MittelMord

Debbie

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Debbie war 5 Jahre alt als sie zum ersten Mal in unsere Obhut kam. Mit „unsere“ meine ich das städtische Jugendamt für welches ich seit gut 16 Jahren tätig bin. Debbie war kein Einzelfall und doch bewegte mich das Schicksal des kleinen Mädchens mit den traurigen Augen enorm. Ich kann mir bis heute nicht erklären wie jemand in der Lage ist einem unschuldigen Kind etwas zu tun.

Die erste Begegnung

Es war an einem Dienstag als wir in das Haus in der Barbara Str. 183 gerufen wurden. Es war eine heruntergekommene Gegend und wir waren auf das schlimmste gefasst. Eine Nachbarin hatte die Polizei verständigt und mitgeteilt, dass aus dem Nachbarhaus laute Schreie zu hören waren. Diese hatte uns kurz nach ihrem Eintreffen informiert. Das Bild welches sich uns bot hätte grauenhafter nicht sein können.

Wir betraten eine Wohnung in der das pure Chaos herrschte. Es lagen Zeitungen, Müll, Kleidungsstücke und Essensreste überall verstreut. Der Geruch war ekelerregend und nahm zu als wir dem Beamten in die Küche folgten. Dort lag auf dem Boden, umringt von zerbrochenem schmutzigem Geschirr eine Frau Mitte 30. Ihr Hemd war blutverschmiert und aus ihrem Hals ragte der Griff eines großen Küchenmessers, das ihr jemand mit voller Wucht in den Hals gerammt haben musste. Halb auf der Frau lag ein kleines Mädchen, welches sich verzweifelt an die tote Frau klammerte und uns aus großen ängstlichen Augen aus anstarrte. Ich nahm die Kleine hoch worauf sie furchtbar anfing zu weinen und nur immer wieder „Daddy… Daddy“ stammelte. Ihre Tränen versiegten an meiner Schulter und ich spürte wie sich ihr Herzschlag beruhigte als ich sie nach draußen trug.

So lernten Debbie und ich uns kennen. Es wurde in viele Richtungen ermittelt. Debbie`s Mutter war eine bekannte Prostituierte die auch dem Drogenkonsum nicht abgeneigt war. Debbie`s Vater war kurz nach ihrer Geburt verschwunden weshalb ein Lover der Mutter kurzzeitig die Vaterrolle einnahm. Durch den Drogenkonsum verließ er jedoch die Familie kurz vor dem Mord an der Mutter. Nachbarn hatten gehört wie er schwor die Kleine zu sich zu nehmen, die Mutter hätte daraufhin geantwortet, dass er dies nur über ihre Leiche schaffen würde. Nun war es scheinbar eingetroffen. Da es keine weiteren Motive gab wurde Debbie`s Ziehvater zum Hauptverdächtigen. Brisant wurde die Lage dadurch noch, dass weder der Aufenthaltsort noch die aktuelle Adresse von ihm ausfindig gemacht werden konnten.

Dies war der Grund wieso beschlossen wurde, Debbie zu ihrem eigenen Schutz eine neue Identität zu geben. Dies war die Geburt von Nora Simmon.

