ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Es ist jetzt schon ein paar Jahre her, als ich mit einer Freundin zu einem ‚Schloss‘ gegangen bin. Schloss Wolfskuhlen. Es ranken sich viele Mythen darum. Einst war es ein edles Herrenhaus. Im 2. Weltkrieg diente es als Versorgungslager für verletzte Soldaten, danach wurde es ein Kinderheim. Doch keines der Kinder hatte dort eine schöne Kindheit. Sie wurden gequält, eingesperrt, ausgesperrt, aufgehangen und ein Mädchen soll lebendig im Keller eingemauert worden sein. Doch ihre Leiche wurde nie gefunden. Neben dem Schloss ist der hauseigene Friedhof. Als meine Freundin und ich dort waren, lagen an manchen Grabsteinen noch verwitterte Kuscheltiere. Der Baum an dem die Kinder aufgehangen wurden ist tot. Er blüht nicht mehr. Viele Sagen gibt es über dieses Schloss. So ist die Rede von einem Mädchen auf einem Fahrrad und im 70er-Jahre Sportanzug. Sie soll schon mehrere Menschen gewarnt haben dort hin zu gehen. Und es soll ein Mädchen mit roten Augen geben. Wer sie sieht, wird ein Leben lang verfolgt. Auch von einem Wolf mit roten Augen wird erzählt; Sieht man ihn, sollte man rennen.
Meine Freundin und ich ließen uns von einem weiteren Freund hinfahren. Denn in der Nähe gibt es nichts, nur einen kleinen Hof des heutigen Besitzer des Schlosses, gleich gegenüber des Schlosses.. Nicht selten schießt er mit der Schrotflinte auf Leute die dort hingehen. Man sagt er sei wahnsinnig geworden. Die Polizei fährt jede halbe Stunde dort vorbei. All dies hatten wir gehört und waren neugierig. Warum fuhr die Polizei so regelmäßig dort lang? Da konnte was nicht stimmen. Wir beide waren 14 und scharf auf Geisterhäuser. Es ist nun neun Jahre her.
Wir liefen auf das Haus zu, an einem hellichten, warmen Sommertag. Im Dunkeln trauten wir uns dann doch nicht. Als erstes gingen wir in die Ruine rein, liefen die Treppen hoch. Das ‚Schloss‘ ist wirklich eine Ruine.
Wobei selbst Ruinen wohl besser erhalten sind. Aber dennoch, uns war nicht wohl dort. Es fühlte sich erdrückend an. Wir gingen wieder raus und liefen in den Garten, wo ein kleiner Schuppen stand. An den Wänden sah man noch Malereien der Kinder. Eine Blumenwiese mit Sonne und Regenbogen. Das zu sehen war merkwürdig. Ich sah zum Haus zurück und bemerkte das man in den Keller gelangen konnte, also kletterten wir durch ein Fenster und liefen durch den Keller. Waschmaschinen standen noch rum. Und plötzlich konnte ich mich nicht mehr rühren. Ich stand mitten im Raum und meine Freundin sah mich an. Sie redete mit mir aber ich hörte sie nicht. Mir war eiskalt. So kalt, das man meinen Atem sah, als wäre tiefster Winter. Aber es war Sommer.
Ich hatte das Gefühl erdrückt zu werden, mein Atem wurde immer flacher. Meine Freundin redete weiter auf mich ein. Aber noch immer hörte ich sie nicht. Ich sah sie nicht. Ich sah nur die Wand hinter ihr. Meine Freundin zog mich schließlich von meiner Position weg und ich sah sie verwirrt an.
„Was war los? Hör auf mit dem Scheiß! Du machst mir Angst! Wo ist die Kippe?“, fragte sie wütend.
„Kippe?“ fragte ich verwirrt.
„Na der Rauch aus deinem Mund! Echt super Einfall!“ schrie sie mich an.
„Nein. Jacky. Das war echt. Komm her.“
Ich zog sie zu dem Fleck und sie fing gleich zu zittern an. Auch ihr Atem war deutlich zu sehen und sie starrte die Wand an. „Cell. Ist sie da drin?“ Sie fiepte leise wie ein Mäuschen. Ich zuckte mit den Schultern.
Wir gingen eilig aus dem Keller raus und verweilten etwas im Garten. Ich saß auf einem Baumstumpf und sah zum Haus. An einem, noch halb vorhandendem, Fenster sah ich die Gestalt eines Mädchens mit braunem Haar. Ich sah ihr in die Augen und plötzlich sah ich das Schloss, wie es einst war. Prachtvoll mit schwarzem Dach.
Das Mädchen war verschwunden. Ich betrachtete die schöne Fassade weiter, bis mich ein Kinderlachen aus der Bewunderung riss. Kinderlachen. Mitten im Nichts. Kein Spielplatz in der Nähe, keine Familienhäuser. Nur der verbitterte Besitzer 100 Meter weiter weg, auf der anderen Seite des Hauses. Meine Freundin und ich rührten uns nicht. Wir beide hofften wohl, das es nur Einbildung war. Aber dann kam es näher, obwohl immer noch keine Kinder zu sehen waren. Weiter weg klang es noch fröhlich, doch je näher es kam, desto böser wurde das Lachen. Wir überlegten nicht mehr lange, wir rannten. Wir rannten durch das Gestrüpp und ich fiel hin. Doch ich war nicht gestolpert. Mir wurden die Beine einfach weggezogen. Meine Freundin riss mich wieder hoch und wir rannten weiter.
Wir konnten die Straße schon sehen. Aber leider auch die Bullen. Wir duckten uns und warteten, beide den Tränen nah. Das Lachen war weg, doch genau vor uns brach ein Ast in zwei. Keiner von uns berührte ihn. Wir sprangen auf und rannten weiter. Die Polizei war uns egal. Die war eh schon wieder weg. Wir sprangen ins Auto und schrien unseren Kollegen an. „FAHR! FAHR LOS! FAHR!“ Er fuhr. Er fuhr uns nach Hause.
Ich war die Nacht alleine zu Hause. An Schlaf war nicht zu denken. Aus dem Keller unseres Einfamilienhauses kamen Schritte und an der Tür vom Keller klopfte es. Noch heute klopft es an dieser Tür und mein Kater Sam sitzt manchmal völlig grundlos davor und starrt die Tür stundenlang an. Wie es bei meiner damaligen Freundin ist weiß ich nicht, wir haben seit jenem Tag keinen Kontakt mehr.