
Let’s Play Psi Killer
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
„Na, was spiele ich den heute im Stream?“, fragte Linus sich selbst. Er schaute was ihm im PlayStation Store angeboten wurde. Für seinen nächsten Let´s Play Stream, wollte er eine Überraschung auspacken. Am besten ein Blind Run bei dem er eben vorher selbst noch nicht das Spiel gespielt hat. So etwas tat er gern auch seinem Twitch-Channel Indie-Game-Nerd.
Mainstream Spiele vermied er, jedes Let´s Play sollte verborgene Perlen enthüllen. Egal ob Rollenspiele, Point & Click Adventures oder Horrorspiele, jeder Stream sollte sich abheben von der Massenware. So suchte er nach einem Titel, der unbekannt war und vielversprechend klang. Da viel ihm etwas ins Auge.
„Was haben wir den da? Psi Killer, das klingt interessant“, sprach er wieder zu sich selbst. Linus hatte die Angewohnheit, immer mit sich selbst zu reden, wenn er nach Spielen suchte.
„Was steht denn in der Beschreibung? Du bist ein okkulter Serienmörder und musst in jedem Level ein Mörderpentagramm errichten. Hierfür musst du deine Opfer mit Beschwörungen töten, die auf ihren Ängsten, Sünden oder schmerzhaften Erlebnissen beruhen. Finde die passende Schwäche deiner Opfer und erschaffe die passende Beschwörung. Aber Vorsicht! Für jedes Pentagramm hast du eine Stunde, gelingt dir die Fertigstellung nicht in dieser Zeit, jagen dich deine eigenen Sünden für eine Stunde.“
Die Erklärung fand Linus auf jeden Fall interessant. Das könnte ein cooler Mindfuck oder auch ein Rohrkrepierer sein, beides möglich. Das passt für einen Überraschungstitel. Mal sehen wie es ist im Stream. Gehört habe ich jedenfalls noch nichts davon, dachte sich Linus. Er schaute ob ihm der Entwickler bekannt war. The Terror Saint, sagt mir nichts, ist wohl ganz neu das Team, ging es ihm durch den Kopf. Seine Neugier war definitiv geweckt und er lud das Spiel runter. Dann machte er sich etwas zu essen und bereitete seinen baldigen Stream vor.
„Willkommen beim Indie-Game-Nerd! Eurem Channel für Games die Abseits des Mainstreams laufen. Ich hab auch für heute einen interessanten Titel entdeckt, den ich in einem Blind Run spiele. Psi Killer heißt es und ich habe noch nicht eine Sekunde davon gespielt. Also bin ich genauso gespannt wie ihr“, begrüßte Linus seine Follower und lies dann sein Channel Intro laufen.
Nach dem Intro erklärte er noch kurz, dass es ein komplett neues Spiel ist und wohl auch das erste Werk von diesem Entwickler. Er erklärte noch kurz die Prämisse aus der Beschreibung und fragte dazu die Zuschauer, ob da eventuell schon jemand was davon gehört hatte, er selbst kannte nicht einmal einen Trailer. Aber Feedback, dass jemand von dem Spiel gehört hatte, bekam er nicht. Dann fing er mit dem Spiel an.
„So, dann gehen wir mal auf Start. Mal sehen wie es aufgebaut ist.“
Nachdem er auf Start gedrückt hatte, wurde eine kurze Erklärung abgegeben vom Spiel. Dort wurde noch einmal erwähnt, was das Ziel des Spiels, wie die Spielmechanik und was die Bedrohung war. Danach kam auf eine Topdown-Ansicht einer Stadt, die in einem Comiclook präsentiert wurde. Irgendwie kam sie ihm sogar bekannt vor.
„Ich muss also innerhalb einer Stunde, fünf Leute auf kreative Weise töten, sonst jagen mich meine Sünden eine Stunde lang. Offenbar soll ich aus dieser Oberansicht wählen, wen ich zu töten gedenke. Das sind ganz schön viele Leute zum Wählen. Ganz schön aufwendig für ein Independent Studio. Scheinbar kann ich aus einer ganzen Stadt wählen. Gut schauen wir mal nach unserem ersten Opfer.“
Linus bewegte den Cursor über verschiedene Personen, die durch die Straßen gingen oder in den Fenstern zu sehen waren. Es gab über allen einen Namen und eine kurze Beschreibung zur Person. Ihm fiel dabei eine Frau auf, Vanessa Meinhardt. In der Beschreibung stand, dass sie ziemlich zickig ist und gerne hinterrücks über jemanden lästert. Bei der Beschreibung befand Linus dann auch, dass sie ein passendes erstes Opfer sei.
