
Gottes Monster
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Es ist tief schwarze Nacht. Nur vereinzelte Lichtkegel von Straßenlaternen durchbrechen den schwarzen Teppich, der sich über diese Stadt gelegt hat. Ich wandere umher. Die Hände tief in den Taschen meiner Jacke vergraben. Ich laufe und laufe, ich durchschreite Lichtkegel um Lichtkegel. Meine Gedanken wandern umher.
Wer hat uns erschaffen?
Wer kam auf die Idee, eine selbstzerstörerische Saat zu sähen, sie wachsen und gedeihen zu lassen, nur, damit sie sich am Ende selbst vergiftet. Warum gibt es eine hoch entwickelte Rasse wie die Menschheit? Welchen Zweck erfüllt etwas, das dabei ist sich selbst auszulöschen, das seinen eigenen Lebensraum zerstört. Warum nennt man uns hoch entwickelt, wenn auch weiterhin das Gesetz der Stärkeren gilt?
Was macht uns zu Menschen?
Wenn wir wie Tiere darum kämpfen am Leben zu bleiben. Wenn jeder Versuch, der Stärkere zu sein, ein schöneres Leben zu führen als die anderen, ein glücklicheres Leben zu führen als die anderen, ein scheinheilig erfülltes, wundervolles Leben vor zu spielen, nur damit andere sich schlecht fühlen. Wir verhalten uns wie Barbaren, um zu erreichen was wir gerne erreichen wollen. Wir treiben uns gegenseitig in den Tod. Wir sind Monster. Wie man es auch sehen mag Menschen sind schon immer die besseren Monster gewesen. Nur weil ein Wesen in deinem Schrank lebt, heißt das noch lange nicht, dass es bösartig ist. Vielleicht hat es nur solch große Angst vor dir, dass es sich einfach irgendwann wehrt wenn du ihm zu nahe kommst. Du wirst verletzt und du bezeichnest es als schrecklich, abartig, barbarisch, dabei bist du das Monster.
Wie erschafft man solche Monster?
Wie zur verdammten Hölle erschafft man so etwas wie die Menschen. Wie kommt man darauf es wäre eine tolle Idee sowas wie uns in die Welt zu setzen.
In mir brodelt das Blut, mein Zorn über das, was man Menschen nennt, ist unaussprechlich. Ich hasse diese meine Rasse so sehr. Ich würde mir wünschen wir würden einfach jetzt und hier verpuffen.
Doch wer bestimmt unser Schicksal?
Doch wer würde dafür sorgen, dass alle die meinen auf der Stelle zu Asche zerfallen? Wer bestimmt ob man nun stirbt oder doch noch am Leben bleibt. Wer gibt uns das Schicksal vor?
Können wir vorgegebene Pfade verlassen?
Wenn es bereits einen Weg für uns gibt, ist dann jede Abzweigung vorgeschrieben oder bestimmen wir so etwas wirklich selbst? Was war wohl mein vorgeschriebener Pfad? Vielleicht wäre ich ja Jura Student geworden und dann hätte ich Menschen beurteilen können und über ihr Schicksal entscheiden können, aber wäre es wirklich meine Entscheidung gewesen?
In gewisser Weise richte ich ja gerade über die Menschen, denn ich erkläre sie alle für schlecht, selbst mich. Ich bin nicht besser als die anderen. Nein ich bin das was die, die sich nicht selbst als Monster bezeichnen, eines nennen.
Am Himmel gibt sich ein zartes grau-blau zu erkennen. Ich laufe nun schon unzählige Stunden sinnlos umher. Ich kann nirgendwo mehr hin gehen, überall würde ich verstoßen werden. Ich bin ein Abtrünniger, ein Monster, da ich meine Pfad, so zusagen, selbst entschieden habe. Ich war Gott für einige Augenblicke lang. Ich tat das was ich mir wünschte, ich löschte aus was ich so sehr hasste. Die Schreie, das Blut, die gedämpften Schüsse, die von Kugeln durchsiebten Fleischkörper, die Waffe in meinen Händen. Wenn ich nur daran denke überkommt mich erneut ein Gefühl von Euphorie. Ich will wieder Gott sein, ich will wieder über sie richten, ich will wieder ihr Schicksal bestimmen, ich will meinem Wunsch wieder ein Stück weit verwirklichen. Ich nehme mir die Waffe zur Brust und schreie euphorisch: „Ich bin kein Mensch. Ich bin keiner von euch!“