Die erste Pflegefamilie

Debbie war unter ihrem neuen Namen Nora einige Wochen unter psychologischer Betreuung. Sie wurde als verhaltensunauffällig eingestuft und so kam sie einige Zeit später zu einem kinderlosen Ehepaar. Die erste Zeit besuchte ich sie noch regelmäßig. Mir fiel auf, dass die Pflegemutter von Termin zu Termin merklich abkühlte und der kleinen Nora ggü. einen herrischen fast schon aggressiven Ton entgegenbrachte, der Pflegevater wiederum verteidigte die Kleine und nahm sie in Schutz wodurch es sehr schnell den Anschein erweckte als habe sich die Familie durch Nora nicht zu einer Einheit gebildet sondern eher zu zwei zerstrittenen Fronten. Ich machte mir große Sorgen und bat um ein Gespräch mit dem Ehepaar Simmon. Frau Simmon sah mir direkt ins Gesicht als sie mir ohne Umschweife sagte, dass sie Nora nicht mehr haben wollte. Sie vermutete das Mädchen sei geistig gestört. Ich versicherte ihr dass dies nicht der Fall war und versuchte mit Herrn Simmon darüber zu sprechen was er für einen Eindruck hat. Er meinte seine Frau hätte mehrfach gehört wie Nora abends mit jemandem sprechen würde. Sie würde weinen und jammern und die Person darum bitten es nicht zu tun. Ich fragte nach ob denn geschaut worden war ob sich vielleicht jemand im Zimmer befand. Herr Simmon hatte aber laut eigenen Angaben diese „Gespräche“ noch nicht mitbekommen und Frau Simmon entgegnete mir scharf, dass sie nicht vorhatte auf den Wahnsinn mit dem eingebildeten „Kurt“ einzugehen. Der Name „Kurt“ gab mir zu denken, da der Name von Nora`s Ziehvater Kurt war und dieser war noch immer untergetaucht. Ich vermutete, dass das Kind Angstzustände durchlitt und empfahl den Simmons sie zu einer Therapie zu bringen und sie nicht noch einmal aus ihrem Umfeld zu reißen. Ein fataler Fehler wie sich herausstellen sollte.

Keine fünf Tage später wurde ich zu dem Haus gerufen. Das Bild welches sich mir bot war ein ähnliches wie bei Nora`s leiblicher Mutter nur dass das Blut und der, diesmal noch schlimmer zugerichtete Leichnam der Pflegemutter in diesem ordentlich perfekt hergerichteten Haus noch deplatzierter wirkte als in der verdreckten Wohnung in der ich Nora alias Debbie damals gefunden hatte. Wieder gab es keine Spuren. Herr Simmons war auf Geschäftsreise als ein Unbekannter nachts in das Haus einbrach und Frau Simmons im Bett mit mehreren Messerstichen ermordete. Im Haus wurde nichts gestohlen, lediglich Nora`s Kinderzimmer wurde verwüstet – Herr Simmons konnte im Nachhinein jedoch nicht sagen ob es wirklich durch den Unbekannten geschah, da es wohl im Vorfeld heftige Streitereien zwischen seiner Frau und Nora gab, da diese ihr Zimmer nicht aufräumen wollte und ihr Frau Simmons schließlich an den Kopf geworfen hätte sie sei genau so eine Schlampe wie ihre Mutter es war. Dies hatte einen weiteren Wutanfall des Kindes zur Folge.

Herr Simmons gab seine Aussage zu Protokoll wie auch ich. Nora hatte man mit ängstlichen Augen in ihrem Kleiderschrank versteckt gefunden. Wieder tröstete ich die Kleine und wieder schaffte ich es sie zu beruhigen. Ich wollte nun von ihr wissen ob sie wüsste wer der Täter sei. Sie nickte. Hatte aber zu große Angst es mir zu sagen. Wieder wisperte sie nur „Daddy…“. Da war es klar für mich. Ich suchte sofort den nächsten Officer und schilderte ihm meinen Verdacht bzgl. des Ziehvaters der Kleinen. Die komplette Gegend wurde auf den Kopf gestellt, erfolglos. Er musste schon wieder über alle Berge sein.

Die Zeit danach:

Mittlerweile hörte Debbie auf den Namen Rose und war schon bei der dritten Pflegefamilie. Die Kleine war dermaßen tapfer, trotz des Grauens was sie durchmachen musste. Ein halbes Jahr nachdem sie von den Simmons weg kam wurde sie in eine neue Pflegefamilie gebracht. Mittlerweile nannten wir sie Sarah und wir brachten sie zu einer erfahrenen Familie die bereits mehrere Kinder großzog. Es gab wenige Auffälligkeiten innerhalb der Familie. So war es zwar schon vorgekommen, dass einige der Kinder im Sportunterricht versuchten ihre blauen Flecken zu verbergen aber Kinder in einem gewissen Alter stoßen sich oft und so hatte sich niemand etwas dabei gedacht. In der Nacht als wir dorthin gerufen wurden waren sowohl der Vater als auch die Mutter grauenhaft zugerichtet. Sarah lag in ihrem Bettchen und klammerte sich an ihren Teddy. Ihr Nachthemdchen war Blutüberströmt, sie musste ihre Pflegeeltern gefunden haben. Die Pflegegeschwister waren zum Glück alle am Leben wenn auch schwer apathisch. Was auf Grund der Umstände nicht verwunderlich war.