Er klickte sie an und die Topdown-Ansicht änderte in die Egoperspektive. Vanessa ging gerade eine Straße entlang zu ihrer Wohnung und er folgte ihr. Dabei fiel ihm auf, dass er einen Unsichtbaren spielen musste. Als er hinter ihr herging, passierte es, dass er mit Leuten zusammenprallte und diese hinfielen. Aber alle rieben verwundert die Augen, weil sie offenbar niemanden sahen, mit dem sie zusammenprallen hätten können. Teilweise wurden die Menschen auf der Straße aufmerksam, wegen der gestürzten Personen auch Vanessa, aber ihn beachtete keiner.
Vanessa schien unruhig zu sein, nachdem ein paar Mal so etwas hinter ihr geschah. Sie beschleunigte ihre Schritte. Linus blieb ihr auf den Fersen. Dabei kam ein Feature auf, dass ihm gefiel. Kam er bis auf zwei Meter in ihre Nähe, erschienen Beschreibungen ihrer Ängste, Sünden und schmerzhaften Erlebnisse, aber sie wurde auch unruhiger. Offenbar spürte sie seine Anwesenheit, wenn er zu nah war und ließ sie aufmerksamer werden. Also musste er aufpassen, wenn er sie erwischen wollte.
Er verfolgte sie zu ihrer Wohnung, in die sie sich schnell verkroch. Sie schloss die Tür hinter sich und Linus konnte ihr nicht einfach folgen. Da erhielt er einen Hinweis. Vor ihm stand in einem Textfenster, dass er auf den bisherigen Informationen zu ihr aufbauen kann. Wenn er sich auf eine konzentrierte, konnte er mit horchen an der Tür mehr zu diesem Punkt über sie erfahren.
Linus entschied sich, mehr über ihren Hygiene Drang zu erfahren. Bei der Verfolgung hatte er mitbekommen, dass sie dahingehend eine Zwangsneurose hatte und sie eine unfassbare Angst vor Keimen besaß.
„Das ist echt interessant, auf diese Weise kann ich mehr über ihre Schwächen erfahren. Hmm, wie es aussieht, scheint sie nicht nur Keime zu fürchten, sondern auch Ratten, welche diese transportieren. Mal sehen wie wir das ausnutzen können?“, sprach er zu seinen Zuschauern.
Linus schaute was er machen konnte, da wurde ihm angeboten, dass die Rattenklappe brechen sollte, welche den Zugang durch die Toilette für Ratten blockierte. Er nahm das Angebot an und bekam noch angeboten, ob er in einen Rattenkörper schlüpfen sollte, um in die Wohnung zu kommen. Dies tat er und drang in ihre Wohnung ein. Als er in ihrem Badezimmer war und sah, das die Tür offen stand, ging er hindurch. Er erhielt den Hinweis, dass seine Macht sich steigerte, wenn er ihnen Angst machte und er sie so töten konnte.
Also suchte er kurz nach ihr, da er von ihrer Angst vor Ratten wusste. Er sah sie dann in ihrem Wohnzimmer, wo sie besorgt durch das Fenster schaute. Er bekam die Option zu fiepsen und tat dies auch. Vanessa erschrak und erblickte die Ratte. Sie schrie und bekam eine Panikattacke. Sie stieg auf einen Stuhl um den Abstand zur Ratet zur vergrößern, denn der Raum hatte nur eine Tür in der eben die Ratte Linus war. Plötzlich wuchs der Rattenkörper von Linus.
„Cool, wenn ich ihr Angst mache, wachse ich und kann sie angreifen, die Idee finde ich interessant“, gab er im Stream von sich.
Als sie sah wie die Ratte wuchs, konnte sie ihren Augen nicht glauben. Es steigerte ihre Angst und Linus erhielt noch einmal einen Wachstumsschub. Als er etwa so große wie ein Hund war, drückte er die ihm angezeigte Angriffstaste und die Ratte sprang Vanessa an. Sie zerfleischte buchstäblich Vanessa und nach ihrem Tod kam eine Anzeige: Glückwunsch, du hast 1 von 5, verbrauchte Zeit 11 Minuten, weiter zum nächsten Opfer? Linus drückte auf weiter und plötzlich wandelte sich das Bild für ein paar Sekunden, von einem Comiclook, zu einer Filmsequenz. In der offenbar die Tötung Vanessas mit echten Darstellern nochmal gezeigt wurde.
