KreaturenMittelSchockierendes EndeTagebuch

Halb Elf.

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

-Donnerstag, 15. Juli XXXX

Es fing ganz normal an. Es war Abend, ich stöberte in Internetforen und hasste meinen Router dafür, dass er kein schnelleres Internet hatte. Ich ging die Treppen hinunter in die Küche, um mir einen Kaffee zu machen. Die Kaffeemaschine funktionierte meistens erst, nachdem man ein wenig an ihr rüttelte. Schließlich fühlte ich mich gezwungen, den Stecker zu ziehen und wieder einzustecken. Danach funktionierte sie endlich wieder und ich bekam meinen heißersehnten Kaffee. Im Nebenraum suchte ich nach der roten Wärmflasche, fand sie schließlich irgendwo in der hintersten Ecke und schaltete den Wasserkocher an. Irgendwann bemerkte ich ein ganz schwaches Schaben. Ich ignorierte es und beobachtete den Wasserkocher beim Wasserkochen.

Nach einer Weile – es war schon Viertel vor Elf – hörte ich dieses Kratzgeräusch immer noch, lief in den Flur und horchte. Es kam von der Haustür. Ich riss sie noch rechtzeitig auf, um einen Blick auf den schwarzen Schatten erhaschen zu können, der daraufhin flink hinter einen der Büsche huschte. Ich dachte, es sei die Nachbarkatze, die ich schon öfters in meinem Garten gesehen hatte, machte die Tür zu und ging zurück in die Küche. Ich wärmte mir die Hände an der Flasche und schleppte mich die Treppen wieder hinauf in meinen flauschigen Drehstuhl. Ausgerüstet mit einer Kuscheldecke, Kaffee, der Wärmflasche und meinem Laptop klicke ich mich nun durch diverse Foren und Plattformen im Internet.

Ich sollte nun Schluss machen. Morgen muss ich noch einmal vor dem Wochenende zur Arbeit.

-Freitag, 16. Juli XXXX

Dieses Mal kam ich relativ spät von der Arbeit. Zuhause angekommen, warf ich meine Jacke über einen Stuhl, schmiss meine Schlüssel auf den Tisch, zog meine Schuhe aus und warf mich auf das Sofa. Ich schaltete den Fernseher an und zappte durch die Kanäle. Irgendwie lief gerade nichts im TV, das mich interessieren könnte, also schleppte ich mich in die Küche, um mir etwas zu Essen zu holen. Ich hatte noch genug da, um mir ein paar Sandwiches machen zu können. Gesagt, getan. Zufrieden setzte ich mich wieder auf das Sofa und knabberte an meinem Sandwich.

Zeitgleich setzte ein seltsames, leises Geräusch ein. Ich hielt inne und lauschte. Es hörte sich wie das Kratzen vom Vorabend an. Aber dieses Mal konnte ich den Flur als Herkunftsort definieren. Ich legte den Teller ab und schlich langsam in Richtung des Geräusches. Doch genau so plötzlich wie es gekommen war, hörte das Kratzen wieder auf. Ich verharrte noch mehrere Sekunden, doch das Geräusch blieb aus. Die Katze war es jedenfalls nicht. Wie sollte sie auch hier hereingekommen sein? Türen oder Fenster lasse ich normalerweise nicht offen stehen. Langsam ging ich zurück zum Sofa, setzte mich, nahm meinen Laptop und fing an zu schreiben.

Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger glaube ich noch daran, dass dieses Geräusch wirklich da war. Höchstwahrscheinlich habe ich es mir nur eingebildet.

-Samstag, 17. Juli XXXX

Ich habe verschlafen. Ich hatte mich mit meiner Freundin um Zwölf verabredet und es war schon fast zu spät. Ich hatte kaum noch Zeit, mich umzuziehen oder duschen, geschweige denn, schon mal zu kochen. Doch nett wie sie ist, meinte sie, es mache ihr nichts aus. Wir haben zusammen gekocht und es ist wirklich lecker geworden, entgegen meiner Erwartungen. Nach dem Essen sind wir ins Kino gegangen. Der Film war für mich zwar nichts Weltbewegendes, doch ihn mit ihr zu sehen, war schon etwas Besonderes. Leider musste sie schon früh gehen, da sie etwas entfernt wohnt und eine lange Autofahrt vor sich hatte.

Heute Abend habe ich noch das Geschirr gespült und mir einen Snack gemacht. Das Mittagessen war sättigend genug. Es ist halb Elf und ich habe wieder das seltsame Geräusch gehört. Ich weiß nicht, weshalb ich es mir einbilde. Vielleicht sollte ich jemanden fragen. Dieses Mal kam das Geräusch aus der Küche. Ein Kratzen, eindeutig! Als würde jemand mit Fingernägeln über einen Teller aus Ton schaben. Es war ein unerträgliches Geräusch und wieder unüberhörbar.