Als wir Sarah wuschen und umziehen wollten bemerkten wir die blauen Flecken an ihrem Körper, zum Teil erkannte man klar Fingerabdrücke. Erschrocken sah ich sie an, sie schaute nur traurig zu Boden. Die Kleine tat mir unendlich Leid.

Die wenigen Informationen die die Polizei ermitteln konnten waren die Zeugenaussage von einem der älteren Geschwister, gesehen hätte er niemanden aber Sarah sei am Vortag von der Mutter schlimm verprügelt worden und in der Nacht vor der Tat hatte er gehört wie Sarah mit jemandem mit dem Namen „Kurt“ sprach. Sie weinte leise und jammerte er solle sie endlich retten, sie hätte solche Angst. Am nächsten Tag hatte er Sarah darauf angesprochen aber sie hatte ihn nur traurig angesehen und ihm gesagt sie dürfe nicht darüber sprechen sonst würde schlimmes passieren. Wieder wurde nach Kurt gesucht, doch wieder ohne Erfolg.

Debbie war mittlerweile 7 Jahre alt und hörte auf den Namen Rose. Die dritte Familie alarmierte uns, dass Rose abends mit jemandem sprach. Der Pflegemutter war im Streit die Hand ausgerutscht und seitdem hatte sich das Verhalten des Mädchens geändert. Sie wirkte in sich gekehrt und eingeschüchtert und dann begann sie abends mit „Kurt“ zu sprechen. Wir alle waren in Alarmbereitschaft. Ich wollte Rose nicht zumuten noch einmal von einer Bezugsperson weg gerissen zu werden und so nahm ich sie mit nach Hause. Vor meinem Haus standen zwei Beamte Wache und die gesamte Umgebung wurde nach dem Ziehvater der Kleinen abgesucht. Ich war zuversichtlich, dass der Spuk bald ein Ende haben würde und die Kleine dann endlich unbeschwert bei jemandem bleiben konnte.

Ich brachte Rose gegen 21 Uhr zu Bett. Sie lag da auf ihrem Kissen und sah mich mit großen traurigen Augen an. „Nina“ wisperte sie, „wenn ich euch sage wo mein Daddy ist, kann ich dann bei dir bleiben?“ Ich brachte es nicht fertig die kleine Maus zu enttäuschen und so log ich ihr vor, dass sie immer bei mir bleiben könnte, sie müsse uns nur helfen ihn zu finden. Ich schämte mich für die Lüge aber ich wollte, dass die Kleine sich mir anvertraute und sie tat es. Sie erzählte mir, dass Kurt in ihrem alten Haus im Schuppen schlafen würde. Sie wisse es, denn sie habe an dem Tag als ihre Mutter starb ihn dort gesehen. Ich versuchte ruhig zu bleiben, küsste ihr die Stirn und lobte sie wie mutig sie war, dass sie mir das erzählt hatte. Ich löschte das Licht und ging in den Flur um die Polizei zu verständigen.

Die Tür zu dem Zimmer in welchem sie schlief hatte ich angelehnt gelassen, ich wollte nicht dass sie sich ängstigte. Ich führte das Telefonat mit der Polizei und rief danach meinen Dienststellenleiter an. Wir vereinbarten das Debbie sobald ihr Ziehvater gefunden worden war in eine geeignete Pflegefamilie kommen würde. Solange Kurt nicht gefasst war würde Debbie bei mir bleiben und weiterhin auf den Namen Rose hören. Ich hängte den Hörer auf und atmete tief durch. Es würde noch alles gut werden, ich spürte es.

