
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Teil 2:
Mittlerweile waren zwei Tage vergangen, seit die Zombies die Schützengräben an der Somme überrannt hatten. Krüger, McFinlay, Pierre, Claire und Otto hatten es geschafft mit einem Krankentransporter den Stellungen der Somme zu entkommen. Nun waren sie auf dem Weg in die Gemeinde Allonville in der Hoffnung, dass die Zombies nicht bis dorthin vorgedrungen waren. Mittlerweile war es Nacht geworden.
„Weißt du, ob dort Briten stationiert sind?“ fragte Krüger McFinlay, welcher den Transporter fuhr.
„Eine Tankdivision soll dort ihr Hauptquartier eingerichtet haben. Allerdings weiß ich nicht ob die noch da sind. Vielleicht solltest du dich erst einmal im Hintergrund halten.“
„Ich bin also immer noch der Feind.“ Stellte Krüger fest.
„Nicht jeder von der Insel ist so tolerant wie ich es bin.“ Sagte McFinlay lachend. Doch dann fing der Motor an zu stottern. „Was ist denn jetzt los?“ fragte er. Der Transporter fuhr noch einige Meter und blieb dann stehen. „Scheiße!“ fluchte McFinlay und schlug gegen das Lenkrad.
„Lass uns mal nachschauen was mit dem Motor ist.“ Sagte Krüger und stieg aus. Dabei nahm er seine Taschenlampe mit. Draußen öffnete McFinlay die Motorhaube, als Claire und Pierre hinzu kamen.
„Alles in Ordnung?“ fragte Pierre, doch McFinlay schüttelte den Kopf.
„Der Motor ist ausgegangen. Aber Wasser hat er, Zündkerzen sind in Ordnung und auch an den Zylinderköpfen kann ich nichts erkennen.“ Sagte er.
„Ist noch Diesel im Tank?“ fragte Krüger kühl. McFinlay überlegte kurz.
„Das müsste es sein. Zumindest ist es das einzige was mir einfällt.“ Sagte McFinlay nachdenklich und ging wieder an den Fahrersitz. „Aha.“ Rief er schließlich. „Die Nadel an der Tankanzeige hat sich verhakt.“
„Also brauchen wir Diesel.“ Sagte Krüger genervt. „Okay. Jack du und Robert geht nach Allonville. Folgt einfach der Straße, es ist nur noch etwas weniger als ein Kilometer. Nehmt Otto mit.“
„Du kommst nicht mit?“ fragte Pierre. Krüger schüttelte den Kopf.
„Wenn in der Gemeinde tatsächlich Engländer sind, will ich sie nicht nervöser machen, als sie es ohne hin schon sind.“ Sagte er. „Claire und ich bleiben hier und bewachen den Transporter.“ Was die vier nicht wussten war, dass sie bereits beobachtet wurden.
Pierre und McFinlay schlichen die Straße lang Richtung Allonville. McFinlay hatte sich das Madsen von Krüger geliehen. Damit war er flexibler als mit dem MG 08/15. Die Straße Richtung Allonville führte durch einen Wald, doch zum Glück war Vollmond und die Männer konnten auch ohne Taschenlampe genug sehen. Die Gegend um Allonville war vom Krieg verschont geblieben. Die Gemeinde selbst hatte keinerlei strategische Bedeutung und wurde höchstens als Sammelpunkt benutzt und so kamen Pierre und McFinlay in eine unversehrte Stadt. Die Umrisse des Schlosses und der Kirche waren deutlich zu erkennen, aber ansonsten gab es hier nicht viel. Nur ein paar Häuser. Aber was wichtiger war, sie sahen keine Zombies, nicht einmal Tote und selbst Otto verhielt sich ruhig.
„Es ist ruhig hier, zu ruhig.“ Stellte McFinlay fest. Doch Pierre sah das anders.
„Im Kirchturm hat sich gerade etwas bewegt.“ Sagte er. Gleich darauf traf ein Schuss den Boden vor Pierres Füßen.
„Waffen weg, oder die Nächste geht in den Kopf!“ Rief der Mann den Kirchenturm runter. Pierre und McFinlay legten ihre Waffen zu Boden und hoben die Hände. Im selben Moment kamen sieben britische Soldaten aus den Häusern. Ihre Lee-Enfield Gewehre hatten sie im Anschlag. Als sie Pierre und McFinlay gesichert hatten, kam ein Captain aus einem der Gebäude. Er trug eine Melone und war mit einem Cricketschläger bewaffnet.
