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Halloween Mutprobe

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Blackwood Rock, eine kleine Stadt in Amerika, war eigentlich für nichts besonders bekannt. Das Einzige, das die Stadt überregional bekannt machte, war einst ein Bergwerksunglück in den 1850er Jahren. Damals gab es eine Explosion im hiesigen Erzbergwerk, bei der 65 Bergmänner ihr Leben verloren. Die Mine wurde daraufhin geschlossen und die Förderung von Eisenerz eingestellt. Die Leichen der Kumpel konnten zum damaligen Zeitpunkt nicht geborgen werden und sind seitdem in der Mine begraben. Ansonsten war es eher eine ruhige Stadt. Jeder ging seinen eigenen Tätigkeiten nach. Der Herbst färbte die Bäume der Wälder rings um Blackwood Rock in eine malerische Idylle. Doch in dieser düsteren Nacht, dem Halloween-Abend, war der Friedhof von Blackwood Rock keineswegs malerisch. Alte, verwilderte, längst vergessene Grabsteine und morsche Holzkreuze ragten schief in den Himmel, die von der Zeit gezeichnet und von der Natur mit Moos überwuchert waren. Spinnweben, dicke Spinnen und abgestorbene Bäume verliehen dem Friedhof ein beängstigendes Ambiente. Verwildernde Gräber zierten das verlassene Gelände, und die Gerüchte über nächtliche Erscheinungen von Geistern und Schattenwesen machten seit Jahren die Runde.

Unsere Clique, bestehend aus Robert, Dylan, Frank und mir Peter, hatte eine Tradition ins Leben gerufen, die sich in der ganzen Stadt unter den Jugendlichen herumgesprochen hatte. Da wir die älteren Teenager waren, forderten wir die jüngeren Teenager zu einer Mutprobe heraus. Diese bestand darin, die Halloween-Nacht auf dem alten Waldfriedhof am Rande der Stadt zu verbringen. Wer unsere Prüfung bestand, durfte sich unserer Clique der „Älteren Teenager“ anschließen. Die Bedingungen zur Mutprobe waren jedoch alles andere als einfach. Denn diese fand zwischen Mitternacht und drei Uhr morgens statt. der Geister- und Dämonenstunde. Die jüngeren Teenager wurden von uns auf dem Friedhof eingeschlossen und mussten mit ihrem Handy Videoaufnahmen machen, um somit die Uhrzeit zu dokumentieren. Außerdem hatten wir eine Art Schnitzeljagd vorbereitet, bei der Botschaften auf dem Friedhof gefunden werden mussten. Je eine Botschaft pro teilnehmender Person. Die Person, die eine Botschaft fand, musste ein Foto von sich mit der Botschaft in der Hand machen. Die Botschaft selbst muss ebenfalls abfotografiert und mir über eine MMS zugesendet werden. Jede Botschaft war fein säuberlich, mit einem roten Band markiert, und alle zusammen bildeten am Ende einen Satz. Wer vor Angst den Friedhof verließ und die Botschaft bis zu diesem Zeitpunkt nicht finden konnte, erhöht somit die Chance für alle anderen Teilnehmer und muss uns seine Süßes (sonst gibt es saures Beute an Süßigkeiten) abgeben. Doch seltsame Vorfälle führten dazu, dass wir diese Mutprobe nach diesem Halloween nie wieder stattfinden ließen.

Unsere letzten Teilnehmer, die ihren Mut unter Beweis stellen wollten, waren Austin, Marc, Steve, Jeff und Rick. Die 5 waren zu diesem Zeitpunkt alle im Alter zwischen 14 und 15 Jahren.

Sie kamen gemeinsam nach der Schule auf uns zu und fragten, ob sie an der Mutprobe teilnehmen dürften. Wir stimmten dem zu und erklärten Ihnen die Regeln. Der Tag verstrich und die Abenddämmerung brach herein. Es war ein kühler Abend und es nieselte leicht. Die bunten Blätter fielen von den Bäumen, und der Wind weht durch die Straßen und Bäume.

Wir beobachten Kinder, die mit ihren Eltern und Freunden auf ihre Süßes- oder Saurestour gingen. Selbst unsere Teilnehmer waren auf Tour und sammelten fleißig Süßigkeiten ein. Klar waren sie mit 14 und 15 Jahren etwas zu alt, um Süßes oder Saures zu spielen, aber eine unserer Regeln bestand nun mal darin, dieses zu tun, bevor es zur eigentlichen Mutprobe auf den Waldfriedhof ging. Selbstverständlich lag im Süßigkeitensammeln ein gewisser Egoismus unsererseits mit im Spiel. Wir waren ja die Großen, und wenn wir auf Tour gehen würden, würden wir ausgelacht werden. Aber es gab immer jemanden, der die Mutprobe nicht schaffte und wir so an einen kleinen Teil der Beute kamen.

