Das Bordell
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Ein letztes, kurzes, zweifelndes Gefühl überkam Johann Bader, als er in seinem geparkten Wagen saß und am Ende des Parkplatzes das große, neonleuchtende Schild las, das ihm signalisierte, wo der Eingang war. Es war ein großes Gebäude in der Innenstadt, das sich von der Bauart und dem Stil nicht von den Restaurants, Bars und sonstigen Läden in der Nähe unterschied. Es war nur ein wenig größer.
Gerade wollte Johann den Motor wieder starten und zurück zum Hotel fahren, wo er sich dann vermutlich eine gewöhnliche Prostituierte ins Zimmer bestellen würde, um den Abend mit Rotwein und Sex ausklingen zu lassen. Doch als er gerade den Zündschlüssel drehen wollte, sah er einen Mann, der das Gebäude mit dem Neon-Schild verließ. Er war fein gekleidet, trug einen teuren Anzug, eine Krawatte, vornehme Schuhe. Kein gewöhnlicher Bürger, wie man sie nach Johanns Meinung in solchen Etablissements antreffen würde. Als er erkannte, dass auch Leute seines Standes dieses Gebäude aufsuchten, änderte er seine Meinung ein weiteres Mal, sah kurz in den Rückspiegel, strich sich seine braunen Haare zurecht und stieg aus dem Wagen. Er ging langsam bis zu dem Eingangsschild und blieb davor stehen, atmete kurz durch und drückte die Tür nach innen auf.
Es war weitaus besser, als er es erwartet hätte. Der Geruch von Rotwein umgab ihn, die Räume wurden von dem angenehmen Spiel klassischer Musik erfüllt. Johann erkannte den charakteristischen Stil von Chopin, er konnte hören, dass es die Nocturne Opus 62 war.
Der Eingangsbereich war mit rotem Teppichboden ausgelegt, im Barbereich standen Tische und Stühle aus antikem Holz, das Licht war leicht gedimmt. Die einzige Person im Raum stand hinter der Bar.
Es war ein gepflegter Mann mittleren Alters, ebenfalls fein gekleidet, mit blonden, frisch geschnittenen Haaren, der ihn mit offenen Armen begrüßte. „Einen wunderschönen guten Abend, der Herr. Sie müssen Mister Bader sein?“
„Der bin ich, ich habe angerufen.“
Der Mann ging auf Johann zu und reichte ihm die Hand. „Sie dürfen mich Adam nennen. Ich leite dieses Etablissement und es freut mich außerordentlich, sie in meinem Bordell begrüßen zu dürfen.“
Adam half ihm aus dem Jacket und hängte es an einem Kleiderbügel auf, an dem schon ein paar weitere Jacken und Jacketts hingen. Johann war also nicht der einzige Besucher.
„Mister Bader, bevor sie unser Angebot nutzen, bitte ich sie, einen Blick in unsere Broschüre zu werfen, dort werden sich ihnen alle offenen Fragen klären. Auch die Hausordnung finden sie dort. Gerne dürfen sie an der Bar Platz nehmen, für Fragen stehe auch ich jederzeit zur Verfügung.“
Er reichte Johann eine Broschüre, woraufhin dieser sich an einen der Tische setzte und die Getränkekarte bemerkte. Nach einem kurzen Blick auf die Weinkarte entschied Johann sich für einen Rosé, der ihm auch schon kurz darauf von Adam an den Tisch gebracht wurde. Johann nahm einen kleinen Schluck und öffnete die Broschüre.
Lieber Kunde,
sollte dies Ihr erster Besuch im Bordell sein, haben Sie wohl einige Fragen bezüglich dessen, was in den fast 200 Räumen dieses Gebäudes vor sich geht. Um Ihre wohl größte Frage bereits vorwegzunehmen: Alles, was hier geschieht, ist vollkommen legal. Etablissements wie dieses wurden von unserer Regierung mit Freuden genehmigt, um unser wunderbares Land finanziell zu entlasten. Machen Sie sich somit keine Sorgen, dass Ihr Besuch Folgen irgendwelcher Art mit sich bringt.
Außerdem werden Sie sich wohl noch eine weitere Frage stellen:
´Was, wenn es mir nicht gefällt?´
Auch hier können wir Sie beruhigen. Sollten sie innerhalb der ersten 10 Minuten merken, dass Ihnen der Sex mit unseren dienstleistenden Männern und Frauen nicht gefällt oder Ihnen unser Programm nicht zusagt, haben Sie das Recht auf eine volle Rückerstattung aller Kosten oder, alternativ, die Wahl einer oder eines anderen Partners.