„Mein Name ist Captain Murphy.“ Sagte er Barsch. „Willkommen in Allonville, Gentleman.“
Der Deal
Murphy und seine Männer hatten Pierre und McFinlay ins Schloss geführt, wo man sie in einen großen Saal brachte. Das Schloss musste von einem Adeligen erbaut worden sein, denn für einen König war es zu klein.
Murphy ließ sich in einen großen, gepolsterten Sessel fallen und starrte die Männer an. Er war fast so groß wie McFinlay, wirkte allerdings noch bedrohlicher als der Schotte. Seine Uniform nach gehörten er und seine Männer zu den 1st Foot Guards.
„Also, wie kommen ein Froschfresser und ein verdammter Highlander in dieses beschissene Kaff?“ fragte Murphy energisch.
„Wir waren an der Somme, als die Zombies auftauchten. Wir sind ihnen mit knapper Not entkommen.“ Sagte Pierre.
„Einen knappen Kilometer vor der Stadt ist uns der Diesel ausgegangen.“ Ergänzte McFinlay.
„Ihr Zwei seid alleine der Somme entkommen?“ fragte Murphy diabolisch lächelnd. McFinlay und Pierre nickten. „Wisst ihr, irgendwie glaube ich euch das nicht.“ Kaum hatte er das gesagt, betrat ein weiterer Soldat den Saal.
„Sir, Coporal Smith und seine Vorhut sind wieder da.“ Sagte er und zehn weitere Soldaten kamen in den Raum. Pierre und McFinlay waren geschockt, denn die Soldaten hatten Claire und Krüger bei sich.
Claire war unverletzt, aber Krüger war auf übelste Art zusammen geschlagen worden. Er konnte kaum noch stehen und wurde von zwei Soldaten in den Saal gezogen.
„Wo habt ihr sie gefunden?“ fragte Murphy.
„Die waren bei einem Transporter, einen knappen Kilometer vor der Stadt.“ Sagte der Corporal der Vorhut. „Sie ist Amerikanerin, und was er ist, ist ja klar.“
„Eine Krankenschwester zu haben ist endlich mal was Positives.“ Sagte Murphy. „Den Hunnen schmeißt ihr erst mal in die Zelle. Wenn die Sonne aufgeht knüpfen wir ihn auf.“
„Halt!“ rief Pierre panisch. „Die gehören zu uns.“
„Ihr sagtet doch ihr wärt nur zu zweit.“ Zischte Murphy. „Wenn ihr mit dem Hunnen gemeinsame Sache macht, sollte ich euch wohl auch aufknüpfen.“
„Ohne ihn hätten wir an der Somme nicht überlebt!“ sagte McFinlay.
„Die Hunnen sind an dieser ganzen Scheiße schuld.“ Brüllte Murphy.
„Woher wollen sie das wissen?“ fragte Pierre. Murphy griff in seine Uniformtasche und warf Pierre einige Zettel vor die Füße.
„Das sind Telegramme, die hier eingegangen sind.“ Sagte er kalt. „Die Viecher sind weit hinter der Front und das haben wir dem Gas der Deutschen zu verdanken. Und in Paris und London sieht es genauso aus wie hier.“
„Paris und London?“ fragte McFinlay ungläubig. Murphy nickte.
„Die Hunnen haben mit ihren Zeppelinen Gas über den Städten abgeworfen. Ich brauch euch ja nicht zu sagen, was das bedeutet. Also denke ich, dass es nur gerecht ist, wenn wir die Verantwortlichen aufknüpfen.“
Pierre und McFinlay sahen die Telegramme durch und was Murphy sagt stimmte. Sie berichteten von deutschen Gasangriffen weit hinter der Frontlinie mit Zeppelinen. Auch hier kamen die Toten wieder zurück und verwüsteten ganze Landstriche. Auch Berichte über Paris und London waren dabei. Dort war die Lage genau wie an der Somme. Pierre merkte wie ihm schlecht wurde, doch nicht aus Furcht, sondern aus Trauer und Wut. Aber auch wenn es unverzeihlich war was die Deutschen getan hatten, er konnte es nicht zulassen, dass Murphy seinen Freund hängen würde.
