ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Es war eigentlich ein ganz normaler Abend. Ich übernachtete bei meiner besten Freundin Samira, wie fast jeden Monat. Am Nachmittag hatten wir uns ein paar Filme aus der Videothek geholt, die wir noch am selben Abend angesehen haben. Da es nicht gerade wenige Filme waren und wir zwischendurch auch noch Essen kochen mussten, war es halb drei nachts, als wir den letzten Film fertig hatten. Wir beschlossen, gleich im Wohnzimmer zu schlafen, da wir wirklich müde waren.
Als ich aufwachte, sah ich mich verwirrt um. Es war eiskalt. Und dunkel. Was mitten in der Nacht nicht unbedingt ungewöhnlich war. Aber der Ort, an dem ich die Augen aufschlug…. das war es was mir Angst machte. Es war ein dicht bewachsener Wald. Nicht einmal das Mondlicht durchdrang die hohen Tannen ganz. Ich wette, einige fragen sich jetzt, wie ich dann etwas sehen konnte. Ich weiß es nicht. Ich sah vor mir die Bäume, unnatürlich scharf, dafür dass ich ohne meine Brille, die ich nicht trug, so gut wie blind war.
Verwirrt stand ich von dem verwitterten Waldboden auf und pflückte mir ein paar Blätter aus meinen Haaren. Nachdem ich mich kurz umgesehen hatte, bemerkte ich erst, dass ich alleine war. „Samira?“ wisperte ich in die Stille der Nacht. In mir flammte Panik auf. ich begann zu laufen, immer schneller, während ich verzweifelt den Namen meiner Freundin rief. Ich spürte wie sich Steine in meine Füße gruben und Äste sich in meinen Haaren verfingen. Der Boden unter mir wurde immer unebener, bis ich stolperte und einen Abhang hinunterrollte.
Ich rappelte mich auf und wollte weiter laufen, als ich bemerkte, dass sich meine Umgebung verändert hatte. Ich war immer noch in einem Wald. Aber dieser hier war…anders…friedlicher. Ich stand auf einer Lichtung. In der Mitte sah ich einen See, an dessen Ufer hohes Gras wuchs. Glühwürmchen schwärmten zwischen den sich hin und her wiegenden Halmen durch. Es war ein idyllischer Ort…wäre da nicht dieses…Geräusch gewesen.
Es war eine Art Schmatzen. Als ich genauer hinsah, sah ich ein Mädchen zwischen dem Gras am See hocken. Wobei Mädchen schon etwas…übertrieben für das Wesen war, das dort mit dem Rücken zu mir saß. Es….Nein besser sie hatte bodenlange verfilzte, grauschwarze Haare, ein Paar blutrote und fledermausartige Flügel ragten aus ihrem Rücken. Ich stolperte nach wenigen Sekunden rückwärts, als sich eine unschuldige, kindliche Stimme meldete.
„Halt…nicht gehen…“. Das Wesen wand den Kopf zu mir. Ich unterdrückte bei dem Anblick einen Schrei. Sie hatte bleiche, fast gänzlich weiße Haut, ein zugenähtes Auge und ein, vollkommen leeres, weißes Auge ohne Anzeichen von einer Pupille oder sonstigem. Ihre Lippen waren blutverschmiert und leicht geöffnet, so dass man ihre dünnen spitzen Zähne sehen konnte. Erst jetzt bemerkte ich den toten Körper eines Menschen, der neben ihr im Gras lag. Samira.
Ihr Kopf war komplett verdreht und ihr Brustkorb aufgerissen. Ich sah, dass einige ihrer Organe um sie herum verteilt lagen. Als ich nach, so kam es mir zumindest vor, Stunden den Blick von der Leiche meiner besten Freundin abwendete, hatte sich das Wesen jetzt vollendens zu mir gedreht. Ich hielt den Atem, an als ich einen Blick auf ihre bleichen, knochengezeichneten Hände warf, die sie vor ihrem zerrissenen, schwarzem Kleid hielt. In ihren Händen hielt sie ein Herz. Das Herz meiner Freundin.
„WAS ZUR HÖLLE BIST DU?!?“, kreischte ich sofort und ging ein paar Schritte rückwärts, danach versagten meine Beine mir den Dienst und ich konnte mich nicht mehr rühren. Das Wesen ließ das Herz, an dem schon einige Stücke fehlten, auf den Boden fallen und lächelte mich sanft an. Wieder ertönte die Kinderstimme, diesmal mit den Worten:
„Ich bin das was jeder hat. Ich bin das was jeder liebt und keiner mag. Kinder sehen mich früh. Ältere verlieren mich nie. Ich bin in eurem Kopf. Ich bin eure Fantasie!“
Langsam begann die Kreatur mit ihren Flügeln zu schlagen, bis sie vollends in der Luft schwebte. Ungläubig starrte ich auf sie, während sich die Umgebung veränderte. Das Wasser des Sees färbte sich rot, die Grashalme verwelkten urplötzlich und gaben einen schwarzen, scharfkantigen Boden frei. „Ich bin das was ihr mögt und das was ihr hasst. Ich bin das was euch beschwichtigt und das was euch ängstigt. Ich bin euer bester Freund und das Monster in eurem Schrank.“, sprach die Kreatur, die jetzt auf mich zuflog, weiter. „Ich bin eine tote Fee aus einem anderem Land!!“
Nach diesen Worten stieß die „Fee“, wie sie sich selbst nannte, ein ohrenbetäubendes Kreischen aus, steckte ihren knochigen Arm nach mich aus und flog mit einer übernatürlichen Geschwindigkeit auf mich zu. Kurz bevor sie mich berührte, verlor sich der Boden unter mir und ich stürzte in endloses Schwarz.
Als ich aufwachte, hörte ich zuerst ein monotones Piepen, dann bemerkte ich, dass alles um mich herum weiß war. Ich blieb einige Minuten liegen, ehe sich ein Arzt über mich beugte und mir erklärte, dass ich in einem Krankenhaus war. Man hatte mich vor ein paar Tagen unterkühlt und mit schweren Verletzungen auf einem Feld nahe dem Haus meiner besten Freundin, von der jede Spur fehlte, gefunden. Zudem war eine Nachricht in meinen Arm geritzt.
„Noch bist du nicht bereit, aber ich werde dich finden…“
Am Nachmittag traf die Polizei ein um mich zu befragen. Ich konnte ihnen jedoch nichts über das Verbleiben von Samira, noch darüber erzählen, wie ich an die Verletzungen gekommen war, da ich mich an nichts erinnerte. Zumindest behauptete ich das, denn ich kannte genug Berichte von Leuten, die derartiges gesehen hatten, anschließen von Ärzten als verrückt abgestempelt wurden und ich eine Psychiatrie eingewiesen wurden. Nein. Ich wollte die letzten Monate, Wochen oder auch nur Tage in Freiheit verbringen, denn ich wusste was der Satz, den SIE mir eingeritzt hatte, bedeutete. Sie würde mich finden, und sie würde mich töten. Bald. Die Death Fairy würde mich finden und jeden anderen, der es wagt sie zu verleugnen, auch.