Familienfest
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Es ist ein Feiertag, irgendeiner. Sie sind mir egal. Ich fahre mit meinem neuen Mercedes (125.000€) durch die Straßen der Wohngegend meiner Verwandten, die mir so sehr am Arsch vorbeigehen wie es nur geht. Warum ich trotzdem hingehe? Nun, die Axt (eine gute Fiskar, für nur 75€ im Baumarkt) auf meinem Rücksitz sagt vieles. Das Springmesser (45€) in meiner Innentasche des Zweiknopf Armani Anzuges (800€) auch. Ich komme am Haus meines Bruders an. EIn Scheiß Neubau. Wärmedämmend und schön verfickt umweltfreundlich. Scheiß Ökowichser, denk ich mir, willst nur vor Mama und Papa mit deiner scheiß Vorzeige Familie rumprahlen. Aber ICH bin immer noch erfolgreicher und besser als du. In der Einfahrt stehen drei Autos: Ein 911-Porsche, der meinen Eltern gehört, ein Doge Land Rover, schwarz,mit verchromten Felgen. Zweifelsohne der meines Bruders. ´Guckt, ich hab Geld UND bin familienfreundlich´. Wichser. Und dann steht da noch der Golf GTI meiner Schwester. Sie war nur verheiratet, hatte keine Kinder. Aber eine verfickte Tunte als Mann.
Ich parke auf dem Bürgersteig, steige aus und nehme die Axt von der Rückbank. Im Abstand zum Haus gehe ich einmal drum herum und stelle die Axt unter das Küchenfenster. Ich linse vorsichtig hinein. Keiner drin, aber Licht fällt aus dem Wohnzimmer. Also gut. Ich atme durch, werfe zwei Xanax ein, da eine Panik in mir aufsteigt. ´Er hat ZWEI Kühlschränke´ denke ich. Ich habe nur einen (200cm x 100cm 8000€). Scheiße. Ich atme wieder langsam durch und begebe mich zur Haustür und klingel. Meine Mutter öffnet sie. „Patrick, schön dass du kommen konntest.“ „Hallo Mutter“, grinse ich und umarme sie flüchtig. Sie führt mich ins Wohnzimmer, wo ich die grausame Tortur durchmachen muss, jeden anzulächeln, zu umarmen und zu sagen wie ich mich freue. Scheiße nochmal. Ich muss mich zusammenreißen, nicht gleich los zubrüllen. Ich frage meinen Bruder nach Drinks und gehe gleichzeitig in die Küche. Ich begebe mich zum Fenster, öffne es und hole die Axt rein. Ich lege sie auf die Küchenzeile, entsinne mich jedoch anders und stelle sie hinter die Insel von Bosch, die die Mitte der Küche einnimmt. Meine Schwester kommt rein. „Tolle Feier nicht wahr?“ Ich brumme irgendwas in der Hoffnung, sie möge sich schnell wieder verpissen. Sonst passiert irgendwas eindeutig zu früh. Sie redet von glasierten Birnen mit Rum, die im Wohnzimmer stehen, und den Diamantohrringen, die unsere Schwägerin trägt. Die Wut kocht in mir. Ich kann mich nicht mehr kontrollieren.
Ich komme aus der Küche mit einem Glas J&B auf Eis. Meine Wut hat sich nicht im geringsten gemildert. Ganz im Gegenteil. Sie hat doch wahrlich versucht sich zu wehren. Ich stehe wieder im Wohnzimmer und unterhalte mich mit meinem Bruder und meinem schwuchteligen scheiß Schwager über irgendwas politisches. Ukraine glaube ich. Ich höre mich sagen „das Problem ist, dass das Militär nicht strikt durchgreift und kurzen Prozess macht“, dann macht mein Bruder irgendeine Bemerkung zu meinen Schuhen und es fängt wieder an. Wut. Kalter Hass. Meine Hand fährt in die Anzugtasche.
Irgendwann musste ich zur Axt greifen. Aber ich hab es schließlich geschafft. Auch wenn die Kinder sich im Schrank versteckten. Pfeifend gehe ich zu meinem Wagen, werfe die blutige Axt auf den Rücksitz und fahre nach Hause, wo ich mir erstmal auf die Fotos die ich gemacht habe einen runterholen werde.