„Boah krasses Feature! Im Comiclook sieht das ganze ja noch halbwegs harmlos aus, aber das ist schon heftig. Sieht echt eklig aus, wie sie getötet wurde, Kompliment an die Special Effects. Das ist echt ein heftiger Jumpscare gewesen, bin noch nicht ganz sicher, ob ich das cool finde.“
Nach der Sequenz kam er wieder in die Topdown-Ansicht. Jetzt bemerkte er auch unten links ganz klein ein Minutenzähler. Dort stand verstrichene Zeit 11 Minuten, die Sequenz wurde offenbar nicht angerechnet. Außerdem war jetzt auf dem Bildschirm, der Zacken eines roten Pentagramms zu sehen. Sein Fortschritt wurde ihm angezeigt.
„Gut wenn nehmen wir jetzt. Ich muss mich ja schon beeilen, sonst bekomme ich noch Probleme in diesem Level.“
Linus suchte nach dem nächsten Opfer und hoffte, dass er den nächsten Kill anders machen konnte, nicht das es zu repetitiv wurde. Sein Aufmerksamkeit fiel auf Erik Vogelsang. In seiner Beschreibung stand, er sei arroganter Firmenchef, der seine Angestellten wie Dreck behandelte. Da fühlte sich Linus berufen, ihm doch mal eine Lektion zu erteilen.
„Heute wirst du büßen Erik. Mal sehen wie wir dich drankriegen ?“, sprach jetzt Linus angestachelt zu seinem Stream. Ihm begann das Spiel zu gefallen. Er verfolgte Erik, welcher sich offenbar nicht so schnell aus der Ruhe bringen ließ, auch wenn er sich mal umschaute, als Linus nahe war.
Er erfuhr von einer Sünde Eriks. Dieser vernachlässigte sträflich die Brandschutzvorschriften und verschleierte dies mit Bestechungen. Keiner in seinem Betrieb wusste davon. Erik war offenbar auch auf dem Weg zu seiner Firma. Jedenfalls betrat er eine Lagerhalle in ging dort in ein Büro. Offenbar wurde hier Gefahrengut gelagert, welches leicht entflammbar war. Das machte sein Verhalten noch schlimmer.
„Mal sehen, ob ich bei ihm für einen Feuertod sorgen kann.“
Kaum hatte Linus das gesagt, kam vom Spiel der Hinweis, dass zunächst Eriks Fluchtwege versperrt werden müssen. Linus schaute sich um. Er entdeckte eine Brandschutztür auf der Rückseite des Büros. Linus ging nach draußen, um nach einer Möglichkeit zu sehen, diese zu versperren. Er erspähte einige Fässer, die schwer aussahen und bewegte sie vor die Tür, draußen war gerade keiner, so das ihn keiner sah. Hören konnte auch niemand etwas, da in der Lagerhalle ziemlicher Lärm zu hören war. Dort herrschte ein reger betrieb.
Danach ging Linus wieder rein und überblickte, was noch zu tun war. Er sah vor dem Büro ein paar Fässer mit Gefahrengut und erblickte in einiger Entfernung ein Schweißgerät, welches ein Arbeiter neben sich liegen hatte. Der Arbeiter wurde kurz von seinem Vorarbeiter gerufen und Linus nahm sich das Schweißgerät. Dann ging er zu den Fässern vor dem Büro und öffnete einen Schraubverschluss, um danach dass Fass mit Chemikalien umzuwerfen. Eine Lache breitete sich vor dem Büro aus und der Firmenchef wollte gerade nachsehen, was passiert war. Da aktivierte Linus auch schon den Schweißbrenner und entflammte die Chemikalien.
Es kam zu einer Explosion, welche Erik zurück ins Büro schleuderte. Er hatte schwere Verletzungen erlitten und konnte sich kaum bewegen. Aber er war noch bei Bewusstsein. Der Alarm wurde ausgelöst und die Mitarbeiter flohen. Von ihnen war keiner verletzt. Ins Büro konnten sie nicht gelangen, um den Chef zu helfen. Der ganze Bereich davor brannte und auch ins Büro drangen jetzt die Flammen ein. Erik verbrannte bei lebendigem Leibe.