Als ich nachsah, ob es die Katze war, musste ich feststellen, dass sie, selbst wenn sie irgendwie ins Haus gelangt war, nicht auf den Tellern kratzen könnte, denn diese sind in einem Schrank verschlossen. Es kann also keine Katze gewesen sein! Das Geräusch hatte aufgehört, sobald ich die Küche betreten und das Licht angemacht habe. Doch es hat gerade wieder angefangen!

Ich ging erneut in die Küche und verharrte. Nichts.

-Sonntag, 18. Juli XXXX

Heute konnte ich bis zwölf Uhr schlafen. In meinen Ohren hallte noch das Kratzen der Teller nach. Ich habe das Geräusch aus der Küche noch bis Mitternacht gehört und jedes Mal, wenn ich nachsah, verstummte es und ich sah nie, was es verursachte. Einschlafen konnte ich erst um ein Uhr nachts. Bis jetzt habe ich noch nichts Aufregendes getan. Ich war nicht verabredet, musste nirgendwo hin und habe daher einfach gefaulenzt. Ein Bier getrunken, einen Film gesehen, Schokolade gegessen und einen Spaziergang gemacht. Da ich morgen zur Arbeit muss, schreibe ich das hier um zehn Uhr. Ich werde jetzt schlafen gehen.

Es ist halb Elf! Das Geräusch hat wieder angefangen! Dieses Mal kratzt es nochmal im Flur, ich vermute an derselben Stelle wie vor zwei Tagen. Dieses Kratzen… jedes Mal fährt es mir eiskalt den Rücken hinunter. Aber als ich nachgesehen habe, war dort nichts. Ich glaube, ich spinne. Morgen werde ich einen Arzt aufsuchen!

-Montag, 19. Juli XXXX

Ich habe furchtbar geschlafen! Nachdem das Geräusch gegen zwölf Uhr wieder verstummt ist, bin ich erst gegen Eins eingeschlafen. Ich habe nicht einmal gefrühstückt und meine Kollegen auf der Arbeit fragten mich, was los sei. Ich habe ihnen gesagt, dass ich bloß schlecht geschlafen habe, denn es stimmt ja auch. Doch von dem Geräusch erzählte ich niemandem. Nach der Arbeit habe ich einen Termin beim Arzt abmachen können. Er ist gleich morgen, um drei Uhr nachmittags.

Ich habe den ganzen Tag nichts mehr gegessen. Ich habe schnell geduscht und bin bereits um acht Uhr ins Bett gegangen, aber um Punkt halb Elf hat mich das Geräusch wieder geweckt. Ich habe normalerweise einen tiefen Schlaf und ich war auch todmüde, aber es konnte mich einfach aus dem Schlaf reißen. Es ist leise, aber unüberhörbar. Es kommt aus dem Badezimmer, das direkt neben meinem Schlafzimmer, in dem ich mich jetzt aufhalte, liegt. Es klingt, als würde etwas wie eine Katze mit ausgefahrenen Krallen in der Badewanne herumlaufen.

Es klingt beinahe so wie das Kratzen auf den Tellern, zwar nicht so fürchterlich, doch dafür näher. Meine Nackenhaare stellen sich auf. Was auch immer dieses Geräusch verursacht, es ist nie da, wenn ich nachsehe. Als ich schon zum dritten Mal nachgesehen habe, habe ich alle Schränke geöffnet, durchsucht und dahinter nachgesehen. Was auch immer es ist, es will nicht, dass ich es finde. Was es will, weiß ich nicht, doch es ist bestimmt nichts Gutes.

-Dienstag, 20. Juli XXXX

Heute bin ich erst gegen zwei Uhr eingeschlafen. Zum Frühstücken habe ich mich zwingen müssen, denn Hunger hatte ich keinen. Auf dem Weg zur Arbeit hätte ich beinahe einen Unfall gebaut, aber es ist alles noch gut gegangen. Ich war einfach zu müde. Meinen Kollegen ist das auch aufgefallen. Um drei Uhr hatte ich den Arzttermin, doch dieser bestätigte nur meine Annahme, dass es sich bloß um Einbildung handeln konnte. Dennoch verschrieb er mir Schlaftabletten, die ich mir sofort bei der Apotheke besorgt habe. Zum Abendessen habe ich mir eine Pizza bestellt, da ich zu müde war, um mir selbst etwas zu kochen.

Es ist halb Elf. Ich konnte um halb Neun durch die Schlaftabletten zwar einschlafen, aber das Geräusch hat mich immer wieder geweckt. Ich habe Angst. Es ist an meiner Schlafzimmertür und will rein. Es kratzt an der Tür. Es ist geduldig und scheint nicht wild zu werden, weil ich nicht öffne. Es kratzt einfach weiter. Langsam, aber kontinuierlich. Ich weiß nicht, was ich tun soll! Ich… Das ist doch keine Einbildung mehr! Dafür ist es viel zu real! Es soll verdammt nochmal aufhören! Ich werde es nicht länger ertragen! Es soll aufhören! Dieses verdammte Kratzen! Ich werde nicht nachsehen! Ich werde die Tür ganz sicher nicht öffnen!