„Die Deutschen sind nicht die einzigen mit dem Gas.“ Sagte er und Murphy hob fragend eine Augenbraue. „Wir haben an der Somme Telegramme von den Deutschen gefunden. Das Gas wurde auch in Berlin freigesetzt.“ Log Pierre. „Und wir haben an der Stellung der Kanadier Z-Gas-Granaten gefunden.“
„Was willst du damit sagen?“ fragte Murphy.
„Sie können diesen Mann nicht für etwas hinrichten, was unsere Seite auch getan hat.“
„Die Hunnen haben Angefangen!“ mischte sich der Corporal ein.
„Halt dich daraus, Smith.“ Fauchte Murphy ihn an. Dann wandte er sich wieder Pierre zu. „Ihr bürgt für den Hunnen?“ Pierre und McFinlay nickten. „Okay, dann mache ich euch einen Vorschlag. Ein Spähtrupp ist heute Morgen nach Westen aufgebrochen um Hilfe zu holen. Eigentlich sollten sie bei Sonnenuntergang zurück sein, das haben sie aber nicht geschafft. Wenn ihr Beide herausfindet, was passiert ist, dann lasse ich euren Hunnen-Freund am leben.“
„Ich glaube es wäre besser, wenn Krüger mit uns mitkommt.“ Meinte McFinlay.
„Eher friert die Hölle zu, als das ich einem Hunnen eine Waffe in die Hand drücke. Und damit wir uns verstehen, ihr geht alleine. Ich habe schon genug meiner Jungs an diese Viecher verloren. Und beeilt euch, denn wenn ihr bis Sonnenuntergang nicht zurück seid, ist euer Kumpel fällig.“
Der Scharfschütze
Man hatte Pierre und McFinlay ihre Waffen und einen Kompass gegeben. Niemand wusste genau, wo der Spähtrupp sein könnte. Es war nur bekannt, dass sie Richtung Westen unterwegs waren. Doch Murphy hatte ihnen wenigstens erlaubt Otto mit zunehmen.
„Hältst du das für eine gute Idee?“ fragte McFinlay.
„Anders können wir Krüger nicht helfen.“
„Stimmt schon, aber wir haben keine Ahnung wo die Vorhut sein soll und wie ich Murphy einschätze, will er Beweise sehen.“
„Im Notfall machen wir halt Beweise.“ Sagte Pierre kalt. Dann wollten sie sich eigentlich auf den Weg machen, doch dann fing Otto an zu knurren. Als sie sich umdrehten, kam ein britischer Soldat auf sie zu.
„Wartet mal.“ Rief der Soldat. Pierre und McFinlay blieben stehen. Als der Soldat näher kam, erkannten sie, dass er ein Lee-Enfield-Gewehr mit Zielfernroh bei sich trug. Er gehörte zur 55th West Lancashire Division. „Ich komme mit.“ Sagte der Soldat, als er bei Pierre und McFinlay war.
„Ich dachte wir sollen alleine gehen.“ Sagte McFinlay.
„Der Captain weiß auch nichts davon.“ Sagte der Soldat. „Aber mein Onkel war bei der Vorhut und mich soll der Teufel holen, wenn ich nicht helfe ihn zu suchen.“
„Jede Hilfe ist uns willkommen.“ Sagte Pierre und reichte dem Engländer die Hand. „Ich bin Robert Pierre und das ist Jack McFinlay.“
„William Hagman, aber alle nennen mich Bill.“ Sagte der Soldat und drückte Pierre die Hand. „Und nichts wie ungut wegen dem Schuss von vorhin.“
„Du warst das auf dem Kirchturm?!“ fragte McFinlay erbost.
„Keine Bange, hätte ich euch töten wollen, dann würdet ihr jetzt nicht hier stehen.“
„Weißt du wo der Trupp hin wollte?“ fragte Pierre.
„Richtung Westen, immer die Hauptstraße lang.“ Antwortete Hagman. „Mein Onkel hat nie viel von einem Marsch im Gelände gehalten.“
„Wir sollten uns langsam auf den Weg mach.“ Sagte McFinlay. „Krügers Leben hängt schließlich davon ab.“ Als die drei losgingen, ging bereits die Sonne auf.
Um Allonville herum schien es keine Zombies zu geben. Doch bereits nach
wenigen Kilometern fanden die Drei die ersten Toten. Es waren französische Soldaten, die wohl auf dem Weg nach Allonville waren.
„Die Zombies müssen sie überrascht haben.“ Sagte McFinlay. „Passt auf das sie nicht wieder aufstehen.“
„Das sie was?“ fragte Hagman schockiert.
