ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Hallo. Suchst du schon wieder nach dem Kick? Nach dem schnellen Grusel zwischendurch, der dein Leben ein klein wenig aufregender macht? Dem wohligen Schauer zwischen Abendessen und Schlaf?
Natürlich tust du das. Ich weiß es genau, denn ich beobachte dich schon sehr lange. Seit vielen amüsanten Jahren. Ich weiß, dass du dich langweilst. Ich weiß, dass du mehr vom Leben erwartest. Du willst, dass sich deine geheimen Fantasien erfüllen. Dass du berühmt, reich und glücklich wirst. Dass du dich endlich über all die anderen wertlosen Existenzen da draußen erheben kannst. Leugne es nicht. Ich kenne dich. Ich kenne deine Gedanken. Deine Begierden. Und deine Ängste.
Ich bin keine davon. Versteh mich nicht falsch. Wenn du mich sehen würdest, würdest du dich auf der Stelle in ein wimmerndes erbärmliches Kleinkind verwandeln. Aber du hast mich nie gesehen. Noch nicht. Und deshalb suchst du dir deinen Kitzel woanders. In immer extremeren Achterbahnfahrten, in Splatterfilmen, in Horrorgeschichten, Creepypastas und all dem anderen Mist, den sich die Menschen dort draußen aus ihrem Gehirn saugen. Und meistens ist es amüsant. Du gruselst dich kurz, leidest mit den armen Opfern mit oder hast morbide Freude an den grauenhaften Geschehnissen. Und dann umarmst du das Leben nur um so fester. Du erfreust dich an den Sonnenstrahlen, an deinem Partner, deinen Freunden und sogar an deiner täglichen Routine. Denn du weißt, dass der Grusel dich nicht erreichen kann. Du schließt ihn weg wie ein abgearbeitetes Dokument.
Hin und wieder aber geht die Rechnung nicht auf. Dann war der Kater den Rausch nicht wert und der wohlige Schauer kippt in etwas Fieses und Ekelhaftes, das du vergeblich abzuschütteln versuchst. Dann plagen dich Albträume und du hast Angst vor dem Einschlafen. Dann willst du nicht allein im Zimmer sein und fragst dich immer wieder, ob in all diesen Fantasien nicht ein Körnchen Wahrheit steckt.
Ich bin dieses Körnchen. Und ich bin der Baum, nein der Wald der daraus gewachsen ist.
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