Der mit den Stürmen reist
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Metllisches Knacken Tonbandgeräusche
Männerstimme:
Ich fange am besten am Anfang an.
Susanne und ich trafen uns im Jahre 2010, als wir gerade beide an der Ostsee Urlaub machten, zum ersten mal. Wir verbrachten immer mehr Zeit miteinander. Schließlich gestanden wir uns dass wir uns liebten, nichts stand zwischen uns. Wir heirateten im Jahre 2012, es war der beste Tag in ihrem Leben, wie sie mir später sagte. Darauf zogen wir nach Berlin, der pulsierenden Hauptstadt. Es war eine harte Zeit, lange waren wir beide arbeitslos. 2015 gelang es uns endlich, das Blatt zu wenden. Und eines schönen Tages wurde ich entlassen. Ich war am Boden zerstört, doch sie half mir wieder auf die Beine zu kommen. Ich liebte sie zu keiner Zeit meines Lebens so intensiv, wie damals. Susanne bekam 3 Wochen Urlaub, die sie sich durch eine Beförderung und jede Menge Überstunden erkämpft hatte. Wir entschlossen uns wieder an den Ort zurückzukehren an dem wir uns kennenlernten. Die Herberge und alles darum war ausgesucht billig gehalten, aber zumindest gegen solche Umstände macht Liebe immer blind. Gleich am zweiten Tag unseres Aufenthalts brachen wir zu unserem magischen Ort auf. Die Sonne schien stärker als sonst und das Meer war unruhig, aber während unseres ganzen Laufes sah ich fast keine Menschen.
Es begann etwa ab der Hälfte unseres Weges. Der Wind um uns wurde unvermittelt stärker. Die Äste der Bäume am Wegesrand wiegten sich leicht im Wind. Die Situation hatte etwas romantisches an sich. Mit einem verträumten Lächeln hielt Susanne meine Hand, alles war in Ordnung. Die Bäume raschelten immer stärker. So wie Susanns Haar vermischt mit diesen feinen Wassertropfen, ihr um die Schultern und ins Gesicht flog, hatte sie etwas wunderschönes und hinreißendes. Das Wasser tobte immer mehr, die Äste der Bäume begannen leicht um sich zu schlagen. Ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit bohrte sich in die romantische Atmosphäre. Susannes Hand verkrampfte und meine Hand begann zu schmerzen. Als sie es merkte ließ sie meine Hand mit einem nervösen Lächeln los. Nervosität vermischt mit Angst war Susanne ins Gesicht geschrieben. Ihr Finger zeigte wie ein verblichenes Relikt in die Richtung von Windrädern. Erst bemerkte ich nicht was sie mir versuchte zu sagen, doch dann verstand ich, sie bewegten sich nicht. Das war unmöglich, denn mittlerweile kamen wir fast nicht mehr vorran. Ich wollte schreien, doch der Schall wurde von dem Sturm einfach fort getragen. Susanne packte meine Hand, drehte sich ruckartig um und wollte nur noch rennen. Doch sie hatte sich zu schnell bewegt und schlug mit ihrem ganzem Körper auf dem Boden auf. Weil sie meine Hand hielt wurde ich mit gezogen, aber ich konnte mich noch abfangen. Mein Blick fiel auf einen Baum, es flogen Blätter und Staub durch die Luft und nahmen mir fast die Sicht aber in diesem Baum erkannte ich etwas. Etwas mit Augen, dem der Sturm nichts anhaben konnte und dass mich beobachtete. Ich taumelte eine Schritt zurück. Dann fiel mir ein, Susanne brauchte Hilfe. Susannes Körper war nass geschwitzt und zitterte. Mit meinen Händen an ihrer Taille versuchte ich sie aufzurichten. Susannes Kopf riss hoch und schaute genau in die Richtund des Baumes. Mit einem Ruck stieß sie sich vom Boden ab, wobei sie mich direkt auf den Boden schmetterte. Sie rannte weg von dem Baum, wobei das Tempo bei dem Sturm eher einem langsamen schleichen ähnelte.
