GeisterKurzTod

Dullahan

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Meine Frau – Rosi – starb am 6. Oktober an Herzversagen, im Alter von 75 Jahren. Meine Welt lag in Scherben und Trauer war das einzige Gefühl zu jener Zeit. Ich kümmerte mich um die Beerdigung. Zum Glück hatten wir unsere Beerdigungen schon zu Lebzeiten geplant wodurch alles sehr schnell ging. Ihre Beisetzung sollte am frühen Morgen des 16. stattfinden.

Am 15. fand in der Kapelle auf dem Friedhof die Totenwache statt. Alle waren da und sprachen mir ihr Beileid aus. Rosi sah so schön aus in ihrem Sarg, fast wie ein schlafender Engel. Ich konnte meine Trauer und die Tränen nicht zurückhalten. Am Ende der Totenwache bat ich den Pfarrer darum, die Nacht in der Kapelle bei meiner Frau bleiben zu dürfen. Er willigte ein und brachte mir noch eine warme Decke. Allein in der Kapelle weinte ich und betete, dass meine Frau doch noch zurückkehren würde, bis ich einschlief.

Ich schreckte auf, als draußen das Traben eines Pferdes zu hören war. Wer reitet Nachts mit einem Pferd auf dem Friedhof? War mein erster Gedanke. Dann drückte es das Tor zur Kapelle auf und stand im Schein des Mondes. Es war eine Dullahan. Ein alte, schwarze Rüstung, aus deren Hals ein schwarzer Rauch aufstieg. Den Kopf fest unter seinem Arm. Oh Gott dieser Kopf. Das Lächeln ging vom rechten bis zum linken Ohr. Seine Haare waren eine zerzauste, graue Masse. Doch das schlimmste waren die Augen. In diesen roten Augen schimmerte die pure Verzweiflung. Sie sprangen wild umher ohne etwas zu fokussieren, bis sie mich fixierten. Schweiß begann über mein Gesicht zu laufen und ich sank zu Boden. Dann ging es auf den Sarg meiner Frau zu, zog sein Schwert heraus und zerschnitt die Luft über dem Sarg.

Ein grauer Nebel erhob sich aus diesem und bildete den Körper meiner Frau. Langsam stieg dieser Geist zu Boden. Alle Furcht wich aus meinem Körper, als mir klar wurde, dass meine Frau vor ihrem Sarg stand. Ich rannte zu ihr und wollte sie umarme, doch lief ich durch sie hin durch. Der Dullahan sah mich an und fing mit einer verzerrt klingenden Männerstimme an zu sprechen.

“Sie ist tot und ich begleite sie auf die andere Seite.”

Meine Frau versuchte etwas zu sagen, doch erklange ihre liebliche Stimme nicht. Ich stand vor ihr und nahm sie in den Arm, zumindest tat ich so und Rosi umarmte mich. Das wohlig warme Gefühl der Liebe entflammt in mir. Es ließ den Tod so unwirklich erschien. Nach einer gefühlten Ewigkeit ließen wir uns los. Der Dullahan streckte Rosi die Hand hin, welche sie vorsichtig ergriff und mit ihr die Kapelle verließ. Ich rief der Dullahan noch meinen Dank nach. Als beide die Kapelle verlassen hatten, löste sich meine Frau langsam in Luft auf. Die Dullahan kam zurück in die Kapelle und schloss die Tür. Aus ihrem Hals stieg ein schwarzer Rauch der bis zur Decke hoch ging. Es sah aus wie ein Vulkanausbruch. Der Raum wurde immer dunkler, bis es vor mir stand. Mit seiner wunderlichen Stimme sagte es “Es ist verboten uns zu sehen, deswegen ereilt dich unser Fluch.”

In der Kapelle fing es an zu regnen, dieses schwarze Zeug fiel auf mich herab. Der Dullahan berührte meine Stirn, mit seinem linken Zeigefinger. Ein Dröhnen erklang in meinem Kopf, gefolgt von einem hohen Pfeifen. Ich fürchtete, dass mein Kopf zerplatzen würde. Ich sank auf den Boden und wand mich vor Schmerzen, in der schwarzen Pfütze. Bilder eines Inferno, in dem schreiende Menschen umher rannten, formten sich vor meinen Auge. Ich begann zu schreinen und zu schwitzen, bis ich das Bewusstsein verlor.

Am nächsten Morgen wurde ich von dem Schrei des Pfarrers geweckt. Er hatte die Tür geöffnet und sah mich, liegend in einer schwarzen Brühe, umringt von Chaos. Die Stühle lagen verteilt im Raum, nur der Sarg war unverändert. Ich half dem Pfarrer, wieder alles in Ordnung zu bringen, ehe ich heim fuhr. Zuhause bemerkte ich ein kleines, aschgraues Kreuz auf der Stirn. Ich versuchte es wegzuwischen doch ohne Erfolg. Ich bereitete mich auf die Beerdigung vor und fuhr zum Friedhof. Es war eine normale Beerdigung. Der Pfarrer las sein Text vor, der Sarg wurde zum Grab getragen und hinab gelassen, wir warfen Blumen und Sand in das Grab ehe es zugeschüttet wurde. Auf ihrem Grabstein stand “Hier ruht in ewigem Frieden Rosi Lehmann.”

Als die Beerdigung fertig war, gingen alle wieder ihrer Wege. Ich bin der Dullahan dankbar, dass sie mich ein letztes mal Rosi sehen ließ und gleichzeitig verfluche ich dieses Wesen, für das was es mich sehen ließ. Dieses Mal auf meiner Stirn bedeutet, dass meine Zeit bald vorbei ist und ich Rosi folgen kann.

Autor: Eisengroud

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