Das Schiff
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Das Schiff
Eine sternenklare Nacht auf dem Pazifik. Das monotone Geräusch der See wird nur durch einen Pington unterbrochen. Das automatische Notsignal des Passagierschiffes lockt einen kleinen Fischkutter an, dessen Besatzung aus dem Kapitän Sven, dem Ersten Offizier Werner, den Arbeitern Christof und Christopher und mir, dem Schiffsjungen, besteht.
21:30 Uhr
Wir nähern uns dem unbekannten Schiff von achtern. Es ist uns dort leider nicht möglich, an Bord zu gelangen. „Der Klabautermann soll mich holen! Dieses Schiff sieht zwar fabrikneu aus, aber die Reling und die Schornsteine sehen aus als ob sie hunderte Stunden auf See gewesen wäre.“, donnert Sven los, als wir mit den Suchscheinwerfern das unbekannte Schiff ausleuchten. Wir umrunden das Schiff backbord, doch auch hier gibt es keine Möglichkeiten. Jetzt können wir erkennen, dass es ein kleines Passagierschiff für Kurzstrecken war, doch was sucht es mitten auf dem Pazifik? „Ein Geisterschiff, ich sehe nirgends auch nur ein Licht.“ Christof hatte es mehr beiläufig erwähnt. Doch Christopher pflichtet ihm gleich bei: „Ja, noch nicht einmal die Positionslichter sind an und wenn jemand auf dem Schiff wäre, hätte er sie doch angelassen.“
Nachdem der Kapitän die Beiden ermahnt hatte, still zu sein, um das Unheil nicht mit ihren unbedachten Worten herauf zu beschwören, entdecken wir einen Weg, an Bord zu gelangen.
Am Bug des Schiffes ist die Reling…. Weg! Es sieht aus als hätte etwas das Holz und Metall einfach…. Weggeätzt. Ich kann ein Stöhnen nicht unterdrücken.
23:30 Uhr
„Du bleibst an Bord“, hatte Sven zu mir gesagt, „Einer muss auf unser Boot aufpassen und wer weiß, was wir dort alles sehen werden. Das ist nichts für so ´ne Landratte wie dich!“
Ich hatte noch geholfen, den vieren Ausrüstung zusammen zu suchen. Seile, Funkgeräte, Taschenlampen und Verbandsmaterial, für den Fall, dass sie doch Überlebende finden. Danach habe ich noch das Geschirr gespült und weggeräumt. Jetzt stehe ich auf Deck, mein Funkgerät in der Hand und höre auf das statische Rauschen des Lautsprechers.
Plötzlich ein Knacken und das Rauschen verstummt….
War das ein „Hilfe“? Ich bin mir sicher, dass ich gerade ein leises „Hilfe“ von Werner gehört habe. Leicht verunsichert durch das erneute Rauschen drücke ich den Sprechknopf und melde mich: „Kann mich jemand hören?“ Wieder nur statisches Rauschen. „Hallo!? Seid ihr noch da?“ Nichts…. „Sven, Werner, Christof, Christopher? MELDET EUCH!!!“
Ich bekomme immer noch keine Antwort. Ich werde jetzt auf das Schiff gehen und sie suchen.
00:00 Uhr
Ich habe jetzt das Deck überprüft. Niemand, noch nicht einmal Schritte, Rufe oder der Schein einer anderen Taschenlampe und doch habe ich das Gefühl, beobachtet zu werden.
01:00 Uhr
Hab mich jetzt auf dem Gästedeck und der Kantine umgesehen. An den Wenden und der Decke sind vereinzelt Blutflecken, aber ich habe niemanden gesehen und auch keinerlei Leichen gefunden. Ich stehe jetzt vor der Tür zum Maschinendeck, wer weiß, was mich dort erwartet?
Die Tür öffnet sich mit einem leisen Quietschen und es empfängt mich starrende Finsternis. Zum Glück habe ich meine Taschenlampe und so bewege ich mich vorsichtig weiter.
Die Maschinen stehen und sind verstaubt, kein Ton zu hören. Was war das? Ich glaube, ich habe ein Kratzen vom Ende des Maschinendecks gehört, da ist noch eine Tür.
01:20 Uhr
OH MEIN GOTT!!!
Ich habe die Tür geöffnet und meine Besatzung gefunden. Sie knieten im Kreis auf einem Stern, der auf den Boden gemalt war. Das Kratzen, das ich hörte, waren ihre Finger, die immer wieder Formen auf dem Boden nachzogen. Das Fleisch war schon abgerissen und ihre Knochen scharbten über den Boden.
Die Töne… die Töne, die sie machten, waren längst nicht mehr menschlich. Als sich was in einer dunklen Ecke bewegt hat, bin ich blindlings geflüchtet.
Jetzt stehe ich wieder auf dem Oberdeck, aber irgendetwas ist anders….
Es fühlt sich an als würde ich über einen sich ständig bewegende weiche Matte laufen und es ist wärmer als zuvor. Es steht ein unwirklicher Nebel über dem Deck. Ich muss weiter, ich höre etwas in der Kantine.
02:00 Uhr
Ich habe mich in der Kabine des Kapitäns eingeschlossen. Als ich auf der Außentreppe stand, habe ich etwas aus dem Fenster der Kantine springen sehen. Es war ungefähr so groß wie ein erwachsener Mann, aber es war nur annähernd menschlich. Fahle Haut, auf der Hieroglyphen glommen, verdrehte Beine und statt Armen…. Irgendwelche Tentakeln, die wild zuckten. Und der Kopf… als hätte man von irgendeinem Tier die Haut abgezogen, den Schädel versucht mit anderen Knochen zu ergänzen und…. ihn wieder mit Haut zu überziehen.
Ich habe jetzt den Schrank und den Tisch vor die Tür geschoben. Zum Glück gibt es nur ein Fenster an der Außenwand, ich kann das Meer sehen.
03:00 Uhr Glaube ich
Ich habe gehört, wie ES auf die Brücke kam und gegen die Tür gehämmert hat. Meine Barrikade hat gehalten, doch jetzt ist es verdächtig ruhig….. wann hat das Notsignal aufgehört zu funken? Ich glaube, bevor ich an Bord kam.
Was war das für ein Geräusch? Ich glaube, da ist etwas hinter mir, an der Außenwand….. WAS? Das Notsignal hat wieder angefangen. Da hat sich doch etwas vor dem Fenster bewegt, ich versuche mal herauszuspähen.
Eine sternenklare Nacht auf dem Pazifik. Das monotone Geräusch der See wird nur durch einen Pington unterbrochen. Das automatische Notsignal des Passagierschiffes lockt eine kleines Boot an.