Mittlerweile ist es halb Zwölf. Das Kratzen will nicht aufhören. Es klingt immer noch wie vorher. Geduldig, aber verlangend, ins Zimmer gelassen zu werden. Ich habe die Bettdecke über mich und den Laptop gezogen, doch sie dämpft das Geräusch nicht ab. Es ist einfach zu laut, obwohl es eigentlich leise ist. Verdammt! Ich habe Angst! Die Luft unter der Decke wird immer stickiger. Ich wische mir den Angstschweiß mit meinem Ärmel aus dem Gesicht. Ich drücke mir mein Kissen auf die Ohren, doch das Kratzen ist immer noch in meinem Kopf! Es hallt unaufhörlich und dringt in mein Gehirn. Das Etwas an der Tür will hereingelassen werden…

Ich werde noch eine Schlaftablette nehmen und beten, dass ich den Rest der Nacht tief und fest schlafen werde!

-Mittwoch, 21. Juli XXXX

Die Schlaftablette hat erst gewirkt, als das Geräusch aufgehört hat. Immerhin lag ich danach nicht wieder stundenlang wach herum. Ich bin trotzdem so müde, als hätte ich überhaupt nicht geschlafen. Ich habe den ganzen Tag lang nichts gegessen und wenn es so weiter geht, bin ich bald meine Arbeit los. Nachdem ich zu Hause war, konnte ich immerhin bis acht Uhr schlafen.

In fünf Minuten ist halb Elf, dann wird es wieder anfangen, irgendwo im Haus an irgendwas zu kratzen. Ich erwarte es bereits. Ich erwarte dieses Schaben, ich erwarte, dass es mir eiskalt über den Rücken runter läuft… Ich erwarte die Angst.

Es ist schon Viertel vor Elf und ich höre nichts! Gar nichts. Nur das Geräusch, das ich beim Tippen verursache, und die Handvoll Autos, die an meinem Haus vorbeifahren. Ich muss gerade vor Erleichterung lachen. Es ist wohl wirklich nur Einbildung gewesen. Ich bin so froh, dass es vorbei ist!

Elf Uhr und ich höre immer noch nichts! Es ist wohl wirklich vorbei! Ich werde jetzt erleichtert schlafen gehen können!

-Donnerstag, 22 Juli XXXX

Das Aufstehen ist mir leichter gefallen. Ich habe gut gefrühstückt und die Arbeit ist wieder einfacher zu ertragen. Das Essen in der Mittagspause hat super geschmeckt, auch wenn man das nicht meinen sollte. Ich habe den Kopf frei und da mich heute wieder meine Freundin besucht, fühle ich mich, als sei dies der beste Tag meines Lebens.

Wir kamen beide zur gleichen Zeit an meinem Haus an und mussten über diesen Zufall lachen. Während des Abendessens, das wir wieder zusammen gekocht haben, sahen wir einen Film im Fernsehen, der mir nicht nur gefiel, weil ich ihn mit ihr sehen konnte. Wir reden und lachen viel. Es war wirklich ein toller Tag! Sie hat ein Zimmer in einem Hotel in der Nähe gebucht, um abends nicht mehr so weit fahren zu müssen. Nachdem sie gegangen ist, habe ich sofort angefangen zu schreiben. Es ist halb Zehn.

-Freitag, 23. Juli XXXX

es ist fünf nach zwölf nachts. es ist wieder da! das Geräusch… das kratzen ist wieder da! ich ertrage es nicht! wieso konnte es nicht wegbleiben? es lief alles so gut! ich habe angst, schreckliche angst! ich habe die Luft angehalten, um meine Panik zu unterdrücken! wieso passiert mir das? was habe ich getan, um so etwas zu verdienen? ich tippe langsam, um bloß kein Geräusch zu machen, denn es ist in der nähe. jetzt weiß ich, dass es keine Einbildung ist. es ist nah! ich höre es deutlicher denn je. ein kratzen, schaben, unüberhörbar… es dröhnt umso heftiger in meinem Kopf! ich will schreien, mich von allem befreien! nein. kein Geräusch machen! leise sein. es dringt in mein Gehirn, mein Kopf tut so weh! warten…

Ich lausche. Ich glaube, das Kratzen hat aufgehört. Jedenfalls höre ich es nur noch schwach in meinem Kopf nachhallen. Stille. Ich wage einen Blick durchs Zimmer. Nichts. Langsam stehe ich auf, jederzeit bereit, um… ja, für was denn? Was soll ich dann tun? Die Heizung unter meinem Bett lässt meinen Füßen warme Luft zukommen. Langsam entspanne ich mich. Da fällt mir ein: ich habe gar keine Heizung unter dem Bett…

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