Der Abend verstrich und die Dunkelheit brach herein. In einigen Häusern wurden Halloween-Partys gefeiert. Gegen 21 Uhr waren fast nur noch ältere Kinder auf Süßes oder saures Tour. Sie spielten sich Streiche und versuchten, sich gegenseitig zu erschrecken. Dylan rief mich gegen 21:30 Uhr über sein Smartphone an und gab mir Bescheid, dass die Vorbereitungen für die bevorstehende Mutprobe abgeschlossen wären. Er und Robert waren bereits am frühen Abend auf den Waldfriedhof gefahren und bereiteten dort alles vor. Sie versteckten die Botschaften hinter Grabsteinen und in hohlen Baumstümpfen. Sie zündeten einige Grabkerzen an und hingen künstliche Fledermäuse in die Bäume. Wir versuchten damit, die Kulisse etwas unheimlicher zu gestalten. Als ob ein Friedhof bei Nacht nicht schon unheimlich genug wäre.

Frank und ich trafen uns gegen 22 Uhr bei ihm zuhause und wir bereiteten noch eine Kleinigkeit vor. Zum Einstimmen in die Gruselnacht und das Mutprobe hatte Frank extra ein Ouija-Brett online bestellt. Dieses wollten wir im Mausoleum benutzen und damit angeblich Geister darauf beschwören. Als ich bei Frank ankam, öffnete er mir die Tür und wir verschwanden in seinem Zimmer. Er holte das Brett unter seinem Bett hervor und präsentierte es mir voller Stolz.

„Hey Bro, warum versteckst du das Brett unter dem Bett?!“, fragte ich ihn.

„Meine Eltern sind gegen solche Ouija-Bretter, weil sie der Meinung sind, dass man so das Böse in sein Haus einlädt oder ein Portal damit öffnen könnte“, antwortete er mir. „Und außerdem bekomme ich Ärger, wenn Sie es finden sollten.“ „Darum habe ich es hier unter meinem Bett versteckt.“ Ich verdrehte die Augen und lachte über den Aberglauben von Franks Eltern, aber auch darüber, dass er dachte, dass „unter dem Bett“ ein guter Ort sei, um etwas vor seinen Eltern zu verstecken. Ich schüttelte den Kopf. „Frank, etwas unter dem Bett vor seinen Eltern zu verstecken, ist echt so bescheuert.“ Da suchen die doch als Erstes. Wir lachten beide und Frank ließ meine Aussage unkommentiert. Ich nahm meinen Rucksack, den ich zuvor auf den Boden gelegt hatte, auf und öffnete ihn. In ihm befanden sich 4 stumpfen Kerzen, die ich herausholte und Frank zeigte. Er schaute mich fragend an. „Für was sind die Kerzen?“ „, fragte er mich. „Ich habe mir ein paar Internet-Videos über Ouija-Brettsitzungen angeschaut und in den meisten standen Kerzen an jeder Ecke des Brettes“, antwortete ich auf seine Frage. „Ah! Ok!“, sagte er mit einem Lächeln im Gesicht. Ich nahm das Brett und legte es auf den Boden. Daneben stellte ich die Kerzen so auf, wie ich es im Video gesehen hatte. „So!“, sagte ich und zeigte auf das Brett. Franks Augen begannen zu leuchten und er rieb sich die Hände. „Das wird ein Spaß!“, sagte er dabei. Ich nahm das Brett und die Kerzen vom Boden auf und verstaute alles im Rucksack. „War da keine Planchette dabei?“, fragte ich ihn. „Doch Moment, er stieg vom Bett und schaute darunter.“ Seine Hand suchte dabei den Boden unter dem Bett ab. „Ah, da ist sie ja!“, sagte er und zog die Planchette unter dem Bett hervor und reichte sie mir. Ich legte sie zu den anderen Sachen in meinen Rucksack. „Wir müssen los!“, sagte ich zu ihm. Wir schlichen uns aus dem Haus, schwangen uns auf unsere Fahrräder und fuhren zum verabredeten Treffpunkt. Dieser war auf einem Spielplatz in der Nähe unserer High School.

