Comic Boy
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Der Inhalt
von Lisas Schultasche verteilte sich auf den Boden des Korridors ihrer Schule.
Fluchend kramte sie in dem Haufen rum, der aus Heften, Büchern, Mappen,
Federtaschen und ihrem Taschenrechner bestand. Seufzend musste sie feststellen,
dass eine Sache fehlte: Ihr Block mit den Mathehausaufgaben. „Ich sagte
doch, dass Du es einheften solltest.“, kommentierte ihre beste Freundin
Emma grinsend. „Sei leise! Hilf mir lieber!“, zischte die 16-jährige,
während sie alles in ihre Tasche stopfte.
Mathe bei
Mr. Myer war absolut schrecklich. Er war einer dieser Lehrer, für die es eine
Todsünde ist, seine Hausaufgaben zu vergessen oder nicht zu machen. Dies
betonte er auch jede Stunde ausführlich in der Hoffnung, dass es wie eine
Brandmarkierung im Gehirn verankert. Außerdem warf er mit Strafarbeiten nur so
um sich. Er bevorzugte niemanden. Wenn man sich nicht an seine Regeln hielt gab
es eine dicke Strafe auf. Dies war einer der Gründe, warum er beim Lehrervoting
auf Platz eins der strengsten und unsympathischsten Lehrer war, was ihn aber
nichts ausmacht. Er war sich vollkommen bewusst, dass er sich die Sympathie der
Schüler so nicht unbedingt gewann, nahm es aber trotzdem in Kauf, weil er sich
fest vorgenommen hatte, den Schülern wenigsten in seinen Unterricht was zu lehren,
damit sie es in der Zukunft nicht schwer haben werden.
„Man,
dass Du die Hausaufgaben auch unbedingt bei Mr. Myer vergessen musst. Du weißt
ja, wie er bei sowas tickt. Man kann ja noch nicht mal abschreiben, weil er
jedes Heft kontrolliert.“, sagte Emma plötzlich und Lisa seufzte. Auf das
bevorstehende Donnerwetter hatte sie gar kein Bock und würde am liebsten weit
weg sein, um das nicht ertragen zu müssen.
Im
Nachhinein ärgerte Lisa sich über sich selbst. Sie hatten vor zwei Tagen das
letzte Mal Mathe und dementsprechend so lange Zeit für die Hausaufgaben.
Trotzdem hatte sie es in all der Zeit nicht hingekriegt, ihr Blatt von dem
Block in die vorgesehene Mappe zu heften. Nun bereute sie es, denn letzte
Stunde, hatte sie die Hausaufgaben ebenfalls nicht. Das war definitiv gar nicht
gut und in Lisas Bauch machte sich ein unwohles Gefühl breit.
Als sie ihre
Schulsachen wieder eingeräumt hatte, ging sie zusammen mit Emma in ihr
Klassenzimmer. Sie setzte sich auf ihren Platz und räumte ihre Sachen aus, als
auch schon Mr. Myer durch die Tür trat. Wie immer sah er gut aus. Seine braunen
Haare waren perfekt geschnitten, deine Krawatte sauber gebunden, seine
schwarzen Schuhe sauber poliert und der Anzug absolut Faltenfrei. Man sah
diesem Mann an, dass er eine ordentliche Person war, die streng und unermüdlich
seine Ziele verfolgte, bis er erreichte, was er wollte. Dieses Selbstbewusst
sein und die Würde des Mannes, ließ den coolsten Typen der Schule im Schatten
stehen.
„Oh
man… sein Blick macht mir jedes Mal Angst.“, gestand Emma, während das
grüne Augenpaar des Lehrers alles genau beobachtete. Jedem normalen Menschen
jagt dieser Blick eine Gänsehaut über den Rücken, denn sie waren kalt wie Eis.
Sie erlaubten keinerlei Schwäche oder fehlerhaftes Verhalten.
„Aufstehen!“,
tönte die tiefe und laute Stimme des gut gekleideten Mannes. Sofort gingen alle
seinem Befahl nach. Dieser Mann wusste einfach, wie man eine chaotische Klasse
zähmte und Problemschüler am Schopf packte, um sie gehorsam und ruhig zu
stellen. „Guten Morgen, Klasse 10f“, begrüßte er die Klasse, als alle
stillstanden uns die Sachen auf dem Tisch lagen. „Guten Morgen, Mr.
