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Der Schnitter

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

==
Regen.

Seit zwei
Tagen nur Regen und die güldene Sonne ließ sich nicht ein einziges Mal sehen. Johannes
sah von dem halb eingebrochenen Fenster aus auf die Straße. Der letzte
Angriff des Schnitters hatte bis jetzt ein Drittel der Stadtbevölkerung ausgelöscht
und täglich gab es neue Infektionen. Johannes erinnerte sich an den letzten Sonntag, als er nach dem Kirchbesuch auf dem
Friedhof seiner verstorbenen Mutter gedenken wollte und feststellte, dass der
Friedhof nicht mehr zu betreten war.

Überall
lagen Menschen mit schwarzen Beulen auf dem Friedhof verteilt, teils bereits
tot und verwesend, teils vor sich hinsiechend. Sobald der schwarze Tod seine eisigen Hände an
die Menschen legte, gab es für diese keine Hoffnung mehr.

Johannes
verließ sein Haus und ging den Weg zum Nachbarsdorf entlang und sah auf seinem
Weg, dass mittlerweile sogar auf den Feldern ausserhalb der Stadt die Leichen Einzug
erhielten.

Auch sah er
mindestens vier Doktoren in dunkelbraunen, glänzenden Ledergewandungen und
schwarzen Schnabelmasken, die mit Kräutern gefüllt waren, um der Epidemie
entgegenzuwirken.

Mit
schwarzen Lederhandschuhen untersuchten sie die Kranken, die auf den Straßen
lagen und träufelten essigfarbene Tinkturen auf die schwarzen Beulen.

Johannes
selbst legte nun seine Schnabelmaske an und schritt bedächtigt durch das
Stadttor der Nachbarstadt.

Mittlerweile
war zwar die Sonne durchgebrochen und der Regen hatte gestoppt, trotzdem kam
weder Fröhlichkeit auf, noch nahm die depressive, fast apathische Stimmung ein
Ende, die sich wie ein grauer Schleier auf diesen Teil der Pfalz legte.

Unser
Protagonist betrat nunmehr das Gemeindehaus und betrachtete traurig die
Kranken, die auf der Schwelle zwischen Leben und Tod standen und wehmütig auf
die Fenster starrten.

Wohlwissend,
dass es nicht wirkt, behandelt nun auch Johannes die Kranken mit Blutegeln,
Rosenwasser, dem die Menschen eine reinigende Wirkung zuschrieben, und orangen,
dickflüssigen Tinkturen.

Unser Arzt
wusste jedoch: Es war keine Krankheit, gegen die er kämpfte, er kämpfte gegen
den Tod, den Schnitter, den Sensemann, wie man ihn auch nannte.

Er hatte
ihn gesehen.

In den
Augen jener, die starben, blitzte kurz vor ihrem Tod etwas finsteres,
schelmisches, spottendes auf, eine Art Zeugnis für die Niederlage des Doktoren.

Des Nachts,
wenn er aus dem Fenster blickte, sah er dürre, in schwarzen und löchrigen Roben
gehüllte Skelette, die auf den Dächern der Häuser tanzten, durch die
Glasscheiben sahen und durch die offenen Fenster und Kamine in die Gebäude
einbrachen.

Wie eine
Welle belagerten sie die Gebiete, raubten den Menschen das Leben und sprangen
schaurig und in Freude zu ihren nächsten Opfern.

Es war
sinnlos, was er mit seiner Tätigkeit als Doktor tat, doch hoffte er, den
Menschen zumindest einen kleinen Funken Hoffnung zu schenken, ehe sie in das
Jenseits verschwanden.

Am Abend,
als Johannes seinen Rückweg antrat, stand die Sonne jenes heißen und schwülen
Augusttages tief und blutrot am Himmel, drohend, warnend schien sie auf die
Städte der Pfalz.

Erschöpft
ließ sich unser Protagonist etwas später am Abend in sein Bett sinken, doch
hatte er Angst vorm Schlafen, war die Wahrscheinlichkeit doch nicht gering,
dass er in seinen Träumen das Elend seines Alltages wiedersah.

Er wurde am
nächsten Tag von dem in sein Zimmer einfallendem Licht der Sonne geweckt.

Als er sich
gerade umkleiden wollte, erschrak Johannes:

Der
Schnitter war in der Nacht in sein Hause eingebrochen und hinterließ eine
kleine, schwarze Beule auf Johannes Bauch.

Drei Tage
später war sein ganzer Körper besetzt von den immer größer werdenden Boten des
Verderbens, der Verfäulnis.

Den
nächsten Morgen würde er nicht mehr erleben und sich dessen bewusst, fand er in
der Nacht keinen Schlaf.

Als er zu
seinem holzeingefassten Fenster sah, klopfte eine weiße, dürre Hand gegen die
Glasscheibe.

Mit einem
hämischen Grinsen auf dem durchscheinenden Knochen lachte ihm der Tod ins
Gesicht.

Dann wurde
alles schwarz.

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