Der Wunderkessel
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Es ist 1985, ein Jahr das aus meiner Sicht Zukunft ist, eine
Zukunft die mir sowohl vertraut wie auch seltsam erscheint. Mein Name ist
Gerhard Blake, ich wurde geboren und bin aufgewachsen im sonnigen Kalifornien
in einer Kleinstaat die sich auf keiner Straßenkarte findet. Mein bisheriges Leben
welches ich bis zum 3. Oktober 1964 führte scheint mir jetzt in diesen seltsamen
Tagen fern und surreal. Ich war Professor für Archäologie an einer kleinen
unbedeutenden Westküsten Universität. Zu meinen Fachgebieten zählten Arabistik
und die alten Kulturen Mesopotamiens. All die Seltsamkeiten begannen 1962 als
ich über die Untersuchung einer 1936 im Irak gefundenen Batterie las. Ich hatte
schon von Artefakten gehört die jeder historischen Einordnung zuwiderliefen und
Fähigkeiten und Kenntnisse von ihren Erbauern verlangte welche es nachweislich
noch nicht gab. Heute (1985) gibt es
eine Menge Zeitschriften die sich mit der sogenannten Prä-Astronautik und abstrusen
Theorien altertümlicher Überzivilisationen beschäftigen. Und auch ich habe eine
beträchtliche Anzahl dieser Schundblätter hier in dieser Zeit abonniert. In
meiner Zeit lehnte ich solche Ungeheuerlichkeiten stets ab und verwies sie in
das Reich der Phantasten. Darum machte ich mich etwas überheblich daran einen
kleinen Artikel über diese Batterie zu machen. Der Artikel erschien am 13.
August 1964 in der Lokalzeitung meines Wohnortes. Es war eine vernichtender Kritik
in der ich mich auf polemische Art über die Wissenschaftler aus lies die
solchen Humbug verbreiteten.
Es dauerte jedoch nicht lange da rauschten Leserbriefe bei
der Zeitung ein, mein Freund Walter der Zeitungsverleger gab mir diese Briefe. Zum größten Teil
handelte es sich um die Schriftstücke eines alten Säufers der behauptete solche
Dinge seien Real. Ein Brief jedoch war gänzlich anders, in feiner Schönschrift
verfasst legte mir ein Mann der von sich behauptete lange im Irak gelebt zu
haben seine Ansichten nahe. Mit dabei befand sich eine Kopie eines arabischen
Schriftstückes welches ein islamisches Datum aufwies. Das Jahr 633 das in etwa
dem christlichen Jahr 1236 entspricht. Obwohl ich die Ausfertigungen des
Briefschreibers nicht folgen konnte und schon garnichts davon glaubte war es
eben diese Kopie eines Dokuments dass mich faszinierte. Es war ganz
offensichtlich ein alchemistischer Text der sich mit der Energie Allahs
beschäftigte. Ganz offensichtlich schien der Autor dieses Textes ein Experte
auf dem Gebiet der Arabistik und der alten arabischen Sprache sowie Grammatik
zu sein. Darum hielt ich das Ganze für einen Scherz meiner Studenten. Wollte sich
da etwa ein Student denn ich schlecht benotet hatte an mir Rächen um mich auf
eine falsche Spur zu locken? Ich entschied mich dem Thema nicht weiter Beachtung
zu schenken. Wenige Wochen später rief mich mein Freund von der Zeitung an und
erzählte etwas ausersich das er eine Große Anzahl an Briefen für mich habe. Ich
kannte Walter seit Jahren und wusste dass er eigentlich ein ruhiger Mensch mit
viel Geduld ist. Als ich ihn aber am nächsten Tag besuchte überreichte er mir
sage und schreibe 200 neue Briefe. Der Absender war wie schon zuvor der
mysteriöse Mann aus dem Irak.
