
Die Hütte im Wald (Remake)
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Ich wanderte und erkundete die Welt für mein Leben gerne. Ich unternahm viele Dinge, die andere nie tun würden. Oftmals passierte es, dass ich mich in verschiedenen Situationen wieder sah. Es war mir egal, ob ich gefährliche Ortschaften erkundet habe, oder dass ich in den ein oder anderen Lost Place gegangen bin. Diese Sachen faszinierten mich stets und ich empfand immer diese gewisse Freude dabei.
Doch nun bin ich an dem Punkt angelangt, wo mir diese “Freude“ keinen Spaß mehr bereitet.
Ich habe nur noch Angst um mein Leben…
Alles fing damit an, dass ich in meiner Ehe einige Probleme bekam. Meine Frau und ich haben uns fast täglich wegen Kleinigkeiten gezofft und meine Tochter bekam es jedes Mal mit, wenn wir uns gestritten hatten. Eines Abends setzte ich mich mit meiner Frau zusammen und haben uns überlegt, was wir tun könnten. Ziemlich schnell kam ich auf die Idee, dass ich für ein paar Tage eine kleine Wanderreise unternehmen könnte. Da meine letzte Reise schon einige Zeit her war und ich darauf wieder große Lust hatte, haben wir uns sehr schnell darauf geeinigt. Somit konnte wieder Ruhe bei uns Zuhause einkehren und gerade wegen meiner Tochter war mir dies sehr wichtig gewesen.
Es vergingen noch einige Tage, aber dann konnte ich mir eine Woche Urlaub nehmen und bereitete mich auf mein nächstes Abenteuer vor. Am besagten Morgen stand ich schon frühzeitig auf, damit ich an diesem Tag schon eine gute Strecke vorankommen konnte. Ich verabschiedete mich von meiner Frau und meiner Tochter und machte mich direkt auf den Weg.
Ich verließ die Stadt und ich fand mich auf einer recht wenig befahrenen Hauptstraße wieder. Zwischenzeitlich fiel mir auch ein verlassenes Gebäude nahe der Hauptstraße auf und ich überlegte kurz, ob ich dort kurz einmal reinschauen sollte. Ich entschied mich aber dagegen und lief einfach die Straße weiter entlang. Etwas später kam ich an einer Tankstelle vorbei, wo ich mir noch einige Vorräte gekauft hatte und aß dort auch zu Mittag. Ich ging daraufhin weiter die Hauptstraße entlang und am späten Nachmittag kam ich an einem großen Feldweg vorbei. Ich überlegte kurz, ob ich die Straße weiter laufe, oder ob ich den Feldweg nehmen sollte. Doch dann entschied ich mich, den Feldweg zu nehmen und verließ die Hauptstraße.
Als ich über diesen Feldweg wanderte, schien mir die Sonne direkt übers Gesicht und ich habe zu diesem Zeitpunkt schon fast alle meine Sorgen und Probleme vergessen. Ich fühlte mich nur noch wie ein freier Vogel, der einfach so dahin schwebte. Als ich den Feldweg weiter lief, kam ich kurz darauf an einem kleinen Waldstück vorbei. Ich fragte mich, ob ich den Weg weiter laufen sollte, oder ob ich durch den kleinen Wald gehen wolle. Ich lief auch sehr gerne durch Wälder und da, wie zuvor schon erwähnt, meine letzte Reise schon einige Zeit her gewesen ist, entschied ich mich doch durch den kleinen Wald zu wandern.
Als ich den kleinen Wald betrat, versuchte ich, mir einen Weg zwischen die Bäume zu bahnen. Es gab dort leider keinen regulären Waldweg und ich musste mir dementsprechend einen eigenen Weg durch die Bäume und Gebüsche suchen. Zwischenzeitlich fiel mir auch auf, dass es in dem kleinen Wald auch sehr ruhig war. Ich sah und hörte dort keine Tiere, wie es sonst immer der Fall gewesen ist. Das einzige was ich hörte, waren die Äste, die knacken, als ich darüber lief.