„Tja, da hat´s den Chef wohl gegrillt. Im nächsten Leben solltest die Brandschutzvorschriften besser beachten.“
Wieder bekam Linus eine Anzeige, 2 von 5 und 19 Minuten verbraucht, blieben ihm also noch ganze 41 Minuten für den Rest. Als er auf weiter klickte, kam wieder eine Todessequenz. Dort war der qualvolle Todeskampf Eriks zu sehen, welcher grauenhaft schrie.
„Alter, diese Sequenzen finde ich irgendwie doch zu hart. Alle Achtung an die Special Effects und die Schauspieler, aber das geht mir doch an die Nieren. Ich finde das schon ein bisschen Geschmacklos. Erst fand ich das Spiel ja ganz interessant, aber langsam sinkt es in meiner Gunst. Schreibt mir ruhig in den Chat, was ihr davon haltet.“
Da Linus das Level zu Ende spielen wollte ging er auf weiter. Irgendwie war er verwundert, die Stadt kam ihm durchaus vertraut vor, die da im Comiclook präsentiert wurde.
Auch wenn ihm das Spiel langsam unheimlich wurde, machte er weiter. Als nächstes hatte er es auf einen Tierquäler abgesehen, der immer seinen Rottweiler verprügelte. Er löste einmal die Leine des Hundes und brachte ihn dazu seinen gewalttätigen Halter anzufallen und zu töten. Auch hier kam eine der widerlichen Sequenzen. Im Chat kamen nun auch vermehrt Stimmen, die das Spiel geschmacklos fanden.
Linus wunderte sich nebenbei immer noch, wie ein Independent Studio so etwas stemmen konnte. Der aufwand war schon hoch, wenn es für jedes Opfer so eine Szene gab. Da kam ihn ein erster dunkler Verdacht, dass das Spiel gar nicht so sehr ein Spiel ist. Aber er verwarf den Gedanken, an übernatürliche Dinge glaubte er nicht. Also suchte er sein nächstes Opfer, er hatte noch 25 Minuten übrig.
Seine Wahl fiel auf einen Junkie, welcher seine Freundin und sein Kind regelmäßig verprügelte, bevor diese in einem Frauenhaus unterkamen. Diesen Mann lockte er mit dem Versprechen auf den nächsten Schuss in ein verfallenes Haus, wo er durch den morschen Holzboden in den Keller viel. Dort lagen überall Glasscherben und Spritzen von Junkies, die zuvor sich hier einen Schuss gesetzt hatten. Der Junkie verblutete und auch hier gab es wieder eine Videosequenz.
So sehr Linus sich davon überzeugen wollte, dass es doch nur ein Spiel sei, er hatte trotzdem ein mulmiges Gefühl im Magen. 12 Minuten blieben ihm noch, er suchte nach dem nächsten Opfer und da bekam er einen Schreck. In der Ansicht bekam er eine Person zu sehen, die ihm bekannt vorkam. Auch im Comiclook war sie ihm sehr vertraut. Er ging mit dem Cursor auf Sie, dort stand der Name Lisa Runke. So hieß seine ältere Schwester!
„Scheiße man, was ist das, irgendwie kommt mir das vor, als wenn ich hier kein Spiel vor mir habe.“
Nun sah sich Linus auch noch einmal die Stadt an. Es war Oberhausen, die Stadt in der er lebte. Das konnte kein Zufall sein. Hatte er tatsächlich Menschen auf dem gewissen? Das konnte er nicht glauben, doch dann wurde er auf alarmierende Nachrichten im Chat aufmerksam. Dort wurde verwiesen, dass ein Brand in einer Lagerhalle in Oberhausen gerade groß in den Nachrichten war. Viele schienen im Chat verwirrt zu sein, einige machten Linus auch Vorwürfe. Auch sie glaubten nicht an einen Zufall.
Linus schaltete die Nachrichten ein und bekam mit, dass tatsächlich eine Lagerhalle in Oberhausen brannte. Es gab auch ein Opfer dort, der Firmenchef Erik Vogelsang. Linus Augen weiteten sich, dass war zu viel für ihn.
„Was ist das für eine Scheiße. Das kann doch nicht sein. So etwas ist doch nicht möglich“, stammelte er.
Plötzlich kam eine Alarmanzeige von dem Spiel, Linus hatte nur noch fünf Minuten, für das letzte Opfer.