Die Jungs warten bereits in ihren gruseligen Halloween-Kostümen. Sie hatten sich bereits auf dem Spielplatz versammelt, als wir um 23 Uhr 15 auftauchten. Robert und Dylan kamen als Letztes an. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht fragte Robert alle Anwesenden: „Bereit für die Mutprobe, Jungs?“ „ Austin, der jüngste Teilnehmer der Mutprobe, nickte. „Klar, wir fürchten uns vor nichts!“, sagte er und grinste dabei genauso breit wie Robert. „Habt Ihr noch irgendwelche Fragen?“, fragte ich in die kleine Runde hinein. „Peter, du bist dir sicher, dass wir nicht erwischt werden können und wir keinen Ärger bekommen?“ „, fragte mich Rick. Ich grinste Rick an. „Warum sollten wir erwischt werden?“ Der Friedhof liegt abseits der Straße und ist durch den Wald nicht einsehbar. „Da müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn wir dort erwischt werden.“ Rick nickte beruhigt und eine Minute des Schweigens beherrschte die Nacht.

„Ich erkläre euch nun die Regeln!“, sagte ich und unterbrach die Stille. „Wenn wir am Friedhof angekommen sind, werden wir als Erstes eine Quija-Board-Sitzung im alten Mausoleum abhalten.“ Wir sind bei dieser Sitzung dabei und führen sie mit euch zusammen. Ich bin der Schriftführer und schreibe alle Antworten auf. „Wenn wir mit der Sitzung fertig sind, verlassen wir den Friedhof und Ihr werdet bis 3 Uhr dort eingeschlossen.“ Dylan zog in diesem Moment ein Vorhängeschloss aus seiner Jackentasche und zeigte es den Jüngeren. „Robert und Dylan haben für jeden von euch eine Schriftrolle versteckt.“ Diese sind mit einem roten Band markiert. Auf den Schriftrollen stehen Wörter, die am Ende einen Satz ergeben. Ihr müsst ein Foto von euch mit der Schriftrolle in der Hand und die Schriftrollen selbst abfotografieren und mir zusenden. Hier habt ihr meine Handynummer für die MMS. „Diese Nummer ist nur temporär für euch zugänglich und wird wieder gelöscht.“, sagte ich zu ihnen.

Dylan ergriff nun das Wort. „Wer Angst hat und den Friedhof verlässt, ist aus der Mutprobe raus und wird nicht in die Clique aufgenommen.“ „Dabei ist es egal, ob derjenige die Schriftrolle bereits gefunden hat oder nicht“, sagte er. „Und denkt dran: Eure Süßes, sonst gibt es Saures.“ „Beute ist dann auch verloren und geht an uns.“ „Und wie ich sehen kann, habt Ihr ordentlich was zusammenbekommen“, sprach er weiter und rieb sich dabei aus Spaß den Bauch um die Magengegend herum. „Wenn keine Fragen mehr eurerseits her sind, würde ich vorschlagen, wir machen uns auf den Weg zum Friedhof“, sagte Frank.

Wir führten unsere Teilnehmer zum Friedhof. Der Nieselregen hatte aufgehört und der Mond kam hinter den Wolken hervor. Dabei warf er ein gespenstisches Licht auf das alte Eisentor, das den Eingang zum Friedhof darstellte. Vereinzelt leuchteten die Grabkerzen in die Dunkelheit des Friedhofes hinein. Bodennebel bildete sich und verwitterte Grabsteine und verrottende Holzkreuze ragten daraus hervor. Ein kalter Wind wehte durch die Bäume und Blätter fielen zu Boden. Eine unheimliche Spannung lag in der Luft, als die Uhr Mitternacht schlug. Wir schalteten unsere Taschenlampen ein, betraten den Waldfriedhof und gingen Richtung des alten Mausoleums. Unsere Taschenlampen leuchteten die Umgebung ab. Ich leuchtete das Mausoleum an. Die Holztür des Mausoleums stand einen Spalt weit offen und knarrte im Wind. Bodennebel kroch die Stufen herauf und versuchte in das Innere des Gebäudes zu gelangen.

Die Mutprobe begann.

