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Ich arbeite als Park Ranger

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Hi. Mein Name ist John und ich hoffe, ich bin hier richtig, um zu schildern, was ich erlebt habe. Ich habe recherchiert und denke daher, dass ich hier nicht allzu falsch aufgehoben sein kann beziehungsweise das, was ich euch nachfolgend erzählen möchte.

Ich arbeite als Park Ranger in einem größeren Nationalpark. Welcher Nationalpark es ist, braucht euch nicht zu interessieren. Ich enthalte euch diese Information aus folgenden Gründen vor: Würde ich euch verraten, um welchen Park es sich handelt, würdet ihr zu Tausenden angereist kommen, nur um zu sehen, zu jagen, was ich dort gesehen habe. Ihr müsst wissen, dass dort viele Besucher ein- und ausgehen und sogar Schulgruppen. Solche Leute würden ein Riesenfass aufmachen, wodurch sich andere Gäste vermutlich gestört fühlen würden. Viele von euch würden Blödsinn anstellen, und wenn ich falsch liege und es immer noch dort ist, würde ich euch in euren sicheren Tod schicken, was für mich wiederum noch mehr Stress und Arbeit als ohnehin schon zur Folge hätte. Klar, ihr könntet nach den Ereignissen googlen und hoffen, auf den richtigen Park zu treffen, doch ich glaube, ganz so einfach wird es nicht werden.

Ich sage nicht, dass alle so sind. Doch ich weiß aus anderen Foren und Seiten, dass es der Großteil von euch ist. Ich bitte daher um euer Verständnis. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich euch das überhaupt erzählen darf, doch denke ich, dass es in Ordnung ist, da ihr weder meinen vollen Namen noch mein Alter und auch keine Informationen zum besagten Park erhaltet.

Also, legen wir los.

Es begann in der Nacht zum 10. Juli. Ich befand mich mit weiteren Kollegen in der Basis und da erhielten wir einen eingehenden Notruf. Ein Mann, ein Camper, hatte bei der Polizei angerufen und schilderte seine Besorgnis. Der Camper erzählte, dass er in der Nähe des Zeltplatzes Laute höre, die wie die Schreie eines Kindes klängen. Er war allerdings nicht in der Lage, Richtungsangaben zu machen. Er sagte: „Es klingt, als würden die Schreie von überall her kommen. Einfach gleich laut.“

Die Polizei rief daraufhin uns an und wir, zwei Kollegen und ich, begaben uns zum Zeltplatz, auf dem sich der Anrufer aufhalten sollte.

Wir benötigten von der Basis aus ungefähr fünfzehn Minuten bis zum besagten Zeltplatz. Als wir dort eintrafen, fanden wir jedoch niemanden vor. Mehrere Zelte waren aufgeschlagen, Feuerstellen glimmten noch, doch niemand war zu sehen. Wir funkten die Basis an und holten Informationen zu den Campern ein. Auf dieser kleinen Lichtung haben zwei Familien ihre Zelte aufgeschlagen, doch von den Menschen fehlte jede Spur. Als hätten sie sich in Luft aufgelöst. Niemand verschwindet einfach, ohne seine Habseligkeiten mitzunehmen, oder? Es lag alles da. Handys, Rucksäcke, Brieftaschen samt Geld und Dokumenten. Einfach alles. Zwei Familien mit je zwei Kindern. Einfach weg. Auch von den Schreien, von denen der Mann erzählte, war nichts zu hören.

Wir durchforsteten die Umgebung auf der Suche nach den Campern, fanden jedoch nichts. Daraufhin haben wir, aus Sorge, ihnen könnte etwas zugestoßen sein, eine größere Suche angefordert. Das ganze Unterfangen dauerte allerdings. Wir mobilisierten weitere Einsatzkräfte in der Nähe und teilten uns auf. Jemanden in der Nacht zu finden ist wahnsinnig anstrengend. Schwerer als am Tag. Ich kreiste die Umgebung in unmittelbarer Nähe zum Lager ab. Es gibt einen Pfad, der durch den Wald führt. Folgt man diesem vom Zeltplatz aus für etwa einen Kilometer, gelangt man zu einem kleinen See. Und diesem Weg folgte ich.