Mit einer Holzkiste voll Briefe in den Händen stieg ich in
mein Auto, ich weiß nicht warum ich sie nicht entsorgte. Ein offensichtlich gestörter
Mann muss sie geschrieben haben waren meine ersten Gedanken. Als ich gegen 21
Uhr endlich heim kam um mich von meinem Tag auszuruhen öffnete ich meine
Fanpost. Wieder fand ich einen arabischen Text vor aber auch vergilbte
Fotographien aus den 1920er Jahren. Diese Bilder zeigten offenbar Archäologen
oder Grabräuber. Ich kannte keinen der Männer und dass obwohl der
Briefschreiber sie als Kapazitäten auf dem Gebiet der sumerischen Altertumsforschung
bezeichnete. Ich kannte mein Fachgebiet, und ein Abraham Babage kam mir dabei
nie in mein Raster. Darum überlegte ich ob es sich hierbei um Schatzjäger aus
der Zeit der frühen 20er gehandelt haben könnte. In dieser Zeit konnte ein
Archeologe noch großartige Funde machen indem er einfach seine Schauffel in den
Sand steckte. Ich war nun geneigt alle Briefe zu entsorgen, doch etwas in mir
war mehr als neugierig. Einerseits gab es die arabischen Texte und Skizzen welche
archaische maschinen und Automaten aus grauer vorsintflutlichen Jahrhunderten
beinhalteten. Dann gab es aber auch die Expeditionsberichte von
Altertumsforschern von denen ich in keiner Fachzeitschrift gehört hatte. Die
Lektüre der Briefe aus dem 13. Jahrhundert brachte mich einem arabischen
Mystiker und frühen Forscher nahe. Ibn Al Hadid ein Gelehrter aus Bagdad
behauptete er habe 1221 in einer Gruft eine Aparatur gefunden die er als
Wunderkessel betitelte. Für das arabische Mittelalter waren seine Behauptungen
reinste Ketzerei, denn immer wieder spielte der darauf an dass er den
Wunderkessel mit der Gnade Allahs oder Energie betreiben würde. Ein technischer
Apparat also der Elektrizität benötigt? Der Name Wunderkessel verwunderte mich,
Ibn Al Hadids ausschweifende Beschreibung dieser wunderlichen Maschine füllten
viele der eng geschriebenen arabischen Manuskripte.
Einige Wochen später ich hatte mich inzwischen wieder
anderen Dingen gewidmet öffnete ich meinen Briefkaste. Neben den obligatorischen
Rechnungen lag auch ein Brief von meinem anonymen Briefschreiber bei. Er hatte
meine Privatadresse herausgefunden und schrieb mir nun dass er sich über ein Treffen
mit mir freue. Ich bewunderte die Fähigkeiten dieses Mannes, das Material von
ihm war gut gemacht und sicherlich war es schwierig es zu fälschen. Ich hatte
es noch nie mit einem wie man so schön sagt Stalker zu tun gehabt, daher entschied
ich die beigelegte Telefonnummer anzuwählen. Es meldete sich ein etwas älterer
Mann mit fremdländischem Akzent. Ganz offensichtlich entstammte sein Akzent dem
Mittleren Osten. Seine außerordentlich gepflegte Umgangssprache
und einige alte englische Floskeln überraschten mich nicht. Obwohl ich den
Eindruck bekamm es hier mit einem Standesgenossen der Archäologie zu tun zu
haben kam ich umgehend zum Punkt. Ich wünsche keine weiteren Briefe! Es war mir
etwas unangenehm den Herren mein Anliegen so plump auf die Nase zu binden. Der
Mann schwieg kurz und beendete dann das Telefonat mit den prophetischen Worten;
Allah kennt die Wahrheit sie werden sehen!
Damit glaubte ich die Sache sei beendet, die hanebüchene
Story von diesem sumerischen Wunderkessel lies mich aber von da an nicht los.
Was trieb einen gebildeten älteren Herren mit moslemischen Glauben dazu solche
Dinge zu erfinden? Die Anhaltspunkte was dieser Wunderkessel denn sei waren
genauso krude und unlogisch. Auf einer der arabischen Seiten beschrieb Ibn Al
Hadid er habe einen toten Hahn an einer Angel in den Kessel hinabgelassen und o
Wunder als er ihn herauszog lebte das Tier wieder. Auch zeichnete Ibn Al Hadid
ein Bild einer Kreatur die er mit der Angel aus dem Kessel fischte die er
keiner bekannten Tiergattung zuweisen konnte. Es schien sich um ein Schwein mit
Fischkörper gehandelt zu haben. Der Kessel sei laut dieses Textes ein
technisches Gerät aber auch ein bodenloser Abgrund. Die Gerätschaft benötigte
eine Batterie, am Rand des Kessels befänden sich sumerische Keilschriften die
den Benutzer zu Steuerung dienen sollten. Leider waren keine Abschriften dieser
sumerischen Zeichen in den Briefen zu finden.