Hinter den Bäumen erschien ein Mann. Er war weiß, hatte kurze weiße Haare, ein weißes T-shirt und eine blaue zerschlissene Jeans und er war barfuß. Seine Haare lagen ordentlich auf seinem Kopf und bewegten sich nicht. Ich bekam meinen Blick nicht mehr von ihm los. Langsam kam er auf mich zu. Der Mann war nur noch 2m von mir entfernt. Der Wind um mich verschwand einfach, so weit ich sehen konnte tobte der Sturm weiter, außer um mich und den Mann. Mit auf den Boden gepressten Händen kam ich schließlich zum stehen. Er stand genau vor mir. Das schönste und freundlichste Lächeln, dass ich je sah war auf seinem Gesicht. Die Ausstrahlung die von ihm ausging war magisch. Er ging weiter und ich blieb einfach stehen und schaute ihn mit strahlenden Augen an. Schließlich kam der Sturm um mich wieder und warf mich mit all seiner Kraft auf den Boden. In der Ferne sah ich Susanne, sie war nicht weit gekommen und ich sah den Mann um den kein Laub oder Staub flog. Irgendwie wurde mir klar, der Mann wollte nichts gutes. Er hörte erst auf zu laufen, als er hinter Susanne stand. Sie drehte sich um. Für einen Augenblick sahen sie sich beide einfach nur in die Augen. Ich wollte aufspringen und schreien, aber ich konnte nicht einmal Atmen. Susanne und der Mann streckten beide ihre Arme aus und umarmten sich. Dieser Moment war von makaberer Schönheit. Der Sturm verschwand, aber meine Angst wuchs. Eine letzte Windböe strich über das Land. Ich hatte meine Augen nicht von Susanne und dem Mann abgewandt, und im nächsten Augenblick waren beide verschwunden. Es war unglaublich. Die Luft fühlte sich an als ob jemand meinen Namen rief, es klang wie die verzerrte Stimme von Susanne. Es war wirklich eher ein Gefühl. Und wie ein Komet schlug noch ein zweites Gefühl in mir ein. Ich fühlte eine unbeschreibliche Euphorie, ich fühlte mich unbesiegbar, wunderbar, wie Gott sich fühlen muss. Dieses Gefühl ist nicht menschlich, aber so wundervoll. Ohne dieses Gefühl lohnt sich nichts auf dieser Welt. Verstehen sie, ich brauche es! Und wenn man dafür sterben muss, Bitte! Doktor, ich flehe sie an! Sie hatten gesagt, wenn ich meine Geschichte erzähle dann … .
Tonband Ende:
Nachrichten:
Anderer Mann: Sie hörten eine Tonbandaufnahme des letzten Opfers des Sturmboten, Andre Riek. Herr Riek wurde in einem Zustand fast vollkommener Trägheit und Unbeweglichkeit gefunden und sofort auf eine Intensivstation verlegt. Wie auch 6 andere Opfer des Sturmboten bewegte, sagte und tat er überhaupt nichts, er muste ebenfalls künstlich ernährt und beatmet werden. Durch viele Experimente wurde dann eine Möglichkeit gefunden den Zustand der Trägheit zu verbessern, Nebenwirkungen waren aber starke Depressionen. Die Möglichkeit war die Gabe einer bereits tödlichen Dosis Morphium. Erstaunlicher weiße starb der Patient nicht, Herr Riek wurde dass, was man im Volksmund als High beschreibt. In diesem Zustand konnte man dann auch seine Zeugenaussage aufnehmen. Jedoch gewöhnte sich der Patient nach 8h an das Morphium und viel in seine alte Verhaltensweise zurück. Er erzählte etwas von einem Gefühl, dass er nach dem verschwinden seiner Freundin empfunden hatte. Dieses Gefühl sollte alle irdischen Maße sprengen und „vollkommenen“ sein. Herr Riek war der Ansicht, dass es sich ohne dieses Gefühl nicht einmal mehr zu bewegen lohnt und dass das Leben nur noch eine Folter darstellt. Ein Artzt gab ihm nach einigen Tagen die dreifache tödliche Dosis, Herr Riek starb nicht, aber die Trägheit ließ erneut etwas nach. Man hatte leider versäumt ihn festzubinden, er nahm Spritzen, kaute auf ihnen herum und schluckte sie herunter. Herr Riek starb vorgestern an den Folgen von schweren inneren Verletzungen. Wie bei 6 anderen Opfern des Sturmmannes, wurde von Samantha Riek keine Spur mehr gefunden. Nur ihre Kleidung konnte geborgen werden. Die Kleidung schien wie von einem Sturm verweht, obwohl an dem Tag Windstille herschte. Fingerabdrücke konten keine festgestellt werden.
Und nun bittet die Polizei Sie um ihre Mithilfe. Falls sie einen Mann kennen der ein charmantes Äußeres hat, der weiß ist und gerne unauffällige Kleidung trägt, bitte benachrichtigen sie die Polizei. Die einzigen weiteren Indizien könnten sein, dass er sehr Intelligent ist, freundlich und in einem Beruf arbeitet in dem er viel Freizeit besitzt. Ihm wurde vermutlich schon einmal eine Beförderung angeboten, er aber hatte sie abgelehnt, da er sich Freizeitmäßig zu eingeschränkt fühlt. Wahrscheinlich ist noch, dass der Sturmmann medizinisch gut bis sehr gut gebildet ist.
Aber bitte bringen sie sich nicht selbst in Gefahr. Der Sturmman hat bereits 14 Leben zerstört. Wobei 7 Personen einfach verschwunden sind und 7 schwerste psychische Schäden erlitten. Von den letzten 7 sind wie sie sicher wissen bereits 4 gestorben, weil sie sich umbrachten oder schlicht verdurstet sind.
Auch ist es ratsam sich, besonders als Pärchen, von Gebieten außerhalb von Städten aufzuhalten.
Und nun das Wetter mit meiner Kollegin…