Ihr, Wir und Ich

Es gab zwei Arten: Wir und ihr. Die, die verstanden und die, die vergaßen oder nie begriffen. Wir konnten tun, was wir wollten, haben, was wir wollten, solange wir zusammenblieben. Auch wenn das wir sich immer änderte. Mal waren wir zehn, mal hunderte, und dann waren wir wieder nur eins. Wir hatten keine Anzahl. Keine, die ihr verstehen würdet. Im Moment waren wir unzählbar. In einer Sekunde waren wir hundert mehr, doch dann, bevor man die Veränderung überhaupt realisieren konnte, waren wir wieder tausend weniger. Es war ein ständiger Wechsel. Wir wussten nie, wann wir wieder gehen mussten. Mal blieben wir Wochen, mal blieben wir Monate. Selten kam einer von uns zurück zu uns. War man einmal gegangen, hatte einmal das Verständnis verloren, war es schwer, von euch zurück zu uns zu gelangen. Ich bestand hier schon seit Jahren. Ich hatte das Verständnis nicht verloren; ja, überhaupt schien ich der einzige von uns zu sein, der wusste, dass wir als Einzige verstanden! Ich schien selbst unter uns anders zu sein. Doch ich hatte beschlossen, uns zusammenzuführen. Die anderen zu befreien, sodass es nur uns gab, dass alle verstehen würden. Die anderen schienen es zu bemerken. Ihr verschlosst eure Augen, sperrtet mich, uns noch tiefer weg. Ein alleiniges Wir schien es nie geben zu können. Ihr seid doch so töricht. Ihr werdet uns nie verstehen können, mich nie verstehen können. Ihr bezeichnetet uns als verrückt, obwohl einzig wir begriffen. Ihr tatet so, als lägen wir falsch, wüssten nicht, was wir taten. Ihr tatet so, als ob wir verrückt wären. Ihr bezeichnetet uns als wahnsinnig! Ich werde entkommen. Ich werde euch die Wahrheit zeigen. Ihr habt Gebäude gebaut, scheinbar ausbruchssicher. Doch einige von uns kamen schon einmal frei. Ich werde bald freikommen. Ich werde euch zeigen. Ihr werdet verstehen.