Myer!“, erklang die einheitliche Begrüßung der Schüler. Nachdem alle den
‚Pledge of Allegiance‘ aufgesagt und die Schulnachrichten durch den kleinen
Fernseher an der Wand die Schüler über allerlei Informationen berichtet hatte,
fing Mr. Myer an, die Hausaufgaben abzuchecken und sie sich anzusehen. Bei
Lisas Tisch blieb er stehen. Nun war sie den unangenehm strengen Blicken ihres
Lehrers voll ausgesetzt und schluckte einmal, ehe sie leise zugab, die
Hausaufgaben wieder nicht nachweisen zu können. Dies nahm ihr Gegenüber mit
einem Nicken war und blieb erstmal stumm. Diese Reaktion rief in dem Teenager
alle Alarmglocken auf den Plan, denn wenn Mr. Myer nicht gleich mit seiner
Standpauke loslegte, für die er sich, egal wie knapp es war, immer Zeit nahm,
hieß es, es kommt für einen richtig dick.
„Das
ist jetzt das zweite Mal, dass das passiert ist, Lisa und das auch noch
hintereinander! Ich habe euch extra wenig aufgegeben, da ihr demnächst
Prüfungszeit habt und Du kriegst es trotzdem nicht hin, diese fünf Minuten dazu
aufzubringen, deine Hausaufgaben zu machen?!“, sagte er laut, was Lisa
zusammenzucken ließ. „Du sagst, Du hast sie gemacht. Schön und gut! Warum
lässt die Hausaufgaben zu Hause liegen?!“, fuhr er aufgebracht fort und
Lisa riskierte einen Blick nach Oben in das Gesicht ihres Lehrers. Wütend
schaute er ihr entgegen und brachte das junge Mädchen dazu, schnell wieder nach
unten zu gucken. „Aber dies kann dir erstmal nicht nochmal passieren, denn
Du wirst schön nachsitzen und deine Hausaufgaben erledigen.“, sagte er
jetzt viel ruhiger, was Lisa eine Gänsehaut verschaffte. Dieser Mann konnte in
Sekunden von 180 auf 0 runter, ohne eine Pause zu brauchen.
Nachdem sie
den restlichen Schultag hinter sich hatte und auch die 90 Minuten abgesessen
hatte, ging Lisa genervt nach Hause. Sie war wütend auf Mr. Myer, weil er sie
nachsitzen lassen hat und sie somit nicht mit ihren Freundinnen in die Mall
konnte, wütend auf Emma, ihre beste Freundin, weil sie Lisa einfach
alleingelassen hatte, um etwas anderes zu unternehmen und wütend auf ihre
Eltern, weil diese sie wieder einmal nicht abholen konnten, da sie zu
„beschäftigt“, waren. Lisa verstand ja, dass ihre Eltern hart
arbeiteten, um Geld zu verdienen, aber sie wollte einfach nicht glauben, dass
beide sich noch nicht einmal die Zeit nahmen, ihre Tochter von der Schule
abzuholen, wenn ihr Tag eh schon beschissen war. In ihren Augen war das
Ungerecht, was Mr.Myer ihr aufgebrummt hatte, aber sie fragt ja keiner.
Als sie zu
Hause angekommen war, kramte sie fluchend den Schlüssel aus ihrer Tasche und
schloss die Tür auf, um entnervt den Rucksack in die Ecke zu werfen und in die
Küche zu stapfen, um sich ein Brot zu machen. Dieses aß sie auch, während sie
auf Instagram ihren Feed nachsah. Ihre Laune verschlechterte sich, als sie die
neuen Fotos von Emma entdeckte, die sie geposted hatte. Darauf waren alle
Freunde zu sehen und eine glückliche Emma, die ein großes Eis in der Hand
hielt. Scheint ja so, als würden sich alle prächtig ohne sie amüsieren!
Besonders wütend machte sie Emmas letzter Post. Darunter hatte sie nämlich
kommentiert: „Chillen mit meinen Besten Freunden! Alle die mir wichtig
sind auf einem Fleck!“
„Soll
sich die blöde Kuh doch an ihrem Eis verschlucken!“, fauchte Lisa gereizt
und schaltete wütend ihr Handy ab. Sie schluckte den letzten Bissen ihres
Brotes runter und nahm sich ihre Tasche, im hoch in ihr Zimmer zu gehen. Dort
warf sie ihre Schultasche gleich wieder gegen die Wand und setzte sich an ihren
Schreibtisch, um zu zeichnen.
