KreaturenMittelTod

Gesichtsloses Karma

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Eine
gesichtslose Kreatur starrt mich an. Die Form des Kopfes gleicht die eines
Schakals, eines Schakals dem Mund, Augen, Nase und Haare fehlen. Die nackte
Haut ist schwarz wie die Nacht zwischen aneinander gereihten Bäumen in einem
dichten Wald. Der Körperbau ist stark vermenschlicht, laufen tut dieses Wesen
auf zwei Beinen, würde es ein Gesicht haben könnte man es leicht mit dem
Ägyptischen Gott Anubis vertauschen. Der Boden unter meinem Rücken ist steinig,
hart, uneben, sehr kalt und doch zugleich extrem heiß. Rechts von mir liegt ein
etwa zwei Meter breiter Spalt mit anscheinend endlosem Grund. Nervenzerreißende
Schreie und Hilferufe schlagen von allen Richtungen auf meinem Schädel ein, meine
eigenen schaffen es nicht die dunkle Mauer des Schweigens zu brechen. Pulsierende
Schläge gehen von meiner linken Brustseite aus und arbeiten sich von dort bis
in den gesamten Körper vor. Das Atmen fällt mir schwer, beinahe so als würden
mehrere hunderte Kilos last auf meinen Lungen liegen. Leise, kaum hörbar vernehme
ich die tapsenden auf mich zukommenden Schritte des menschlichen Schakals, sein
Kopf ist nach rechts geneigt und es scheint so aus als würde er mich anstarren.
Anstarren, mit welchen Augen?

Ich sollte
euch, solange ich die Zeit noch habe mitteilen was genau mich in diese mehr als
missliche Lage brachte. Ich bin 25 Jahre alt und absolviere ein Physikstudium
welches ich voraussichtlich im kommenden Sommer mit Bravour abschließen werde.  Zu meinem Vater, welcher eine wesentliche
Rolle in meinen Erzählungen spielen wird hatte ich nie ein wirklich gutes
Verhältnis. Er war einer dieser Väter die ihre Kinder zum Fußball schicken, mit
ihnen Zelten gehen oder einfach in der Werkstatt an ihren Autos rumschrauben.
Ich dagegen war einer dieser Söhne die sich vor Fröschen ekeln, Angst vor
Spinnen haben und viel lieber zuhause etwas malen statt mit Freunden
rauszugehen. Mit meiner Mutter kam ich bis ich ca. 15 Jahre alt war ziemlich
gut zurecht. Sie war eine wirklich gute Mutter und erfüllte alle Wünsche die
ich je hatte, wenn sie dies nicht finanziell konnte sparte sie oder machte es
mit anderen Werten wieder wett. Obwohl mir es ihrerseits an nichts gefehlt
hatte fing ich später an ihre Mentalität in Frage zu stellen. Ihre Gedanken
waren so oberflächlich wie die Spitze eines Eisbergs was wohl einer der Gründe
für das spätere auseinander Leben war. Sie machte sich Gedanken darüber wer die
nächste Wahl gewinnen würde während ich mir Gedanken über ein System machte in
welchem es keine Ungerechtigkeiten gäbe, sie sah den wörtlichen Sonnenuntergang
während ich eine weitere Drehung der Erde sah. Meine Eltern waren für mich
nicht mehr als lediglich die Personen die mich zeugten und gebaren.

Natürlich
gab es bei der Sache einen Haken, so wie es überall einen gibt. Zwar hätte ich
einfach verschwinden können doch aufgrund meines Studiums war ich weiterhin
finanziell von den beiden abhängig. Als ich 23 war verstarb meine Mutter an
Bauchspeicheldrüsenkrebs und mein Vater drohte mir daraufhin immer wieder mir
den Geldhahn zuzudrehen, würde ich mich nicht mehr bei ihm sehen lassen. Aufgrund
seines ungesunden Lebensstils und seinem Alter von 68 Jahren rechnete ich damit
sein Erbe ziemlich bald erhalten können.

Sein Erbe
war vorsichtig ausgedrückt so schwer mir ein Leben ohne Arbeit zu ermöglichen,
selbstverständlich war es weiterhin mein Traum einmal einer der Elite
Wissenschaftler im Bereich theoretischer Physik zu sein allerdings ist eine
Absicherung ein stabiler Grund auf dem man bauen kann. Mein Vater wusste
natürlich dass ich von ihm nicht mehr viel hielt und ihn hauptsächlich wegen
des hohen Erbes besuchen kam und versuchte deshalb meine Zukunftspläne zu
durchstreichen indem er mir nur den Pflichtanteil vererben wollte. Als ich zu
ihm fuhr um ihn zur Rede zu stellen machte er mir ein ungewöhnliches Angebot.
Er meinte er hätte das Geld mit harter Arbeit und viel Fleiß verdient, harte
Arbeit die ich immer Volksverpflichtung abtat, damit die klugen die Menschheit
nach vorne bringen. Er würde es nicht einsehen jemanden sein Vermögen zu
vererben der die Arbeit dahinter nicht anerkennt und würde wenn es ginge mir
selbst den Pflichtanteil streichen. Doch sein Angebot lautete das ich eine
Nacht mit ihm im Wald unter freiem Himmel verbringen sollte um das gesamte Erbe
zu erhalten. Zwar erschien mir das ziemlich lächerlich doch ich ging natürlich
auf dieses Angebot ein, alleine schon damit ich ihm beweisen konnte das ich die
ganzen Jahre über keine Angst hatte Zelten zu gehen sondern mich einfach mit
wichtigeren Dingen befasste.

