ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Es war 10:37PM. Nur wenige Menschen waren noch auf den Straßen, die von den
-in regelmäßigen Abständen angebrachten- Laternen beleuchtet wurden. Alles war
ruhig und friedlich. Niemand war in Hektik und die Menschenmassen, die tagsüber
die Straßen füllten, waren verschwunden. Einige Tiere waren zu hören, die durch
die Gassen huschten, in den alten Müllcontainern wühlten oder fauchend
Revierkämpfe bestritten. Es schien so, als würde die Menschenwelt, wie man sie
kannte, nachts weichen und Platz für eine neue machen, die zwar mit der unseren
koexistierte, dennoch für die Meisten verborgen blieb. Verborgen für die, die
reingingen, wenn es dunkel wurde.
Fernab der Gassen und
Straßen stand ein Mann. Er war groß, schlank und in dunkle Kleider gehüllt, um
von der Dunkelheit verschluckt zu werden, die sich über die Stadt ausgebreitet
hatte. Seine stechend blauen Augen wanderten flink wie zwei Wiesel durch die
Gegend, nahmen Notiz von jeder noch so kleinen Bewegung und suchten nach zwei
ganz bestimmten Personen. In der Hand hatte er einen schwarzen Rucksack, den er
so fest umklammerte, dass seine Fingerknöchel durch die etwas gebräunte Haut
durchschienen. Er fühlte sich nicht wohl und sein Herz schlug schnell in der
Brust. Immer wieder sah er auf die Uhr, als würde es etwas bringen, als würde
er dadurch die Zeit kontrollieren. Er war pünktlich, aber wo waren die beiden
Männer? Sie hatten ausgemacht, sich um 10:30PM hier zu treffen. Hektisch kramte
er den Zettel raus, auf dem es ganz groß stand. „Altes Industriegebiet um
10:30PM“ war mit schwarzer Farbe auf dem mittlerweile zerknickten Zettel
zu lesen, den ihm die Typen beim letzten Mal dagelassen hatten.
Wer die Beiden waren wusste
er nicht. Wie sie aussahen wusste er ebenfalls nicht, denn sie waren immer
vermummt, aber das war ihm auch lieber, denn je weniger er wusste, desto besser
war es. Das Einzige, was ihm bekannt war, war, dass die Beiden mit Drogen
handelten oder zumindest was mit ihnen am Hut hatten.
„Da bist Du ja, Jack!
Wir hätten dich fast nicht gesehen.“, sprach ihn plötzlich eine raue
Stimme von hinten an, was ihn zusammenzucken ließ.
Er drehte sich um und sah
die zwei Männer, die hinter ihm standen. Hatte er sie nicht kommen gehört? Wie
konnte er die beiden übersehen haben?
Der Eine war kräftig gebaut
und man konnte unter seinem engen Hemd die Muskeln erkennen, die er sich
antrainiert hatte. Der Andere war ziemlich klein und hatte nicht annährend so viele
Muskeln, wie sein größerer Kumpel, aber eine tiefe und raue Stimme, die man
seiner Statur gar nicht zutrauen würde. Sie war rau und Jack wettete, dass er Raucher
sein musste.
Ihm waren die Beiden
Männer einfach nicht geheuer und das war der Grund, warum er versuchte das
alles möglichst schnell über die Bühne zu bringen. Wortlos übergab er ihnen den
Rucksack und sah sich etwas paranoid um, denn er wollte mit diesen Männern
nicht gesehen werden, über die er so gut wie nichts wusste, obwohl er seit längerem
Kontakt zu ihnen hatte.
„Hier…“, kam es
knapp von dem Kleinsten und er gab ihm, ohne ein weites Wort, eine Plastiktüte,
in der einige Geldstapel, bestehend aus $500 Scheinen, waren.
Nachdem sie nochmal in den
Rucksack geschaut hatten, um sich zu vergewissern, dass auch alles da war,
gingen sie mit schnellen Schritten weg und verschwanden in der Schwärze, die
sich vor ihnen auftat. Jack hingegen zog einen Zettel aus der Tüte, auf dem die
Koordinaten und das Datum für die nächste Übergabe standen. Seufzend lief der
ältere Mann zu seinem Auto und stieg ein. Er legte das Geld ins Handschuhfach
und startete den Motor. Langsam fuhr er nach Hause und beruhigte sich nach
einiger Zeit wieder. In was war er da bloß reingeraten?
