GeisterMittel

Gib es mir zurück!

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Ich weiß gar nicht wo ich meine Geschichte beginnen soll, diese eine Nacht war immerhin die schlimmste, die sich ein Mensch nur vorstellen konnte.

Ich schlief die erste Nacht in meiner neuen Mietswohnung. Es war bestimmt 23 Uhr gewesen, als meine Freunde, die mir beim Umzug geholfen hatten, schließlich den Weg nach Hause angetreten waren.

Draußen war alles still. Eine schöne Sommernacht, bei der man die Grillen draußen hören konnte und ein laues Lüftchen das Gras bewegen. Ich war wirklich müde.

Ich versuchte nicht über die rum stehenden Kartons zu stolpern und schmiss mich aufs frisch bezogene Bett.

Es dauerte auch nicht lange, ehe ich eingeschlafen war. Doch mitten in der Nacht, meine Digitaluhr zeigte 2.33 Uhr, rissen mich auf einmal laute Geräusche aus dem Wohnzimmer, aus dem Schlaf. Ich stand auf und ging in die Richtung der Geräusche, um sicher zu gehen, dass kein Karton mit seltenen Porzellanvasen umgefallen war.

Ich betrat das Wohnzimmer und erstarrte. Vor der Balkontür stand eine Frau, gebeugt über einen meiner Kartons und wühlte darin herum.

Anfangs wusste ich nicht, wie ich reagieren sollte. Doch ich beschloss einfach, auf sie zu zu gehen und sie anzusprechen. „Wer .. sind Sie? Und wie sind Sie in meine Wohnung gekommen?“, fragte ich durch die Stille hindurch.

Aber sie reagierte nicht, sondern wühlte einfach weiter. Erst als ich nur noch 4 Schritte von ihr entfernt war, hielt sie plötzlich inne.

Sie stand still da. Ich konnte leise Geräusche hören, die von ihr kamen. Es klang wie ein Gurgeln, so als ob man Wasser im Rachen gurgelt, wenn man seine Zähne putzt. Langsam hob sie ihren Blick von meinem Karton und sah mir tief in die Augen. Ein breites Grinsen hatte sich auf ihr Gesicht gelegt, das so breit war, dass ihre Mundwinkel dabei fast einzureissen schienen. Dunkle Ringe lagen unter ihren weit geöffneten Augen und ihre Haare standen wild zerzaust um ihren schmalen Kopf. Ich bekam Panik. Nicht wegen des Aussehens im Allgemeinen, sondern viel mehr wegen ihres Gesichtsausdrucks, der nichts Gutes verriet. Es lag ein merkwürdiges Funkeln in ihren Augen. Auf den ersten Blick schienen sie normal zu sein, doch je näher ich sie betrachtete, desto bedrohlicher wirkten sie.

Sie streckte mir die flache Hand entgegen. Ihre Fingernägel waren spitz und dunkel. Noch immer hatte sie kein Wort gesprochen. Ich verstand nicht. „Bitte verlassen Sie meine Wohnung, sonst rufe ich die Polizei.“, sagte ich, aber klang lang nicht so selbstbewusst, wie ich es vorgehabt hatte.

Sie reagierte weiterhin nicht auf meine Worte, doch ihre Hand bewegte nun die Finger. Es war, als ob sie mir deuten wollte, ihr etwas zu geben. Vielleicht spielt mir auch nur mein Verstand einen Streich. Ich sah zum Haustelefon, mein Handy lag dummerweise noch im Schlafzimmer, so dass mir nur noch diese Option blieb. „Ich habe Sie gewarnt.“, murmelte ich und ging zum Telefon.

„Geben Sie mir bitte zuerst Ihre Adresse durch.“, sagte die Frau am anderen Ende der Leitung. Ich nannte ihr meine Adresse. Und dann überfiel es mich wieder, dieses Gefühl von Panik und blanker Angst. Obwohl ich sie im Auge hatte, wurde ich das Gefühl nicht los, dass sie näher kam.

