ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Vorwort:
Alles, was ich euch sagen möchte, ist, dass ich diese Aufzeichnungen von meinem im August 2013 verstorbenen Freund erhalten habe.
Zu dieser Zeit lag er zur Beobachtung im örtlichen Krankenhaus seines Wohnortes. Diesen möchte ich jetzt nicht näher nennen, aber er ist ungefähr eine halbe Stunde Fahrzeit von mir entfernt gewesen.
Vielleicht solltet ihr wissen, dass Elias’ Familie kurz davor tot aufgefunden worden war. Er selbst war zu dieser Zeit in der Schule – seine zwei jahre ältere Schwester Belle ebenso. Als die beiden am späten Nachmittag zusammen nach Hause gegangen sind, waren sie die ersten, die ihre restliche Familie entdeckten.
Unter anderem um den Schock zu verarbeiten, waren die beiden also im Krankenhaus.
Man hat das folgende Schriftstück an mich adressiert gefunden.Es hatte auf seiner Leiche gelegen.
„Hey Mary,
ich weiß nicht, was mit mir sein wird, wenn du diesen Brief erhältst.
Ich hoffe, dass du ihn bekommst. Das ist vielleicht meine einzige Hoffnung.
Also…vielleicht hast du von der Tragödie gehört, die sich in meiner Familie abgespielt hat. Falls nicht, dann solltest du wissen, dass meine Eltern und Sebastian
(das ist sein gleichaltriger Zwillingsbruder)
tot aufgefunden wurden. Bei uns daheim. Zuerst hab ich Sebastian ja noch beneidet, weil er überraschend krank geworden ist und den Physiktest in der Schule versäumen würde.
(Elias hat Physik schon immer nicht ausstehen können)
Meine Eltern waren wohl beide noch zuhause, also schätze ich, dass sie am Morgen – kurz bevor Belle und ich gegangen sind – getötet wurden. Du weißt ja, sie sind immer noch kurz nach uns daheim, bevor sie selbst zur Arbeit gehen.
Nun ja, ich werde dir jetzt etwas erzählen, das wirklich krank ist. Aber du musst mir glauben, weil alle anderen es verschweigen werden.
Es war kein gewöhnlicher Einbrecher, der sie getötet hat. Ganz sicher nicht.
Und…sie sind auch nicht durch eine Kugel gestorben. Oder durch ein Messer.
Man hat uns gesagt, sie wären verblutet. Grausam verblutet.
Und das, nachdem ihnen die Gesichter abgerissen worden waren.
Ich weiß, wie das jetzt klingt. Aber genauso war es. Ich hab es gesehen.
Deshalb bin ich ja verdammt noch mal an dieses Krankenhausbett gefesselt!
Weil die Ärzte sagen, ich hätte ein Trauma!
Ich weiß das zwar, aber viel lieber wäre ich jetzt bei dir und würde dir das alles persönlich erzählen.
Noch nicht einmal einen Laptop haben diese Idioten mir zur Verfügung gestellt.
Ich schreibe auf normales, kariertes Papier, wie du siehst.
Ich hab es in meinen Sachen gefunden – noch von dem Physiktest heute.
A‚lso vielleicht – wenn ich nicht alles vollschreibe – wirst du noch ein paar stümperhafte Notizen aus dem Unterricht finden.
Beachte sie einfach nicht, okay?
…Wo war ich? Ich glaub, ich hab den Faden verloren.
Ach ja stimmt, …die Todesursache.
Ich kann dir gleich sagen, dass dir die Polizei oder das Krankenhaus nicht die ganze Wahrheit erzählen wird, wenn du sie danach fragst.
Sie werden sagen, die Leichen wären „schwer entstellt“ und „nicht mehr wiederzuerkennen“ gewesen.
So wird verschwiegen, dass es immer häufiger solche Vorfälle gibt. Von „schwer Entstellten“. Nicht hier, nicht in meiner Gegend.
Die meisten noch nicht einmal in Deutschland.