Wir betraten das Gebäude und eine beklemmende Stimmung breitete sich darin aus. Die Kälte, die darin herrschte, war unbeschreiblich. Man fühlte sie durch die Kleidung. Robert schloss so gut es ging die Tür hinter uns. Meine Nase begann von der Kälte zu laufen. „Hat jemand von euch ein Taschentuch?“, fragte ich. „Ja ich!“, sagte Jeff und zog eine Packung Papiertaschentücher aus seiner Hosentasche. Er reichte sie mir. „Danke, sagte ich zu ihm, während ich ein Taschentuch aus der Packung zog.“ Ich gab ihm die Packung zurück und putzte mir die Nase. Als ich damit fertig war und das Taschentuch einstecken wollte, bemerkte ich, dass Blutflecken darauf waren. Steve fiel es auch auf. „Peter, du hast Nasenbluten!“, sagte er, wie aus der Pistole geschossen. Ich griff mir an die Nase und als ich meine Hand anschaute, sah ich das Blut. „Scheiße!“, murmelte ich. Jeff holte schnell wieder die Packung Taschentücher aus seiner Hosentasche und gab sie mir erneut. „Behalte die Packung“, sagte er zu mir. „Alter, das blute ja wie ein Wasserfall“, sagte Marc zu mir. „Sehr witzig!“, antwortete ich ihm. Alle schauten mich ein wenig besorgt an. „Was glotzt Ihr so, habt Ihr noch nie Nasenbluten gehabt?“, fragte ich etwas genervt. Keiner traute sich, was zu antworten. „Frank, bereite lieber die Ouija-Brett-Sitzung vor, anstatt mich wie ein Ölgemälde anzuglotzen!“, herrschte ich ihn an. Jawohl, Sir! Ja, Sir!, sagte er darauf und salutierte dabei. Man konnte allerdings seinen entnervten Blick dabei erkennen, als er anschließend meinen Rucksack nahm und alles herauskramte. Nach gut 5 Minuten und 6 Taschentüchern später hörte das Bluten endlich auf und wir konnten loslegen.

Frank hatte das Ouija-Brett mittig im Raum auf den Boden gelegt und an allen 4 Ecken des Brettes die Kerzen aufgestellt. Ich kramte eine Packung Zündhölzer und reichte sie Marc. „Da du der Stillste in unserer Runde bist, wird dir die eher zuteil, die Kerzen zu entzünden.“ „ „Nur Mut!“, sprach ich zu ihm und ermutigte ihn dabei.

Er schaute mich etwas ängstlich an und nahm mir die Zündhölzer ab. Er zog eines aus der Packung heraus und rieb es an der Anzündfläche. Ein leichter Geruch nach Schwefel war nun in der Luft wahrnehmbar. Marc schaute in die Flamme des Zündholzes und setzte sich auf den Boden. Er zündete eine Kerze nach der anderen an. Wir löschten das Licht der Taschenlampen und das Kerzenlicht erhellte den Raum. Eine dicke, schwarze Spinne krabbelte über das Brett und Austin schüttelte sich vor Ekel.

Wie war das? „Ich dachte, ihr hättet vor nichts Angst!“, sagte ich zu ihm und musste anschließend lachen, als ich ihm auf die linke Schulter klopfte.

Er schaute mich verdutzt an. Ja, entschuldige. Als ich 4 Jahre alt war, bin ich mit einer dicken Spinne im Gesicht morgens aufgewacht. „Seitdem ekel ich mich vor Spinnen“, sagte er zu mir und es schüttelte ihn erneut vor Ekel. „Boah, das ist heftig, hörte ich Frank sagen.“ „Was hast du da getan?“, fragt er nun Austin. „Ich habe mir in mein Gesicht gefasst, die Spinne gegen die Wand geschleudert und dabei gebrüllt wie am Spieß.“ Meine Eltern dachten, der Leibhaftige wäre hinter mir her, als sie in mein Zimmer gerannt kamen. „Ich höre heute noch dieses ekelhafte, klatschende Geräusch, das die Spinne beim Aufprall gegen die Wand machte“, erzählte er uns zu Ende. „Ich und Spinnen werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr werden.“

Wir setzen uns um das Ouija-Brett. Ich holte mein Handy aus der Jackentasche, um damit die Worte, die bei der Beschwörung herauskamen, aufzuschreiben.

Legt nun alle euren Zeigefinger der rechten Hand auf die Planchette, sagte ich zu Ihnen. Egal was passiert, ihr dürft den Finger nicht davon herunternehmen. Seit höflich bei euren Fragen und bedankt euch am Ende für die Antwort, die ihr erhalten habt. Wichtig ist auch, dass Ihr die Planchette nach jeder Frage auf den Startpunkt zurückschiebt. Von dem begonnen wurde, mahnte ich alle Beteiligten an.

Wir begannen die Sitzung. Ich als Schriftführer stellte uns alle mit Namen vor und bat alle Geister und Wesenheiten, die sich mit uns im Raum befanden, uns ein Zeichen zu geben, um Ihre Anwesenheit zu bestätigen. Ein Klopfen an der Tür war zu hören. Tok, Tok, Tok. Wir zuckten alle zusammen, als das Klopfen erklang. „Das war jetzt unheimlich!“, war von Marc kleinlaut zu hören und er schaute jeden in der Runde an. Ihr könnt nun eure Fragen stellen. „“, sagte ich zu Ihnen.

