Der Mann auf dem Spielplatz
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Ich bin gerne auf dem Spielplatz in der Nähe von unserer Wohnung.
Ich gehe gerne hier hin, wenn meine Mama arbeiten muss. Mama sagt, ich soll nicht alleine rausgehen, sie sagt, ich soll in der Wohnung bleiben und Fernsehen gucken oder mit meinen Dinos spielen, bis sie wieder da ist.
Aber meine Mama muss immer viel arbeiten und mir ist langweilig zu Hause, also gehe ich trotzdem zum Spielplatz.
Es ist ein kleiner Spielplatz, aber ich mag ihn. Es gibt Schaukeln und ein Karussell und ein Klettergerüst mit einer Rutsche. Früher hatte ich Angst vor der Rutsche, aber jetzt nicht mehr, ich bin schließlich schon ein Schulkind und nur kleine Babys haben Angst vor so einer winzigen Rutsche.
Manchmal sind andere Kinder da, aber die mag ich nicht, weil sie doof sind und nicht mit mir spielen wollen. Manchmal ärgern die mich auch und dann ärgere ich sie zurück. Mama sagt, ich soll das nicht machen, aber ich find das gerecht, wenn die anderen anfangen.
Heute sind keine anderen Kinder da. Es sitzen auch keine Eltern auf den Bänken und reden über Erwachsenensachen.
Ich freue mich, weil ich jetzt den ganzen Spielplatz für mich habe.
Ich hole meine Dinos aus meinem Rucksack und spiele im Sand.
Ich spiele gerade, das der T-Rex dem Langhals in den Hals beißt, da sehe ich, das doch jemand auf der Bank sitzt.
Es ist ein dicker Mann mit einem lustigen runden Gesicht. Er hat ein Handy in der Hand und ich sehe wie es blitzt, als ich zu ihm gucke.
Der Mann packt das Handy ein und guckt mich an. Er guckt mich an und lächelt. Ich winke und rufe ihm zu: „Hallo, du dicker Mann!“ Ich kichere. Mama sagt, ich soll nicht immer sowas sagen, aber ich finde das lustig .
Ich will wieder mit meinen Dinos spielen, da steht der dicke Mann auf und kommt zu mir gelaufen.
Er geht ganz langsam und guckt die ganze Zeit komisch umher.
Dann steht er vor mir. Er hat wirklich ein lustiges Gesicht, wie ein Clown, bloß ohne Schminke. Aber er hat keine bunte Sachen an wie ein Clown, er hat einen Schwarzen Mantel an und einen schwarzen Hut.
„Hallo, du kleiner Frechdachs“, sagt er. Er hat eine komische Stimme. Und er zittert, als würde er total frieren. Das ist komisch, weil es total warm ist. Ich brauche heute nicht mal eine Jacke.
„Sind das deine?“, fragt er und zeigt auf meine Dinos.
„Ja“, sag ich, “ die sind alle meine. Das ist mein T-Rex, das ist mein Langhals…“
„Und der?“, fragt er.
„Das ist ein Stegosaurier“, erkläre ich ihm, „den kennt doch jeder.“
„Na klar“, sagt der dicke Mann, „du magst Dinosaurier, nicht wahr?“
„Ja“, sage ich laut, „und ich kenne alle Saurier, und ich weiß alle Namen und auch wie groß die sind und so! Das ist hier ist ein Flugsaurier, das ist ein Keulenschwanz, das ist…
„Oh, das ist ja toll“, sagt der Mann. Er wirkt richtig erstaunt. „Weißt du, ich mag Dinosaurier auch sehr.“
„In Echt?“, frage ich.
„Großes Dino – Ehrenwort“, sagt er und hebt seine Handschuh – Hand.
Ich muss kichern. Der Mann ist so lustig und nett und gar nicht doof wie die anderen Kinder.
„Hast du auch einen…Raptor?“, fragt er.
„Ne. Ich wollte einen haben, aber Mama hat gesagt ich krieg den erst zum Geburtstag.“
„Soso, das ist schade. Der ist mein Lieblingssaurier.“
Der Mann sieht als ob er schwitzt, bestimmt weil er so einen warmen Mantel anhat.
„Mein Lieblingssaurier ist der T – Rex! Rar!“ Ich hebe meinen T – Rex hoch und tue so, als würde er zuschnappen. Der Mann erschreckt sich, dann sagt er: „Weißt du, ich habe einen Raptor. Ich habe ganz viele Dinos, sogar noch mehr, als du hier hast.“
„Wo denn?“, frage ich und schaue, ob der dicke Mann vielleicht auch einen Rucksack mit hat.