Es vergingen noch einige Minuten, als ich plötzlich etwas zwischen den Bäumen sah. Als ich mich langsam näherte, sah ich, dass es eine kleine Holzhütte war. Ich fragte mich, warum sie hier so einsam und verlassen im Wald stand und ging weiter auf sie zu. Als ich dort ankam, klopfte ich an der vermoderten Holztür und fragte, ob jemand da sei. Als ich keine Antwort erhielt, öffnete ich langsam und vorsichtig die Tür und schaute kurz in die Hütte hinein. Ich fragte darauf noch einmal, ob jemand Zuhause ist und als ich wieder keine Antwort erhielt, schloss ich daraufhin wieder die Tür und setzte mich auf die alte Holztreppe von der Veranda.
Derweil wurde es auch schon Abend und ich überlegte, ob ich dort vielleicht nicht übernachten sollte. Die Hütte stand anscheinend leer und es würde sicherlich niemanden stören, wenn ich dort für eine Nacht schlafen würde. Ich stand auf und suchte mir ein paar Steine, damit ich in dessen Mitte ein kleines Lagerfeuer machen konnte. Als es langsam Abend wurde, habe ich noch eine Kleinigkeit gegessen und mich etwas an dem Lagerfeuer aufgewärmt, währenddessen die Dunkelheit hereinbrach.
Als sich einige Zeit später die Müdigkeit bemerkbar gemacht hatte, löschte ich das Lagerfeuer, nahm meine Sachen und ging langsam und vorsichtig in die alte Holzhütte hinein. Ich nahm mein Smartphone, schaltete die Taschenlampe ein und schaute mich erst einmal um, ob es dort auch sicher war. Die Hütte war recht klein, es gab bei der Eingangstür einen kleinen Flur und auf der rechten und linken Seite jeweils ein etwas größerer Raum. Das Holz war auch schon wie bei der Eingangstür etwas vermodert und es hatte diesen seltsamen Geruch in der Luft. Aber sonst war die Hütte noch sehr stabil und ich fühlte mich soweit sicher.
Ich ging links in das Zimmer und direkt hinter der Tür befand sich ein altes Holzbett. Als ich es überprüfte, ob es auch noch stabil genug war und als es soweit ganz gut aussah, nahm ich meinen Schlafsack, legte ihn auf das Holzbett und legte mich daraufhin schlafen. Ich schaltete die Taschenlampe von meinem Smartphone aus und es dauerte noch einige Minuten, bis ich einschlafen konnte. Ohne das Licht der Taschenlampe war es in der Hütte schon sehr dunkel und selbst das Mondlicht schien nur ein klein wenig in der Hütte.
Dann schaute ich zufällig zu dem gegenüberliegenden Zimmer auf der anderen Seite des Flurs und bemerkte, dass dort an der Wand ein paar Gemälde hingen, die mir zuvor nicht auffielen. Da es wie schon erwähnt sehr dunkel war, konnte ich nur eines davon ein wenig erkennen. Dort war ein älterer Mann abgebildet, der einen recht strengen und hasserfüllten Blick hatte. Es wirkte so, als schaue er mir direkt in die Augen und daraufhin bekam ich ein sehr seltsames Gefühl. Doch ich dachte mir, dass es nur Einbildung durch die Müdigkeit sei und kurz darauf schloss ich meine Augen.
Später in der Nacht wachte ich zufällig auf, weil ich ein Geräusch von draußen wahrgenommen hatte. Ich stand auf und schaute durch das Fenster, ob ich etwas sehen würde. Da es draußen ebenfalls sehr dunkel war und nur etwas Mondlicht durch die Bäume schien, sah ich nicht viel. Ich legte mich daraufhin wieder in den Schlafsack auf das Holzbett und sagte zu mir, dass es bestimmt nur ein wildes Tier sei und schloss dann wieder meine Augen.
Irgendwann später wachte ich erneut auf, weil ich schon wieder dieses Geräusch wahrgenommen hatte. Ich blieb dieses Mal liegen und dachte mir, dass es nur wilde Tiere seien und ich mir keine Sorgen machen müsse. Kurz bevor ich meine Augen wieder schloss, hörte ich von draußen dieses seltsame Knurren. Ich bekam etwas Angst und wusste, dass es bestimmt ein Wolf sei, der draußen vor der Hütte umherläuft. Also stand ich erneut auf, nahm mein Smartphone und schaltete die Taschenlampe ein. Ich schaute nochmal durch das Fenster, aber konnte wieder nichts sehen. Als ich mich umdrehte und in den Flur sah, bemerkte ich einen kleinen Holzschrank, der neben der Eingangstür stand. Ich nahm den kleinen Schrank und stellte ihn direkt vor die Tür. Somit war ich mir sicher, dass der Wolf nicht in die Hütte gelangen konnte und fühlte mich etwas sicherer. Kurz darauf legte ich mich wieder schlafen.