„Das kannst du vergessen, du Drecksspiel, ich wollte nie echte Menschen verletzen, geschweige töten. Ich breche das Spiel jetzt ab.“
Linus wollte seine Playstation 5 ausmachen, aber es ging nicht. Sie reagierte nicht darauf. Sie blieb selbst dann noch an, als er das Stromkabel rauszog. Auch den Fernseher konnte er nicht ausmachen. Da holte er in seiner Verzweiflung einen Hammer aus seinem Werkzeugkasten und wollte die Konsole zertrümmern. Doch eine unsichtbare Wand schien diese zu schützen, er konnte sie nicht treffen.
Auf einmal erschien auf dem Bildschirm die Nachricht, das Linus nicht alle Opfer gebracht hat und er jetzt für eine Stunde gejagt wurde. Außerdem würde als Sonderbestrafung seine Schwester verfolgt werden, da er wegen ihr das Spiel nicht weitergeführt hat. Linus stand einfach nur schockiert da. Passierte das gerade wirklich, wie konnte so etwas ein?
Er brauchte jetzt erstmal einen klaren Kopf, doch dann hörte er etwas. Er drehte sich um und erblickte sein erstes Opfer. Es war ein grauenhafter Anblick. Sie war zur Hälfte zerfleischt und wirkte total grotesk.
„Warum hast du mich getötet, ich habe dir nie etwas getan. Du hast mich nicht mal gekannt und trotzdem hast du diese Ratte auf mich gehetzt. Jetzt wird es Zeit das du selbst ein paar Ratten kennenlernst.“
Hinter ihr kam eine ganze Horde von Ratten auf Linus zugeströmt. Sie kreisten in langsam ein und würden ihn gleich angreifen. Linus sah keine Öffnung durch die fliehen konnte. Nur ein Fluchtweg blieb, hinter sich hatte er ein Fenster. Er war zwar im ersten Stock, aber riskierte sich beim Sturz zu verletzten, als von den Ratten zerfleischt zu werden. Er öffnete es schnell und sprang hindurch. Dabei vielen ihn einige Ratten an und bissen ihn, aber er entkam aus der Wohnung.
Er hatte Glück das unter dem Fenster einige Büsche waren, sie dämpften seinen Sturz. Er kam mit ein paar Schnitten, Prellungen und Bisswunden davon. Aber ihm blieb keine Zeit zum ausruhen, die Ratten würden ihm sicher folgen. Also rannte er los, zum Haus seiner Schwester. Die Warnung war eindeutig gewesen, er musste sie retten, komme was wolle.
Es war ein weiter Weg den er rannte, aber das Adrenalin gab ihm die Kraft weiter zu rennen. Ein Auto hatte er nicht und einen Bus oder ein Taxi wollte er nicht nehmen, er konnte jederzeit angegriffen werden. So verging einige Zeit, bis er ihrem Haus näher kam. Er hoffte Lisa ging es gut. Bisher wurde jedenfalls nicht nochmal angegriffen, doch kurz vor ihrem Haus, standen ein übel zugerichteter Mann im Weg. Linus bremste ab, er wusste es war der Tierquäler den er auf dem Gewissen hatte.
„So, du bist also der kleine Scheißer, der meinen eigenen Hund auf mich gehetzt hat. Jetzt ist es an der Zeit, dass du selbst mal Bekanntschaft mit ein Hunden machst.“
Auf einmal erschienen einige Rottweiler um den untoten Tierquäler. Sie fletschten die Zähne und Linus rannte gleich weg, diesen Kampf konnte er nicht gewinnen. Die Hunde nahmen gleich die Verfolgung auf. Sie waren schnell, auf Dauer konnte er nicht wegrennen. Also sprang er auf einen Baum in der Nähe und klettere ihn hoch. Die Hunde waren unten und lauerten. Er musste zu Lisa und er wusste nicht wann der nächste Angreifer kam, also brauchte er eine Idee, wie er den Hunden entkam.
Zum Glück war er auf einem Baum, dessen Krone hoch und nahe an einem Flachdach war. Er kletterte hoch und wagte einen riskanten Sprung. Zwei Meter trennten ihn schon vom Dach und er konnte keinen Anlauf nehmen. Zum Glück war aber die Krone deutlich höher als das Dach und er schaffte es so gerade eben darauf zu landen.
