde. Noahs Blick fiel auf seine Hände, auf seine Krallen, auf seine blutbeschmierten Krallen. Er ließ das Mädchen augenblicklich los und trat ein paar Schritte vor. Im Dunkeln waren nur die glühende Maske und die glühenden Umrisse des Wesens zu erkennen, als hätte es eine unsichtbare Leuchtkette um sich herum. „Wo sind Kaiden und Wade? Was hast du mit ihnen gemacht?“ Noahs Stimme war heiser. In ihm vermischte sich eiskalte Angst mit Wut. Charlie trat den Rückzug an und rannte. „Ja, lauf nur du verfluchter Feigling“, brüllte Noah ihm hinterher und drehte sich zu dem blauen Etwas um. Er zückte sein Messer und hörte hinter sich das Mädchen vor Angst wimmern. Er war sich sehr sicher, dass er auf ihre Hilfe nicht zählen konnte. Das blaue Wesen kletterte den Baum herunter, aber nicht wie ein Mensch. Es krabbelte ihn wie eine Fliege herunter, richtete sich unten angekommen auf und ein tiefes Grollen war zu hören. Noah ging ohne abzuwarten zum Angriff über und versuchte dem Wesen das Messer zwischen die Rippen zu schieben. Er trainierte seit drei Jahren mit diesem Messer, fühlte sich dementsprechend selbstbewusst, als er zustieß.
Ich beobachtete den Kampf panisch, während ich mit dem Rücken an einen Baumstamm gerutscht war. Mein Gesicht schmerzte und brannte. Der Junge hatte das Monster offensichtlich zwischen die Rippen getroffen, aber es taumelte nicht, es gab gar keinen Ton von sich, es ergriff nur wortlos das Handgelenk des Jungen. Ein lautes Knacken hallte durch den Wald und mir wurde schlecht, als ich sah wie die Hand des Jungen brach. Meine Angst wuchs, mein Herz raste, ich zitterte und atmete laut ein und aus. Das Monster holte mit einer Kralle aus, stieß zu und rammte seinen gesamten Arm durch den Oberkörper des Jungen durch. Er sah überrascht aus, öffnete den Mund, dünne Fäden aus Blut liefen ihm übers Kinn. Als das Monster seine Hand wieder zurückzog, sackte der Junge in sich zusammen und fiel auf dem Boden zusammen. Die glühende Maske drehte sich zu mir. Der kalte Nachtwind blies stärker und zu meinem Zittern aus Angst, mischte sich ein Zittern aus Kälte. Das Monster trat näher und näher. Ich drückte mich eng an den Baum und kniff die Augen fest zusammen, während mein Herz wie wild klopfte. Ich spürte seinen warmen Atem übers Gesicht streichen, es stank nach Blut und Wald. Ich hielt die Luft an, blieb so sitzen, mit geschlossenen Augen und angehaltenem Atem, während mir die Tränen übers Gesicht liefen und ich auf die Krallen wartete. Plötzlich roch ich wieder frische Nachtluft. Ich öffnete die Augen. Das Monster war weg und mit ihm, das blaue Glühen. Ich spürte, wie mich eine Schwärze packte und ich langsam das Bewusstsein verlor.
Blue setzte seinen Weg fort. Das Mädchen war ein einfacher Mensch, mit einfacher Energie und er hatte keinen Sinn gesehen sie zu töten. Außerdem durfte er den letzten Hasen nicht entkommen lassen. Er musste seinen Geruchssinn nicht mal benutzen, er hatte überall Spuren hinterlassen, war mehr als sechs Mal hingefallen und kroch auf allen Vieren davon. Als Blue ihn eingeholt hatte, reichte es, ihm einen Fuß auf den Brustkorb zu setzten, immer härter zuzudrücken, bis er bettelte. „Bitte verschone mich, ich tu alles was du willst, bitte…“ „Was habt ihr mit Hunter zu tun“, unterbrach Blue ihn. Seine Stimme war grollend. „E…er hat uns unterrichtet eine Weile… wir sind Teil seines Kults er…“ Blue drückte verärgert härter zu. Er spürte die Rippen des Jungens unter seinen Schuhen, konnte sein Herz wild pochen hören. „Wann wird er hier ankommen.“ „E…er hat kein Datum genannt, nur, d…dass er kommen wird, bald.“ „Warum wird er kommen.“ Der Junge unter seinem Schuh biss die Lippen fest zusammen, bis Blue wieder fester zudrückte. „Er will seinen Job beenden! Bitte bring mich nicht um!“ „Was für einen Job.“ „Jemanden umbringen! Bitte, ich sage dir alles was du hören willst!“ Blue grollte laut. „Davon bin ich überzeugt. Wer hat ihm diesen Auftrag gegeben.“ Der Junge stotterte herum. Blue wurde das Gestotter leid, nahm den Fuß von seiner Brust und trat ihm auf die Schulter, so lange, bis diese unter ihm brach. Dann stellte er den Fuß wieder zurück. „Apollyon! Apollyon hat’s ihm gesagt zu tun!“ Blues Laune sank. „Was geht hier vor sich“, fragte er leise. Der Junge unter seinem Schuh schien sich dasselbe zu fragen. „I…ich verstehe die Frage nicht…Bitte ich…“ „Warum lungern überall rote Hasen herum. Warum ändert sich alles“, holte Blue weiter aus und seine Ungeduld stieg wieder. „Bitte, ich weiß es nicht ich…“ Er schrie, als seine rechte Schulter sich dem Zustand der linken anschloss. „Es gibt Krieg! Bitte bring mich nicht um! Er wird auf die Erde kommen und wird…“ Blue hob sachte den Fuß und stieß mit aller Kraft zu. Unter ihm spürte er, wie die Rippen des Jungen brachen und sein Herz langsam aufhörte zu schlagen, bis der Körper tot war und seine rote Energie erlosch. Blue trat einen Schritt von dem Hasen zurück und starrte eine Weile auf ihn herab, abwägend, überlegend. Er würde sich zurückziehen und er würde nachdenken müssen.
In weiter Entfernung, in Südfrankreich, saß Hunter in seiner Wohnung und hielt inne, als er spürte, wie das Leben seiner Unterstellten erlosch. Er seufzte leise und schloss die Augen, bedauernd. Unendlich bedauernd, aber in der nächsten Sekunde, war es ihm wieder egal. Es waren schon so viele Menschen gestorben, vier mehr machten keinen Unterschied. Er betrat die Terrasse und lehnte sich über die Brüstung, sah aufs Meer und lächelte, als er sich die roten Flammen und die Asche in Erinnerung rief, den Anblick der Erde in naher Zukunft. Wie hatte er jemals an seinem Meister zweifeln können, der Gedanke daran erschien ihm gerade zu lächerlich. Der Wind wehte eine salzige Brise in sein Gesicht und Hunter dachte daran, wie er bald verreisen würde, wie ihm sein Auftrag hoffentlich gelingen würde und wie er, mal wieder, gewinnen würde. Kurz überkam ihn Sorge, was auch immer seine Untergebenen getötet hatte, würde ihn angreifen. Aber er war unbesiegt im Kampf, also wieso sollte er sich sorgen. Alles würde perfekt nach Plan laufen.