Es verging nicht viel Zeit, bis ich durch dieses Knurren wieder aufgeweckt wurde. Doch dieses Mal schien es so, als ob es direkt aus der Hütte kam. Panisch schnappte ich mir mein Smartphone und leuchtete durch die Hütte, aber ich konnte nichts sehen. Langsam zweifelte ich an meinem Verstand und ich dachte mir, dass es alles bestimmt nur Einbildung ist. Ich legte mich erneut hin und versuchte wieder einzuschlafen. Einige Minuten lag ich nur so da, starrte zur Decke und mir gingen einige Gedanken durch den Kopf. Dabei überkam mich auch wieder dieses seltsame Gefühl und ich wollte einfach nur noch die Nacht überstehen und meine Reise am nächsten Tag fortsetzen.
Kurz bevor ich meine Augen schließen wollte, bemerkte ich, wie ein großer Schatten am Fenster vorbeilief. Ich bekam am ganzen Körper Gänsehaut und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ich sagte zu mir, ob ich nun endgültig verrückt werde oder ob dies nur ein schlimmer Alptraum sei. Weiter lag ich einfach nur da und wusste nicht, was ich jetzt tun sollte. Kurz darauf bemerkte ich den großen Schatten von draußen erneut und hörte, wie jemand auf der Holzveranda auf und ab läuft. Die Schritte und das Quietschen der Holzdielen jagten mir einen Schauer über den Rücken. Ich wusste, dass ich in dieser Hütte nicht mehr sicher war und überlegte mir, wie ich am schnellsten von hier weg komme.
Ich stand leise auf, ging zu meinem Rucksack und holte das Messer heraus, das ich immer bei mir hatte. Schließlich muss ich mich im Notfall ja irgendwie verteidigen können. Ich nahm mein Smartphone und überlegte, ob ich Hilfe rufen sollte. Aber da ich hier keinen Empfang hatte, konnte ich diese Idee gleich wieder vergessen. Ich nahm meinen Schlafsack vom Holzbett und packte meine restlichen Sachen zusammen, damit ich hier schnellstmöglich verschwinden konnte. Doch wusste ich nicht, wie ich das am besten anstellen sollte.
Als ich weiter am Fußboden saß und überlegte, was ich jetzt tun könnte, hörte ich erneut dieses seltsame Knurren. Dies schien aus dem gleichen Zimmer zu kommen, wo ich gerade war. Ich leuchtete erneut um mich, aber konnte wieder nichts entdecken. Innerlich wurde meine Panik immer größer und ich wollte einfach nur noch aus dieser Hütte raus. Ich stand langsam auf, nahm meinen Rucksack und ging langsam zur Tür. Kurz bevor ich den kleinen Schrank von der Tür wegschieben wollte, hörte ich hinter mir erneut dieses Knurren. Panisch drehte ich mich um, aber dort war nichts. Schweiß lief mir über die Stirn und meine Angst wurde immer größer und größer.
Erneut wandte ich mich der Tür zu und bevor ich den Holzschrank zur Seite schob, bemerkte ich von draußen erneut diese lauten Schritte, die direkt auf die Tür zukamen. Ich ging erneut in das Zimmer zurück und mein Herz raste wie wild. Ich überlegte, welche Optionen mir jetzt noch blieben und wie ich es unbeschadet aus dieser Hütte schaffen könnte.
Langsam schaute ich in Richtung des Fensters und plötzlich blieb mir das Herz stehen. Ich sah, wie eine seltsame große, dunkle Gestalt seitlich durch das Fenster schaute. Seine Augen schienen leicht rot zu leuchten, aus seinem Mund traten blutverschmierte Zähne wie die eines Wolfes hervor und sein Blick schien sehr wütend zu sein. Ich starrte ihn mit offenen Mund an und mir wurde so langsam klar, dass ich es niemals lebendig aus dieser Hütte schaffen würde.