„Ich habe die Polizei gerufen.“, stotterte ich und deutete auf den Hörer in meiner Hand. Die uneingeladene Besucherin sah mich weiterhin mit diesem furcheinflößenden Grinsen an. „Ich bin dir nicht böse.“, gurgelte sie und Sabber lief wie Wasser aus ihrem Mund und tropfte auf den Boden. Sie machte einen Schritt in meine Richtung.

Nun hielt sie mir auch ihre andere Hand entgegen, an der ein Finger fehlte. Ich konnte es aus der Entfernung nicht richtig erkennen, aber es schien ihr Ringfinger zu sein. „Böse weswegen?“, stammelte ich leise. Ihr Gurgeln wurde nun lauter und mir lief ein Schauer den Rücken hinunter. Weiterhin rann Sabber aus ihrem Mund, obwohl es für Sabber eigentlich zu flüssig war. Ich war völlig überfordert und sah mich im Raum nach etwas um, dass ich als Waffe benutzen konnte. Auf einmal klopfte es an der Tür: ,,Polizei! Aufmachen!“ Erleichtert stürmte ich zur Tür und öffnete diese.

Die Beamten traten durch die Tür. Ich führte sie ins Wohnzimmer, mit dem plötzlich auftretenden Hintergedanken, dass die Frau vielleicht auch nur Einbildung war. Aber dem war leider nicht so. Sie stand immer noch genauso wie vorher in dem Raum.

„Miss. Wir bitten Sie darum, diese Wohnung jetzt zu verlassen.“, sagte einer der Polizisten und machte einen vorsichtigen Schritt auf die Frau zu. Ich fragte mich seit wann die Balkontür offen gestanden hatte. Die Frau würdigte den Officer keines Blickes und starrte mich weiterhin an. Sie zischte: „Gib es mir zurück!“ Alle Beteiligten im Raum sahen sich an. Mich überkam schon wieder Panik. Der Kopf der Frau drehte sich fast einmal um die eigene Achse. Das Lächeln saß immer noch wie in Stein gemeißelt. Als einer der Polizisten sie am Handgelenk packen wollte, wich sie aus und lief auf den Balkon.

Ihr Zischen wurde nun zu einem wütenden Fauchen. „Gib es mir zurück!“ Ein weiteres Mal erhob sie ihre Hände ausgestreckt, als ob sie etwas zurück verlange, das ich ihr gestohlen hätte. Dann ließ sie sich rückwärts über die Brüstung fallen. Einer der Polizisten sprintete ihr nach, doch sein Griff ging ins Leere.

Er drehte sich um und sah zu uns rüber. „Ruf beim Gerichtsmediziner an und sag den Tauchern Bescheid. So einem Sturz überlebt niemand.“ Sein Kollege nickte nur und verließ dann den Raum, um über sein Funkgerät die Nachricht durchzugeben.

Mir wurde geraten mich wieder schlafen zu legen und die Fenster verschlossen zu halten, da die Suchaktion eventuell Lärm mit sich bringen könnte. Auch ließen sie mir die Telefonnummer eines Psychologen da, den ich am Morgen anrufen könnte. Doch an Schlaf konnte ich nicht denken. Ich fragte mich, wer sie war und was sie zurück haben wollte. Es war mir egal wie spät es war. Ich nahm mir mein Handy und wählte die Nummer meines Vermieters.

Vielleicht war es die Vormieterin gewesen, die hier wirklich etwas vergessen hatte. Ich musste es wissen. Erstaunlicherweise war mein Vermieter tatsächlich noch wach. Er war etwas überrascht, dass ich mitten in der Nacht anrief. Als er meine Frage jedoch hörte, konnte man die Überraschung spürbar verschwinden hören. „Sie war also da, ja? Es tut mir leid. Ich kenne sie nicht und sie scheint auch keine Mieterin gewesen zu sein.“ Schweiß trat mir auf die Stirn und ich legte auf. Wer war nur diese Frau? Aber eines war sicher: Diese Frau musste auch andere Mieter aufgesucht haben. Offensichtlich wusste mein Vermieter davon. Unruhig versuchte ich zu schlafen. Ich würde wohl woanders nach Antworten suchen müssen.

