KurzSchockierendes EndeTod

Erinnerungen ( Meine erste Geschichte)

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Es klingelte an der Tür, sodass sie aufstand, um sie zu öffnen. Sie war allein, denn als ledige Vierzigjährige wollte sie auch gar keine Gesellschaft mehr haben. Sie liebte ihre kleine, hübsche Wohnung und hatte alles, was sie brauchte. Und sie fühlte sich wohl. Das Buch, welches sie gerade gelesen hatte, Von Menschen und Mäusen, legte sie behutsam beiseite und durchschritt den kleinen Flur. Als sie die Tür öffnete, stand dort ein kleines Mädchen, vielleicht 4 Jahre alt. Sie hatte nur ein schmutziges Nachthemd an, welches zu groß erschien. Ihr Gesicht war schmutzig und die Nase mit getrocknetem Rotz verkrustet. Einen Impuls folgend nahm sie dieses kleine Geschöpf sofort in den Arm und drückte sie fest an sich. Es durchzuckte sie wie eine Welle aus purem Schmerz. Sie sah sich selber, als sie noch klein war, wie ihr Vater sie mit dem Ledergürtel gezüchtigt hatte, weil sie ein Glas hatte fallen lassen. Sie konnte die Schmerzen von damals wieder spüren. Der Rücken war vernarbt von den Zigaretten, die er auf ihr ausgedrückt hatte, und jede einzelne Stelle schmerzte nun. Er war ein Trunkenbold gewesen und ließ seinen Frust über seine gescheiterte Existenz an ihr aus. Ihre Mutter hatte schon längst den Beschützerinstinkt verloren und kauerte sich in irgendwelche Ecken, wenn er wieder loslegte. Wenn er sie schlug, schaute sie hilfesuchend in die Augen ihrer Mutter, die jedoch wendete einfach nur den Blick ab. Wie konnte sie sich abwenden?

Wieder ein Blitz, wieder diese Welle. Sie lag im Bett, in einem Alter, wo Mädchen einen Busen bekamen. Sie hörte die schweren Schritte und das Knarzen der Tür, als diese sich öffnete. Schwer atmend schritt er auf sie zu, eine Geruchswolke aus Whisky und Zigarren umhüllte ihn. Sie stellte sich schlafend und hoffte, dass er wieder gehen würde. Er setzte sich an ihr Bett und fing an, ihre Haare zu streicheln. Sie blieb mucksmäuschenstill. Lallend sagte er, dass er sie lieben würde und es kein anderer so könnte. Seine Hände wanderten ihr durchs Gesicht, hinab an ihrem Hals. Und strichen über die beginnenden Hügel ihrer Brüste. Doch sie bewegte sich nicht einen Millimeter. Sie hatte große Angst gehabt in jener Nacht, und mitten in der Umarmung mit dem kleinem Mädchen, welches an der Tür stand, liefen ihr die Tränen über die Wangen. Sie drückte die Kleine fester an sich und vergrub sich in das schmutzige Nachthemd.

Sie sah sich wieder in jener Nacht, der muskulöse und massige Körpers ihres Vaters, der über ihr war, und sie, die dalag, ohne sich zu bewegen. Sie konnte nur seine goldene Panzerkette mit den großem Anhänger sehen, wie er vor und zurück schwang.

Ein Ekel, den sie seit Jahren nicht mehr gespürt hatte, kam in ihr hoch, eine nie dagewesene Scham. Sie fühlte sich so dreckig und würde dieses Gefühl selbst nach stundenlangem Duschen noch nicht wegbekommen.

Dieses Keuchen hatte sich in ihr Gedächtnis gebrannt und würde immer dieses Knäul aus Emotionen auslösen. Dieses Geräusch und der wippende Anhänger seiner Kette. Die vor und zurück schwang, vor und zurück.

Sie sah, wie ihre Mutter währenddessen viele Tabletten nahm, um sich zu betäuben. Kristallklare Tränen rannen ihrer Mutter übers Gesicht. Sie hatte schon längst aufgegeben, sich selbst und ihr Kind. Eine leblose Hülle, die einfach nichts mehr empfinden wollte und die keine Kraft mehr hatte.

Dies alles passierte in den wenigen Minuten in der Umarmung eines Kindes. Als die Emotionen abklangen und sie wieder zu sich selbst zu finden schien, bemerkte sie, wie der Körper des Kindes schlaff in ihren Armen lag. 

Sie hatte das Kind erdrückt.

— —

Vorweg noch ein schnelles Wort:

Dies ist meine erste geschriebene Kurzgeschichte, und darin ist mein ganzes Herzblut. Ich habe diese Geschichte irgendwann mal in meiner Schulzeit für den Deutsch LK geschrieben. Natürlich war dies alles handschriftlich zu der Zeit, und ich hoffe, dass ich nach der dritten Version, da ich diese Geschichte immer neu schreiben musste, von ihrer Wirkung nichts verloren hat….

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