Robert begann mit seiner Frage. „Bist du ein Mann?“ “ Die Planchette bewegte sich langsam auf das Wort „JA“ zu. Dylan fragte als Nächstes. Weißt du, warum wir hier sind? “

Wieder bewegte sich die Planchette auf das Wort „JA“. Ich tippte die Fragen und Antworten in mein Handy ein. Als Nächstes stellte Frank seine Frage. „Wegen welcher Angelegenheit, was sind wir heute hier?“, fragte er.

Die Planchette bewegte sich über die Buchstaben und bildete das Wort „Mutprobe“. Mich fröstelte es ein wenig dabei. Austin fragte als Nächster. „Wie viele lebende Personen sind hier gerade anwesend?“, die Planchette bewegte sich auf die Zahl 9 und blieb darüber stehen. Marc ergriff das Wort und fragte: „Seid ihr mit mehreren Geistern hier anwesend?“ Die Antwort, die uns gegeben wurde, war ein wenig beängstigend. Die Planchette bewegte sich zuerst auf die Buchstaben Z und U und dann auf die Zahlen 6 und 5. „Die Anzahl der verstorbenen Bergleute aus der Mine oben am Berg“, flüsterte ich leise und alle schauten mich irritiert an.

„Bei der Faulgasexplosion sind damals 65 Bergmänner lebendig begraben worden!“, sagte in ruhigem Ton. „Lasst uns weitermachen.“ Rick war nun an der Reihe. „Seid ihr in einer Zwischenwelt gefangen?“, fragte er. Die Antwort, die er erhielt, lautete: „Ja, sind wir!“ Jeff stellte nun seine Frage. „Haben wir eure letzte Ruhe gestört?“ Die Planchette rutschte auf das Wort „NEIN“ zu. Dann bewegte sie sich auf die Buchstaben K, E, I, N, E… R, U, H, E und bildeten die Wörter keine Ruhe. Ich bekam eine Gänsehaut und mir fiel eine Legende ein, die man sich in Blackwood Rock seit langer Zeit erzählte. In der hieß es, dass die Bergleute bei ihren Grabungen nach Erzen versehentlich ein Tor zur Hölle geöffnet hätten und der Teufel sie durch die Explosion bestrafen wollte und sie alle mit sich in die Hölle genommen hätte. Hastig erzählte ich den anderen die Legende.

Steve schaute uns alle an und sagte: „Eigentlich wollte ich etwas anderes fragen, aber jetzt ist mir doch ein wenig mulmig zu Mute.“ Er atmete tief ein und stellte seine Frage. „Wollt ihr uns schaden?“, fragte er, und seine Stimme klang dabei kräftig. Die Planchette begann sich schnell im Kreis zu drehen und bewegte sich auf das Wort „JA“.

Mir standen die Nackenhaare zu Berge und ein kalter Schauer lief mir den Rücken herunter. „Halt Jungs, noch nicht die Finger wegziehen, sagte ich zu Ihnen.“ Ich stellte nun 2 Fragen. „Wart Ihr für mein Nasenbluten verantwortlich?“ Die Planchette drehte sich wieder im Kreis und rastete auf das Wort „JA“ zu. Sind wir hier in Sicherheit? Fragte ich als Nächstes. Das Brett begann zu vibrieren und die Planchette kreiste immer schneller. Sie fuhr in einer hohen Geschwindigkeit darüber und bildeten das Wort „LAUFT!“.

Im gleichen Moment hörten wir, wie an dem Türgriff des Mausoleums gerüttelt wurde und er sich bewegte. Er wurde heruntergedrückt und die Tür flog mit einem lauten Quietschen auf. Der eiskalte Wind, der hereinbließ, ließ die Kerzen erlöschen. Ich sprang auf und bedankte mich ängstlich bei den Geistern für Ihre Antworten. Leider wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass die Jungs ihre Finger vor Schreck bereits von der Planchette genommen hatten. Hastig schaltete ich meine Taschenlampe ein und leuchtete in den Raum. Alle saßen wie versteinert auf dem Boden und starrten in Richtung der Tür. Ich drehte mich um und konnte zwei leuchtend rote Augen in der Dunkelheit erkennen, die in unsere Richtung blickten. Ich drehte mich wieder zu den anderen um und befahl ihnen aufzustehen. Los Jungs steht auf. „Wir müssen von hier weg!“, sagte ich zu ihnen, und es war, als befänden sie sich in einer Schockstarre. Los Jungs, bewegt euch. Wir müssen von hier weg, sagte ich nun lauter und bestimmender. Ich stürmte auf die 8 zu und rüttelte an Ihren Schultern. Endlich kam sie wieder zu sich und einer nach dem anderen sprang auf. „Los, wir müssen von hier weg, sagte ich nochmals und wir – verließen in Windeseile das Mausoleum.“ Ich drehte mich nochmals um und leuchtete mit der Taschenlampe in den Raum hinein. Das Letzte, was ich darin sah, war, dass das Ouija-Brett und die Kerzen einmal quer durch den gesamten Innenraum flogen und das Brett dabei zerbrach.