Sie
zeichnete gerne und tat es in allen Situationen. Wenn ihr langweilig war, sie
Wütend auf eine Person war oder sonstiges. Ihr war immer zum Zeichnen zu mute.
Am liebsten zeichnete sie Comicfiguren, für die sie dann einen Steckbrief
anfertigte und eine eigene kleine Geschichte dazu erfand. Sowas machte ihr halt
spaß, was man ihr auch nicht verdenken konnte.
„Soll
die blöde Tussi mit den Anderen spaß haben, ich zeichne einfach meinen besten
Freund und der wird der doofen Ziege eine runterhauen, wenn die irgendwas von
mit will!“, redete sie zu sich selbst und fing an zu zeichnen. Heraus kam
ein Junge mit grünen Augen, hellblauem T-Shirt mit dunkelblauen Ärmeln, grauer Hose,
nussbraunen strubbeligen Haaren und weiß blaue Sneaker. Sie malte der Figur ein
Blatt Papier in die linke Hand und einen Stift in die rechte. Anschließend
schrieb sie neben die Figur den Namen „Comic Boy“.
Lächelnd
begutachtete sie ihr Werk und schrieb einen Steckbrief.
“Name: Comic
Boy“
Alter: 17
Größe: 1,86m
“Hobbys:
Zeichnen und Videospiele spielen“
“Mag gerne:
Videospiele, Mich, Schokolade, Personen Malen“
“Mag nicht:
Leute die ich nicht mag, Gemüse, Wenn ich traurig bin.“
Freunde: Ich
“Krankheit:
Keine“
“Ängste:
Keine“
“Beziehung zu
mir: Comic Boy ist mein bester Freund, der jeden, der mir etwas antun will oder
mich verletzt, zur Rede stellt und wenn ich es will verdrescht. Er weicht mir
nie von der Seite und ist für mich da, wenn ich ihn brauche.“
Als sie
fertig war, hing sie das Bild gut gelaunt bei den Anderen auf und zog sich um.
Sie gähnte herzhaft und legte sich auf ihre weiche Matratze. „Emma muss
morgen nicht bei mir ankommen. Die falsche Schlage ist bei mir unten
durch.“, sagt sie zu sich selbst und schloss müde die Augen. Kurz bevor
sie ganz eischlief hörte sie eine Stimme die sagte:“ Keine Angst, Lisa.
Ich bin dein bester Freund und werde nicht zulassen, dass dir jemand weh
tut.“ Sofort war sie hellwach. Wer hat das gerade gesagt? Hat sie sich nur
verhört oder war sie einfach unbemerkt im Halbschlaf abgedriftet? Sie machte
sich noch einige Minuten darüber Gedanken, ehe sie sich wieder hinlegte und
dieses Mal ganz einschlief.
Das nervige
Piepen ihres Weckers ließ Lisa am nächsten Morgen aufwachen. Grummelnd suchte
sie nach der Schlummertaste, um dem nervigen Piepen ein Ende zu bereiten. Nach
einigen Minuten, in denen Lisa sich erstmal wieder gesammelt hatte, stand sie
auf. Lächelnd ging sie zu ihrer Wand, an der sie Comic Boy befestigt hatte,
aber nirgendwo war die Zeichnung zu sehen, die sie gestern angefertigt hatte.
‚Ich habe sie ganz sicher hier aufgehangen‘, dachte sie, während sie ihren
Schreibtisch und Boden absuchte, in der Hoffnung es wieder zu finden, aber von
Comic Boy fehlte jegliche Spur. Enttäuscht ging sie nach unten, um
festzustellen, dass ihre Eltern schon weg waren. Es machte sie traurig, dass
sie noch nicht mal einen Zettel für sie geschrieben haben.
Draußen
regnete es, was Lisa genervt zur Kenntnis nahm. Sie müsste wohl den Bus nehmen,
auch wenn es ihr gar nicht passte. Trotzdem machte sie sich für die Schule
fertig und ging vollbeladen zum Bus, der an der Haltestelle wartete. Sie stieg
ein und setzte sich auf einen freien Platz. Schon nach kurzer Zeit wurde es
voller und lauter. Das war es, was Lisa an dem Bus so störte… die Lautstärke.