Alles fing an, als er, wie
viele andere auch, seinen Job als Chemiker vor ein paar Monaten verlor, da
seine Firma sich verschuldet hatte und einige Arbeiter entlassen musste. Mit
seinem letzten Gehalt musste er die Versicherung von sich selbst und seiner
Familie bezahlen und so stand er da… ohne Geld. Seiner Familie wollte er
nichts von seinem Jobverlust erzählen, da sie so schon einige Probleme hatten
und so gab er vor, jeden Morgen zur Arbeit zu fahren. Irgendwann sprachen ihn
die beiden Männer an und fragten ihn, ob er bei ihnen einsteigen wolle. Er
hatte erst abgelehnt, da es alles andere als normal war, dass sie über seinen
ehemaligen Beruf und seine Kündigung Bescheid wussten, aber als die Geldsorge
immer weiter wuchs sprang er über seinen Schatten und sagte zu. Wie die Männer
zu den Informationen gelangt waren, wusste er nicht, aber es war ihm ziemlich
egal, denn er brauchte dringend Geld, damit seine Lüge nicht aufflog und er
seinen Kindern die Klassenfahrt bezahlen konnte, die anstand. So kam es zu der
Zusammenarbeit und die Männer beschafften ihm ein Labor, in dem er die
geforderten Substanzen herstellen sollte.
Es war ein einfacher
Wohnwagen, den man in den USA massig fand. Also nichts Besonderes und so
gleichzeitig unauffällig. Innen drinnen war alles zu einem kleinen Labor
umgebaut, welches überhaupt nicht professionell oder sonstiges war, aber seinen
Zweck erfüllte. Genug Instrumente für die Herstellung von allerlei Drogen waren
vorhanden und so verbrachte Jack seine Zeit nicht auf der Arbeit, sondern in
dem kleinen Wohnwagen und stellte Drogen her. Das es ihm durch die psychische
Belastung immer schlechter ging, da er ständig unter Stress stand, ließ er
außer Acht und fokussierte sich auf sein Ziel: Seiner Familie weiterhin die
Sterne vom Himmel holen. Dies klappte mit den großzügigen Bezahlungen auch und
ließ Jack erstmal aufatmen.
Er setzte den Blinker und
bog ab in sein Viertel. Sein Blick fiel auf ein Familienfoto, welches er an die
Armatur geklebt hatte. Drauf zu sehen waren seine Frau Susan und seine beiden
17-jährigen Kinder Rick und Megan. Jack begann zu lächeln und strich vorsichtig
über das Bild, während er wieder nach vorne sah.
Seine Frau hatte er auf der
Arbeit kennen gelernt. Sie war Ärztin und besuchte mit ihren Kollegen ab und zu
das Labor, in dem Jack tätig war. Er verliebte sich sofort in sie. Ihre braunen
Augen und ihr langes braunes Haar zogen ihn sofort in seinen Bann. Sie lernten
sich kennen und unternahmen immer mehr miteinander. Aus der Freundschaft wurde
eine Beziehung und daraus wiederrum eine Ehe. Nun sind sie seit 19 Jahren
glücklich miteinander verheiratet und haben wunderschöne Zwillinge gekriegt.
Rick kam eher nach seinem
Vater. Er war groß, schlank und hatte diese wunderschönen blauen Augen, die
auch Jack hatte. Das markante Gesicht ließ ihn attraktiv wirken und so war es
kein Wunder, dass er viele Verehrerinnen hatte.
Megan hingegen hatte die
braunen, liebevollen Augen ihrer Mutter und ein wundervolles Lachen, was das
Herz erwärmen konnte. Sie war immer etwas moppeliger gewesen, aber das hatte
sie nie gestört, denn sie war genauso ein Sturkopf so wie Susan. Sie rauchte
nicht und ließ allgemein die Finger von jeglichen Drogen, seitdem sie eine
Dokumentation über die Auswirkungen einer normalen Zigarette für einen Menschen
gesehen hatte. Rick hingegen geriet immer wieder in Schwierigkeiten.
Er hatte sich von einem zum
anderen Tag abgeschottet und verkroch sich nur noch in seinem Zimmer. Dies war
gar nicht typisch für den eigentlich familienbewussten Rick. Als Jack dann
nachgucken wollte was los war, war Rick gerade dabei sich eine Line aus Kokain
zu ziehen. Dieser Tag war wie ein Bruch in der Beziehung zwischen Rick und dem
Rest der Familie. Er wollte sich nicht helfen lassen oder sonstiges. Er schwänzte
die Schule, kam immer häufiger mit der Polizei in Kontakt und drohte völlig
abzurutschen. Diese psychische Belastung nagte an der Familie wie eine Maus an
einem Seil und wenn das Seil reißen würde, hätte es verheerende Folgen für
beide Parteien, denn das würde eine völlige Spaltung bedeuten.