Ich weiß nicht genau wann es war aber es müssen wieder
einige Tage vergangen sein da klingelte es an meiner Haustür. Ein Klein LKW mit
zwei Spediteuren stand vor meinem Haus. Ich hatte ganz sicher nichts bestellt
und wunderte mich doch sehr. Die beiden grobschlächtigen Arbeiter luden daraufhin
eine riesige Kiste ab, obwohl ich häftig protestierte. Sie sagten in einem
etwas unfreundlichen Ton dass alles erledigt sei und sie explizite Anweisungen
hatten die Fracht auch gegen meinen Willen abzuladen. Offensichtlich so dachte
ich hatte Jemand den Transporthelfern ein kleines Vermögen bezahlt. Ichwusste
aus eigener Erfahrung dass Speditionen sich immer sehr vorsichtig verhielten
wenn es um Versicherungen und Besitzrechte ging. Ware zu übergeben ohne meine Unterschrift
zu verlangen war untypisch. Die Holzkiste wies keine Absende Adresse auf,
jedoch waren arabische Buchstaben eingebrannt. Ganz offensichtlich stand da;
Eigentum des irakischen Nationalmuseums. Ich kannte die Schriftzeichen, denn
ich selbst hatte schon öfter kleinere Lieferungen aus dem Irak gesehen, diese
eingebrannten arabischen Symbole waren authentisch. Wütend karrte ich die Box
in mein Vorzimmer, sie war jedoch erstaunlich leicht, es schien mir das nur das
Holz Gewicht aufwies. War dies wieder das Werk des Arabers? Ich verfluchte ihn
als ich die Fracht abstellte. Ich hätte die Box im Vorgarten stehen lassen
können aber ich ärgerte mich auch das ich jetzt auch noch die Entsorgung
bezahlen müsste. Erstmal stand das klobige Teil in meinem Vorzimmer, meinem
Hund war das Ganze nicht geheuer er verkroch sich.
Ein oder zwei Tage vergingen bis ich mich an meine
ungewollte Frachtkiste heranmachte. Ich stemmte sie mit dem Brecheisen auf, da
sah ich es. Es war der sumerische Wunderkessel. Der Apparat bestand in seiner
Ausenhülle scheinbar aus ganz gewöhnlicher Bronze, doch die Innenseite schien
mit einem mir unbekannten Metall ausgekleidet zu sein. Das konnte einfach nicht
stimmen, eine Kultur wie die Sumerer vor 5 Jahrtausenden konnte keine solche
Legierung herstellen. Im inneren des Wunderkessels befand sich ein Brief, es
war wie ich vermutet hatte die Handschrift des lästigen arabischen Mannes. In
diesem Brief denn er als den letzten bezeichnete lag eine Radiokarbon Datierung
bei die das Gerät auf die Vordynastische Ära der Sumerer um 3000 v.Chr
festlegte. Das konnte eine Fälschung sein, aber ich erkannte die Unterschrift
eines mir bekannten Wissenschaftlers aus Boston der diese Untersuchung wohl
1963 durchgeführt hatte. Ich rief irgendwann in Boston an, es meldete sich die
Sekretärin die mir bestätigte dass ein Artefakt aus dem Irak untersucht wurde.
Der Wissenschaftler war nicht erreichbar, so gab ich mich mit dieser
Information zufrieden. Dass ich dieses Artefakt mit Inventarnummer 52612-K in meinem
Besitz hatte verwunderte die Frau da sie nur wusste dass es sich um eine
Leihgabe des irakischen Nationalmuseums handelte.