Das Gebrüll der ganzen Kinder und dieser Platzmangen, den man erlitt, wenn es
so voll im Bus wurde konnte sie gar nicht ab.
Sie war auch
immer noch wütend auf Emma. Lisa hatte schon mehrmals Termine sausen lassen, um
ihrer Freundin beizustehen, aber von Emma kam nie etwas zurück. Schlecht
gelaunt machte sie ihren Spind auf und holte die Sachen raus, die sie für die
nächste Stunde brauchte. Als sie in ihrem Klassenraum ankam stellte sie
verwirrt fest, dass Emma nicht da war. Schade eigentlich, denn sie hatte sich
schon so sehr darauf gefreut ihr die kalte Schulter zu zeigen und sie mit ihren
Blicken zu erdolchen. Aber aus ihrer typischen Masche würde wohl nichts werden,
zumindest nicht heute. Seufzend legte sie ihre Bücher und Mappen auf den Tisch
und sah nach vorne zu dem Lehrerpult, an dem ihre Englischlehrerin steht und
nervös von einem Fuß auf den Anderen hüpft. Was hat sie denn? Es scheint so,
als würde die sonst so ruhige und ‚chillige‘ Lehrerin dringend irgendwas
mitteilen wollen. Als die Klingel zum zweiten Mal ertönte, bat die ältere Frau
die Klasse aufzustehen und wie immer den Pledge of Allegiance aufzusagen.
Nachdem das geschehen war, atmete sie tief durch und schaute auf die Uhr. Sie
schob den Fernseher gut sichtbar nach vorne und schaltete ihn ein. Es kamen die
üblichen Schulnachrichten wie immer. Regelungen, Essenspläne,
Unterrichtsänderungen und andere Sachen kamen zur Ansprache. Keiner hörte
wirklich zu, Lisa eingeschlossen, bis plötzlich folgender Satz Ertönte:
„Eine Schülerin und ein Lehrer unserer High School sind am heutigen Morgen
verschwunden…“. Da schauten alle geschockt zu dem kleinen Fernseher und
wildes Gemurmel ging los. Es wurde darauf hingewiesen, sich nachts nicht
alleine aufzuhalten und Türen und Fenster zu verschließen. Nähere Hinweis gab
es nicht, bis auf, dass es sich bei den Vermissten um Emma Thomas und Steven
Myer handle.
„Oh
mein Gott!“, schrie ein Mädchen aus der Klasse, als die Lehrerin den
Fernseher abstellte und zurück an seinen Platz schob. „Ist das wieder so
ein Kranker Psychopath, der es auf Lehrer und Schüler abgesehen hat?!“
„Was
ist, wenn er uns auch etwas tun will?!“, rief ein anderer rein und rasch
breitete sich Panik in der Klasse aus.
„Ruhe!“,
ertönte die laute Stimme von Mrs. Kennedy, die sich mittlerweile wieder gefasst
hatte und an ihrem Pult stand. „Wir sind alle geschockt und haben Angst
davor, dass es wieder irgendein kranker Mensch auf Unschuldige abgesehen hat,
aber wenn wir uns Panik machen, hilft es keinem“, sprach sie nun viel
ruhiger und schluckte einmal.
Lisa saß wie
versteinert da. Heute Morgen wollte sie Emma noch ignorieren und jetzt? Jetzt
muss sie feststellen, dass es gestern das letzte Mal gewesen sein könnte, dass
sie Emma lebendig sah. Sie kriegte einen Kloß im Hals. Was müssen Emma und
Mr.Myer vielleicht gerade durchmachen? Natürlich mochte sie ihn nicht
besonders, aber keiner hatte es verdient entführt zu werden oder schlimmer! Den
ganzen Tag machte sie sich Gedanken und Schuldgefühle machten sich in ihr
breit. Das Gewissen, so schlecht über Emma gedacht zu haben und das nur, weil
sie mit Anderen Spaß hatte, ließ sie nicht los.
