ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
„Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird, zu leben.“
-Marcus Aurelius
Von Dunkelheit umschlossen kam ich zu mir und
fühlte den alten Holzboden des Wohnzimmers unseres neuen Hauses unter mir. Kaltes
Mondlicht schimmerte durch ein Fenster und erleuchtete den Raum spärlich.
Noch immer benommen auf den Boden liegend
dachte ich wirr über die Ereignisse der letzten Wochen nach. An dicke Staubschichten
in jedem Raum, Spinnweben an den Decken, quietschende Zimmertüren und die
beschwichtigenden Worte des dunkel gekleideten Maklers, welcher uns mehr als
einmal zusicherte dass nur mal ordentlich durchgewischt werden müsste. Hanna
war von Anfang an hellauf begeistert: „Erst ab einem gewissen Alter können Gebäude
und Dinge eine eigene Geschichte erzählen und dieser hier könnte ich
Stundenlang zuhören. Komm schon Schatz, es ist perfekt, ich höre schon das trippeln
kleiner Füße auf dem Boden.“, kicherte sie. „Du meinst wohl eher das trippeln
von Mäusefüßen in den Wänden“, erwiderte ich. Da sie aber wie immer das letzte
Wort hatte, waren wir einige Tage später stolze Hauseigentümer.
Hanna blieb
vorerst in unserer alten Wohnung in der Stadt, da sie dort noch einige Dinge
zwecks Umzuges regeln musste und ich so das Haus wenigstens auf ihre Ankunft
vorbereiten konnte.
Da meine Erinnerungen nun weitestgehend
zurückgekehrt waren und sich der Nebel in meinem Kopf langsam lichtete setzte
mich auf und lies den Blick langsam umherschweifen, irgendwas war, wie soll ich
es ausdrücken…anders. Ich raffte mich auf und fand dank es Mondlichtes auch den
Lichtschalter an der Wand wieder. Nach dreimaligem Betätigen regte sich immer
noch kein Licht im Raum, was recht seltsam war, da ich mich gut daran erinnere
konnte dass er bei der Besichtigung noch tadellos funktionierte.
Mein Blick
legte sich nun auf die am Boden liegende Taschenlampe, welche sanft vom
Mondlicht angestrahlt wurde. Ich nahm sie hoch und versuchte sie anzuschalten, dies
endete leider genauso kläglich. Ihrer Hitze nach zu urteilen, war diese jedoch
noch nicht zu lange erloschen. Vermutlich lies ich sie fallen, als ich Ohnmächtig
wurde. Ich erinnerte mich einige Batterien in der Küche zurückgelassen zu haben
und wollte mich gerade auf den Weg ins Untergeschoss machen, doch hielt ich
inne. Was war das?
Leise, von der obersten Etage, ein dumpfes Geräusch. Staub rieselte
von der Decke, es waren eindeutig Schritte. Schlug mich jemand nieder um uns auszurauben?
Aber wer bricht in so ein altes Haus ein? Außerdem spüre ich keine Wunde an
meinem Hinterkopf und habe auch keinerlei Schmerzen sonst wo, was wohl die Theorie
des niedergeschlagen werdens nicht gerade unterstützt. Vielleicht war es Hanna,
welche mich überraschen wollte, ja gewiss war sie es. Ich rief ihren Namen,
doch erhielt keine Antwort und da fiel es mir auf, wer auch immer in die obere
Etage gegangen sein musste, hätte mich unausweichlich auf den Boden liegend
bemerken müssen.
Die Schritte verstummten plötzlich. Die Sache war mir nun
nicht mehr ganz so geheuer. Erst jetzt bemerkte ich mein Handy in der
Hosentasche, war es vor einigen Momenten auch schon da? Ich zog es aus heraus,
der Bildschirm leuchtete hell auf, „Sie haben eine neue Nachricht“ stand da,
ich fing an zu lesen „Hörst du schon die kleinen Füßchen trippeln?“, prompt kam
eine zweite Meldung „Akku leer“ und es schaltete sich ab.
Das war zu viel des
Guten, wenn das ein Scherz sein soll, dann ist dies verflucht schlechter, ich
weiß nicht genau warum, aber mich beschlich ein nahezu unstillbares Verlangen
dieses Haus zu verlassen. ich rannte hinunter zur Eingangstür, aber…, aber da
war keine mehr… nur eine Wand und die Fenster? Alle vergittert…, ich konnte
mich Ohrfeigen, warum fiel mir das nicht eher auf? Angstschweiß setzte sich
meiner Stirn ab, irgendetwas stimmt hier nicht, irgendetwas stimmt hier ganz
und gar nicht. Ich musste einen Ausweg finden, keine Zeit um über das „warum?“
oder „wie?“ nachzudenken. Ich musste hier raus koste es was es wolle. Nach überstürzten
losrennen rutschte ich aus und schlug der Länge nach hin, Blut lief an meinem
Kinn herunter.
Ich hatte mich auf die Zunge gebissen. Mein Herz pochte, und die
Schritte waren wieder da, die dumpfen Schritte die nun die Treppe zur Eingangstür
herunterkamen. Ich rannte zur Küche, auch hier, alle Fenster vergittert. Ich
schloss die Tür ab, suchte ein Messer und lauschte an jener da waren Schritte,
die immer näher kamen und – plötzlich Stille… jemand oder etwas stand vor
dieser dünnen Holztür.
Es gab keinen Ausgang, es kommt… Blut rauschte in meinen
Ohren, dann spürte ich ihn, kalten trockenen Atem in meinem Nacken. Ich drehte
mich langsam und von Angst fast zerfressen um und… Es war keine Fratze in die
ich blickte, kein Monster, aber… aber auch kein Mensch, es hatte ein
Engelsgleiches Gesicht und lächelte mich an, kalt und gefühllos, wie eine Puppe
in einem Schaufenster ich blickte in ihre Eisblauen Augen Hannas Augen und, es…
verschlang meine Seele, während mein Körper… erfror. Nun bin ich hier, in
völliger Finsternis, kein weg wohin ich gehen könnte, kein Ausgang nur… nur
diese dumpfen Schritte die immer näher auf mich zukommen…