Besonders schlimm war es für
Jack. Die Tatsache, dass sein Sohn diese gefährlichen Substanzen nahm machte es
für ihn fast unmöglich, weiter Drogen herzustellen. Immer mehr Gewissensbisse
nagten an ihm, denn was wäre, wenn sein Sohn irgendwann an den Drogen sterben
würde, die er selbst hergestellt hatte? Nun befand er sich in einem Engpass,
mit keinerlei Aussicht auf Besserung. Was sollte er tun? Aussteigen konnte er
doch nicht einfach so, das würden die Typen nicht zulassen und sagen durfte er
nichts, zu unberechenbar wären die Folgen seines Handelns.
In Gedanken versunken
kramte er den Haustürschlüssel aus seiner dunklen Jacke, als sich plötzlich die
Tür öffnete. Susan stand mit verschränkten Armen vor ihm und sah gar nicht so
begeistert aus.
„Hey Schatz, was
ist?“, fragte der Größere leicht unsicher und seine Frau drehte sich
einfach um und lief mit schnellen Schritten in die Küche, während sie
‚Abendessen ist fertig‘ murmelte.
Jacks Mund war trocken und
er ging rein, um sich seine Sachen auszuziehen und danach die Küche
anzusteuern. Megan und Susan saßen am Esszimmertisch und aßen bereits. Jack
setzte sich dazu und nahm sich auch was von dem Salat und dem Fleisch, welches
seine Frau zubereitet hatte. Die Stille war unangenehm und Jack wurde immer
nervöser. Irgendwann sah ihn Susan plötzlich an, ihr Blick war zornig und Jack
schluckte schwer.
„Ich gebe dir jetzt
die Chance alles klarzustellen, bevor ich irgendwas sage. Auf jeden Fall habe
ich heute im Labor angerufen und eine freundliche Dame hat mit gesagt, dass die
Firma ich vor ein paar Monaten entlassen hat.“, sagte Susan mit einem
scharfen Unterton und Jack wollte gerade etwas sagen, als die Haustür aufflog
und jemand schnell die Treppe hochrannte.
„Ist Rick noch nicht
zu Hause gewesen?“, fragte der 41-jährige leise und Susans Blick lag
wieder auf ihm, nachdem sie in Richtung Haustür gesehen hatte.
„Ja, er kommt doch
immer spät nach Hause, aber das hast Du ja anscheinend völlig verplant, da Du
mit den Gedanken ganz woanders bist! Und jetzt versuch dich nicht rauszureden!
Sag, was los ist!“, befahl Susan und lehnte sich mit verschränkten Armen
zurück.
„Liebling, nicht vor
Megan.“, versuchte er sie zu beschwichtigen, aber ohne Erflog.
„Megan ist erwachsen
genug, um das mitzuhören! Rück raus mit der Sprache!“, kam es bissig von
seiner Ehefrau.
Jack zog scharf Luft und
schloss die Augen. Er war wirklich in einer aussichtslosen Lage. Susan wusste
von seiner Kündigung, aber was sollte er ihr sagen? ‚Sorry, Baby, aber ich
stelle jetzt Drogen her‘? Er durfte nichts von seinem ‚Job‘ erzählen, denn er
würde alle in Gefahr bringen. Die Leute, für die er das machte, hatten
sicherlich schon Blut an den Händen und würden nicht davor zurückschrecken,
eine Familie auszulöschen, wenn einer aus der Reihe tanzen würde.
Plötzlich knallten die
Handflächen Susans auf die Tischplatte und holten ihn ins Hier und Jetzt. Er
zuckte mächtig zusammen und blickte in das wutverzerrte Gesicht seiner Frau.
„Jetzt sag es schon!
Betrügst Du mich mit einer anderen?!“, schrie Susan und trotzdem konnte
man das Zittern in ihrer Stimme wahrnehmen.
„W-was? N-nein, ich
würde dich niemals betrügen!“, sagte Jack fassungslos.
„Aber es würde alles
passen! Du bist mit den Gedanken woanders und kommst völlig erschöpft nach
Hause! Wovon soll das kommen, huh?!“, schrie sie und ihre Wangen waren
rot, so wütend war sie.
Jack starrte sie mit
offenem Mund an. Hatte er seiner Frau wirklich so viel Leid angetan, wobei er
doch nur wollte, dass sie glücklich war? Es dauerte eine Weile, bis sich der
ältere Mann soweit gesammelt hatte, um eine klare Antwort zu formulieren, aber
da ertönte von oben ein lautes Scheppern und es hörte sich so an, als würde
irgendwas durch die Wohnung geworfen werden. Susan atmete tief durch und strich
sich eine Strähne aus dem Gesicht. Sie sah Megan an, die das alles
eingeschüchtert beobachtet hatte und schloss kurz ihre Augen, um sie dann mit
einem Lächeln wieder zu öffnen, welches aber aufgesetzt war, dass sah Jack.
