Klassische PastaKurz

In meinem Büro läuft etwas falsch…

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Es ist verrückt. Ich weiß nicht, ob ich mich da in etwas reinsteigere, aber ich fühle mich trotzdem nicht ganz wohl bei der Sache.

Lasst es mich erklären:

Ich arbeite bei einer Softwarefirma in einem großen Bürogebäude. 
Es ist ein guter Job und ich werde auch gut bezahlt. Meine Aufgabe ist es, Mails zu filtern, Spam zu löschen und auf Beschwerden zu antworten (mir ist es auch erlaubt, sie 
gleich zu löschen). In letzter Zeit müssen wir etwas Geld einsparen, weswegen auch ab und zu Personal gefeuert wird. Und hier beginnt meine Geschichte.

Vor einer Woche wurde ich zu einem Gespräch in einem Konferrenzraum im Hauptkomplex unseres Bürogebäudes gebeten. Allein. Ich ahnte schon, was kommen würde. Ich war mir sicher, dass sie mich feuern würden, und, wie jeder sicherlich reagieren würde, wurde ich wütend.

Ich hatte stets gearbeitet, war vor einigen Monaten sogar zum Mitarbeiter des Monats gewählt worden, verdammt nochmal! Und mit dieser Einstellung ging ich auch zu dem Meeting,
dass drei Tage später stattfand. Wie sich herausstellte, hatte ich keinen Grund dazu, so wütend zu sein. In dem mäßig eingerichteten Raum erwartete mich nicht etwa mein Chef, auch nicht mein Abteilungsleiter. Auf einem Stuhl am Stirnende eines ziemlich langen Konferenztisches, saß ein seltsam blasser Mann im Anzug mit einer schwarzen Sonnenbrille unter seiner breiten Stirn, die von einer gegelten, schwarzen Frisur geschmückt wurde. Ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen und es kam mir so vor, als gehörte er hier nicht hin. In seiner Gegenwart wurde mir kalt und ich bekam eine Gänsehaut.