Ich wandte meinen Blick kurz ab und als ich erneut zum Fenster sah, war die Gestalt nicht mehr zu sehen. Mittlerweile war ich schweißgebadet, mein Herz raste, als ob es gleich explodieren würde und ich zitterte am ganzen Körper. Kurz darauf hörte ich wieder dieses Knurren und als ich neben mir zum Bett schaute, kam auf einmal langsam eine dunkle Hand unter dem Bett hervor. Sie war viel größer als eine menschliche Hand und statt Finger hatte sie große blutverschmierte Krallen, ähnlich wie die eines Wolfes.
Ich sprang panisch auf, lief erneut in den Flur zurück und als ich mich umdrehte, stand plötzlich diese Gestalt vor mir. Auf einmal riss sie ihren Mund auf und ließ einen sehr lauten Schrei heraus. Dieser war so laut, dass ich mir beide Ohren zuhalten musste, während ich die Augen schloss und dabei dachte, dass ich jetzt sterben müsse.
Als der Schrei nach einigen Sekunden verstummte, öffnete ich langsam wieder meine Augen und die seltsame Gestalt war nicht mehr zu sehen. Ich war mittlerweile kreidebleich und konnte mich nicht mehr bewegen. Zufällig schaute ich in das rechte Zimmer, wo die Gemälde hingen. Aber dort sah ich keine Gemälde. Es waren nur kleine, quadratische Fenster zu sehen.
Während ich weiter verwirrt in den Raum starrte, hörte ich ein seltsames, dämonisches Lachen. Weiter hinten in den Raum fielen mir zerfetzte, ebenfalls blutverschmierte Kleidungsstücke auf. Nach kurzer Zeit begriff ich auch schon, was dies zu bedeuten hatte. Der vermeintlich ältere Mann, den ich sah, war wohl eines der Opfer, den die Bestie auf dem Gewissen hatte. Anscheinend finden ihre Seelen keine Ruhe und kommen immer weiter hierher.
Als ich kurz darauf wieder in den Flur blickte, stand am Ende des Ganges wieder diese komische Gestalt vor mir und hatte diesen hasserfüllten Blick. Seine Zähne traten weiter aus seinem Mund hervor, dann hörte ich auch wieder dieses Knurren und plötzlich lief es direkt auf mich zu. Ich wusste keinen großen Ausweg mehr und durchbrach mit aller Kraft die vermoderte Holztür zur Hütte und rannte um mein Leben.
Während ich panisch zwischen den Bäumen mir einen Weg raus aus dem Wald bahnte, schaute ich nicht mehr nach hinten. Ich rannte und rannte, bis ich glücklicherweise wieder aus dem Wald raus war und wieder auf dem Feldweg gelandet bin. Schnell lief ich zurück bis zur Hauptstraße und ich rannte schnell den Weg zurück, bis ich wieder an der Tankstelle ankam. Erst dann bemerkte ich, dass ich all meine Sachen in der Holzhütte zurückgelassen hatte, bis auf mein Smartphone, das ich immer noch in der Hand hielt.
Kurze Zeit später bemerkte ich, wie ein Auto zur Tankstelle kam und als der Fahrer ausstieg, ging ich zu ihm und fragte ihn, ob er zufällig zur nächsten Stadt fahren würde. Als er dies bejahte, fragte ich ihn, ob er mich bis dahin mitnehmen könne und er meinte, dass dies kein Problem sein würde. Als wir losfuhren, bemerkte er mein seltsames Verhalten, aber sprach mich zum Glück nicht darauf an. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, was ich ihm darauf hätte antworten können. Wenn ich ihm von den Vorfall erzählt hätte, dann würde er mich doch bestimmt für Verrückt erklären.
Als wir dann in der Stadt ankamen, ließ er mich raus und ich bedankte mich bei ihm. Ich lief die restlichen Schritte zurück nach Hause und währenddessen überlegte ich mir, was ich meiner Frau sagen könne, wenn sie mich fragt, warum ich schon so früh zurück bin.
3 Wochen später…
Die Ereignisse dieser Nacht holen mich immer wieder ein. Ständig wache ich nachts auf, weil ich dieses Knurren höre. Immer wieder bemerke ich, wie eine große Schattengestalt an meinem Fenster vorbeiläuft.
Solltet ihr eines Tages an dieser Waldhütte vorbeikommen, bleibt nicht dort und geht so schnell wie nur möglich weiter.
Ich weiß, irgendwann werde ich dort stehen, draußen durch das Fenster blickend, mit einem hasserfüllten Blick…