Ich trat ans Fenster und sah nach unten. Aus der Ferne erkannte ich ein kleines Boot, das mit Scheinwerfern aufs Wasser leuchtet. Die Suche hatte begonnen. Und sie suchten die ganze Nacht. Irgendwann suchten sie auch am Strand und in anliegenden Wildwuchs. Aber finden konnten sie nichts. Etwas beruhigt beendete ich das Gespräch, nach dem mir der Polizeikomissar versichert hatte, dass ich mir aber keine Sorgen machen brauchte und es nur eine Frage der Zeit war bis die Leiche auftauchen würde. Aber dennoch wollten mich die Gedanken nicht los lassen.

Ich musste einfach wissen wer sie war. Ich versuchte über das Internet heraus zu finden. Ich fand zwar einige interessante Details, allerdings war ich mir nicht sicher, wie mir das helfen hätte können. Mehrere Mieter berichteten von ähnlichen Geschehnissen. Schließlich verfasste ich eine Nachricht.

Die Antwort kam auch direkt. Mein Vermieter rief mich direkt an. „Hör mal, Söhnchen, ich kann dir leider auch nicht mehr erzählen als die Mieter im Haus. Mir ist sie auch erschiehen, als ich die Wohnung unter dir bezogen hatte. Vielleicht hilft es dir ja, wenn du weisst, dass hier vor 40 Jahren mal ein anderes Gebäude stand. War völlig baufällig und wurde abgerissen, damit dieses wunderschöne Domizil Platz hat. Wenn du irgendwas heraus findest über das Haus, lass es mich bitte wissen. Damit kann ich den anderen Mieter eventuell etwas Angst nehmen.“

Die Statistik unter meinem Beitrag, den ich auf die Homepage der Vermietung gepostet hatte, zeigte bereits 6 Besucher an. Kurz nach dem Telefonat mit meinem Vermieter erhielt ich den nächsten Anruf. Ein älterer Herr war in der Leitung: „Gib es ihr einfach zurück.“, sagte er und legte auf. Verständnislos drückte ich auf die Wiederwahltaste, aber keiner meldet sich. Ich wusste nicht genau, was er damit sagen wollte. Und was meinte mein Vermieter mit ein Haus davor? Ich schaute im Internet nach. Dort fand ich die Infos zum besagten Haus und sie gefielen mir gar nicht. Vorher war hier ein Bestattungsinstitut gewesen, dass den Fokus auf Seebestattungen gelegt hatte.

Mir lief ein Schauer über den Rücken. Aber nicht weil es ein Bestattungsinstitut war, sondern vielmehr, weil es nach der Insolvenz des Instituts zu einem Einfamilienhaus umgebaut wurde. Und bevor es abgerissen wurde, gab es den ein oder anderen Skandal hier. Einer war auch mit einem tragischen Unfall verwickelt.

Eine Frau hatte dort zusammen mit ihrem Mann gelebt. Nach dem er mit seinem Geschäft pleite gegangen war, hatte er aus einer Not heraus den Ringfinger seiner Frau samt Ring von ihrer Hand abgetrennt. Allerdings hatten die Beruhigungsmittel, die er ihr vorher verabreicht hatte, nicht lange genug angehalten.

Als sie bemerkte, was er tat, gerieten die beiden in einen Streit. Der Streit endete damit, dass die Frau vom Balkon fiel. Der Mann schaffte es den Ring zurück zu erhalten, aber es änderte nichts an ihrem Tod. Der Ring tauchte nie bei der Polizei auf. Stattdessen hatte der Mann in Auftrag gegeben das alte Haus abreißen zu lassen. Als Witz hatte er anschliessend den Ring im ersten Stock in die Wand Mauern lassen, direkt gegenüber vom Balkon.

Das waren alle Infos die ich benötigte. Noch am selben Tag schlug ich mit einem Hammer ein Loch in die Wand. Als ich den Ring sah, spürte ich die Erleichterung in mir und mit einem schwungvollen Wurf manövrierte ich den Ring nach draußen über die Brüstung. Der Spuk war endlich vorbei.

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