„Jemand der Gebissen wurde, verwandelt sich auch in einen Zombie. Das kann Stunden oder ein paar Minuten dauern.“ erklärte Pierre.
„Das ist ein Scherz oder?“ doch Pierre und McFinlay schüttelten den Kopf. Hagman schien es zu bereuen, dass er mitgekommen war. Doch die französischen Soldaten sahen nicht so aus, als ob sie bald aufstehen würden und so setzten die Drei ihren Weg fort.
„Wie habt ihr es eigentlich geschafft die Zombies von Allonville fern zu halten?“ fragte Pierre Hagman.
„Vor zwei Tagen kam eine riesige Horde von diesen Viechern und drohte uns zu überrennen.“ Begann Hagman. „Wir konnten sie abwehren, haben aber die Hälfte unserer Männer verloren. Der Major, mein Onkel, hat dann Vorposten rund um die Stad eingerichtet, damit wir nicht wieder überrascht werden. Aber seit dem sind nur vereinzelte Zombies aufgetaucht. Und ihr.“
„Dein Onkel ist also der eigentliche Befehlshaber?“ fragte McFinlay. Hagman nickte.
„Captain Murphy hat das Sagen, solange er weg ist. Er ist kein schlechter Offizier, allerdings ist er stur und wird gerne mal jähzornig.“
„Haben wir gemerkt.“ Sagte McFinlay. Dann hörten die Männer schließlich Schüsse.
„Wir sind scheinbar nicht die einzigen Überlebenden hier.“ Sagte Pierre und die Männer folgten den Schüssen.
Als die Soldaten dem Ursprung der Schüsse näher kamen wurde Otto immer
unruhiger. Dann sahen sie einen britischen Mark I Tank, um den eine Horde Zombies lauerte. Hagman zielte mit seinem Gewehr und überprüfte die Lage.
„Das sind mindestens zwanzig.“ Sagte er schließlich, als aus dem Panzer erneut ein Schuss abgegeben wurde.
„Das sind zu Viele. Wir müssen sie wieder ablenken.“ Sagte Pierre.
„Ja, aber die Penner haben uns unsere Granaten nicht zurück gegeben. Also müssen wir es anders machen als an der Somme.“ Sagte McFinlay.
„Wie schnell sind die Dinger?“ fragte Hagman.
„Nicht sonderlich. Aber sie haben die bessere Kondition.“ Sagte McFinlay.
„Wenn ich einen Schuss abgebe, dann würden sie dahin rennen, wo ich stand oder?“ Pierre und McFinlay nickten, doch bevor sie etwas sagen konnten, sprang er auf und rannte zwischen die Bäume auf der anderen Straßenseite.
„Was hat der vor?“ fragte McFinlay, doch dann fiel ein Schuss. Ein Zombie ging getroffen zu Boden und die Anderen schlurften in Richtung Bäume. Doch einer drehte sich ruckartig um und sprintete los. Pierre zielte auf den Zombie, doch ein zweiter Schuss aus Richtung der Bäume streckte den Zombie nieder. Als die anderen die Bäume erreicht hatten, kam Hagman über die Straße gerannt.
„Ich dachte die können nicht rennen.“ Sagte er außer Atem.
„Das gerade war auch für uns neu.“ Sagte McFinlay, als sie zu dem Tank gingen. Doch als sie sich dem Gefährt nährten, ging eine Luke auf und ein Major der 55th West Lancashire Division kletterte aus den Tank.
„Bloody Hell.“ Fluchte er. „Ich dachte ich müsste in dieser Sardinenbüchse sterben. Zum Glück seid ihr vorbei gekommen.“ Dann viel sein Blick auf Hagman. „Was machst du denn hier, Junge?“ Der junge Soldat schaute schuldbewusst zu Boden.
„Ich konnte dich hier draußen nicht verrecken lassen.“ Sagte Hagman schließlich.
„Deine Mutter bringt mich um, wenn sie davon erfährt.“ Sagte er Major lachend. „Aber wo bleiben meine Manieren, Major Charles Harris, zu ihren Diensten.“
„Ich bin Robert Pierre und das ist Jack McFinlay.“ Sagte Pierre. „Gibt es noch andere Überlebende?“ Harris schüttelte den Kopf.
„Ich bin der Einzige.“
„Wir sollten uns beeilen, das Leben eines Freundes hängt davon ab.“ Sagte McFinlay schließlich. „Ist der Panzer fahrtauglich?“ Harris schüttelte den Kopf.
