Die versteckten Kinder

„Oho guck mal Schatz!“, sagte eine hübsche junge Neureiche beim Spaziergang. „Passt dieses Panoramagemälde in unser Esszimmer?“, und deutete dabei auf ein Bild, dass von einem Künstler im Park ausgestellt und zum Verkauf angeboten wurden. Der ausgemergelte, in die Jahre gekommene Maler legte gerade den Pinsel aus den steifen, von Gicht und Rheuma geplagten Fingern auf die Seite und wandte sich dem Pärchen zu. „Ich weiß nicht, ob dieser Preis gerechtfertigt ist.“ überlegte der arrogant wirkende Jüngling im Anzug sehr herablassend. „Ach komm schon Schatz. Unser Haus sieht so steril aus. Außerdem hast du gesagt, dass ich für die Einrichtung unseres neuen Hauses zuständig bin. Und im Budget ist das allemal drin.“ säuselte die junge Frau. „Na gut, wenn es unbedingt sein muss!“ „Sie werden es nicht bereuen. Ein tolles Auge für Kunst und ein großes Herz haben sie meine Liebe.“ schnarrte der alte Mann. „Sie werden viel Spaß und eine glorreiche Zukunft mit dem Bild haben“, prophezeite er der neuen Besitzerin, während er es zum Schutz in braunes Packpapier wickelte und es sorgfältig verklebte. „Lebe wohl, liebes“, flüsterte er wohl hörbar für das Pärchen zu dem Gemälde. Sie wirkte gerührt und er angewidert, als hätte er ein großes Stück Scheiße unter der Nase. „Bitte sehr passen sie gut auf das Goldstück auf. Und ich hoffe sie empfehlen mich weiter.“ sagte der ältere Mann hoffnungsvoll. „Gern doch. Solch schöne Kunst sollte nicht ungesehen verkommen. Einen schönen Tag noch. Und vielen Dank noch mal.“ verabschiedete sich die junge Frau. Der Sommer verging und es kamen immer mehr Menschen und kauften seine Bilder. Diese Frau hatte gute Arbeit geleistet. Es ging um wie ein Lauffeuer und seine Bilder gingen, so wie der Sommer langsam zur Neige. Eine geschundene Frau kam und sah sich ein Landschaftsbild an, dass einen Wald mit Fabelwesen zeigte. Der alte Mann bemerkte, dass die Frau irgendwas bedrückte.