„Nein, nicht hier“, sagt der Mann, „bei mir zu Hause.“
„Wo wohnst du denn?“, frage ich ihn.
„Mein Haus ist ganz in der Nähe und ich habe ein ganzes Zimmer voller Dinos dort.“
„Echt“?, frage ich erstaunt.
„In echt“, sagt der dicke Mann.
„Spielst du denn ganz alleine damit?“, frage ich.
„Ja“, sagt er und sieht ein bisschen traurig aus, „ich habe nicht viele… Freunde.“
„Ich kann dein Freund sein!“, sage ich.
„Wirklich?“, fragt er, „meinst du das ernst.“
„Ja“, sage ich „Darf ich dann die Dinos sehen?“
„Wenn du willst…“
„Ja, ja, ja!“, rufe ich laut.
„Dann komm mit!“, sagt der Mann und gibt mir seine Hand. Er zieht mich ein Stück mit, doch ich rufe: „Halt!“
„Was ist?“, fragt der Mann und sieht ein bisschen wütend aus.
„Meine Dinos“, sage ich und reiße mich los.
„Natürlich“, sagt er, wieder nett, „ich Schussel!“
Ich packe schnell alle Dinos in den Rucksack und laufe wieder zu dem Mann.
„Fertig!“
„Gut“, sagt der Mann. Er zieht mich ein Stück hinter sich her, zwischen den Bäumen durch, die neben dem Spielplatz stehen und dann weiter. Seine Hand ist warm und feucht und er zittert noch mehr als vorher.
„Wohin gehen wir?“
„Zu meinem Auto.“
„Und dann fahren wir zu dir nach Hause?“
„Ja.“
„Und dann spielen wir mit den Dinos?“
„Ja, kleiner Frechdachs, dann spielen wir.“
Nach einer Weile sehe ich einen Weg, auf dem ein Auto steht. Es ist ein großer, schwarzer Lieferwagen mit komischer Schrift, die ich nicht lesen kann.
„Ist das dein Auto?“, frage ich.
„Ja“, sagt der Mann. Irgendwie klingt er komisch, gar nicht mehr nett und lustig.
„Ich sitz vorne“, sage ich und will zur Tür laufen, aber der Mann hält meinen Arm fest.
„Hier lang“, sagt er und zieht mich zur Hintertür. Er schließt die Tür auf und zieht mich davor.
„Da sind ja gar keine Sitze drin!“ Ich sehe nur einen leeren Raum ohne Fenster, man kann nicht mal vorne rausgucken.
Mit einem Mal schubst mich der Mann ganz doll, so dass ich mitten in den Raum fliege und mir total den Kopf und den Ellenbogen stoße.
Der Mann kommt und auch mit in den Raum und macht die Tür hinter sich zu. Es klickt, ich glaube das heißt, das die Tür jetzt abgeschlossen ist.
„Was soll das?“, frage ich, „Wir wollen doch zu dir nach Hause fahren!“
„Halt die Klappe!“,schreit er plötzlich.
„Warum schreist du so?“
„Du sollst still sein!“, sagt er noch lauter.
Ich fange an zu weinen. Der Mann greift in seinen Mantel und holt etwas heraus.
Es ist eine Pistole, mit der er auf mich zielt. Will er etwa auf mich schießen? Aus einer anderen Tasche holt er sein Handy. Er ruft irgendjemanden an und sagt: „Ich habe ihn…“ Er wartet, wahrscheinlich, weil der andere mit ihm spricht. „Ja, er ist in der Zelle hinten im Wagen, wo ist der Fahrer?“
Er wird immer wütender und er wackelt mit seiner Waffe.
„Ist er aber nicht!“, schreit er. „Bei einem Einsatz wie diesem hat er gefälligst auf seinem Posten zu sein!“
Langsam werde ich auch wütend. Ich wollte mit seinen Dinos spielen und stattdessen muss ich in diesem doofen Kofferraum sitzen.
„Was soll das heißen, Sie erreichen das Absicherungsteam nicht?“
Ich fühle mich wieder wie da, als mich die anderen Kinder geärgert haben. Ich will den Mann … zurückägern.
„Sie können doch nicht alle … Oh Gott, was zum Teufel macht es jetzt?!“
Der Mann macht ein lustiges Gesicht, weil er sich so erschreckt. Ich hab ihm meine Zähne gezeigt.
Mama sagt, ich soll meine Zähne nicht zeigen, wenn ich draußen bin, weil sich die Leute sonst erschrecken. Aber der dicke Mann hat mich geschubst, also darf ich ihn auch erschrecken.