Aber Belle hat mich darauf aufmerksam gemacht, sie hätte in den Nachrichten letztens auch etwas von „schwer Entstellten“ gehört. Keine Ahnung, wo. Aber das hat sie gesagt.
Ob es eine Verbindung zwischen diesen „schwer Entstellten“ gibt, werde ich wohl nicht erfahren.
Aber der Verdacht liegt nahe, oder?
Ach…was rede ich da eigentlich?
Vielleicht ist das auch nur eine Folgewirkung des „Traumas“.
Sorry, Mary, ich will dich nicht mit meinen paranoiden Wahnvorstellungen zumüllen.
Ich will dir nur diesen Verdacht schnellstmöglich übermitteln – damit du mich verstehst.
Weißt du, ich habe Angst.
Angst, dass der Mörder meiner Familie auch Belle und mich findet.
Weißt du, wie das ist?
Wenn du weißt, dass du jeden Augenblick auf brutaltsmögliche Art und Weise hingerichtet werden könntest?
Wenn jeder, der in dein Zimmer kommt, möglicherweise der Psychopath sein könnte, der dich abschlachten will?
...So…jetzt weiß ich nicht mehr, was ich schreiben soll. Naja, mir geht es auf jeden Fall ganz schön dreckig.
Wenn der Arzt wiederkommt, dann werde ich ihn fragen, ob er mich dich anrufen lässt…oder dir wenigstens den Brief hier gi
(das das letzte Wort „gibt“ so abrupt geendet hat, liegt vermutlich an den folgenden Zeilen)
(ab hier wurde seine Schrift total krakelig und unleserlich)
Ve’rdammt!
Tut mir leid, du wirst jetzt vermutlich gar nichts verstehen, aber grade eben ist etwas Unglaubliches passiert!
Ich verblute gerade…herrgott, ich STERBE!!!
Es hat damit angefangen, dass dieses Monster durch das Fenster gestürzt ist.
Es sah fast aus wie ein Mensch, war aber komplett mit irgendeinem schwarzen Zeug bedeckt…wie eine Art Ganzkörperanzug.
arunter zeichneten sich sehnige Muskeln ab, es war regelrecht dürr. D
Sein Gesicht war das einzige, was nicht menschlich war.
Augen und Nase fehlten komplett, es besaß nur einen riesigen, mit spitzen Zähnen gespickten Schlund, den es weit aufgerissen hatte.
Dieser Mund füllte einen Großteil des Gesichts aus, es sah nicht so aus, als hätte dieses Ding überhaupt Kiefer.
Ich habe angefangen zu schreien, wie das vermutlich jeder in meiner Situation tun würde, da hat es die Tür versperrt und ist auf mich losgegangen.
Es hat mir das Gesicht abgebissen.
Mary, hörst du?
Ich habe gespürt, wie seine unzähligen Zähnfortsätze sich in meine Wangen gegraben haben und wie sein heißer, trockener Atem mir fast die Besinnung geraubt hätte.
Ich war da, als er an meinen Knochen entlangschrammte, meine Wangen zeriss und die Haut von meinem Kopf abzuziehen begann.
Natürlich habe ich versucht, mich zu wehren, aber es war…stark…ich hab es nicht von mir losbekommen.
Es hat glaub ich 4 Anläufe gebraucht, bis es alles von meiner Gesichtspartie abgerissen hatte.
Ist dir klar, wie höllisch das wehgetan hat?
Ich würde es ja gerne beschreiben, aber ich bezweifle, dass mir genug Zeit bleibt, um alles zu erklären.
Stell dir einfach vor, jemand würde deinen Kopf in flüssiges Feuer stecken.
Alles hat wehgetan, alles schmerzt…selbst das Blut, dass mein Gesicht benetzte, hinterließ, wo immer es entlang floss, das Gefühl von glühenden Nadeln, die in dein Fleisch gerammt wurden.
