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Fuchsgeist

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Ich saß gerade in meinem Zelt und ging meiner Arbeit nach. Naja, was heißt schon Arbeit? Mir kam die Forscherarbeit vor wie ein Dilemma, wo man sich in der brütenden Hitze durch höchstgefährliche Urwälder mit hochgiftigen Planzen schlagen muss. Karten zeichnen. Dokumentieren. Berichten. Dilemma, wie gesagt. Ich hatte mich zur einer „Einzelexpedition“, wie ich sie liebevoll nannte, aufgemacht. Um den betrunkenen Männern zu entkommen, die am Lagerfeuer schiefe Lieder von Weibern, Geld und Reichtum grölten. Ich beugte mich gerade über ein Stapel Dokumente, als ich ein Rascheln von draußen vernahm. Ich sah zum Zelteingang hinaus, konnte jedoch nichts entdecken. Also raffte ich mich auf, nahm für den Notfall mein Gewehr mit und schlich mich hinaus. Der Mond stand in seiner Fülle am dunkelblauem Himmel, und Sterne sah man viele. Es war lauwarm, also ließ ich die Jacke im Zelt. Es ertönte ein Kichern. Ich drehte mich rasch um. Wer war im mitten im Nirgendwo unterwegs? Dazu kam noch, dass das Kichern sich sehr weiblich anhörte. Aber was wollte eine Frau hier? Ein weiteres Kichern ertönte und es raschelte. Ich kämpfte mich durch ein paar Büsche und landete auf einer fast kreisrunden Lichtung. Das Überraschendere an dieser Lichtung war jedoch eine bildhübsche Frau, die das Anlitz einer Göttin hätte übertrumpfen können. Sie war blass, mit ein paar Seidentüchern um den Oberkörper gehüllt. Voller Erstaunen fiel das Gewehr zu Boden. Was sollte eine Frau schon anrichten können? Sie kicherte wieder und lief auf mich zu. Wie hypnotisiert starrte ich sie an, sie strich mir über die Arme. Dann zog sie mich ein Stück mit, bis sie plötzlich stehen blieb und meine Hand in ihre Seidentücher steckte. Was wollte diese Frau von mir? Dieses überirdisch schöne Wesen… Sie zog mich weiter, zum Rand der Lichtung wo ein wenig Moos wuchs und legte sich zu meinen Füßen. Sie versuchte mich runterzuziehen, mit flehendem Blick, doch ich weigerte mich. Ich war ein ehrenhafter Mann, hatte Frau und Kinder und würde mich jetzt nicht zu einer wildfremden Frau legen, Schönheit hin oder her. Ich versuchte mich zu entfernen, und sah, wie sich das Anlitz der Frau zu einer hässlichen, wütenden Fratze verzerrte. Sie stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus und kam mir nach. Ich rannte und holte mir unzählige Schürfwunden. Ich hatte mich scheinbar verlaufen. Ich drehte mich für einen kleinen Augenblick nach hinten um und stolperte zu Boden. Das Wesen hatte einen Dolch gezückt und kam auf mich zu. Fuchsgeister. Man hatte mir von Dämonen erzählt, die sich als schöne Frauen tarnten. Und ich hielt sie für Ammenmärchen. Ich kroch auf allen Vieren rückwärts, doch wusste, dass es kein Entkommen gab. In den Büschen neben mir raschelte Etwas. Ich nahm es nur am Rande wahr, da es jetzt weitaus Wichtigeres gab als raschelnde Büsche. Doch als der Fuchsgeist es hörte, erstarrte er und fiel ohnmächtig zu Boden. Was war passiert? Da kam etwas aus den Büschen, und ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ein bläulich leuchtender, neunschwänziger Fuchs kam aus dem Gebüsch. Er schaute zu mir, musterte mich. Was für ein Tier war dies? Er knurrte den Geist an. Der erwachte plötzlich wieder und verbeugte sich ehrfürchtig vor dem Fuchs. Der Fuchs wies mit dem Kopf nach rechts, woraufhin die Frau nickte. Dann kam sie zu mir, blies mir etwas ins Gesicht und schleifte mich, am Fuß zerrend, davon. In dem Pulver schien ein Schlafmittel zu sein, denn nach wenigen Sekunden war ich weg. Schnee fiel als ich aufwachte, scheinbar waren wir noch unterwegs. Wir zogen durch eine gebirgige Landschaft und der Wind schnitt mir ins Gesicht. Ein Schneesturm zog auf. Die Frau ließ mich aufstehen um selbst zu gehen, doch sie band mir einen Strick um die Handgelenke, sodass ich nicht flüchten konnte. Was wollten dieser merkwürdiger Fuchs und der Geist von mir? Auf jeden Fall schien die Frau dem Fuchs untergeben zu sein. Aber wieso? Der Schneesturm wurde stärker, ich hatte Mühe mitzuhalten. Das Mädchen verlängerte den Strick, sodass sie und der Fuchs etwas vorlaufen konnten. Das Atmen wurde schwerer. Die Landschaft steiler. Und der Sturm stärker. Ich zitterte, doch versuchte mit den beiden mitzuhalten. Plötzlich löste sich der Strick, und ich hörte jemanden aufjaulen. Warscheinlich hatte sie das Seil verloren. Ja! Meine Chance! Ich rannte, bis mir die Knie schmerzten. Ich hörte wie die Schreie und Schritte sich entfernten, doch mir wurde schwindelig. Auch wenn ich entkommen war, wie sollte ich in dieser Gegend überleben? Ich spürte wie meine Kräfte nachließen, und sank tief in den Schnee. Lieber erfrieren, als von Dämonen gefoltert und gefressen zu werden… Knistern. Trommelschläge. Gesumme. Wo war ich? Wurde ich doch von den Geistern gefunden? Ich schlug die Augen auf. Ich befand mich in einer Art Zelt, begraben unter etlichen Fellen. Neben mir kniete eine alte Frau, sie summte, während sie auf einer kleinen Trommel dazu im Rhythmus schlug. Vor ihr knisterte ein Feuer. Sie verstummte, als sie merkte dass ich aufwachte. „Ah, endlich wach…“ murmelte sie mit starkem ausländischem Akzent. Sie gab mir eine Schale mit Tee „Trink!“ forderte sie mich auf. Ich nahm dankend an. „Wo… wo bin ich?“ fragte ich die Frau. Sie zuckte mit den Schultern und stellte mit ihren Händen eine bergige Landschaft dar. Ein Einsiedler also… „Wieso du hier?“ fragte sie mich. „Ich wurde von einen seltsamen Wesen gejagt, einem Fuchsgeist. Weißt du davon?“fragte ich. Ich hoffte mehr Antworten zu bekommen. Die alte Frau schwieg, sie schien mit sich selbst zu ringen. Schließlich seufzte sie. „Selten hier jemand herkommen… Fuchsgeister oder Fuchsfeen unschuldige junge Mädchen – gewesen. Du Fuchs gesehen? Er Besitz ergreifen von den Mädchen! Es gibt gut und böse Fuchsgeist. Aber wenig Gute.“ Die Alte griff nach einer weiteren Schale Tee, als plötzlich ein Ruck durch sie ging und sie mich mit glasigen Augen anstarrte. Aus ihrem Mund tropfte Blut. Hinter ihr trat die Fuchsfee hervor. Sie flüsterte: „Geister verfehlen ihre Ziele nie!“

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