„Megan, Schätzchen,
könntest Du bitte nach deinem Bruder sehen. Er soll seinen Stress nicht mit
purer Zerstörung abbauen.“, sagte sie gepresst.
Sie musste sich sehr
zusammenreißen, da sie immer noch sehr aufgebracht war. Megan hingegen stand
sofort auf und ging mit schnellen Schritten die Treppe hoch. Kaum war sie ganz
verschwunden, wurden Susans Gesichtszüge wieder zornig.
„Und Du sagst mir
SOFORT was Du die Monate lang gemacht hast.“, sagte sie voller Wut, sodass
sich die Nackenhaare des 41-jährigen aufstellten.
„Es… es ist nicht
so einfach! Ich betrüge dich nicht oder sonstiges, aber es zu erzählen wäre zu
gefährlich!“, stammelte Jack nun auch etwas lauter.
„Was hast Du
angestellt!? Es betrifft uns alle, also mach den Mund auf!“, schrie seine
Frau und ihre Stimme überschlug sich.
„Mensch, verstehst
Du nicht, dass ich es nicht sagen KANN?!“, brüllte er nun aufgebracht und
fuhr sich gestresst durchs Haar.
Ein schriller Schrei ließ
beide erschrocken zusammenzucken. Sie sahen sich an, keiner von beiden sagte
was. War das gerade Megan? Von oben kamen schreckliche Laute, die sich nach
einem Kampf anhörten. Noch ein schriller Schrei und ein lautes Knallen waren
zuhören und die beiden sprangen auf und rannten zur Treppe.
„Mama! Papa! Ah, oh
mein Gott!“, schrie Megan und bevor sie ganz oben angekommen waren erklang
ein Schmerzensschrei, der sie bis aufs Mark erschütterte.
Das Erste, was zu sehen
war, war eine kleine Blutspur, die in Ricks Zimmer führte. Im Flur lagen Bücher
und andere Sachen verstreut. Die Tür zu Ricks Zimmer stand wenige Centimeter
offen und wurde von Jack aufgestoßen. Sein Blick fiel sofort auf Megan, die
blutverschmiert und schreiend auf dem Boden lag. Der metallische Blutgeruch
stieg einem sofort in die Nase und das Zimmer war eine einzige Verwüstung.
Plötzlich erklang ein unheimliches Schreien, welches dem eines Zombies sehr
nahekam. Gerade noch rechtzeitig konnte Jack seine Arme ausstrecken und wurde
schon von der unheimlichen Wucht des Angreifers umgehauen. Er fiel auf den
Rücken und musste alle Kraft aufwenden, um seinen Sohn davon abzuhalten, ihn regelrecht
zu zerfleischen. Jack öffnete seinen Mund zu einem stillen Schrei und sah mit
großen Augen Rick an, dessen zuschnappender Kiefer wenige Centimeter von dem
Gesicht seines Vaters entfernt waren. Unmenschliche Schreie und Laute kamen von
dem 17-jährigen, der mit weit aufgerissenen Augen versuchte, Jack zu beißen.
Der Mund des Teenagers war mit Blut verschmiert und tropfte sein Kinn runter
auf Jacks Hals. Mit Schwung schmiss er seinen Sohn von sich runter und rutschte
an die Wand.
„Oh mein
Gott!“, schrie Susan und hielt sich eine Hand vor de Mund.
Rick fixierte sie und
rannte schreiend auf sie zu, um sie wie ein Tier anzuspringen und ein großes
Stück aus ihrem Hals zu reißen, was Susan schreien ließ. Sie hatte keine Chance
gegen Rick, denn von ihm ging eine unglaubliche Stärke aus, sodass selbst Jack
Probleme hatte, dem enormen Gegendruck Stand zu halten. Dieser hatte sich aus
seiner Starre gelöst und war aufgesprungen. Er nahm sich einen
Baseballschläger, der neben Megan lag und schlug kräftig auf Ricks Rücken.