„Das Teil wurde bereits im September aufgegeben, als die Tanker abgezogen sind. Wir müssen also zu Fuß gehen.“ Und die Vier machten sich auf den Weg.
Kriegsbeute
Murphy hatte Claire in die Krankenstation bringen lassen, damit sich dort um die Verwundeten kümmern konnte. Die englischen Soldaten waren in einem wesentlich besseren Zustand, als es Claires Patienten an der Somme waren. Die Männer hatten gebrochene Knochen und leichtere Schusswunden. Bisswunden hatte Claire bei keinem der Männer entdecken können.
Nachdem sie die Verwundeten versorgt hatte, kontrollierte Claire die Vorräte. Sie war alleine auf der Krankenstation und so war die Inventur auch ihre Aufgabe. Als Claire gerade das Chirurgen-Besteck zählte, betrat jemand den Lagerraum. Als sie sich umdrehte stand Coporal Smith vor ihr. Der Kerl war Claire unheimlich und das lag nicht nur daran, dass er Krüger halb tot geschlagen hatte.
„Ganz alleine hier?“ fragte Smith grinsend. Claire macht mit der Inventur weiter, als sei nichts gewesen.
„Kann ich ihnen helfen, Corporal?“ fragte sie schließlich. Sie spürte, dass er näher kam. Erst direkt hinter ihr blieb er stehen.
„Hat dir schon mal jemand gesagt wie schön du bist?“ flüsterte er ihr zu. Claire zwang sich zur Ruhe. „So wie ich das sehe, bist du meine Kriegsbeute.“ Sagte Smith weiter und packte sie an den Hüften. In dem Moment griff Claire ein Skalpell und drehte sich um. Smith konnte der Klinge gerade so ausweichen.
„Hör zu, ich habe gesehen wie meine Freundin von diesen Viechern getötet wurde. Ich habe gesehen, wie Menschen zerfetzt und gefressen wurden. Wenn du glaubst, ich sei in der Stimmung mich dir hinzugeben, dann hast du dich geschnitten!“ Fauchte Claire, doch Smith wirkte unbeeindruckt.
„Als ob ich deine Erlaubnis bräuchte.“ Sagte er grinsend und machte einen Schritt auf sie zu, doch bevor er etwas machen konnte, ertönte Murphys Stimme.
„Smith, beweg deinen Arsch hierher!“ brüllte der Captain.
„Du entkommst mir nicht.“ Sagte Smith noch zu Claire, bevor er den Lagerraum verließ. Claire lehnte sich gegen das Regal und fing an zu weinen.
Freund und Feind
Als Krüger aufwachte, dröhnte ihm der Schädel. Als er sich von seiner Pritsche aufrichten wollte, merkte er, dass seine linke Schulter ausgekugelt und einige Rippen angeknackst waren. Sein linkes Auge war so geschwollen, dass er kaum etwas sehen konnte und als er sich ins Gesicht fasste, merkte Krüger, dass auch seine Nase gebrochen war. Er erinnerte sich wieder. Als Pierre und McFinlay sich gerade nach Allonville aufgemacht hatten, kamen zehn englische Soldaten aus dem Wald. Krüger und Claire hatten ihre Waffen weg gelegt, doch einer der Soldaten schlug Krüger dennoch mit der Faust ins Gesicht. Er war bewusstlos, bevor er auf den Boden schlug. Danach mussten die Soldaten ihn noch weiter bearbeitet haben.
„Das zahle ich euch heim.“ Murmelte Krüger als er aufstand. Dann lehnte er sich mit seiner ausgekugelten Schulter gegen die Wand und drückte mit seinem gesamten Körpergewicht dagegen. Krüger schrie vor Schmerz laut auf, als er seine Schulter wieder einrenkte. Er hatte so laut geschrien, dass der englische Soldat, der ihn bewachte, vor Schreck von seinem Stuhl fiel. Der Soldat baute sich wutentbrannt vor der Zellentür auf.
„Halt die Schnauze, du scheiß Hunne.“ Brüllte der Soldat. Krüger ging an die Zellentür und schaute den Engländer kalt an.
„Mach die Tür auf und ich zeig dir was ein Hunne ist.“ Sagte er ruhig. Der Soldat schluckte und setzte sich ohne ein weiteres Wort zu sagen wieder hin.