Vermehrt hörte ich das Brechen von Geäst. Zu Beginn habe ich es ignoriert. Sagen wir mal, ich hatte andere Dinge im Kopf und für einen Ranger ist brechendes Geäst wirklich keine Seltenheit. Doch dann hielt ich inne. Ich hielt inne, als ich bemerkte, dass dieses Geräusch rhythmisch klang. Äh, stellt es euch folgendermaßen vor:

Ihr geht fünf Schritte und hört über euch Äste brechen und knacken. Dann ist für weitere fünf Schritte Ruhe und dann, nach den nächsten fünf Schritten, beginnt es erneut. Und so war das. Als mir dies auffiel, wanderte der Lichtkegel meiner Taschenlampe durch die Baumwipfel. Aber ich erkannte nichts außer Baumkronen. Die Geräusche verstummten allerdings nicht. Sie verfolgten mich, bis ich den See erreichte. Während dieser Zeit schlug mein Herz abartig schnell in meiner Brust. Als ich dann den Pfad verließ und auf den See zusteuerte, drehte ich mich noch einmal zum Waldstück um.

Wieder knackte es, und dieses Mal konnte ich die Baumkronen sogar sehen, die sich schwerfällig zur Seite wiegten. Ich leuchtete auf diese Stellen und verharrte an einem Punkt, der mir nicht zu passen schien. Ihr alle kennt Baumkronen. Stängel, Blätter und all das Zeug, aber das… das war etwas anderes. Es stand zwischen den Bäumen, anfangs sah es dazugehörig aus, doch nicht, wenn man den Schein der Taschenlampe höher ausrichtete. Es hatte sich verdammt gut in die Bäume eingefügt. Verdammt gut. Ich habe es nicht bemerkt. Könnte auch an der Dunkelheit gelegen haben. Wenn ich schätzen müsste, würde ich sagen, dass es ungefähr elf, vielleicht zwölf Meter groß war. Es sah humanoid und dünn aus. Und der Kopf… Verdammt nochmal, der Kopf… Sein Kopf bestand aus zwei Sirenen. Ja, kein Scherz, Sirenen!

Keine Ahnung wie lange ich in dieser Schockstarre dastand. Ich spürte noch, wie sich mein Unterkiefer verabschiedete, und mein Mund seitdem offen stand. Ich starrte es völlig ungläubig an. So was konnte es einfach nicht geben! Und doch stand es genau da. Es stand da und tat nichts. Als es sich in Bewegung setzte, wie ich sah, dass ich mir das nicht eingebildet hatte und es sich tatsächlich zu bewegen begann, verschwamm meine Sicht und ich verlor das Bewusstsein.

Ich erwachte zu dem Geräusch schriller Sirenen. Als ich noch recht benommen meine Augen öffnete, waren sie plötzlich verstummt. So, als wäre dieses Sirenengeheul nur in meinem Kopf. Mein Schädel dröhnte, und nachdem ich mich einigermaßen gefasst hatte, erkannte ich, wo ich mich befand. In einem Krankenhaus. Laut den Ärzten und meinen Kollegen war ich für volle zwei Tage weggetreten. Bei meinem Aufprall musste ich mich übel am Kopf verletzt haben. Als mich andere Ranger schließlich fanden, riefen sie sofort einen Rettungswagen. Bis dahin glaubte ich, mir alles eingebildet zu haben. Irgendwie geträumt zu haben. Ich habe auch nicht wirklich Angaben zum Geschehen machen können. Sie behielten mich für weitere zwei Tage zur Beobachtung dort.

Von meinen Kollegen hörte ich zu dieser Zeit, dass die vermissten Camper nach wie vor nicht gefunden wurden. Die Suche sollte weiter ausgedehnt werden. Das würde für Schlagzeilen sorgen, so viel war sicher. Ungefähr zur selben Zeit, als die Vermisstensuche fortgesetzt werden sollte, sollte ich ursprünglich eine Schulgruppe betreuen. Ihr wisst schon, einer dieser ‚Aufklärungstrips‘. Sie hatten sich bereits Monate zuvor für eine Exkursion angemeldet. Ich hörte, dass darüber diskutiert wurde, diese Exkursion abzusagen. Aufgrund der andauernden Suche, doch hatte man sich letzten Endes dagegen entschieden. Ich habe keine Ahnung warum. Wenn es nach mir gegangen wäre, wäre diese Führung abgesagt worden, aber ich hatte in dieser Angelegenheit leider nichts zu melden. Da ich nun, wie gesagt, Ferien im Krankenhaus machte, musste ein Kollege meinen Part übernehmen und diesen Exkurs leiten. Und was ich dann hörte, ging mir durch Mark und Bein und erschütterte mich in meinen Grundfesten.