Am darauffolgenden
Mittwoch stand mein Vater in den frühen Morgenstunden vor meinem Wohnhaus und
hupte wohl die gesamte Nachbarschaft wach statt einfach zu schellen. Mit
übermüdeten Augen und einem schlecht gepackten Rucksack kam ich runter und
setzte mich auf den Beifahrersitz. Es folgten ca. 3 Stunden unangenehme
Konversation mit dem Hauptthema über meine Männlichkeit und weshalb ich keinen
körperlich anstrengenden Beruf ausüben wolle. Zwar stand mir das Wasser welches
langsam anfing zu kochen bis zur Stirn doch meiner Zukunft zuliebe tat ich so
als würde ich mich aufmerksam mit ihm unterhalten. Doch wie sollte man mit
jemandem ein Gespräch führen, welches sein eigenes Leben schlecht macht obwohl
man eigentlich stolz drauf sein kann?

Als wir
endlich im Wald ankamen waren schon über 5 Stunden vergangen, die Sonne hatte
bereits fast die Hälfte ihres Weges vollendet und mein Vater schickte mich
trockenes Holz zu sammeln. Ich merkte schnell, dass ich eventuell doch ein
wenig verweichlicht sei. Stöcke die Pilz Belag oder Moos an sich trugen wollte
ich partout nicht anfassen was mir die Suche um einiges erschwerte. Erst nach
weiteren zwei Stunden hatte ich genug gefunden um zu meinem Vater
zurückzukehren, dort sah ich allerdings schon ein Feuer brennen und eine
Tütensuppe kochen. Er sah enttäuscht auf den weichen Waldboden und schüttelte
seinen Kopf, ein verachtendes Grinsen fuhr ihm über seine Wangen und sein
Brustkorb vergrößerte sich.  Das Ausatmen
war so laut, dass ich es auf fünf Meter Distanz noch laut genug hörte um mich
daran zu erinnern. Es war einer dieser Momente in denen ein unaufhaltsamer Hass
in mir empor stieg, ein Hass der halbwegs verständlich und halbwegs lächerlich
war.

Als die
Dämmerung eintrat legte ich mich gegen den Willen meines Vaters schlafen, zu früh
hat er mich geweckt und zu sehr belastet um jetzt noch mit ihm zu reden. Ich
schlief bis mich ein lauwarmer Hauch in meinem Gesicht und ein leise pfeifendes
Atmen weckte. Als ich die Augen öffnete zuckte ich vor Schreck in mich
zusammen, mein Herzschlag erhöhte sich und mein Körper schüttete Unmengen an
Adrenalin aus. Wie starr lag ich da und sah eine abgemagerte schwarze Kreatur vor
meinem Oberkörper hocken. Umrisse einer Nase und leuchtend rote Augen waren im
Gesicht dieses Wesens zu erkennen. In der rechten Hand hielt es eine Handsichel
und in der linken ein Skalpell. Ein Blick auf meinem Schlafsack verriet was er
mit diesen Dingen tat, der Boden vor mir war rot gefärbt und auf dem Laub lagen
menschliche Innereien. Bevor ich aufstehen konnte machten sich Sterne in meinem
Blickfeld breit, Schwindel und Übelkeit folgten und ich wurde langsam
bewusstlos.

Ich hörte
viele Stimmen, Stimmen die vor Verzweiflung schreiten aber auch Stimmen die
mich einfach nur verrückt machen wollten. Ich erwachte ohne Schmerz und
unversehrt in diesen schier endlos großen Raum, den Raum den ich vorhin
beschrieb. Die vor mir hockende, andere als im Wald dagewesene Kreatur spreizt
ihre Nagelosen Finger und kommt mit ihrer Hand immer näher an meiner Kehle
heran. Eisige Kälte die das Blut in meiner Halsschlagader gefrieren müsste
greift zu, immer fester bis Luftröhre letztendlich nachgibt. Doch statt zu
ersticken erleide ich nur unvorstellbar große Qualen. Dieses Wesen hebt mich
hoch und trägt mich zu dem großen Spalt rechts von uns.

Was auch
passieren wird, mir stellt sich die Frage an welchem Ort ich bin. Nachdem was
im Wald geschah müsste ich Tod sein, nachdem was diese Kreatur gerade mit
meinem Hals tat, mit meiner Luftröhre müsste ich sogar bereits ein zweites mal
gestorben sein.

Wo bin ich? Bin ich Tod und wenn ja, was passiert nun? CreepyBrainstorm

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