Dieser ließ von Susan ab und schnappte nach Jack, als wenn ihm der Schlag
nichts ausmachen würde. Jack ging einige Schritte zurück, geschockt von der Brutalität
seines Sohnes und konnte gerade noch ausweichen, als Rick wieder auf ihn
losstürmte. Mit einem lauten Knall landete er gegen sein Regal, welches
umkippte und den 17-jährigen unter sich begrub. Schnell nutzte Jack die Chance
und brachte Megan raus. Susan knallte die Tür gerade noch rechtzeitig zu und
schloss sie ab, ehe Rick sie erreichen konnte. Jack wollte gerade runter, da
sackte Susan zusammen. Verzweifelt brachte der Familienvater erst Megan nach
draußen, die ebenfalls bewusstlos war und rannte dann wieder zu seiner Frau. Er
hörte die Tür splittern und Rick kam raus. Er rappelte sich schnell auf und
Jack konnte ihn gerade noch davon abhalten, über seine Mutter herzufallen.
„Grah!“, schrie
er und beförderte ihn mit seinem Schwung zurück ins Zimmer.
Dort drückte er seinem
Sohn den Hals zu, während dieser ihn blutig kratzte und versuchte zu beißen.
Jack musste viel Kraft aufbringen, um ihn am Boden zu halten, denn würde er
jetzt lockerlassen, wäre das das Ende. Er blickte im Zimmer umher, um nach
irgendwas zu suchen, was er gegen Rick verwenden konnte und sah auf dessen
Schreibtisch ein weißes, körniges Zeug, welches sich in einer Zip Tüte befand.
War das… nein, das durfte nicht sein! Seine Gedanken wurden unterbrochen, als
sich Rick aus seinen Händen Wand und in die Schulter seines Vaters biss. Ein
starker Schmerz durchzuckte ihn und er schrie qualvoll auf. Schnell griff er
nach dem Taschenmesser, welches auf dem Boden lag und riss seinen Sohn von sich
los. Nochmals schrie er auf und klappte das Messer des Schweizer Taschenmessers
aus. Mit aller Kraft rammte es seinem Sohn in den Hals. Blut quoll hervor und
Rick kippte zur Seite. Jack sah mit offenem Mund auf seine Hand, an der das
Blut seines geliebten Sohnes runterlief und tropfend den Boden unter sich rot
färbte. Plötzlich hörte er einen Schrei. Es dauerte eine Weile, bis er erkannte,
dass er selbst schrie. Er zitterte und stand langsam auf. Er taumelte zu seiner
Frau. Sofort nahm er der bewusstlosen Körper hoch und stolperte mit ihr nach
unten. Immer wieder kam der Satz ‚Gott vergib mir‘ über seine Lippen. Draußen
waren schon einiger Nachbarn und der Krankenwagen. Wann war er gekommen? Er
hatte in dem Kampf mit seinem eigenen Sohn überhaupt nicht bemerkt, dass Hilfe
kam.
„H-hier! Meine Frau
braucht Hilfe!“, schrie er ihnen entgegen uns sofort kümmerten sich
Sanitäter um sie.
Jack kam dennoch nicht
zur Ruhe und humpelte in das Haus rein, um nach oben zu stolpern. Langsam
fühlte er sich immer schwächer, was an dem Blutverlust wegen des Bisses liegen
musste. Er packte Rick, der nur noch leise Töne von sich gab und ab und zu
zuckte und taumelte mit ihm in den Armen auch nach Unten. Die Sanitäter riefen
Verstärkung, die Polizisten versuchten die Menschen zu beruhigen und Rick war
mittendrin, bekam aber nichts mit. Er hörte nur seinen Pulsschlag und Atem.
Alles verstummte, während er das warme Blut spürte, welches von Ricks Hals über
seinen Arm lief. Nur am Rand bekam der große Mann mit, wie ihm sein Sohn
abgenommen und von einem Haufen Sanitätern versorgt wurde. Er hingegen ging
nochmals ins Haus zurück, ohne die Rufe der Polizeibeamten zu beachten. Fest
krallte er sich ans Geländer der Treppe, während er mit zittrigen Beinen
hochging. Fast fiel Jack hin, als er über die Möbel im Flur und Ricks
Zimmer stolperte. Er sah mit geweiteten Augen auf die körnig, weiße Substanz,
die auf Ricks Schreibtisch lag. Zitternd nahm er die Zip Tüte hoch und fing
leise an zu schreien. Mit Schwung warf er das Tütchen weg, verlor das
Gleichgewicht und landete in einer warmen dickflüssigen Substanz. Vor Schock
schreiend registrierte er, dass er in der Blutlache seines Sohnes lag. Er
wollte sich aufraffen, rutschte aber weg und sah zu dem kleinen Tütchen,
welches er an die Wand geschmissen hatte. Es war seine Schrift auf dem
durchsichtigen Beutel, in dem sich die Droge befand, für die er am selben Abend
eine Menge Geld verdient hat. Die schwarzen Buchstaben ergaben einen Namen…
FLAKKA.