Ich hatte also einen Gegenstand in meinem Haus den es
eigentlich nicht geben dürfte und nochdazu war er dem Museum offensichtlich
entwendet worden. Meine Neugier jedoch blieb grenzenlos, dem Gerät lagen auch
kleine Kisten bei die seltsame Kartuschen enthielten. Diese Kartuschen die ich
erst für Gaskartuschen hielt entpuppten sich als Nachbauten der antiken Batterie
von Bagdad. Die Bedienungsanleitung in Englisch erklärte genau wie man den
Wunderkessel mit den Batterien bestückt. Ähnlich wie Jemand der einen
Farbfernseher gewonnen hatte wollte ich diese Wunderkiste in Betrieb setzen.
Ich verband eine der Bateriekartuschen mit zwei Autostartkabeln am Kessel und
hörte ein leises Summen dass ich nur als elektrisch beschreiben konnte. Mir
schien von dem Kessel keine Gefahr auszugehen aber trotzdem trat ich zwei
Schritte in den Hintergrund. Um den Kessel zu aktivieren musste ich einen
kleinen Hebel an der Vorderseite umlegen, was jetzt passierte schockierte mich.
Plötzlich war der Raum mit einer unglaublichen Kälte gefüllt und im inneren des
Kessels tat sich eine mir unbegreifliche Schwärze auf. Ich war damals noch
Raucher und warf meine glimmende Zigarette in den Kessel. Es war als würde die
Glut aufgefressen und ihre Wärme aufgesaugt. Welche Macht konnte die Glut augenblicklich
löschen? Das und vieles Mehr ging mir durch den Kopf. Ich war nie ein großes
Physik Talent und konnte mir aus meinen bescheidenen Kenntnissen keinen Reim
machen. Trotzdem blitzen in meinen Gedanken Versuchsreihen auf, was würde
passieren wenn ich meine Hand in die Schwärze stecke?
Ich war nicht so verrückt wie damals Ibn Al Hadid und wollte
keine Tierversuche machen. Was ich aber tat waren Versuche mit Streichhölzern
die ich entzündete und in den Kessel warf. Das Ergebnis blieb immer gleich, das
Feuer ging umgehend aus als es das erreichte das ich Ereignishorizont nannte. Auch
Taschenlampen erloschen. Damals Mitte der 60er besaß ich eine Filmkamera (Normal 8)
dieses batteriegetriebene Aufzeichnunggeärt wollte ich nach einigen verblüffenden
Experimenten in den Kessel hinablassen. Ich hatte bemerkt dass ich leere
Taschenlampenbaterien mit dem Kessel aufladen konnte, mir ging durch den Kopf
dass Ibn Al Hadid auf diese skurrile Art den Hahn wiederbelebt haben könnte. Das
Warum und Wie schien mir immer unbegreiflicher als ich am 22. September damit
begann die Schwärze mit meiner teueren Kamera auszuloten. Ich klebte eine
Taschenlampe auf mein Aufnahmegerät und lies sie etwa 4 Minuten im Kessel
verschwinden. Es war seltsam, wie besessen führte ich dieses Experiment durch
und entwickelte den Film. Was ich dann sah war überraschend, die Kamera hatte
eine helle Umgebung aufgezeichnet. Ich erkannte einen Urwald und Pflanzen, die
Bäume konnte ich nicht zuordnen. Heute in den 1980er Jahren besitzen VHS
Kameras eine Farbaufnahme und oft Mikrofon, ich 1964 musste aber darauf
verzichten. Ich musste an Ibn Al Hadids Worte denken; Ich sah das Paradies und
die Hölle, ich sah Allahs Anglitz. Er musste seinen Kopf in die Schwärze
gesteckt haben, aber das passte nicht zu meinen Beobachtungen mit dem Feuer und
dem erlöschen von Batterien.
Was genau am 3. Oktober 1964 mit mir geschah kann ich nur mutmaßen.