„Das Ding hat seinen verdammten Kiefer ausgerenkt und es hat Zähne, wie … ein Hai oder so! Verdammte Scheiße, wussten Sie, dass es das kann? Was soll ich tun?“
„Scheiße darf man nicht sagen“, sage ich und wedele mit meinem Finger, der immer länger wird, genauso wie meine Arme und meine Beine. Der Mann muss jetzt nach oben gucken, um mich anzugucken.
„Ich warne dich, bleib wo du bist oder ich knall dich ab, du verdammtes Mistvieh!“
„Dann wäre meine Mama aber ganz doll traurig!“, sage ich.
Der Mann zittert und schwitzt wieder, sogar noch mehr als vorhin.
„Diese Frau ist nicht deine Mutter. Sie ist eine Wissenschaftlerin, die illegal Eigentum der Regierung gestohlen hat, und du bist…nur ihr krankes Experiment.“
„Sie ist meine Mama!“, schreie ich den doofen Mann an, „und sie hat mich ganz doll lieb und sie passt auf mich auf und manchmal schimpft sie mit mir, wenn ich die anderen Kinder ärgere!“
Der Mann macht wieder sein doofes Lachen, das nicht lustig ist.
“ ‚Ärgern‘ ? So nennst du das?“, sagt er, „Du hast diese Kinder umgebracht, verdammt! Abgeschlachtet hast du sie abgeschlachtet und was von ihnen übrig war hast du aufgefressen! Glaubst du, das ist normal? Glaubst du, das hatten sie verdient, nur weil sie dich ‚geärgert‘ haben?“
„Sei leise!“, brülle ich und halte mir die Ohren zu. „Hör auf, so doofe Sachen zu sagen!“
Meine Stimme klingt jetzt ganz tief und brüllend. Das passiert nur, wenn ich richtig sauer bin.
Der Mann redet wieder in sein Handy. „Es eskaliert hier langsam, wo bleibt meine Verstärkung?! Hallo?! Verdammt, melden Sie sich! Hal-“
Bevor der doofe Mann weiter reden kann spring ich auf ihn zu und beiß ihm in den Hals. Ich sage dabei „Rar!“, wie ein T-Rex, aber diesmal klingt es fast wie in echt, wegen meiner tiefen Stimme.
Der Mann kann nicht mehr schreien, aus seinem Hals kommt nur noch ein lustiges Gurgeln. Ich muss darüber ganz doll lachen, während ich das Stück herunterschlucke, dass ich aus seinem Hals gebissen habe. Dann hebe ich den Mann hoch und schiebe ihn in meinen weit geöffneten Mund. Obwohl er so dick ist, passt er in einem Stück hinein. Er schmeckt komisch, ganz fettig und alt. Die anderen Kinder haben leckerer geschmeckt.
Jetzt bin ich müde. Ich lege mich hin und schlafe ein.
Ich habe einen lustigen Traum, von einem T-Rex, der all die doofen Kinder aus meiner Schule aufisst.
Ich wache auf, weil jemand die Tür von dem Auto aufgemacht hat. Es ist meine Mama.
„Mama!“, rufe ich.
„Hallo, mein Schatz! Hast du wieder Unsinn angestellt?“, fragt sie.
„Nein“, flunkere ich und dann laufe ich zu ihr und umarme sie ganz fest.
„Hast du die doofen Männer weggemacht?“, frage ich dann.
„Das habe ich, mein Schatz. Aber diesmal hatte ich ein wenig Hilfe. Schau mal.“
Sie geht ein Stück zur Seite und zieht etwas vor die Tür. Es ist ein Kinderwagen. Dadrin liegt ein kleines Baby, das fast genauso aussieht wie ich: wie eine kleine Mama.
Aus ihrem Mund hängt aber eine komische, lange Zunge mit spitzen Stacheln dran. Sie sieht nett aus.
„Das ist deine neue Schwester, mein Schatz“ sagt Mama, „Ich bin sicher, ihr werdet euch gut verstehen.“
„Können wir jetzt nach Hause?“, frage ich.
Mama schüttelt traurig den Kopf: „Wir müssen leider wieder umziehen, mein Schatz. Wir wollen ja nicht, dass die doofen Männer wiederkommen, nicht wahr?“
„Nein“, sage ich ein bisschen enttäuscht. Dann knurrt mein Bächlein und ich frage: „Gibt es Kinder da wo wir hingehen?“
„Oh“, sagt Mama und und sieht mich an. Jetzt lacht sie wieder. „Ganz sicher.“