
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Die Spinnen in meinem Bauch – Teil 2
Das Kratzen wird lauter
Ich lag in meinem Bett, eingehüllt in Dunkelheit, doch der Schlaf wollte nicht kommen. Das Kratzen unter meiner Haut wurde mit jeder Sekunde lauter. Es war nicht mehr nur ein leises Kitzeln, nicht mehr nur ein vages Jucken.
Es war Bewegung.
Etwas krabbelte in mir.
Ich hielt den Atem an, lauschte. Es fühlte sich an, als würde etwas mit winzigen Beinen durch meine Adern wandern, sich unter meinen Rippen verbergen, sich tief in meinen Bauch graben. Ein eiskalter Schauer kroch mir den Rücken hinunter.
Dann begann das Flüstern.
Nicht laut. Nur ein Hauch in meinem Kopf, kaum wahrnehmbar.
“Lass uns raus…”
Mein Körper zuckte. Mein Herz raste. Ich sprang aus dem Bett, stolperte ins Badezimmer, riss mir das Shirt vom Leib und beugte mich über das Waschbecken. Ich rieb mir die Augen, wollte mir selbst beweisen, dass das alles nicht real war.
Doch dann sah ich es.
Der blaue Fleck auf meinem Bauch war offen.
Kein Blut. Kein Eiter. Nur ein pechschwarzes Loch, als hätte sich ein Maulwurf durch meine Haut gegraben. Und dann – Bewegung.
Etwas kroch heraus.
Ein Bein. Zwei Beine. Ein Körper.
Eine Spinne.
Ein Körper als Nest
Ich schrie, sprang zurück, schlug mit der flachen Hand auf die Kreatur. Doch sie war nicht allein. Aus dem Loch in meinem Bauch kamen mehrere. Eine nach der anderen. Schwarze, glänzende Körper, ihre Beine knochig und unnatürlich lang.
Ich griff nach der Pinzette, die neben dem Waschbecken lag, und stach sie in die offene Wunde. Ich musste sie rausbekommen, musste sie rausreißen! Doch als ich zog, spürte ich, wie sich die Spinnen tiefer in mein Fleisch gruben.
Ich konnte fühlen, wie sie sich durch mein Gewebe fraßen.
Mein Körper war ihr Nest.
Sophie sieht es nicht
Ich weiß nicht, wie lange ich im Bad lag. Irgendwann pochte es an meiner Tür.
„Hey… alles okay?“ Sophies Stimme.
Ich wollte sie nicht reinlassen. Ich wollte nicht, dass sie mich so sah. Aber meine Beine gehorchten mir nicht mehr, und meine Kehle war trocken. Sie kam einfach herein.
„Oh Gott, Schatz… du siehst furchtbar aus.“
Sie sah mir ins Gesicht, fuhr mit den Fingern über meine Stirn. Ich zitterte. Mein Körper war kalt, meine Haut schweißnass. Sie musste die Wunden sehen, das Loch in meinem Bauch, die Spinnen, die sich unter meiner Haut bewegten!
Doch sie sah nichts.
Nur die blauen Flecken.
„Komm, du brauchst Schlaf. Ich mach dir einen Tee.“
Ich wollte ihr zurufen, dass in mir etwas lebte. Dass es mich von innen auffraß. Doch mein Mund brachte kein Wort heraus.
Und dann, als sie mich sanft in den Arm nahm, hörte ich es wieder.
Das Flüstern.
“Wir werden wachsen…”
Die Verwandlung
Die nächsten Tage wurden zu einem Albtraum. Ich konnte nicht essen, nicht schlafen. Die Flecken breiteten sich aus, meine Haut spannte sich, als würde sich darunter etwas bewegen. Ich spürte die Beine, die mich von innen kratzten, spürte, wie sich kleine Kiefer in mein Fleisch bohrten.
Dann sah ich es.
In meinem Spiegelbild.
Meine Augen.
Sie waren nicht mehr dieselben.
Dort, wo meine Pupillen sein sollten, waren nur noch winzige, schwarze Punkte.
Wie Facettenaugen.
Ich bin kein Mensch mehr.
Ich bin ein Nest.
Die Geburt
Ich erwachte in der Nacht. Mein Körper war steif, als wäre ich ein Insekt, das in ein Spinnennetz gewickelt worden war. Ich konnte mich nicht bewegen.
Aber ich konnte fühlen.
Fühlen, wie sich meine Haut aufspaltete.
Wie die ersten Dutzend Spinnen aus mir herausbrachen.
Und wie sie sich über mein Bett, meine Wände, meine Möbel verteilten.
Ich wollte schreien, doch meine Lippen waren verklebt mit einer dicken, silbrigen Schicht.
Ich spürte, wie sie aus meinen Armen krochen, aus meinem Bauch, aus meinem Rücken.
Und dann wurde alles schwarz.
Das Erwachen
Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen ist. Als ich die Augen aufschlage, ist meine Wohnung voller Spinnen. Sie hängen in dicken Netzen an der Decke, huschen über den Boden. Tausende, Millionen.
Und ich?
Ich bin hohl.
Ich blicke an mir herab. Mein Bauch ist nichts weiter als ein gähnendes Loch, meine Rippen ragen heraus wie gebrochene Zweige.
Ich sollte tot sein.
Aber ich lebe noch.
Ich bin ihr Zuhause.
Und ich höre sie flüstern.
“Zeit für mehr…”