Jeder weitere stinkende Atemzug aus seinem Maul war eine Qual, jedes noch so kleine Lüftchen hätte mich zu einem weiteren Aufschrei gezwungen.
Ich habe nicht geschrien, nicht die ganze Zeit.
Nur als es seine reißnägelartigen Zähne in meine Haut gerammt hatte, um sie zu zerfetzen. Danach habe ich nur geweint und leise vor mich hingewimmert.
Natürlich hat man versucht, mir zu helfen.
Ich habe die Ärzte draußen gesehen und sie haben mich gesehen.
Aber sie kamen nicht rein.
Das Monster hatte uns so verbarrikadiert, dass die Leute draußen nichts anderes tun konnten, als meinem Leiden zuzuschauen.
Zu diesem Zeitpunkt habe ich noch sehen können.
Meine Augen brannten, weil ich keine Lider mehr hatte, die ich zusammenkneifen konnte. Schutzlos lagen sie in ihren Höhlen, verzweifelt habe ich versucht, diesen Schmerz zu lindern.
Das Monster kam mir zuvor.
Das war das erste Mal, dass ich wirklich habe würgen müssen.
Nicht der Anblick meines zerrupften Gesichts, welches neben uns auf den Laken lag und alles mit Blut verschmierte, auch nicht das Aussehen meines Peinigers – und vermutlich auch der meiner Eltern –, sondern erst das Geräusch und das Gefühl, als es mit seinen langen Fingernägeln nach meinem rechten Augapfel grapschte, sich mit einer schwarzen, langen Zunge schmatzend über die unvorhandenen Lippen leckte und solange zog, bis der Sehnerv riss.
Ja, dabei habe ich wieder geschrien.
Wieder neues Blut ist geflossen, als Ersatz für die Tränen, die ich nun nicht mehr vergießen konnte. Es grinste mich bestialisch an, während ich es mit meinem verbliebenen Auge fassungslos anstarrte.
Ich konnte nicht wissen, wie weit dieses Ding gehen würde.
Ich konnte es nicht wissen!
Das zweite Mal stieg bitterer Magensaft in mir hoch, als es den Augapfel zwischen die Zähne legte und geräuschvoll zu kauen begann.
Irgendeine unidentifizierbare Flüssigkeit spritzte, als er mein Augenlicht zu Matsch verarbeitete, lief ihm das Kinn hinab.
Entsetzt und angewidert habe ich es gespürt, mein Herzschlag war so erdrückend, dass ich dachte, ich würde gleich in Ohnmacht fallen.
Vermutlich war es das Adrenalin, dass es verhinderte, das Adrenalin, das mir durch die Adern pumpte und mich hellwach bleiben ließ.
Du brauchst nicht viel mehr zu wissen, als dass es sich mein anderes Auge auch noch vorgenommen hat und ich danach nicht mehr als das Schmatzen wahrgenommen habe, dass zu mir drang.
Ich wusste nicht, wann oder ob es weg war, aber als ich kein Geräusch außer meiner rasselnden Atmung vernommen habe, hab ich mir den Zettel wieder geschnappt und hab angefangen zu schreiben.
Ich werde verbluten. Ich weiß es.
Die Ärzte draußen schreien einfach nur, es ist fast nur noch eine lästige Hintergrundkulisse, die mich am Sterben hindert. Das hält mich wach.
Dabei bin ich so verdammt müde.
Man hat mir mal beigebracht, dass das passiert, wenn man an Blutverlust leidet. Seltsam, dass gerade das mir einfällt.
Ich hoffe übrigens, dass das Papier hier nicht zu sehr mit meinem Blut verschmiert ist.
Ich hoffe, dass du alles lesen kannst.
Mary, das einzige, was mir bleibt, bist du.
Du bist die einzige, die ich mir gerade vorstellen kann, die von dem Inhalt dieses Briefes erfahren wird.
Zumindest im Moment.
Ich habe eine Bitte an dich, Mary.
Stell diesen Brief ins Internet, bitte!