Debbie`s Story

Sie fühlte sich wohl bei der Frau. Die Frau war es gewesen die sie von der toten Mutter weg brachte. Weg von dem Gestank und den Ratten. Sie wollte damals nicht gehen. Sie wollte zu Kurt, zu ihrem Daddy. Aber der kam nicht. Der lag im Schuppen, sie hatte gesehen wie Mum ihn dort rein gezerrt hat. Debbie war zwar noch klein aber sie war aufgeweckt für ihr Alter und sie wusste, dass er tot war. Die Hexe hatte ihn umgebracht. Kurt hatte sie immer getröstet. Die Mutter hatte sie geschlagen, Kurt ging dazwischen. Die Mutter hat sich von irgendwelchen Männern Sachen machen lassen, Kurt saß bei ihr und sang ihr leise etwas vor. Dann hatte die Mutter Kurt hinaus geworfen. Einfach so. Debbie war dann alleine. Kurt kam an einem Tag wieder, er hatte von Nachbarn gehört, dass die alte Hexe wieder trinkt und Männer nach Hause brachte und er wollte Debbie mitnehmen, ihr ein Zuhause geben. Sie war so glücklich doch dann hatte sie das Lachen der Hexe gehört. Sie wollte Geld dafür, viel Geld. Kurt hatte kein Geld und er schrie und drohte ihr. Die Hexe schrie auch und auf einmal hörte man einen Aufprall und es war Ruhe. Debbie hatte durch den Türspalt geschaut und sie sah wie die Mutter Kurt das Messer immer wieder in den Körper stach. Das Blut floss aus seinem Körper und Debbie stand einfach nur da und musste zusehen wie ihr Kurt für immer ging.

Später kam die Hexe zu ihr. Sie stank wieder nach Alkohol und sie lachte sie aus. Sie sagte, dass Debbie nie aus diesem Loch kommen würde, genauso wenig wie sie. Sie würde hier verrecken. Sie zerrte Debbie hinter sich her in die Küche und lachte immer weiter. Dann beugte sie sich zu Debbie und lächelte sie mit ihren gelben Zähnen an. Sie hauchte ihr ihren ekligen Atem ins Gesicht und lallte ihr zu, dass sie dafür sorgen würde, dass Debbie genauso enden wird wie sie. In dem Moment hörte Debbie die Stimme des einzigen Menschen der sie je geliebt hatte. Er flüsterte ihr zu sie müsse stark sein, sie müsse das Messer vom Tisch nehmen und die Hexe abstechen. Sie müsse es tun sonst würde die Hexe sie in den Ofen stecken, wie damals bei Hänsel und Gretel. Debbie vertraute Kurt, sie wusste, dass er es nur gut mit ihr meinte und so griff sie das Messer und stach zu. Immer und immer wieder und Kurt tröstete sie als die Hexe tot auf dem Boden lag und Kurt versprach ihr, dass bald alles gut werden würde.

Von dem Zeitpunkt an war er immer für sie da wenn sie traurig war. Als die erste Pflegemutter sie anschrie und so furchtbar gemein zu ihr war, da hatte er abends wieder mit ihr gesprochen und ihr geholfen, das Messer zu finden. Der Vater war nett von der Familie aber dort konnte sie natürlich nicht bleiben. Sie musste aber keine Angst mehr haben denn sie wusste dass Kurt da war um sie zu beschützen. Er sagte ihr immer was zu tun war. In der zweiten Familie hatte man sie verprügelt, schlimm verprügelt und wieder kam Kurt und gab ihr Kraft aber sie spürte dass er nicht wirklich da war, sie wollte jemanden der sie in den Arm nahm, ihr einen Gutenachtkuss gab. Die Frau wäre toll. Hier würde sie sich wohl fühlen. Aber dann hörte sie das Telefonat. Die Frau hatte sie belogen, sie wollte sie auch weg schicken. Sie hatte Kurt verraten. Sie hatte der Frau gesagt wo er schlief und nun sprach er nicht mehr mit ihr. Tränen schossen in ihre Augen. Sie hatte nun niemanden mehr. Sie wollte es wiedergutmachen und kletterte leise aus dem Bett. Sie wusste dass der Messerblock in der Küche auf der Anrichte stand. Sie hatte ihn vorhin gesehen. Sie würde es auch ohne Kurts Hilfe schaffen, sie würde ihren Daddy stolz machen und dann würde er zu ihr zurück kommen und sie wieder lieb haben.

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