Fragen Sie sich, ob das, was Sie gleich tun werden, moralisch vertretbar ist? Nun, sicher ist es nicht voll moralisch vertretbar, doch das liegt an Ihnen. Jeder Kunde hat eine andere Vorstellung von Moral, und sicher haben Sie sich bereits im Vorfeld über unser Angebot auf unserer Website informiert. Dass Sie dennoch hier sind, ist ein gutes Zeichen.
Bevor ich Ihnen viel Spaß wünschen kann, bitte ich Sie, sich die folgenden Regeln aufmerksam durchzulesen, damit nicht nur sie, sondern auch die Kunden, die nach ihnen kommen, Spaß haben können.
1. Wir bitten Sie, keinem Freund oder Bekannten Details über unser Etablissement zu erzählen. Die wichtigsten Informationen sind auf unserer Internetseite auffindbar, wo alles nachgelesen werden kann, was wissenswert ist, bevor man das Bordell aufsucht. Der Spaß des ersten Besuches sollte jedem zur Verfügung stehen, ohne im Vorfeld bereits zu viel zu wissen.
2. Sie dürfen mit unseren Dienstleistern machen, was sie wollen, sofern es keine bleibenden Schäden hinterlässt. Wir bitten Sie, auf Schläge und sonstige Tätigkeiten, die optische Veränderungen wie Blutergüsse, Kratzer oder offene Wunden hinterlassen, zu verzichten.
3. Jeder Versuch, der bewirkt, dass unsere Dienstleister das Gebäude vor Dienstzeitablauf verlassen können, ist strafbar und wird zur Anzeige gebracht. Alle Dienstleister sind während des Dienstzeitraumes Eigentum unserer Bordellkette.
4. Verhütungsmittel sind keine Pflicht.
Zum Schluss wünschen wir Ihnen viel Spaß und einen angenehmen Aufenthalt.
Damit endete die Broschüre. Der Rosé, von dem Johann während des Lesens immer wieder getrunken hatte, war fast leer. Er trank ihn aus, stand auf und ging zur Bar. Adam, der währenddessen Gläser gereinigt und Tische abgewischt hat, nahm Johann das leere Glas und die Broschüre ab.
„Nun, Mister Bader, sind sie bereit?“ fragte Adam.
Johann signalisierte mit einem Nicken, dass er bereit war.
„Folgen sie mir bitte!“ Er lief die Eingangshalle entlang bis zu einer massiven Holztür, neben der sich ein Bildschirm an der Wand befand. Adam deutete auf diesen Bildschirm und erklärte:„Hier können sie angeben, welches Alter, welchen Körperbau und welche Lage sie bevorzugen. Sobald sie dann ihre Bankdaten angegeben haben, wird ihnen der Computer eine Raumnummer anzeigen. Ich wünsche ihnen viel Spaß, Mister Bader.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Adam und ging zurück hinter die Bar.
Der Bildschirm war komplett schwarz, bis Johann ihn einmal vorsichtig antippte. Ein Fenster öffnete sich, in dem man das Geschlecht des Sexpartners auswählen konnte. Es wurden zwei Symbole angezeigt, eines für das männliche und eines für das weibliche Geschlecht. Johann tippte weiblich an. Als nächstes stellte man ihm die Frage, in welcher Altersklasse seine Partnerin sich befinden sollte. Es gab einen Bereich zwischen 21 und 40 Jahren. Johann wählte die Klasse 25-30. Die letzten Fragen gingen über den Körperbau und die Lage. Sollte die Partnerin schlank sein, übergewichtig oder magersüchtig? Sollte sie auf dem Bauch oder auf dem Rücken liegen? Johann wählte schließlich eine schlanke Dame im Alter von 25-30, die auf dem Rücken lag. Nachdem er seine Bankdaten für die Überweisung in den Computer eingegeben hatte, spuckte der Computer die Nummer 74 aus. Raum 74… ließ Johann sich durch den Kopf gehen. Er öffnete die Tür neben dem Bildschirm, was ihn in einen langen Gang führte. Der Gang war ebenfalls mit rotem Teppich ausgelegt, teure Tapeten zierten die Wände. Chopin erfüllte auch den Gang mit seiner Musik. In regelmäßigen Abständen führten schlichte, weiße Metalltüren in einen weiteren Raum. Auf den Türen standen die Nummern der Räume, angefangen bei 1. Johann folgte den Türen bis zur Nummer 50, wo ihn eine Treppe in das nächste Stockwerk erwartete, wo er schließlich den Raum mit der Nummer 74 vorfand.