Als sie
Zuhause ankam machte sie sich erstmal was zu Essen. Natürlich waren ihre Eltern
wieder nicht da und sie hatte keinen, um über die schrecklichen Neuigkeiten zu
berichten. Als sie fertig gegessen hatte ging sie nach Oben und lief zu ihrem
Schreibtisch. Die Zeichnung von Comic Boy war immer noch nicht wieder da und
sie entschied sich dazu, wieder einen Comic zu zeichnen. Einen, in dem alles
wieder gut werden würde und sie zusammen mit ihrer besten Freundin wieder so
viel Quatsch machte, wie sonst auch. Sie wusste nicht, wie lange sie zeichnete
aber irgendwann hörte sie jemanden die Treppe hochkommen. ‚Seltsam… haben Mom
und Dad heute früher Schluss?‘, fragte sie sich und drehte sich zu Tür, als
diese geöffnet wurde. Aber es war weder ihre Mutter, noch ihr Vater, die in der
Tür standen, nein, es war Comic Boy! Lässig lehnte er am Türrahmen und lächelte
Lisa an. Seinen Stift und das Blatt Papier hatte er in der Hosentasche. Lisa
wurde kreideweiß und sie öffnete ihren Mund zu einem stummen Schrei. Weit waren
ihre Augen aufgerissen und ihr Herz hämmerte in der Brust. „Oh mein
Gott!“, schrie sie und sprang auf. Sie nahm so weit wie möglich Abstand
und sah ihn zitternd an. „Keine Angst, Lisa, ich bin es nur, dein bester
Freund. Ich habe dafür gesorgt, dass Emma dir nicht mehr wehtut, genau wie
Steven. They are traped!“, sagte er und Lisa war sich sicher aus seiner
Stimme Stolz zu hören. „Was hast Du mit ihnen gemacht, du Monster?!“,
schrie Lisa und sah geschockt zu dem Größeren. „Ich habe dafür gesorgt,
dass sie dich nie wieder verletzten können. Wir sind doch beste Freunde!“,
sagte er und ging auf sie zu. „Nein sind wir nicht! Du bist bloß
entstanden, weil ich wütend auf Emma war! Wir sind keine Freunde! Emma ist meine
Freundin!“, warf sie ihm entgegen und glaubte, für einen kurzen Moment ein
verletztes Funkeln in seinen Augen wahrgenommen zu haben. Schnell aber änderte
sich seine Miene und er ballte seine Fäuste. Wütend zog er das Blatt und den
Stift aus der Hosentasche und begann was darauf zu zeichnen. „Was wird
das?!“, schrie Lisa ihn an, denn sie fühlte sich schwummrig. Ihr ganzer
Körper begann zu kribbeln, und nach und nach wurden ihre Finger taub. Als sie
auf ihre Hände guckte, schrie sie laut. Langsam löste sie sich auf, wurde
durchsichtig und immer steifer. Sie konnte sich kaum noch bewegen, ehe alles
schwarz wurde.
Die Polizei
traf ein, nachdem Nachbarn sie alarmierten, da sie den Schrei gehört hatten.
Die Beamten brachen die Tür auf und durchsuchten das Haus. In Lisas Zimmer fiel
ihr Blick auf ein Blatt, welches auf dem Boden lag. Die beiden Beamten sahen
sich an und einer der Beiden hob es auf. Darauf abgebildet war das 16-jährige
Mädchen, welches ihnen mit weit aufgerissenen Augen entgegen starrte. Auf der
anderen war mit roter Farbe ‚YOU ARE TRAPPED‘ geschrieben. Traurig sahen sich
die Polizisten an und gingen runter, um direkt die aufgebrachten Eltern zu
finden. „Was ist passiert? Wo ist unser Mädchen?“, fragte die Mutter
geschockt und einer der Beamten legte ihr eine Hand auf die Schulter und führte
sie ins Wohnzimmer, um ihr dort alles zu erzählen. Kurze Zeit späte hörte man
ein lautes Weinen und Schluchzen. Die Officer brachten das Bild zur Wache. Dort
wurde es neben die beiden anderen
gelegt, unter denen die Namen ‚Steven Myer‘ und ‚Emma Thomas‘ standen. Niemand
wusste, dass die drei vermissten Personen ihnen genau gegenüber waren, alles
mitkriegten, alles hören und sahen, sich aber nicht bewegen konnten. Und so
bemerkte keiner, dass sie da waren und verzweifelt versuchten um Hilfe zu
schreien.