ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
(Geschrieben von JTR2000)
Ohne Rücksicht warf man mich aus der Tür. Dann wurde ich noch bestohlen und zuletzt fand ich keine Unterkunft. Nicht mal unter der Brücke. Ich war, sozusagen, obdachlos.
Ich hatte nichts, außer mein Aussehen. Auf einer Straße lag ein Spiegel. Ich sah mich selber an.
Ein Durchschnittlicher, mit dreckigen, kurzen, schwarzgrauen Haaren, starken blauen Augen, zwei Ohren, einer Nase und einem Mund mit frisch, vertrockneten Lippen. Ohne Lachfalten, ein ausdrucksloser Blick. Ein grünes Sweatshirt, von meiner Mutter gekauft, eine blaue Jeans und ein Enten-Cappie.
Wieso oder warum war ich noch hier? Wer oder was war ich? Diese dummen Fragen.
Ich schloss meine Augen und seufzte. Als ich sie öffnete, verschwand der Spiegel, es war Tag und Leute füllten die Straße. Wie lange stand ich denn hier? Die ganze Nacht? Ich lief den Weg entlang. Plötzlich kam ein erschreckend lauter Ton. Ich zuckte und blieb stehen. Auf der rechten Seite sah ich es. Es war etwas Silbernes. Es versuchte anscheinend zu stoppen, aber es war zu spät. Es traf mich hart. Nur drei Sekunden in der Luft und schon lag ich auf dem Boden.
Etwas knackte. Meine Sicht wurde in Schwärze umhüllt.
Stille und Leere.
Ich hörte plötzlich Menschen. Überall. Gewann wieder an Kraft.
Da lag ich nun auf dem Bürgersteig. Ich prüfte mich selbst, ob ich noch gesund war. Das war ich. Aber niemand bemerkte mich. Man ging an mir vorbei. Niemand half mir aufzustehen. Ich schaute zu, wie die Leute sich um meine Leiche versammelten. Erschrocken hielten sie Abstand. Ein Transporter mit Sirenen erreichte die Stelle. Personen sprangen mit Werkzeugen heraus. Sie begannen mit meinem Körper zu spielen. Ich hörte nichts, aber sie sagten etwas.
Nach einer kurzen Weile holten sie eine weiße Fläche und legten mich da drauf. Sie schoben mich in dem Transporter. Das musste unangenehm sein. Es bewegte sich und verschwand in Weite. So wie die Menschen ihren Alltag fortsetzten. Ich wusste nicht, was ich noch tun sollte. Ich rannte also durch die Stadt. Weg von diesen Menschen. Lieber mochte ich alleine sein.
Später erreichte ich die Grenze. Ein Schild zeigte, das die Stadt Maine hieß. Maine. Es kam mir bekannt vor.
Ich lief in eine Richtung weiter, bis ich müde wurde.
Es dämmerte und ich suchte mir einen Platz zum Schlafen. Später fand ich ein Familienhaus. Menschen waren da drin. Eine alte Frau weinte, der Mann umarmte sie. Beide in tiefer Trauer. Hinter dem Haus lag ein altes, verschimmeltes Sofa. Ich setzte mich hin und lag. Es war weich und ich begann ruhig zu schlafen.
Der Schlaf war unangenehm. Albträume bereiteten mir Angst. Sagten mir ich solle nicht fortsetzen. Trotzdem öffnete ich die Augen. Überraschend lag ich in einem Bett. Aber in einem genügend großem Zimmer. Es war sauber. Wie ich. Ich fühlte mich gereinigt und stank nicht mehr so schlimm. Um meinen linken Arm waren Kabel. Ich hörte Taktgeräusche. Diese Geräusche passten sich meinem Herzklopfen an. Es wurde schneller, mal langsamer, dann wieder schneller und danach konstant.
Ich entfernte die Kabel und stieg aus dem Bett. Ich blickte aus dem Fenster. Nichts. Nur eine Leere mit Pflanzen bedeckte Stadt. Keine einzige Menschenseele war zu sehen. Der Himmel war tiefblau und sie Sonne prallte auf die Oberflächen der Gebäude. Ein schönes Panorama. Plötzlich öffnete sich die Tür. Langsam. Ich sah zögerlich hin. Ich ging zur Tür und öffnete sie. Ich blickte durch den Gang. Vor mir war ein Wesen. Es war klein, fellig, hatte kurze Ohren und lief auf vier Beinen. Es streckte mir die Zunge entgegen und es hechelte. Ich war erleichtert. Ich streichelte es und es wurde ruhig. Es wollte mir etwas zeigen. Und wusste nicht was, also folgte ich dem Wesen. Es führte mich aus dem Krankenhaus auf einer zerstörten Brücke. Die noch heilen Wände waren bemalt. Ein Name stand auffällig in Rot geschrieben. „Richard Keith Feral“.
Der Name kam mir auch bekannt vor.
Etwas Glänzendes erwachte meine Neugier. Ich ging auf das zu. Es waren Bilder. Unbekannte Personen mit deren Kinder. Diese Frau hatte ich schon mal gesehen. Das war sie aus dem Haus am Weizenfeld. Und das Kind war…ich.
Ich drehte das Foto um und etwas war geschrieben.
„Familie bleibt glücklich. Unser kleines Kind am seinem 6.Geburtstag. C.“
Wer war C.? Kurz nachdem ich darüber nachgedacht habe, kriegte ich einen schmerzhaften Stoß. Ich fiel hinunter ins kalte Wasser. Ich konnte nicht schwimmen. Dann ertrank ich.
War ich nochmal gestorben?
Was war geschehen?
Wieso immer ich?
Erneut kamen die Fragen zurück.
Etwas blitzte. Ein Licht blendete. Weiß. So…grell. Greller als die Sonne.
Es schien als würde ich brennen.
Mein Körper zerfällt.
Ich… lebte.
Ich schrie auf und sah dann Ärzte.
„Er ist wach“, sagten sie. „Er hatte es tapfer durchgehalten. Er muss trotzdem noch ein paar Tage hier bleiben um zu prüfen, ob er ganz gesund ist…“