ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Für mich als Pendler ist es
Gewohnheit, ständig zwischen den selben Orten hin und her zu fahren.
Der Weg an sich ist nicht besonders, aber die Fülle an Menschen
die mitfährt, ist immer faszinierend.
Jedoch ist die Bahn in den
letzten Tagen recht leer geblieben. Abgesehen von mir, niemand. Ich
sehe ja von meinem Lieblingsplatz, direkt an der Tür der Bahn,
welche zudem die einzige ist, immer alle Leute zusteigen. Es ist
nun mal interessant zu sehen, wer mich alles täglich auf dem Weg begleitet. Denn die Gesichter
und Persönlichkeiten die hier ein- und aussteigen, sind so
verschieden, wie die Wolken am Himmel.
Allerdings bin ich der einzige
Passagier, der immer bleibt, der immer zwischen den selben Wegen
unterwegs ist. Die anderen jedoch steigen unterschiedlich ein, sind
jung und alt, arm und reich, aufgeweckt und ruhig. Inzwischen bin ich
es gewohnt, also wie die Leute, die hier einsteigen, sind. Sie sind
zumeist verstört, oder verwirrt, aber sie gewöhnen sich dran, und
wissen alle wo es nach draußen geht, wenn die Fahrt zu Ende ist.
Aber
heute, heute sehe ich erneut keinen. Ich bin allein, der einzige
Fahrer. Es ist wirklich seltsam, eigentlich sogar fast schon falsch.
Das Gefühl, dass etwas passiert ist, lässt mich nicht los. Die
Strecke ist nicht schuld, sie ist intakt und lässt keine Vermutungen
hoch kommen. Der Schaffner schien auch nicht den Anschein zu machen,
von seinem gewohnten Platz zu rücken, und etwas anders zu machen als
sonst. Das Einzige, aber wirklich die einzige Sache, die mich
bedrückt, ist, dass vor ein paar Tagen der größte Schwung
mitgekommen ist, den der Zug je fassen musste. Es kann etwas
bedeuten, aber wenn es das ist, dann heißt es, dass wir bald nicht
mehr gebraucht werden. Die Strecke, der Zug, der Schaffner und ich.
Heißt es, wir werden uns zur Ruhe setzen, und nie wieder gebraucht?
Heißt es, ich werde erlöst von meiner Berufung? Ich darf also
endlich selbst aussteigen, ich darf endlich gehen. Es heißt also,
nächster Halt, Unendlichkeit? … Nein, es war nie so einfach, und
es wird nie anders sein. Ich sehe bereits die nächsten Gestalten,
die nächsten Wesen…meine nächsten Mitfahrer.
Ich werde auf ewig der einzige Zugbegleiter sein, und früher oder später, sehe ich jeden hier an der Tür wieder, hier im Zug, hier, auf der Fahrt in das Jenseits.