Der Vater aller Spiegel
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Es ist schon weit nach 10, im TV läuft nur noch Mist und ich sitze trotzdem hier, auf meiner verranzten Couch, vor einem Häufchen Kokain, dem schönsten Kind von Muttererde.
Es belebt mich, macht das Böse in mir gut, lässt mich vergessen, wie beschränkt meine Lebensdauer durch den verdammten Leberkrebs doch ist und bringt mich sicher durch die Nacht, weil ich Angst habe, morgens nicht mehr aufzuwachen.
Der Ventilator surrt an der Decke, während ich das Zeug in mich reinballere.
Ein ordentlicher, tiefer, schmutziger Zug in entzündete Nasenlöcher.
Ich lege den Kopf zurück, die Augen geschlossen, den Mund weit geöffnet.
Ein trauriges Geräusch des Genusses dringt heraus.
Wieder einmal ist der Höhepunkt eines Tages voller Alkohol und Perversion erreicht.
Unter meinen Fingernägeln klebt noch das Blut der Prostituierten, die mehr Geld verlangt hat, als sie wert war.
Vor meinem inneren Auge, durch die Schwärze, schlagen Spiralen, rot und blau und manchmal gelb.
Ich werde nervös, beginne zu schwitzen, spüre das falsche Leben in mir hochkriechen, wie ein feiges Stück Überzeugung, die ich am liebsten auf meinen Teppich kotzen würde, damit sie jeder sieht.
Es geht abwärts, ich spanne alle Muskeln an.
Ich fühle mich wie in einem fallenden Fahrstuhl, werde in einen fantastisch-brutalen Sog gerissen.
Meine Nerven sind elektrisiert, meine Finger zucken.
Die Kreaturen erscheinen wieder.
Eine Frau mit Drachenflügeln, nackt und jung, frisches Blut, ungezähmt und unberührt, steckt mir ihre Hand voller roter Haare in den Rachen, packt die Zunge an deren Ende, reißt sie raus und meinen Kopf nach vorn.
Ich krache in den Tisch, zu den Füßen eines Seuchenarztes. Er spritzt mir etwas, an meinem nackten Leib wachsen graue Blasen, in denen der gelbe Eiter pocht.
Ich packe sie mit der ganzen Hand, reiße sie auf, laufe aus und schmelze dahin.
Der Eiter formt sich zu neuen Gestalten. Rittern. Sie schlitzen mir in die geschundenen Arme, reißen die Haut von Knochen und Muskeln, strangulieren mich damit, bis alle Luft vergangen ist.
Dann sitze ich wieder auf der Couch.
Es ist weit nach 11.
Vor mir liegt noch ein Teil des Häufchens.
Ich hab mich eingepisst, wie immer.
Aber ich nehme noch einen Zug, schließe die Augen und lege den Kopf zurück.
Ein Spiegel bricht in der Schwärze, ein großer Mann mit Axt erscheint.
Er spaltet die Prostituierte, mit der ich es bis eben noch getrieben habe.
Das Blut verläuft vor mir, ich beuge mich zu ihm hinab und reibe mir damit das Gesicht ein, welches sich in der Pfütze spiegelt, die schon bald ein See ist, aus dem viele, verrottete Arme herausstechen.
In meinem Bauch werden Krämpfe wach, ich sehe an mir hinab, da steckt eine Machete drin.
Ich ziehe die Machete hinaus, gehe durch den flachen Blutsee, schlage die Hände von den Gelenken.
Aus einigen kriechen Regenwürmer, aus anderen kriechen Tausendfüßler, manchen wächst der Kopf des jungen Dings, das mir einen gelutscht hat, heraus.
Aus diesen Köpfen kommen neue Hände. Sie schließen sich um mein Glied und reißen daran.
Ich schlage mit der Machete daran, doch es nutzt nichts.
Die Hände gewinnen und legen, wortwörtlich, ihre Finger in die offene Wunde.
Ich schreie mich selber aus der fremden Welt, verlasse die Fantasie, lege die Hände aufs Gesicht.
Ein kleines Bisschen von dem Haufen ist noch da.
Mitternacht.
Ich beuge mich vor, schniefe und lehne mich wieder zurück.
Das Morgengrauen erwartet mich.
*