Während seine Hand die Klinke sanft umschloss, amtete Johann tief durch. Er hatte eine ungenaue Vorstellung davon, was ihn im Inneren erwarten würde, doch er wusste nicht ganz genau, was es war. Würde es ihm gefallen?
Er drückte die Türe nach innen auf. Sie war schwerer als die anderen Türen im Eingangsbereich und er benötigte etwas Kraft, um sie zu öffnen. Das Innere des Raumes war komplett abgedunkelt, nur das Licht des Ganges ließ ein wenig Licht in das Innere des Raumes, jedoch nicht genug, um zu erkennen, was sich dort drin befand. An der Innenseite der Tür hing ein Zettel mit einer Aufschrift.
Cindy
Alter: 26
Dienstzeit: 4 Jahre
Vorgeschichte:
Cindy stammt aus einem reichen Elternhaus. Sie wuchs mit zwei Geschwistern auf und genoss eine gute Schulbildung, bis sie mit einem zarten Alter von 16 in die Drogen-Szene abrutschte. Regelmäßige Alkohol- und Drogenexzesse sorgten dafür, dass sie die Schule nie abschloss, schließlich keinen Job fand und arbeitslos wurde. Da ihre Eltern ihr Leben nicht mehr finanzieren wollten, rutschte sie in die gesellschaftliche Unterschicht ab und war somit eine Last für unser Land. Als die Regierung ihren Eltern das Angebot unterbreitete, sie hier unterzubringen, waren sie sofort einverstanden und standen dem Vorhaben, Cindy gegen ihren Willen mitzunehmen, nicht im Wege.
Als Johann den Teil las, der gegen ihren Willen beinhaltete, wurde ihm mulmig. Er wusste, dass die Arbeiter hier aus der finanziellen Unterschicht stammen und nur eine Belastung für das Land wären, doch er hatte keine Ahnung gehabt, dass sie nie damit einverstanden gewesen waren, hier zu arbeiten. Auf eine groteske Art und Weise steigerte diese Tatsache sein Interesse und seine Lust, weswegen er tiefer in den Raum ging. Die letzten Lichtstrahlen aus dem Gang leuchteten bis zum Lichtschalter an der Wand. Mit einer Hand die Tür offen haltend, betätigte er den Lichtschalter. Mit einem Flackern ging das Licht an und enthüllte alles, was Johann nicht wusste. Er ließ die Tür los und sie fiel hinter ihm zu. Die klassische Musik, die ihn bis hierher begleitet hatte, war durch das dicke Metall nicht mehr hörbar. Ihm stockte der Atem.
Der Raum war komplett weiß, sogar das Bett und die Bettbezüge. Sowieso war das Bett das einzige Mobiliar im Raum. Eine kleine, schlichte Deckenlampe erhellte den Raum und die Person auf dem Bett.
Johann ließ den Blick über ihre Beine streifen. Sie waren glatt, rein und makellos, so wunderschön und fein. Und mit Fesseln am Bettende fixiert. Er blickte über den Schambereich bis zur Taille, wo seine Blicke stoppten. Der Oberkörper befand sich in einem nicht zugänglichen Bereich, im Inneren der Wand. Um genau zu sein, war es ein Inkubationstank, der in die Wand eingelassen wurde, ein Glaskasten, der mit einem grünem Chemikalien-Wasser-Gemisch gefüllt war, welches jedoch recht klar und durchsichtig war. Der Bereich um die Hüfte war mit Silikonabdichtungen versehen, damit kein Wasser zwischen Glas und Haut durchdringen konnte. Der Glaskasten war etwa einen Meter breit, die Hände der Frau waren auch im Inneren fixiert. Von ihrem Mund führte ein Schlauch nach oben weg, der irgendwo den Glaskasten verließ, um wohl in einem Luftvorrat zu enden, durch den die Frau atmen konnte. An mehreren Stellen ihres Oberkörpers verliefen Schläuche und Katheter, die der Frau künstlich überlebenswichtige Nährstoffe und Hormone injizierten. Dass der Kasten mit chemischem Wasser gefüllt war, diente wohl dem Zweck, die Frau in einer Art Trancezustand zu halten. Trotz alledem war sie hellwach und blickte Johann durch eine Taucherbrille an. Sie zappelte nicht, als Johann näher kam und ihr über die Beine strich, was wohl diversen Beruhigungsmitteln zu verdanken war, die durch die Injektionen kamen.
Johanns Mund wurde von einem leichten Lächeln überzogen.