Dein letzter Tag

Wir sind alle gleich. Und wir sind alle Eintagsfliegen. Das ist meine Erkenntnis, aber lasst mich erst einmal etwas von mir erzählen. Geboren wurde ich in Leipzig, früh stellte man meine Hochbegabtheit fest. Ich übersprang gleich mehrere Klassen und studierte schließlich Mathematik, Physik und Chemie. Schnell promovierte ich und blieb ein paar Jahre Professor für Mathematik. Doch eines Tages änderte sich alles. Ein paar Männer in schwarz kamen und entführten mich. Man sperrte mich ein. Man entzog mir Essen und Schlaf. Schließlich brach mein Wille. Als sie das geschafft hatten, bekam ich von ihnen ein Labor, in dem ich wie ein Sklave mit anderen Menschen arbeiten musste. Über die Experimente möchte ich nicht viel sagen, nur, dass viele Menschen sterben mussten. Nach einiger Zeit kamen unsere Forschungen schließlich zu einem Ergebnis. Einige Forscher wurden daraufhin wahnsinnig und die Wachen erschossen sie. Alle wichtigen Personen waren sofort verschwunden. Nur wir und unsere unwissenden Bewacher waren noch da. Nach ungefähr 10 Tagen wurde auch unter den Wachen die Erkenntnis unserer Forschungen bekannt. Dann war jeder auf sich allein gestellt. Ich schätze, wir haben es bis jetzt mit 60 komplett leblosen Menschen zu tun. Mit dem Auge eines Bewachers gelang es mir, eine Sicherheitstür zu öffnen und mich dahinter zu verbarrikadieren. Dort fand ich einen Computer und beschloss, alles was ich weiß, öffentlich zu machen. So, das war meine Geschichte, und jetzt erfahrt ihr die Erkenntnis meiner Arbeit. Habt ihr euch je gefragt, warum es unmöglich ist, wirkliches, künstliches Leben zu erschaffen oder wieso wir überhaupt leben? Es ist etwas kompliziert, eventuell müsst ihr es zweimal lesen. Das, was wir Existieren nennen, besteht aus zwei Dingen. Dem Körper und der Lebensquelle. Der Körper ist das, was wir kennen und schon tausendfach untersucht haben, ein Bestandteil ist zum Beispiel das Gehirn, das Erinnerungen speichert.