Krüger schleppte sich wieder zu seiner Pritsche und setzte sich. Er musste hier raus und die Anderen finden. Pierre, McFinlay und Claire gehörten zwar zur Entente, allerdings war er sich nicht sicher, ob die Engländer das auch so sahen. Aber um seine Freunde zu finden, musste er erst einmal hier raus und in seinem jetzigen Zustand sah er dazu keine Möglichkeit. Dann hörte er, wie jemand die Treppe runterkam. Es waren mehrere Personen. Er hörte wie sie sprachen und dann wurde die Tür aufgeschlossen. Als Krüger zur Tür schaute, stellte er erleichtert fest, dass dort Pierre und McFinlay standen. Krüger richtete sich auf und ging auf die beiden zu.
„Ihr glaubt gar nicht wie froh ich bin euch zu sehen.“ Sagte er lächelnd.
„Man, siehst du scheiße aus.“ Sagte McFinlay überrascht.
„Geht es dir gut?“ fragte Pierre besorgt.
„Geht so.“ antwortete Krüger knapp. „Aber wo ist Claire?“
„Auf der Krankenstation, da sollten wir sie auch hinbringen.“ Sagte Harris. Erst jetzt erkannte Krüger, dass auch drei Engländer vor der Zelle standen. Einen erkannte er. Es war der Corporal, der ihn niedergeschlagen hatte. Die Anderen, einen Major und einen Captain kannte er nicht.
Krüger nahm seine letzte Kraft zusammen und verpasste dem Coporal einen Kinnhaken, welcher den Mann zu Boden schickte. Krüger hatte sich jedoch so verausgabt, dass Pierre ihn stützen musste. Als der Coporal aufsprang ging McFinlay dazwischen.
„Fass ihn an und ich dekoriere mit deinen Eingeweiden den Keller hier.“ Brüllte er.
„Beruhigen sie sich, Smith.“ Befahl Harris. „Oder ich erlaube dem Schotten, was er ihnen gerade angedroht hat.“ Smith rieb sich den Kiefer und ging dann ohne ein weiteres Wort zu sagen die Treppe hoch.
„War das nötig, Sir?“ fragte Murphy. „Okay, Smith hat es etwas übertrieben, aber die Hunnen sind immerhin unsere Feinde.“
„Sie haben es nicht verstanden oder?“ sagte Harris entnervt. „Die Deutschen sitzen in derselben Scheiße wie wir. Dieser Krieg hat sich verändert. Es geht nur noch ums Überleben, und da sollten wir besser zusammenhalten.“
„Aber was ist mit London und Paris?“
„Sieht der Jerry aus wie ein Zeppelin-Kapitän oder ein Artillerist?“ blaffte Harris. „Ich sehe auch keine Generalsstreifen. Also hat er auch keine Schuld an unserer Misere. Lassen sie den Mann in Ruhe verstanden!“ Murphy nickte.
Nachdem Krüger auf die Krankenstation gebracht wurde, lud Harris Pierre und McFinlay in sein Quartier ein. Hagman war auch dabei. Dort erzählten Pierre und McFinlay ihre Geschichte.
„Ihr vier habt eine Menge durchgemacht.“ Sagte Harris und schenkte sich und den anderen einen Brandy ein.
„Wie sind sie eigentlich her gekommen?“ fragte McFinlay.
„Das war ziemlich unspektakulär.“ Sagte Harris. Wir wurden abgelöst und sollten erst einmal eine Woche in Paris Urlaub machen, bevor wir an eine Stellung weiter Südlich versetzt werden sollten. Wir warteten hier auf den Truppentransport warten. Dann kamen die Zombies.“
„Und die Anderen?“
„Du meinst die First Food Guards? Die sollten eigentlich an die Somme, aber auch ihnen kamen die Zombies dazwischen.“ Sagte Harris und trank seinen Brandy. „Nachdem die Viecher das erste Mal angegriffen hatten, war ich mit einem Mal der Ranghöchste Offizier und Murphy meine Nummer zwei.“
„Also kannten sie die Männer vorher gar nicht?“ fragte Pierre. Harris schüttelte den Kopf.
„Murphy ist ganz in Ordnung, die Männer respektieren ihn und machen was er sagt. Allerdings ist er leicht zu Überfordern, vor allem wenn er selbst die Befehle geben muss. Und unsere Situation ist dabei auch nicht gerade Hilfreich. Sorgen bereitet mir allerdings dieser Smith.“
„Nicht nur ihnen.“ Sagte McFinlay und leerte sein Glas in einem Zug.
