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In seinen Armen

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Diese Geschichte handelt von der sechzehnjährigen Emily. Emily war ein hübsches Mädchen, wie viele da draußen. Wobei, eher hübsch auf ihre eigene Weise, denn die Jungen fühlten sich stets von ihrem Aussehen abgeschreckt. Ihre Haut war sehr hell, fast schon weiß, aber rein und zart, wenn man sie berührte, was jedoch niemand tat. Ihr Haar war dunkelrot wie Wein, und es fiel ihr stets glänzend in warmen Locken über die Schultern. Früher einmal waren ihre Haare blond gewesen mit einem leichten braunen Ansatz und strahlten im Licht fast schon wie Gold, aber Anthony Boss mochte sich so viel lieber. Ihre Augen waren wohl das auffälligste Merkmal an ihr, beziehungsweise sahen die Menschen ihrer Umgebung sich diese lieber an als ihre ungewöhnlichen Haare und die blasse Haut. Ihre Augen waren das, was Emily nicht an sich verändert hatte, das was an ihr so natürlich wirkte dass es fast schon wieder unnatürlich war. Ihre Iris war ein wunderschönes strahlendes Grün, außen eingerahmt von einem sanften Haselnussbraun.

Emily war schon seitdem sie auf einer weiterführenden Schule war eher ein schweigsames Mädchen, sie sprach nicht wirklich mit den Leuten in ihrer Umgebung, selbst wenn sie das gerne täte. Im Grunde hatte sie nur eine Freundin, mit der sie wirklich reden konnte, doch mit ihr redete sie auch nicht über das, was sie fühlte. Das tat sie ohnehin selten, diesem Verhalten ging ein Wunsch vorraus. Der Wunsch, geliebt zu werden. Wie sollten die anderen Menschen sie mögen, wenn sie stets nur über sich selbst redete und darüber, wie schlecht es ihr ging? Deswegen sagte sie nichts, doch im Stummen litt sie unter ihren Gefühlen, die durch sie selbst hervorgerufen wurden. Die Schule stresste sie stets, doch sie strengte sich auch dort nicht an und versuchte, die Arbeit aufzuschieben, um mehr Zeit zur Entspannung von ihrem Stress zu haben. Dieser Stress kam auch aus ihren eigenen Gedanken, sie verursachte ihn selbst, indem sie über sich selbst nachdachte. Mit der Zeit wurde sie sich selbst immer unsympathischer, bis sie begann, sich zu hassen. Ihren schlechten Charakter, die Art, dass sie mit anderen nie ein Gespräch führen konnte, die Angst davor, mit ihnen zu reden, die Furcht davor sich jemanden anzuvertrauen und als verrückt abgestempelt zu werden, das Gefühl selbst schon lange verrückt geworden zu sein, der eigene egoistische Charakter, der Neid… Emily sah viele schlechte Eigenschaften an sich und nur eine einzige, die gut war. Sie war nicht nachtragend. Sie handelte so nie aus Wut oder Rache, nach einigen Minuten kümmerte es sie nicht mehr. Das Einzige was Emily kümmerte war, wie sie ihre Probleme beseitigen und besser werden konnte.

Es war die Zeit in der zwölften Klasse, als Emily mit dem Zeichnen anfing. Schon früher hatte sie gerne gezeichnet, sie hatte sich in der fünften Klasse viel lieber darauf konzentriert Menschen und Tiere auf das Papier zu bringen als Mathematik zu verstehen. Nun fing es wieder an, doch dieses Mal war es anders. Sie begann, einen Menschen zu zeichnen und das mit einem Talent, dass man es kaum glauben konnte. Emily wusste nicht, wo dieser Mensch herkam, doch er war auf einmal da, in ihrem Kopf und sie hielt an ihm fest. Innerhalb von Tagen und mühevoller Arbeit brachte sie ihn auf das Papier. Den Jungen. Er sah nicht schlecht aus, eher wie eine männliche Version von ihr selbst. Er trug eine weiße Kapuzenjacke, die sehr gut zu seiner blassen Haut passte. Seine Haare waren so rot wie Blut und glänzten im Licht, genau wie die von Emily. Nur seine Augen waren anders. So braun, dass es fast schon schwarz wirkte. Das fertige Bild hängte Emily sich über ihrem Bett auf und auch in den nächsten Wochen ließ sie der Junge einfach nicht mehr los. Immer mehr Bilder kamen zu ihrer Sammlung hinzu, Emily schien wie besessen von ihm. In der Schule, auf dem Weg nach Hause, auf dem Weg in die Stadt suchte sie immer wieder nach ihm. Sie ging extra nach ihm auf die Suche und Emilys Eltern, die froh waren, dass ihre Tochter hinaus ging, kümmerte es nicht viel. Und eines Tages war Emily einfach weg.

Nachdem Emily am Abend nicht nach Hause kam, was sie sonst immer tat, verständigten ihre Eltern die Polizei, die sie beruhigen wollte, da Emily in dem Alter war, in dem man auf Partys ging und eben nicht oder zu spät nach Hause kam. Trotzdem starteten sie ihre Suche, zuerst in der kleinen Stadt in der sie lebten, und ein paar Tage später auch im angrenzenden Wald. Dort wurde das letzte Lebenszeichen von Emily gefunden. Eine Notiz. Hier sind ihre letzten Worte.

„Mutter. Vater.

Ich weiß, ich bin egoistisch, wenn ich euch das hier schreibe und ihr werdet mich dafür hassen, ebenso wie der Rest der Welt, aber ich habe ihn gefunden. Ich kenne seinen Namen nicht, aber ich weiß, dass er es ist. Im Moment liege ich in seinen Armen, er hält mich umschlungen. Ich werde mit ihm gehen, denn ich liebe ihn. Macht euch keine Sorgen um mich, vielleicht weiß ich nicht mehr was ich tue, weil ich schon lange verrückt bin, aber ich möchte, dass ihr euch keine Sorgen machen müsst. Mir wird es viel besser gehen und ihr werdet mich kaum wegen meines großartigen Charakters vermissen. Macht euch einfach keine Sorgen. Meine Arme sind blutig, seine auch. Aber das ist gewöhnlich. Er hat mir die Pulsadern aufgeschlitzt. Aber ich bin glücklich, also habt keine Angst um mich, okay. Mama. Papa.

Ich liege hier, in Sicherheit, in seinen Armen…“

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