Vielleicht ist das hier der einzige Beweis für die Existenz dieses Biestes. Ich will nicht, dass es weitermordet. Es soll zur Strecke gebracht werden.
Bitte, bitte, bitte, hör auf mich.
Ich werde auf diesen Brief ganz groß „MARY“ schreiben, …am besten auch noch deine Kontaktdaten…, aber du musst ihn unbedingt bekommen! Du bist meine letzte Hoffung.
Ich liege hier und spüre, wie ich schwächer werde.
Jede Hilfe wird zu spät kommen, ich weiß es.
Dieses Monster muss unglaublich stark sein, wenn es die Tür so versperren konnte, dass immer noch niemand zu mir vordringen kann.
Meine Hand zittert…schreibe ich überhaupt noch in der richtigen Zeile?
Vermutlich nicht. Aber ich kann es ja nicht ändern.
Mary, es tut mir leid, dass du auf diese Art und Weise meine letzten Worte empfängst. Danke für alles. Ich leg das Blatt jetzt weg, ok? Ich kann eh nicht aufstehen.
Mir kann niemand mehr helfen. Tschüss. Irgendwann sehen wir uns wieder. Sag Belle schöne Grüße von mir.
Dein Elias
Nachwort:
Wie ihr seht, habe ich Elias letzten Wunsch erfüllt.
Ich habe seinen Brief abgeschrieben und veröffentlicht.
Ich weiß, dass es ziemlich unpassend ist, das Ganze auf einem CP-Wiki hochzuladen, weil mich hier sowieso niemand ernst nehmen wird, aber Elias’ Brief ist nicht nur hier.
Wenn ihr ein bisschen sucht, findet ihr noch andere Foren, auf denen ich das ganze online gestellt habe.
Ich werde alles tun, um Elias ruhig schlafen zu lassen, dort, wo er jetzt ist. Wo auch immer er sein mag.
Ich habe seine Leiche nie gesehen – ich hab nur den Brief bekommen.
Zwei Tage, nachdem ich in einem Anruf informiert wurde, dass er tot aufgefunden wurde. Dieser Anruf kam meinen Informationen nach zu urteilen auch erst einen Tag nach seinem Tod.
Alle waren total erschüttert.
Belle hat es vermutlich am Schlimmsten erwischt. Sie ist jetzt ganz allein. Sie hat niemanden mehr.
Erst einmal ist sie bei uns untergekommen – so als Übergangslösung.
Aber ich glaube, dass es nicht lange dabei bleiben wird.
Ich glaube, nach dem, was sie durchmachen musste, will sich Belle auch umbringen. Ich hab Angst um sie…aber niemand traut sich, mit ihr darüber zu reden.
Nun ja, ich hab ein bisschen nachgeforscht – was Elias’ und Belles Verdacht betrifft. Ich bin tatsächlich auf einige Fälle gestoßen, deren Opfer von den Medien als „schwer entstellt“ bezeichnet wurden.
Ich kann dabei nicht von dem Werk eines Psychos und dem von Elias beschriebenen Monster unterscheiden. Leider.
Vermutlich bräuchte ich dafür vertraulichere Informationen von der Polizei. Und nein, ich werde da sicher nicht rankommen.
Was ich bisher feststellen konnte, ist, dass, wenn denn wirklich dieses Monster dahintersteckt, es völlig zufällig mordet. Die Berichte stammen von überall auf der Welt. Ob sich irgendeine Organisation wie das FBI schon damit beschäftigt, weiß ich nicht.
Vielleicht gibt es auch mehrere von diesen Wesen – vielleicht ist es eine komplett neue Rasse. Vielleicht ist es ein Alien, das bald seine vielen Freunde holen wird.
Ich habe nicht die geringste Ahnung.
Wenn ihr entsprechende Informationen haben solltet, dann bitte, sagt mir Bescheid, ich würde gerne über den Mörder meines Freundes auf dem Laufenden gehalten werden.