Der Mann schaute von einem Haufen Papier auf, der vor ihm lag und bemerkte meine Anwesenheit.
„Herr Lubovsky?“, fragte er in einer tiefen, monotonen Stimme.
„Äh… Ja, ja das bin ich.“ Mir fiel auf, dass ich mich anhörte, wie ich mich fühlte, nämlich wie jemand, dem gerade auf dem Höhepunkt seiner seit Tagen aufgestauten Wut der Wind aus den Segeln genommen wurde.
„Setzen sie sich, bitte.“ , Sagte der Mann, der inzwischen wieder auf seine Papiere schaute.
Der folgende Dialog ist das, woran ich mich so ungefähr noch erinnere:
„Guten Tag, Herr Lubovsky. Wie geht es Ihnen?“
„Äh… gut… gut soweit…“
„Das ist schön zu hören.“
Der Mann schrieb etwas auf eines seiner Blätter.
„Ich nehme an, sie haben mich nicht hierher bestellt, um zu wissen wie’s mir geht.“
Er schaute von seinem unstrukturierten Papier Haufen, die teilweise von einem Computer und teilweise von einem Menschen geschrieben worden sein mussten, hoch.
Wobei dieser Haufen auch genauso gut von einem Tier hätte stammen können.
„Nein, natürlich nicht, größtenteils. Wie fühlen sie sich mit der aktuellen Situation in ihrem Büro?“
In diesem Moment wurde mir klar, dass dies bestimmt eine Art Umfrage sein musste.
„Na ja, ich bin eigentlich recht zufrieden, gute Bezahlung bei guten Bedingungen. Nette Kollegen habe ich auch.“
Der Mann schien für einen kurzen Moment verwirrt, fing sich jedoch schnell wieder und schaute wieder auf seine Papiere.
„Aha… in Ordnung. Kommen wir zu den ungewöhnlichen Ereignissen in ihrem Büro.“
„Ungewöhnlich? Äh, also ist eigentlich alles im normalen Bereich, bis auf, dass ein Freund von mir letztens keine Lust mehr auf die Arbeit hatte, beschloss, sich verrückt zu stellen, sich wie eine  Lanpe an die Decke hängte, und als man ihn nach Hause schickte eine andere Kollegin ihre Sachen packte, was sie damit argumentierte, dass sie nicht im Dunkeln arbeiten könne…“
Ich lachte etwas um meinen Witz zu unterstreichen, doch der Mann reagierte nicht mit einem Lächeln.
Eher schien er noch verwirrter als zuvor, es machte sogar den Eindruck, als hätte ich ihn komplett aus dem Konzept gebracht.
„Alsooo… Was ist mit dem Rauschen, dass sie aus dem Flur hören… und dem singenden Mädchen jeden Abend, wegen dem wir hier sind?“
„Rauschen? Singendes Mädchen? Da weiß ich nichts von.“
Der Mann begann hektisch seine Papiere zu durchblättern, dann schaute er verloren auf.
„Sie sind Joseph Lubovsky?“
„Nein, ich bin Jonathan Lubovsky.“
In diesem Moment wurde mir einiges bewusst.
In unserer Firma wird nach Nachnamen gearbeitet und bei jedem Mitarbeiter wird dann noch der Anfangsbuchstabe des Vornamen davorgesetzt.
Ich zum Beispiel bin J. Lubovsky.
Einen Büroblock unter mir arbeitet Joseph Lubovsky, ein ruhiger aber netter Kerl. 
Da ich die Einladung via E-Mail bekam, dämmerte mir nun einiges. 
Wenn zwei den selben Nachnamen und Anfangsbuchstaben haben, wird vor das @ eine Zahl gesetzt. Meine E-Mail lautet:  [email protected], und Josephs ist [email protected].
Es gab schon oft Verwechslungen bezüglich unserer E-Mails, das musste eine solche gewesen sein.
Der Mann schien dies ebenfalls zu begreifen, denn nachdem er einen zweiten Blick auf seine Unterlagen geworfen hatte, sah er mich an und entschuldigte sich für das Missverständnis, und versicherte mir, es würde nicht wieder vorkommen. Jedoch hielt er mich noch einmal auf, als ich zur Tür hinausgehen wollte, mit den Worten: „Dieses Gespräch hat nie stattgefunden.“

Ich war amüsiert, jedoch immernoch verwundert von dem, was Joseph angeblich passiert sein sollte. Es ließ mich den ganzen restlichen Tag nicht mehr in Ruhe. Ich redete mir ein, dass es sicher nur ein Hirngespinst war, jedoch wer würde wegen so einer Geschichte extra
ein Meeting veranstalten? Und wer war dieser Mann? Ich beschloss noch am selben Abend Joseph all diese Dinge zu fragen. Ich suchte seine Nummer heraus und wählte sie. 

Ein Klingeln. Ein zweites Klingeln. Ein Klicken.
Dann… ein Rauschen. Kein statisches, mehr… wie Wasser. Und ich meinte, im Hintergrund 
noch etwas zu hören. Anfangs war es noch sehr still, doch irgendwann begann es sich zu einem klaren Geräusch zu manifestieren. Einem singenden Mädchen. 

Mir lief ein Schauer über den Rücken. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich war im Moment auch zu verstört dazu. Und seit diesem Tag, abends, wenn ich alleine im Büro sitze, höre ich das Rauschen und das Kinderlachen. Es wird von Mal zu Mal lauter, und inzwischen kann ich es nicht mehr auf meine Phantasie abschieben.

Gestern ging ich durch den Hauptkomplex, und hörte es wieder.
Es kam aus dem Konferenzraum, in dem mich der komische Mann im Anzug empfangen hatte, und als ich mich der Tür näherte, wurde mir auf einmal ganz kalt…

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