ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Endlich Zuhause, dachte ich bei mir als ich den langen Weg zu unserem Haus hinauf ging.
Wenn ich die Augen schließe kommen all die Gedanken an den Krieg wieder hoch. Meine Freunde die von Kugeln durchsiebt, neben mir sterben, manche in meinen Armen. Manchmal höre ich ihre Stimmen, ihre Schreie, die Waffen und Explosionen, das Geräusch der herannahenden Flieger die uns mit Salven eindecken, ohne, dass wir die Möglichkeit hatten,uns Deckung zu suchen. Nur ein Mal hatte mich eine Kugel erwischt, in der Schulter, da steckte sie auch noch und tat gelegentlich noch weh. So wie in diesem Moment auch.
Als ich an die Tür unseres Hauses klopfte, machte mir meine Frau auf und wir fielen uns unter Tränen um den Hals. An diesem Tag flossen viele Tränen, vor allem als ich über den Krieg und alles was ich erlebt hatte berichtete. Jeder Freund der an meiner Seite gefallen ist, blieb mir im Gedächtnis und hatte seinen Teil in der Erzählung. Meine Frau erzählt mir, was sich hier alles verändert hatte, dass aus den Nachbarhäusern fast alle Männer meinem Beispiel gefolgt waren und an die Front gezogen, manche als Fallschirmjäger, manche als Scharfschützen, Panzerfahrer und manche gingen zur Marine, um den U-Boot-Krieg ein für alle mal zu beenden. Hoffentlich werden wir sie wiedersehen, hoffentlich wenn der Krieg zuende ist und vielleicht nach unser aller Tot, denn niemand weiß was nach diesem auf uns wartet, vielleicht sind dann alle Menschen wieder zusammen oder es fängt ein neues Leben in einem neuen Körper an. Das einzige was ich nicht hoffe ist, dass da einfach nur ein schwarzes Nichts ist, das würde ich nicht ertragen.
Ein paar Jahre später, gingen wir zusammen in der Stadt spazieren, in einer Ecke, in der wir gefühlt seit einer Ewigkeit nicht mehr waren. Es war ein kühler Tag im Dezember. Als wir das Kriegsdenkmal sahen, wandte ich mich an meine Frau mit der Bitte meiner Kameraden zu gedenken und den Park zu betreten in dem das Denkmal lag. Entgegen meiner Erwartung sträubte sie sich zuerst, willigte dann aber doch ein. Als wir den Park betraten, hatte ich das Gefühl, dass sie mit jedem Schritt kleiner wurde und sich zusammenkauerte. Die ersten Schneeflocken fielen vom Himmel, als ich die ersten weißen Kreuze erblickte. Ein paar Sekunden später lagen alle Kreuze vor uns, es waren unzählige. Wie viele Menschen hatte dieser Krieg das Leben gekostet, sinnloserweise, weil ein paar Ranghöhere falsche Entscheidungen getroffen hatten.
Ich ging durch die Reihen. An der Seite meiner Frau las ich die Namen der ganzen Soldaten, die ihr Leben lassen mussten. Als wir zur Nord-West-Ecke dieses “Friedhofs” kamen, spürte ich den Widerstand den meine Frau meinen Schritten entgegensetzte. Sie bettelte darum nicht weiterzugehen und nicht mehr die Namen zu lesen. “Lass uns nach Hause gehen, bitte, es ist Kalt hier.”, flüsterte sie. Dieser Widerstand trieb mich nur stärker voran, bis ich den Namen las der auf dem Kreuz stand, meinen eigenen Namen, mit der Notiz “Im Kampf gefallen”. Ich sah sie verwirrt an und sie erzählte es mir. Die Nachricht meines Todes hatte sie im April 1944 erreicht, danach hatte sie sich umgebracht, weil sie ohne mich nicht leben konnte. Als ich dann wieder aufgetaucht bin konnte sie es mir nicht sagen, wir waren beide so glücklich. Ich sackte zusammen, die Schneeflocken tanzten ihren ewigen Reigen und meine Frau und Ich werden bis in die Ewigkeit mittanzen.
War das der Krieg wirklich wert?