Als wir draußen waren, war die Umgebung alles andere als einladend. Schon bald hörten sie seltsame Stimmen und Geräusche, die sich uns näherten und uns Schauer über den Rücken jagten. Das Rascheln von Blättern, das Knarren und Knacken von Holz, unerklärliche Seufzer – all das füllte die Dunkelheit.

Jeff, der eher schüchtern war, flüsterte zu Marc: „Ich habe Angst!“ „Was, wenn Sie uns erwischen und uns mit sich nehmen?“

Marc versuchte, seine Nerven zu beruhigen. „Es sind wahrscheinlich nur Tiere oder der Wind.“ „Wir schaffen das.“ Dylan, der das Geflüster mitbekommen hatte, mischte sich nun ein. „Ihr habt beide die roten glühenden Augen in der Dunkelheit gesehen.“ Das ist kein Teil der Mutprobe. „Das ist fucking real!“, sagte er. „Also setzt euren dürren Ärsche in Bewegung!“

Ein Schrei ertönte aus der Dunkelheit des Waldes. Mir rutschte das Herz in die Hose und ich brüllte nur noch „Lauft!“ Hinter uns erklang eine tiefe, furchteinflößende Stimme, die schnell näher zu kommen schien. Jedoch konnten wir nicht verstehen, was sie sagte. Steve zuckte zusammen und blieb wie angewurzelt stehen. Der gesamte Inhalt seiner Blase entleerte sich in seine Kostümhose. Seine Augen weiteten sich und er stammelte. „Habt ihr das gehört?“ „Es hat meinen Namen gesagt.“

Wir blieben stehen und schauten ihn verwirrt an. „Was?“, fragte Robert. „Ich habe nichts gehört.“ „Hat jemand von euch was gehört?“, fragte Robert uns jetzt. Steve stiegen die Tränen in die Augen, und noch bevor wir antworten konnten, sagte er mit Tränen erstickter Stimme. „Ich habe die Stimme direkt neben meinem rechten Ohr gehört.“ Habt ihr denn nichts gehört? Wir verneinten alle. Ich bekam eine Gänsehaut. „Wir müssen weiter!“, drängte uns Frank. Die Angst in seinen Augen war sichtbar.

Der Bodennebel nahm immer mehr zu und aus den Augenwinkeln bemerkten wir, dass Schatten zwischen den Gräbern und über die Grabsteine hinweg schlichen. Die Geräusche wurden immer bedrohlicher. Wir spürten, wie unsere Angst von Minute zu Minute wuchs. Unsere Taschenlampen begannen zu flackern und erloschen eine nach der anderen. Plötzlich brach Panik aus, als die unheimliche Erscheinung mit den roten Augen vor uns auftauchte. Ihre Gestalt war riesig. Ein geisterhaftes Wesen, das einem Wolf glich, aber dennoch menschliche Züge in seiner Gestalt aufwies, manifestierte sich vor uns. Die Augen des Wesens leuchteten wie glühende Kohlen, als sie vor uns schwebte. Jeff schrie auf und rannte davon, gefolgt von Steve.

Austin versuchte uns zu beruhigen. „Es ist nur eine Illusion, lasst uns zusammenbleiben!“ „Es ist nicht echt.“ „Es ist nur eine Illusion!“, rief er Steve und Jeff nach. Doch Rick, Frank, Marc und Robert waren inzwischen überwältigt von der Furcht und rannten davon, um Schutz zu suchen. Nur Dylan Austin und ich blieben noch an Ort und Stelle. Das Wesen näherte sich und ein gurgelnder Schrei entfuhr seiner Kehle. Ein Geruch nach Verwesung und Schwefel lag in der Luft. Wir setzten nun ebenfalls zur Flucht an. „Lasst uns zusammen bleiben!“, rief ich. Wir rannten einen großen Bogen schlagend links an der Gestalt vorbei. Die Distanz zwischen dem Wesen und uns wuchs wieder. „Es verfolgt uns nicht!“, sagte ich, als ich kurz stehen blieb und mich umdrehte. Ich musste einen Moment verschnaufen. Austin und Dylan blieben ebenfalls stehen und drehten sich zu mir um. Dylan fiel auf, dass sich das Wesen Richtung Mausoleum bewegte. Es schwebte geräuschlos über den Friedhof. Wir setzten unseren Weg fort und liefen in Richtung des Ausgangs. Auf halben Weg prallten wir fast mit Marc und Jeff zusammen, die hastig aus einem Gebüsch gestürmt kamen.