„Über Smith gibt es Gerüchte.“ Begann Harris. „Vor dem Krieg soll er eine Frau vergewaltigt und getötet haben. Er ist nur nicht verhaftet worden, weil der Krieg ausbrach und er nach Flandern geschickt wurde. Dort soll er dann versucht haben eine Krankenschwester zu vergewaltigen und er soll seinen Sergeant ermordet haben.“
„Und Murphy lässt den Kerl weiter rumlaufen?“ fragte Pierre.
„Es sind nur Gerüchte.“ Sagte Harris. „Außerdem hat Smith Murphy in Flandern das Leben gerettet. Seitdem lässt er ihm einiges durchgehen.“
„Dafür macht er ihn aber ziemlich zur Sau.“ Stellte McFinlay fest.
„Bei Murphy müsst ihr eines wissen.“ Sagte Harris. „Wenn er einen anschreit ist alles in Ordnung. Wenn er ganz ruhig mit einem spricht, dann wird es gefährlich.“
Echte Monster
Claire hatte Krügers Wunden versorgt und nun lag er auf der Krankenstation, doch seine Schmerzen ließen ihn nicht schlafen.
„Der Kerl hat dir übel mitgespielt.“ Sagte Claire mitfühlend als sie Krügers Schulter befühlte. Der Arm war zwar wieder ein gekugelt, aber Krüger konnte ihn kaum bewegen.
„Nachdem was du mir erzählt hast, sollte dieses Schwein mir lieber nicht mehr über den Weg laufen.“ Sagte Krüger mit zusammengebissenen Zähnen als Claire die Schulter richtete. Otto saß neben dem Bett und beobachtete die Szenerie.
„Werde erst einmal gesund. Den Corporal kann ich mir schon vom Leib halten.“ Krüger lachte als er das hörte.
„Du erinnerst mich an meine Frau, die wollte auch immer nicht zugeben wenn sie etwas bedrückt.“
Claire schmunzelte als sie das hörte.
„Ich gebe dir mal was gegen die Schmerzen, vielleicht kannst du dann Schlafen.“ Sagte Claire und holte eine kleine Spritze aus ihrer Ersten-Hilfe-Tasche hervor, welche sie Krüger verabreichte. Nach wenigen Minuten war er eingeschlafen. Claire lächelte. Sie war immer wieder fasziniert, wie effektiv ein Placebo doch sein konnte.
Als die Sonne aufging, ging Claire zu ihrem Quartier. Murphy hatte ihr ein ehemaliges Bediensteten Zimmer zugeteilt, welches in der Nähe der Krankenstation war. Claire störte es nicht, dass es nur ein Zimmer mit einem alten Bett war. Nach den letzten Tagen war sie so müde, dass auch in einer Scheune geschlafen hätte. Das alte Bett war sogar besser als ihr Quartier an der Somme. Doch als sie gerade ihr Quartier betreten wollte, wurde sie gepackt und weg gezogen.
Pierre hatte etwas Obst organisiert und war nun auf der Suche Claire, allerdings konnte er sie nicht finden. Als er an der Krankenstation ankam, hatte er bereits das ganze Schloss durchsucht. An der Station sah er Krüger, der gerade aus dem Raum humpelte.
„Solltest du wirklich schon aufstehen?“ fragte Pierre. Krüger lächelte schmerzverzerrt.
„Unsere Krankenschwester hat mir keine Bettruhe erteilt, also denke ich das geht in Ordnung.“
„Wo wir gerade beim Thema sind, hast du Claire gesehen?“
„Nicht seit sie mich verbunden hat.“ Dann sah Krüger das Obst. „Jetzt verstehe ich was du vorhast.“ Sagte er lächelnd. Pierre wurde rot und schaute verlegen zu Boden. „Schon okay, ich war auch mal verliebt.“
„Und was hast du gemacht?“
„Sie geheiratet.“ Sagte Krüger lächelnd. „Sie hat hier irgendwo ihr Quartier, schau da mal nach. Vielleicht schläft sie.“ Bevor Pierre noch etwas sagen konnte, kam Hagman zu ihnen.
„Hat einer von euch meinen Onkel gesehen?“ fragte er besorgt. „Er hat die Männer nicht inspiziert und ist auch nicht in seinem Quartier.“ Pierre und Krüger schüttelten den Kopf. „Allmählich mach ich mir sorgen, dass sieht meinem Onkel gar nicht ähnlich einfach so zu verschwinden.“
„Claire ist auch verschwunden.“ Sagte Pierre. Dann stieß McFinlay zu ihnen.