Ich muss dabei gewesen sein meine Kamera erneut in den schwarzen Schlund
versenkt zu haben. Ein neuer Verusch, dann hatte ich einen kurzen Blackout. Als
ich mich erholt hatte saß ich in einem Schaukelstuhl auf meiner Veranda. Es war
mir etwas übel und ich wunderte mich über die seltsamen Automobile die
gemächlich an meiner Straße vorbeifuhren. Es war kein einziges Fahrzeug darunter
dass ich aus meinem Autokatalog kannte. Ich machte mir nicht wirklich Gedanken,
aber irgendwas stimmte mit der Welt nicht. Als ich mich in meinem Haus umsah
fand ich seltsame Geräte in meinem Wohnzimmer wieder. Ein futuristisches Fernsehgerät
und eine kleine schwarze Box die offensichtlich ein Videospielgerät zu sein
schien. Ich erkannte die Symbole Vorwärts und das Wort Start. Wie ich heute weiß
war dies ein VHS Videorecorder ein Unterhaltungsgerät dass mich einige Tausend
Dollar gekostet haben musste. Die ersten Stunden in dieser fremden Welt waren
absolut befremdlich. Der Fernsehapparat zeigte mir Filme und Nachrichten die
allesamt aus dem Jahr 1984 zu stammen schienen. Mein größter Schock aber
ereignete sich als ich mich übergeben wollte und im Bad mein Spiegelbild sah.
Das war nicht ich, aber es war ich. Es starrte mir ein 60 Jähriger Mann mit fahler
Haut entgegen. Das war ich nur Alt und scheinbar krank, auch überkam mich ein
seltsamer stechender Kopfschmerz.
War ich in den Kessel und seine Schwärze gestürzt? Von dem
sumerischen Wunderkessel fehlte jede Spur, auch fand ich meine Sammlung an archäologischer
Fachliteratur nicht wieder. Was ich aber fand waren Pulp Hefte, Schundhefte die
sich mit UFOs, Atlantis und Gespenstergeschichten beschäftigten. Eines dieser
Hefte war bereits stark abgegriffen als ich es mir ansah konnte ich meinen Namen
darauf lesen. Es beinhaltete einen kurzen Artikel denn Jemand am 13. August 1964 in meinem Namen veröffentlicht hatte. In dem Artikel ging es um
die Bagdad Batterie und einer völlig wahnsinnigen Behauptung von einem bereits
elektrifizierten Persien und Ägypten. Ich oder mein anderes Ich glaubten anscheinend
das die alten Völker Glühbirnen benutzte. Dabei kam der 21 Jahre alte Artikel vollkommen
unwissenschaftlich daher und erwähnte Geistführer und Engel. Das war mir alles Zuviel
ich brach kurz zusammen als ich aufwachte stand Walter in meinem Wohnzimmer und
mit ihm ein Sanitäter.
Walter war ebenfalls alt, er behauptete ich würde für seine
Zeitung Geistergeschichten schreiben und er habe sich gesorgt als er vier Tage
nichts von mir hörte. Aber es waren doch 20 Jahre! Wo war ich? Ich kann diese
Frage nicht beantworten sagte Walter und spielte darauf an dass ich
wahrscheinlich zu viele Folgen der Fernsehserie Twilight Zone gesehen hätte.
Die Sanitäter stellten eine Gehirnerschütterung fest, und Jeder im Raum
beharrte weiterhin darauf dass wir das Jahr 1984 schreiben. Dies ist jetzt
bereits ein Jahr her, ich habe mich dann relativ schnell an diese futuristische
Welt von MTV und schrecklicher Musik gewöhnt. Aber obwohl ich nach meiner
eigenen Vergangenheit gesucht habe fand ich keine Anzeichen das ich jemals
studiert habe. Ich kenne viele Menschen, den Bäcker den Bürgermeister und
Walter aber all diese Menschen leben ein anderes Leben kannten mich nie als
Professor und auch ich scheine vieles was ich wusste zu vergessen. Heute 1985
ist es mir nichtmehr möglich arabische Texte oder gar die sumerische
Keilschrift zu entschlüsseln. Bin ich verrückt? Leide ich unter Alzheimer? Mein
Leben in der Zukunft verläuft eintönig, ich habe daher beschlossen diese
Geschichte in Walters Zeitung zu veröffentlichen. Dies war dieselbe Zeitung in
der in den 1960er Jahren noch hochintelektuele Essays erschienen. Langsam
verblasst alles und mir scheint ich habe tatsächlich zu oft die Twilight Zone
angesehen… trotz alldem das Gefühl in einer fremden Zukunft zu leben blieb…
Ende