Beide hielten dickere Äste in ihren Händen. Zum Glück erkannten die beiden uns direkt und wir blieben von Schlägen verschont. „Was war das für ein Wesen?“, keuchte Marc total außer Atem. „Ich weiß es nicht“, antworte ich ihm. „Auf jeden Fall hat es nichts Gutes mit uns vor.“ „ Wir hörten ein Knacken. „Seit ihr das Jungs?“, fragte eine eingeschüchterte Stimme, die sich nach Robert anhörte. „Ja“, antwortete Austin und schaute in die Richtung, aus der die Stimme kam. Hinter einem großen Familiengrabstein erhoben sich Frank und Rick aus ihrer Deckung. Beide hielten ihre Taschenlampen fest umklammert. „Gott sei Dank!“, entfuhr es Frank und er stieß ein erleichtertes Seufzen aus. Ich dachte schon, dass diese Schattenwesen eure Stimmen imitieren. „Bin ich froh, euch zu sehen!“ “ Ich fiel Frank ins Wort. „Habt ihr Steve gesehen?“ „Fragte ich die beiden.“ Sie verneinten meine Frage mit einem Kopfschütteln. „Fuck, wo ist er nur hingerannt?“, hörte ich Jeff leise fluchen. „Wir müssen Ihn finden!“, mischte ich mich nun ein.

Wir suchten hastig hinter den Grabsteinen auf der gegenüberliegenden Seite alles ab. Keine Spur von Steve. Mist, wenn ihm was passiert ist, ist die Kacke am Dampfen. Nicht nur für mich. „Sondern für uns alle!“, sagte ich zu allen.

Steve, wo bist du? „Oh“, begann Dylan in einem gedämpften Ton zu rufen. Mach dich bitte bemerkbar. Ein schwacher Lichtkegel erschien hinter einem Baum, ca. 50 m von uns entfernt. Austin und ich bewegten uns vorsichtig auf dem Baum zu. Ein Schluchzen war zu hören. „Steve, verdammt nochmal, sag was.“ Sprach Austin in Richtung des Schluchzen. Wir gingen von 2 Seiten um den Baum herum und fanden Steve. Er lag in Embryonenstellung auf dem Boden und weinte bitterlich. „Hey Steve, alles ok!“ „Wir sind es“, sagte ich zu ihm und legte meine Hand auf seine Schulter. „Komm, steh auf, wir verschwinden von hier!“, sagte Austin zu ihm. Es dauerte kurz, aber wir schafften es, ihn aufzurichten. Dabei fiel er mir um den Hals und umarmte mich, als er realisierte, dass wir es wirklich waren. Ich hatte noch ein Taschentuch aus der Packung, die mir Jeff gegeben hatte. Ich zog es aus der Verpackung und reichte es ihm. Er wischte sich die Träne aus dem Gesicht und schnaubte sich aus. „Können wir von hier verschwinden?“ „, fragte er uns. Wir bejahten seine Frage und gingen zu den anderen zurück.

Als wir das Eingangstor erreichten, ertönte hinter uns ein weiterer Schrei. Doch dieser war nun aus weiter Entfernung zu hören. Wir rüttelten am Tor, bis dieses quietschend nachgab und wir von Friedhof flüchten konnten. Ich hätte nie gedacht, dass unsere Mutprobe so aus dem Ruder laufen würde. Aus Angst, erneut etwas herauf zu beschwören, sprachen auf dem gesamten Rückweg kein Wort.

Als ich endlich in meinem Zuhause ankam, stellte ich fest, dass ich in dem Chaos, das entstanden war, mein Handy verloren hatte. Es rutschte aus meiner Jackentasche und fiel auf den Boden.

Am nächsten Morgen, nach einer unruhigen Nacht voller Alpträume, stand ich kurz nach 8 Uhr vor Austin Haus und klopfte an die Tür. Seine Mutter öffnete die Tür. „Guten Morgen.“ „Ist Austin schon wach?“, fragte ich Sie höflich. Sie bat mich, einen Moment zu warten, und schloss die Tür. Kurze Zeit später erschien Austin an selbiger und fragte, was ich so früh schon wollte. Er sah noch verschlafen aus. „Ich hoffe, ich habe dich nicht geweckt?“, sagte ich etwas kleinlaut zu ihm. Nein, nicht wirklich. „Ich hatte die ganze Nacht verwirRENDE Träume“, antwortete er mir. Ich habe letzte Nacht mein Telefon verloren. Könntest du mit mir kommen, um es zu suchen?, bat ich ihn. „Wenn du mir 20 Minuten Zeit gibst, dass ich mich umziehen und frisch machen kann, komme ich mit dir“, willigte er ein. 20 Minuten später stand er wieder vor mir und wir machten uns auf den Weg. So kehrten Austin und ich zum Friedhof zurück, um mein verlorenes Handy zu suchen. Wir suchten den gesamten Weg zum Friedhof danach ab, fanden ihn aber nicht. Wir erreichten schließlich den Waldfriedhof. Keiner von uns wollte den Friedhof betreten, doch es blieb uns keine andere Wahl. Im Licht des Tages lag der Friedhof still und ruhig vor uns. Doch in dieser Stille lag immer noch eine gespenstische Bedrohung in der Luft, deren Energie man spüren konnte.