Die Schulklasse bestand aus fünfzehn Schülern. Alle zwischen dreizehn und fünfzehn Jahren. Betreut wurden sie von zwei Lehrkräften und geführt wurden sie von einem Ranger. Ich bin kein Mathegenie, aber laut meiner Rechnung macht das achtzehn Menschen. Achtzehn Menschen. Etwas Schreckliches passiert und von den achtzehn Menschen überlebt ein einziger. Einer von achtzehn. Es ist völlig egal, wie oft ich dies drehe und wende und erneut schreibe. Achtzehn. Das geht mir nicht in den Kopf. Einer… Das sogar noch weniger. Aber was war passiert?

Sam, eine gute Freundin und ebenfalls eine Kollegin von mir, war zu Besuch. Sie setzte sich neben mein Krankenbett und blickte furchtbar traurig und zugleich verstört drein. Nach Drängen meinerseits erzählte sie mir, was sie in dem Bericht zu dem Fall gelesen hatte.

Die Gruppe folgte Jim, meinem Ersatz, durch ein unsagbar schönes Gebiet des Parks. In diesem Abschnitt gab es allerlei an Vegetation, Gewässer und Tiere. Grob: Es gibt eine Menge Wissenswertes. Er führte sie an einem langsam fließenden, glasklaren Fluss entlang, zu einem Wanderweg. Diesem Pfad folgten sie durch den relativ dichten Wald. Die hintere Gruppe, zwei Mädchen und zwei Jungen ungefähr im gleichen Alter, hingen laut Aussage des Überlebenden recht weit hinterher. Mehrmals musste der Rest stehenbleiben und die trödelnden Teenager dazu auffordern, Schritt zu halten. Nach dem dritten Mal, gerade als einer der Lehrer dabei war, laut zu werden, bemerkten sie plötzlich, dass zwei von ihnen fehlten. Die anderen beiden, die beiden Mädchen, standen wie erstarrt da und zitterten am ganzen Körper.

Auf Nachfrage, wo die beiden Jungen abgeblieben waren, erhielten sie keine Antwort. Eines der Mädchen zeigte mit zittrigen Händen nach links, in den Wald hinein, und als sie der Bewegung folgten, sahen sie, was von ihnen übrig geblieben war. Ihre Überreste lagen überall verteilt. Dann wandte sich eines der Mädchen an Jim und fragte: „Hören Sie auch diese merkwürdige Melodie?“

Im selben Moment machte sich Panik breit und Jim war mit der Situation überfordert. Er war der Verantwortliche für sie. Das aufgekommene Durcheinander an Schreien, Weinen und Gebrüll wurde durch das Wesen beendet. Wie ich hatten sie es nicht gesehen. Wie bei mir, hatte es sich unbeschreiblich gut den Bäumen und dem Wald angepasst. Doch sobald es sich bewegt, erkennt man, dass es nicht dazugehört. Was darauf folgte, ist zu absurd, um der Wahrheit zu entsprechen, aber da ich es selbst gesehen habe, kann ich einfach nicht anders, als dem Glauben zu schenken. Der Überlebende, ein Junge von vierzehn Jahren, beschrieb es in dem Bericht wie folgt:

