KurzSchockierendes Ende

Desire

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Dort stand sie. Inmitten einer verschwitzten, schreienden Menschenmenge. Ihre Bewegungen waren flüssig zu der dröhnenden Musik, welche im Einklang mit der zur Ausnahme mal sanften Stimme des Sängers verschmolz. Inmitten der im Sekundentakt aufblitzenden Lichtern ahmte ihr Schatten jene Bewegungen nach, welche mich so sehr in Ektase versetzten. Oh, ich konnte es kaum abwarten, ihr nah zu sein. Alles an ihr war einfach perfekt. Jeder Teil ihres Körpers hatte perfekte Proportionen. Selbst ihre Brüste, welche ihre gereifte Weiblichkeit präsentierten, waren kein Vergleich zu dem von irgendwelchen mageren Models. Wie lange habe ich nur auf diesen einen Moment gewartet? Tage? Monate? Jahre? Jegliches Zeitgefühl, welches ich einst besaß, schien plötzlich wie fortgewischt zu sein. Alles, was zählte, war dieser eine Augenblick. Dieses Hier und Jetzt.

Als die Band ihre letzten Akkorde spielte und das Publikum, welches besetzt war von schwarz gekleideten und in selber Farbe geschminkten Teenagern, Beifall klatschte und den Namen der Band rief, setzte ich meinen Weg fort. Mit jeder Minute, die ich allein mit meiner Beobachtung fernab der Zuschauer vergeudet hatte, verfluchte ich mich selbst dafür, ihr nicht näher gekommen zu sein. Viel Zeit hatte ich damit verschwendet, sie zu beobachten, oder, wie ich eher zu sagen pflegte, zu „recherchieren“. Ich versuchte, meine „Recherchen“ so sorgfältig und vorsichtig zu gestalten, wie es möglich war. Immerzu sah ich mir alles an, was sie begehrte, was ihre Interessen waren, wer sich mit ihr herumtrieb, ob sie einen Freund hatte, welche Art von Mensch sie war… All diese Aspekte führten mich letztlich zu dem Punkt, an dem ich sie treffen würde. Auch wenn Metal nicht gerade mein Lieblingsgenre war, ließ ich mir diese einmalige Gelegenheit nicht nehmen, mein lang ersehntes Mädchen auf einem Konzert anzutreffen.

Meine Füße trugen mich mittlerweile schneller zu ihr hin. Mit jedem Schritt klopfte mein Herz immer wilder. Die seltsamen Blicke, welche ich hinter mir spüren konnte, ignorierte ich. Nichts war mir wichtiger als sie. Sehnsüchtig bahnte ich mir weiter meinen Weg durch die kreischende, enge Menschenmenge, bis ich ihre Hand endlich zu fassen bekam. Alles, was mein Mädchen von sich gab, kaum hatte meine vor Sehnsucht zittrige Hand der ihre umklammert, war ein kleiner, doch süßer Schrei, der inmitten meines mit Chloroform getränkten Tuches unterging. Ohne großes Aufsehen zu erregen, bahnte ich mir meinen Weg zurück. So schnell und unauffällig, wie es mir möglich war, trug ich sie zu meinem Auto. Zu meinem Erstaunen war sie leicht. Leichter als ich gedacht hatte. Armes Mädchen, dachte ich besorgt. Du solltest mehr zu dir nehmen. Die blitzenden Lichter hörten mit dem letzten Lied auf, was mir genug Zeit verschaffte, mich an den äußersten Rand zu drängen und gemeinsam mit der schwarzen, weit ausgestreckten Wand in der Dunkelheit zu verschwinden.

An meinem Auto angekommen, legte ich sie sorgsam auf den Rücksitz und startete den Wagen. Während der gesamten Fahrt malte ich mir aus, wie sie reagieren würde, wenn ich ihr ihr neues Zuhause zeigen würde, und vor allem, wie sie wohl reagieren würde, wenn sie mich sehen würde? Würde mein Mädchen mich wiedererkennen? Oder hatte sie mich nach all den Jahren bereits vergessen? Bei letzterem Gedanken verspürte ich einen schmerzhaften Stich in meiner Brust… Ich liebte sie doch so sehr. Wie konnte sie mich dann vergessen? Liebende vergaß man nicht! Oder doch? Bei dieser zweifelsvollen Frage fuhr ich automatisch schneller. Um jeden Preis würde ich dafür sorgen, dass sich mein Mädchen sich an mich erinnerte!

Zu Hause angekommen, legte ich sie vorsichtig auf mein Bett. Das Mittel verfehlte seine Wirkung nicht. Noch immer schlief sie tief und fest wie ein Baby. Sanft strich ich ihr über ihre blassrosa Wange, während ich im dämmernden Schlafzimmerlicht die Worte: „Hab keine Angst, ich bin bei dir“ flüsterte. Nach einer Weile stand ich auf und verließ leise das Zimmer. Mit einem zufriedenen Grinsen verschloss ich die Tür. Endlich hatte ich sie wieder. Meine Tochter.

Geschrieben von:  () 12:45, 5. Mai 2017 (UTC)

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