Linus musste kurz durchatmen, aber hatte Riesenangst gehabt dabei und die Hunde lauerten immer noch unten. Er merkte einen Knöchel hatte er sich verstaucht. Rennen wäre jetzt eine Herausforderung. Er schaute sich kurz um, wie er weiter kam. Zum Glück gab es einen Hinterhof, der von Mauern umringt war. Dort konnte er runter ohne von den Hunden attackiert zu werden. Er kletterte an einer Regenrinne runter und machte sich weiter auf den Weg.
Am anderen Ende des Hofs war ein Zaun, durch den er blicken konnte. Dort vergewisserte er sich, ob die Hunde ihn wieder auf der Spur waren. Dem war nicht so, er Schritt durch ein Tor und rannte trotz verstauchten Knöchel wieder los. Die Sorge um seine Schwester ließ ihn alles andere vergessen. Linus rannte durch die hinteren Gassen und näherte sich wieder Lisas Haus, da hörte er hinter sich wieder die Hunde.
Er hetzte was das Zeug hielt, sonst würden ihn die Tiere zerfleischen. Endlich war an ihrem Haus. Ihr Grundstück wurde einem hohen Holzzaun umringt. Er stürzte die Tür im Zaun und schloss sie gleich hinter sich. Als er die Tür schloss, hörte er wie die Hunde gegen sie sprangen. Sie wollten unbedingt durch und ihr Beute schnappen. Er hatte es so gerade eben geschafft. Dann ging er zu ihrer Tür und öffnete sie. Zum Glück war er häufiger bei ihr und hatte einen Schlüssel zu ihrem Haus.
„Lisa! Lisa geht es dir gut?“, rief er äußerst besorgt.
Niemand antwortete ihm. Er malte sich die schlimmsten Dinge aus und rief immer wieder nach seiner Schwester. Er lief durch die Räume und wiederholte sein Rufen. Nichts war von seiner Schwester zu hören oder zu sehen. Aber auf einmal begegnete er den beiden übrigen Opfer, die er zu verantworten hatte.
„Da bist du ja. Hast mich einfach in meinem Büro verbrannt. Das war nicht cool. Das war sogar echt uncool. Ich glaube ich muss dir zeigen wie uncool das war!“, meinte ein äußerst mies gelaunter Erik Vogelsang, dessen Haut komplett verbrannt war. Und auf einmal begann um ihn herum. Das Haus wurde zur Todesfalle.
„Erik, lass mir auch noch was. Es war auch scheiße in dem Keller zu verbluten“, meinte der Junkie, welche übersät war mit Schnitten. Plötzlich zerbarsten die Fenster des Hauses und die Splitter flogen auf Linus zu. Er warf sich Boden und hielt sich die Arme über den Kopf um sich zu schützen. Die meisten Splitter verfehlten ihn, aber einige trafen doch und spürte wie sie ihm jede Menge kleiner Schnitte verpassten. Außerdem spürte eine Hitzeschwall über seinem Rücken, die plötzliche Luftzufuhr hatte eine Feuerwalze ausgelöst. Hätte er sich nicht auf den Boden geworfen, wäre er verbrannt worden.
Das Adrenalin pumpte in Linus und er sprang wieder auf. Um aus dem brennenden Haus zu gelangen, sprang durch ein Fenster in den Garten und dort sah er endlich Lisa.
„Lisa! Da bist du ja endlich. Ich hoffe dir ist nichts passiert. Sag mir geht es dir gut?“
Lisa sagte nichts und bewegte sich langsam auf Linus zu. Sie machte Anstalten ihn zu umarmen und er erwiderte dies, dann spürte er plötzlich einen großen Schmerz in der linken Schulter. Sie hatte ein Messer in der Hand und damit auf ihn eingestochen. Das Messer hatte sie wieder rausgezogen und wollte nochmal auf ihn einstechen. Linus reagierte sofort und hielt ihre Arme fest, damit sie ihn nicht nochmal angriff.
„Verdammt Lisa, was ist los. Warum willst du mich töten?“, entwich es einem verzweifelten Linus.
Lisa versuchte sich währenddessen loszureißen. Sie zerrte enorm an ihm und trat auf ihn ein. Schweren Herzen schlug er seine Schwester ins Gesicht, welche hinfiel und sich benommen die Nase hielt.
„Aber, Aber Linus! Wer schlägt denn seine eigene Schwester?“, sprach eine tiefe Stimme hinter ihm.