„Da kam diese große, dünne Kreatur aus dem Wald auf uns zu. Die Arme waren so lang wie die Beine und reichten bis zum Boden. Die Haut sah braun aus. Irgendwie wie Rost. Sein Körper sah aus wie ein menschliches Skelett oder so ähnlich. Da waren diese Lautsprecher an seinem Kopf, oder das war sein Kopf. Ich glaube, das war sein Kopf. Und diese spielten eine seltsame Musik. Und dann verstummte die Musik und es wurden Gesprächsstücke abgespielt. Die Lautsprecher öffneten sich langsam und es waren große Münder, mit langen Zähnen und Zungen. Ich habe mir vor Angst die Ohren zugehalten. Habe wirklich große Panik bekommen, und als ich gesehen habe, wie es angefangen hat, meine Freunde zu fressen, da bin ich nur noch gerannt. Ich und noch einige Andere. Alle in eine andere Richtung. Ich bin nicht verrückt! Das ist die Wahrheit!“

Sie haben die betroffene Umgebung abgesucht und fanden deutliche Hinweise eines ‚Verbrechens‘. Was es auch ist, es leckt nicht das Blut vom Boden. Die Überreste einiger Kinder wurden gefunden. Sogar noch kilometerweit entfernt, sowie der Unterkörper von Jim, der in diesem zuvor noch klarem Wasser im Fluss trieb. Einige andere wurden nicht gefunden. Auch Monate später nicht. Nichts von ihnen wurde je wiedergefunden. Der Junge hatte wahnsinniges Glück. Nach dem Vorfall entbrannte ein regelrechter Streit darum, den Park für Besucher unzugänglich zu machen. Zumindest für gewisse Zeit. Ich werde euch nicht sagen, ob dieser Beschluss Erfolg hatte.

Nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus kehrte ich dennoch zu meinem Arbeitsplatz zurück. Ich habe lange überlegt, ob ich meinen Kollegen von dem, was ich gesehen habe, erzählen sollte. Dies hätte auch die Aussage des Jungen gestützt. Oder, und viel wahrscheinlicher, man hätte uns beide für verrückt erklärt und weggesperrt. Es vergingen keine zwei Tage. Ich saß an meinem Schreibtisch in der Basis, da hörte ich Gesprächsfetzen gedämpft durch das Fenster. Als ich aus diesem sah, konnte ich aber keine Personen ausmachen. Dann wurde aus dem Gespräch ein wahnsinnig schriller Schrei.

Es ist wegen dem Klang. Wegen dem Klang des Schreis bin ich rausgestürmt, denn es klang nach Sam. Doch ich sah Sam nicht. Auch nicht, als ich um das Gebäude herumlief. Ich rief nach ihr, erhielt jedoch keine Antwort. Und dann begann diese seltsame Musik zu spielen. Und ich drehte den Kopf in die Richtung, aus der ich sie vernahm. Dort stand es. Wieder dicht zwischen den Bäumen. Die Sirenen ragten heraus. Der Junge hatte Recht. Die Haut ähnelt rostigem Metall, doch ich glaube, ich weiß, was es wirklich ist. Verweste, mumifizierte Haut.

Was soll ich sagen? Ich stürmte zu meinem Wagen und blickte nicht mehr zurück. Ich habe mich beurlauben lassen und mir meine persönlichen Gegenstände, die ich bei meinem überstürzten Aufbruch zurückließ, per Post zuschicken lassen. Seht, ich liebe meine Arbeit und ich liebe diesen Park. Was bedeutet, dass ich, vermutlich entgegen eurer Erwartungen, nicht gekündigt habe. Ich arbeite nach wie vor dort. Aber jetzt ist es so ruhig wie zuvor. Seit ich aus meinem Urlaub zurückgekehrt bin, kann ich über nichts Eigenartiges mehr berichten. Alles ist normal. Und ich hoffe, dass es so bleibt.

Einzig manchmal. Also, hin und wieder… Da kann ich diese Melodie hören. Auch wenn ich alleine daheim bin. Und seitdem schrecke ich fürchterlich bei diesen Sirenen auf. Ihr kennt sie vielleicht, diese Katastrophenschutzsirenen. Kann mich gar nicht entsinnen, dass ich die zuvor in meinem Ort gehört habe.

Jedenfalls ist das meine Geschichte. Ob ihr mir glaubt oder nicht, bleibt euch überlassen. Ach und, solltet ihr Theorien haben, was das für ein Wesen war, lasst mich bitte nicht dumm sterben.

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[https://creepypasta.fandom.com/de/wiki/Benutzer:Dianart18 Dianart18]

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