Der etwas andere Albtraum
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Die Person
Hallo, mein Name ist Andie Donovan.
Ich bin 34 Jahre alt und arbeite als Elektriker.
Ich habe eine wunderschöne, 33-Jährige Frau und zwei wundervolle Kinder. Das eine ist 9, das andere 13. Ich wohne in Berlin in der Nähe vom Sendeturm, in einer kleinen drei-Zimmer-Wohnung mit Terrasse. Insgesamt so um die 70 m². Ich baue, als Hobby, Modellflugzeuge und bringe sie dann zum Fliegen.
Ich habe einen sehr kleinen Freundeskreis. Naja, man könnte sagen, ich habe überhaupt keine Freunde. Ich habe mich von allen isoliert und wollte nur noch allein sein.
Das lag an meinen verstörenden Träumen. Sie waren abartig, bösartig, gemein und gewalttätig.
Der Albtraum
Wie jeden Abend fuhr ich nach Hause und wollte mich nur noch schlafen legen.
Es war ein sehr anstrengender Tag und dabei verdiene ich viel zu wenig, um meine Familie allein zu ernähren. Deshalb arbeitete meine Frau, Stefanie, auch noch als Kindergärtnerin.
Als ich in meiner Wohnung ankam, begrüßte mich meine Frau und meine Kinder und sie gratulierten mir. Warte, aber wieso gratulierten sie mir? Ach, ja, stimmt. Es ist ja mein 35. Geburtstag. So schnell geht die Zeit verloren.
Und dabei hatte ich als Schüler immer so große Pläne. Ich wollte Bungee Jumping ausprobieren. Keine Zeit und Geld. Ich wollte ein Mal um die ganze Welt reisen. Keine Zeit und Geld. Ah, ich wollte auch einmal eine Firma gründen. Keine Zeit und Geld. Der Strom der Zeit frisst einen auf, das sieht man mir schon ein bisschen an. Falten im Gesicht und ein paar graue Haare.
Meine Frau kam mir auf dem Weg zum Esstisch mit einen Zitronenkuchen entgegen. Ich liebe Zitronenkuchen und das wusste sie ganz genau. Also aßen wir diesen leckeren Kuchen, feierten ein bisschen und gingen dann ins Bett.
Aber ich will nicht schlafen. Ich will diese Träume, besser gesagt Albträume, nicht mehr haben. Sie zerreißen einen innerlich regelrecht. Aber nach einer gefühlten Ewigkeit schlief ich doch ein.
Ich wachte in meinen Bett auf und bemerkte, dass meine Frau verschwunden war.
Ich hatte schon eine Vorahnung und rannte in das Zimmer der Kinder. Keiner der beiden war da. Ich hörte ein Knarren. Ich drehte mich um. Die Tür zum Gang war aufgegangen. Aber statt des Ganges war hinter der Tür ein Wald mit dichtem Nebel. Ich hatte Angst, aber irgendetwas zog mich durch diese Tür.
Ich fiel auf den feuchten Boden des Waldes und stand auf. Ich drehte mich um und sah nur einen weiteren Teil des Waldes, aber der Logik nach sollte dort doch eine Tür sein?! Naja, ist ja nur ein Traum. Ich ging den Trampelpfad entlang und kam an einen Friedhof.
Dort sah ich meine Frau und meine zwei Kinder.
„Hey!“, rief ich, „Ich habe euch schon überall gesucht!“.
Aber ich merkte schon, dass etwas nicht stimmte. Stefanie hatte ein so trauriges Gesicht. Sie hat noch nie Trauer empfunden, das weiß ich ganz genau. Ich trat näher heran und sah, dass meine Familie sich plötzlich in einer Gruft versteckte.
Was war denn so schrecklich, dass sie solche Angst hatten?
Ich spürte einen warmen, feuchten Atemzug in meinem Nacken. Meine Nackenhaare sträubten sich und ich drehte mich um. Dort stand er. Das Monster aus all meinen Albträumen.
Es hatte das schwärzeste Fell, das ich jemals gesehen hatte, außerdem riesige Reißzähne und lange scharfe Klauen. Es brüllte mir ins Gesicht und mein Herz blieb für eine Sekunde stehen. Ich spürte seinen purpur-farbenen Speichel in meinem Gesicht. Er war klebrig und nass.
Ich blickte mich nach meiner Familie um. Ich sah in der Gruft, in der sie sich versteckt hatten, drei blutverschmierte Leichen. Eine große weibliche und zwei Kinderleichen. Ich realisierte, dass es meine Familie war. Meine tote Familie. Sie waren auf das Schrecklichste verstümmelt. Ihre Kleidung war nur noch kleine Fetzen und man sah die Gedärme der Leichen in deren Mündern, oder das was zumindest davon übrig war.
Ich übergab mich und erinnerte mich an die Kreatur. Sie hatte mein Verhalten genauestens beobachtet, um mich im nächsten Traum noch mehr zu quälen.
Es setzte sich in Bewegeung und ich fing an zu rennen. Und ich rannte und rannte und rannte und rannte. Ich war mitten im Wald und ich drehte mich um, um zu wissen, ob das Wesen mich immer noch jagte.
Ich konnte es nicht mehr sehen. Ich blieb stehen und hatte mich irgendwo im Nirgendwo verlaufen. Ich betrachtete die Bäume und sah, dass dort Zeichen eingeritzt waren. Ich wusste nicht, was sie bedeuteten.
Ich hörte ein Rascheln über mir und sah hoch. Ein schwarzer Körper flog auf mich zu. Ich konnte mich noch wegrollen, damit es mich nicht zerquetschte.
Ich stand auf und rannte, aber dieses mal stolperte ich über eine Wurzel, die plötzlich aus dem Boden wucherte, und ich fiel zu Boden. Das Wesen wurde langsamer und kam auf mich zu. Es hob eine Klaue und schlug zu.
Nach den Traum
Ich wachte schweißgebadet auf und sah mich um.
Meine Frau war nicht im Bett. Dann bemerkte ich erst, dass es schon 9:36 Uhr war. Meine Frau war Frühaufsteher und kochte mir immer Kaffee. Also stand ich auf, ging duschen, zog mich an und ging ins Wohnzimmer.
Zum Glück saß dort meine Familie und sah ein bisschen Fern. Ich wollte mich zu ihnen gesellen, doch bemerkte ich, dass ihre Körper eiskalt waren. Sie sahen aus wie die Leichen aus meinem Traum, nur mit neuer Kleidung. Ich erschrak so sehr, dass ich vom Sofa fiel. Ich stieß mir das Bein und schrie auf. Aus Frust nahm ich mir meinen Autoschlüssel und fuhr zu einer Brücke.
So, nun steh ich da, meinen Abschiedsbrief geschrieben und meine Erlebnisse auf einem Tonband aufgezeichnet.
Jetzt stehe ich auf dem Rand dieser Brücke und blicke in die Umgebung. Es hat keinen Sinn mehr zu leben. Meine Träume würden das Monster immer wieder auferstehen lassen und dann würde es mich wieder quälen. Meine Familie ist ausgelöscht worden und nur noch ich blieb übrig.
Ich denke über mein Leben nach. Ich habe eine schöne Frau gefunden, zwei Kinder gezeugt und eine schöne Wohnung gehabt. Ich hatte alles. Und jetzt habe ich nichts mehr.
Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen…und springe. Der Wind zerzaust mein Haar und meine Kleidung flattert im Wind. Auf Wiedersehen, Welt. Und, Schatz?👋
Ich komme…