Um die Suche zu beschleunigen, gab ich Austin meine eigentliche Handynummer und er klingelte mich an. Mein Handy klingelte. Wir näherten uns dem Klingeln. Wir fanden es schließlich zwischen den verwilderten Gräbern. Austin legte auf und ich bückte mich nach dem Telefon, um es aufzuheben. Doch als ich es in die Hand nahm, spürte ich eine eisige Kälte, die von dem Gerät auszugehen schien.

In den Tagen, Wochen und Monaten, die folgten, begannen sich unsere Wege zu trennen und unsere Clique zerbrach nach und nach. Wir forderten niemanden mehr zu einer Mutprobe auf und nahmen bis zum heutigen Tag an keiner mehr teil.

Ricks Leben veränderte sich recht schnell. Jede Nacht, zwischen Mitternacht und drei Uhr morgens, wachte er auf und sah einen Schatten in der Ecke seines Zimmers stehen. Er litt an Panikattacken und Angstzuständen. Dies endete erst, als er und seine Familie ein Jahr später aus Blackwood Rock wegzogen. Marc kapselte sich immer weiter von uns ab und das Letzte, was wir von ihm hörten, war, dass er in eine Nervenheilanstalt eingeliefert worden war, weil er mit den Geschehnissen auf dem alten Waldfriedhof nicht klarkam und versucht hatte, sich das Leben zu nehmen. Jeff und Steve verließen ebenfalls die Stadt, um ein Internat an der Westküste zu besuchen. Die Freundschaft zu Dylan zerbrach letztendlich und der Kontakt zu ihm brach vollends ab. Er lebt zwar noch in Blackwood Rock, aber er spricht seit langer Zeit nicht mehr mit uns. Robert und Frank gingen nach ihrem Schulabschluss zur Universität und sind heute ein sehr bekanntes Ghosthunter-Team. Obwohl die beiden in dieser Halloweennacht Todesängste ausgestanden haben, konnten sie ihre Ängste über das Paranormale erfolgreich besiegen. Wir stehen heute noch in Kontakt und treffen uns, wenn Die beiden sind in der Nähe von Blackwood Rock. Was Austin und mich betrifft, sind wir beide uns heute näher, als dass wir es uns zum damaligen Zeitpunkt hätten vorstellen können. Wir sind ebenfalls in Blackwood Rock geblieben und haben uns dort ein Haus gekauft. Mittlerweile haben wir eine kleine Familie gegründet. Unsere beiden Kinder, die wir adoptiert haben, besuchen mittlerweile ebenfalls die High School.

Das Ganze ist nun 20 Jahre her und wir reden nur noch selten über das Geschehene. Manchmal wacht Austin nachts neben mir auf, weil er bis heute noch von diesem Schattenwesen träumt. Doch die Abstände der Träume variieren immer regelmäßig. Gerade in den Wochen vor Halloween treten Sie häufiger auf. Aber sie verblasen genauso schnell, wie sie auftreten.

Ich erhielt nach dieser Horrornacht mysteriöse Anrufe und Nachrichten auf meinem Handy. Die Nachrichten waren in einer fremden, unverständlichen Sprache verfasst, und die Anrufer klangen wie Geister, die versuchten mir mit unheilvollen Prophezeiungen Angst einzujagen. Egal wie oft ich die Nummer und Geräte wechselte, die Anrufe verfolgen mich bis heute. Darum nutze ich ein Smartphone nur als Notfallgerät.

Wir versuchten mehrmals herauszufinden, woher die mysteriösen Anrufe kamen, und hatten keinen Erfolg damit. Selbst Robert und Frank, die beide Experten auf dem Gebiet sind, konnten es bis heute nicht herausfinden, wer diese Anrufe tätigte und warum jedes Smartphone, das ich bisher besaß, ein Eigenleben zu führen schien. Den Friedhof betraten wir nie wieder. Egal, was wir in dieser Nacht heraufbeschworen hatten: Es kam aus der Mine und es lauert noch heute im Alten Mausoleum auf unserer Rückkehr.

 

Ende

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