Linus drehte sich um und schaute wo sie her kam. Er konnte niemanden sehen, egal wo er hinblickte. Dann auf einmal erschien eine dunkle Gestalt. Sie war schwärzer als die Nacht, er konnte nur die Umrisse erkennen. Konturen im Gesicht oder andere Merkmale waren nicht auszumachen, so dunkel war sie.
„Wer bist du? Was bist?“
„Wer ich bin? Ich bin der Psi Killer!“, antwortete die unheimliche Gestalt.
„Du bist der Psi Killer? Du bist dieses grausame Spiel?“
„Ja, ich bin das Spiel.“
„Was hast du mit meiner Schwester gemacht? Warum hat sie mich angegriffen. Da steckst du doch hinter!“
„Yep, ich habe sie beeinflusst. Wie mein Name bereits aussagt, habe ich Psikräfte. Mit denen konnte ich sie telepathisch beeinflussen. Ich habe ihr gezeigt, was du mit deinen Opfern gemacht hast und konnte sie mit meinen Kräften überzeugen, dass sie dein nächstes Opfer wird, wenn sie dich nicht vorher tötet.“
„Was hast du jetzt vor Psi Killer? Willst du mich jetzt eigenhändig töten?“
„Nein, meine Kräfte sind dazu da, um die Spieler zu unterstützen, bzw. die Opfer die sich rächen, wenn das Pentagramm nicht vollgemacht wird.“
„Das heißt du tust mir nichts direkt.“
„Genau und du kannst aufatmen, die Stunde ist überstanden. Deine Opfer werden dich nicht mehr jagen. Und auch der andere Spieler hat es nicht in der Zeit geschafft, dich zu erledigen.“
„Der andere Spieler?“, fragte Linus verwirrt.
„Ja, du bist nicht der Einzige Spieler. Einige haben Psi Killer heruntergeladen und gestartet. Ein paar natürlich auch vor dir. Einer davon war schon auf einem höheren Level als du. Daher versuchte mit deiner Schwester einen Creative-Kill. Damit hätte er noch mehr Fähigkeiten freischalten können.“
„Was, du hast das mit meiner Schwester gemacht, weil das jemand anderes so wollte.“
„Das Stimmt. Deswegen habe ich auch gegen deine Schwester gedroht, um dich in eine Falle zu locken. Der Spieler wollte unbedingt den Creative-Kill schaffen und hatte dich ausgewählt. Er hatte deinen Stream gesehen und dachte es wäre die perfekte Gelegenheit.“
„Dann war sie nicht in Gefahr?“
„Nein, das war sie nicht. Da sich der andere Spieler übernommen, muss er jetzt eine Stunde ums Überleben kämpfen.“
„Dann sind wir jetzt frei? Wir können unser Leben normal weiterleben.“
„Ich habe die Beeinflussung deiner Schwester zurückgenommen und der andere Spieler, muss erstmal selbst ums Überleben kämpfen, wenn du das meinst. Aber ich falls er überlebt und sich rächen will oder jemand anderes denkt, du bist ein lohnendes Opfer, geht es natürlich von vorne los. Außerdem ist ihr Haus am abbrennen und die Polizei wird sich vermutlich für deinen Stream interessieren.“
„Das heißt wir sind nur vorerst außer Gefahr. Ich muss mich ab jetzt in Acht nehmen.“
„So könnte man das sagen. Aber nun muss ich mich wieder auf den Weg machen. Es gibt noch andere Spieler zu unterstützen. Man sieht sich“, antwortete die finstere Gestalt und löste sich auf.
Linus fiel auf seine Knie. Er war total erschöpft und musste medizinisch versorgt werden. Erstmal konnte er verschnaufen. Er hoffte das die erste Begegnung mit diesem Wesen, auch die letzte war, aber innerlich war er darauf gefasst, das die Gefahr stetig wie ein Damoklesschwert über ihn hing.
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Autor: Schatteneremit
Das ist eine CP von mir, die ich auch schon im Fandom veröffentlicht habe. Hier der Link:
https://creepypasta.fandom.com/de/wiki/Let%27s_Play_Psi_Killer
Ich habe diese CP sogar ins englische übersetzt, für einen Kumpel aus den USA. Diese hatte ich dann auch vertont, war ein Geburtstagsgeschenk für ihn. Einmal die geschriebene Übersetzung:
https://www.wattpad.com/1061018025-%E2%80%8B-let%27s-play-psi-killer
Und die Vertonung auf englisch für meinen Kumpel.