„Ich glaube wir haben ein Problem.“ Sagte er und zeigte den Anderen ein Stück Stoff. Es war Claires Rotkreuz-Armbinde.
„Wo hast du sie gefunden?“ fragte Pierre panisch.
„Im Hof.“ Sagte McFinlay.
„Okay, irgendwas stimmt hier nicht.“ Sagte Krüger und pfiff auf zwei Fingern. Kurz darauf kam Otto angelaufen. „Lass ihn an der Binde schnuppern, vielleicht führt er uns zu ihr.“ McFinlay hielt Otto die Binde vor die Nase, doch dieser rührte sich nicht. „Such!“ befahl Krüger auf Deutsch und Otto setzte sich in Bewegung. Pierre rannte ihm sofort hinter her.
„Ich pass lieber auf den Kleinen auf.“ Sagte McFinlay und setzte sich in Bewegung.
„Und wir suchen deinen Onkel.“ Sagte Krüger zu Hagman. „Ich hab ein ganz übles Gefühl in der Magengegend.“
Als Claire wieder zu sich kam, saß sie gefesselt und geknebelt auf einem Stuhl in einem Keller. Vor ihr saß ein englischer Soldat. An seiner Uniform konnte sie erkennen, dass er ein Major war. Auch er war gefesselt und geknebelt. Dann betrat ein weiterer Soldat den Keller. Es war Corporal Smith.
„Du bist wach.“ Sagte er zu Claire und strich ihr durchs Haar. Claire drehte angewidert ihren Kopf zur Seite. „Aber bevor wir beide uns amüsieren, muss noch etwas erledigen.“ Sagte Smith und zog ein Messer aus seinem Gürtel. Dann wandte er sich dem Major zu. „Tja Harris, sie hätten wohl nicht gedacht, dass es so endet oder? Sie hätten uns beide einfach ziehen lassen sollen, als sie uns vor der Kirche gesehen haben. Aber das konnten sie nicht oder? Sie mussten ja den Helden spielen. Genauso wie Sergeant Conner damals mit der Krankenschwester. Also noch irgendwelche letzten Worte?“ Smith löste den
Knebel.
„Mach mich los und ich bring dich um!“ brüllte Harris.
„Das würden sie wohl.“ Sagte Smith und zog Harris das Messer über die Kehle. Dass Blut lief Harris den Hals runter, als er röchelnd seine letzten Atemzüge tat. „Das hätten wir erledigt.“ Sagte er triumphierend. Dann wandte er sich Claire zu. „Nun zu dem spaßigem Teil.“ Sagte Smith diabolisch grinsend und steckte sein Messer weg. Als er direkt vor Claire stand, sprang diese vom Stuhl auf und rammte Smith ihren Kopf unters Kinn. Doch dieser packte sie und schlug ihr mit der Faust ins Gesicht. Ihre Nase fing an zu Bluten, sie blieb aber bei Bewusstsein. „Ich mag es wenn Frauen sich zieren, aber übertreibe es nicht.“ Sagte Smith und zerriss Claires Schwesterntracht, so dass ihre Unterwäsche zum Vorschein kam. „Das brauchen wir nicht mehr.“ Sagte Smith und zerriss auch das Mieder. Dann warf er Claire zu Boden. „Lass es einfach zu, vielleicht gefällt es dir ja.“ Sagte er und wollte seine Hose öffnen. Doch da wurde er von jemandem gepackt und zu Boden gerissen. Es war Pierre, doch der junge Franzose war dem Engländer unterlegen und Smith gewann in dem Gerangel schnell die Oberhand. Er drückte Pierre zu Boden.
„Du hättest dich raushalten sollen.“ Sagte Smith und zog sein Messer. Doch als er gerad ausholen wollte, fiel ihn Otto an. Smith schleuderte den Hund gegen die Wand und dieser blieb winselnd liegen. Als er sich wieder auf Pierre konzentrierte, schlug ihm dieser seine Faust ins Gesicht. Der Schlag traf Smith unvorbereitet, und er ließ das Messer fallen. Er ging aber nicht zu Boden und packte Pierre am Hals. Smith rang Pierre wieder zu Boden und drückte zu. Pierre bekam keine Luft mehr und merkte wie ihm langsam schwarz vor Augen wurde. Mit letzter Kraft tastete er nach Smiths Gesicht und stach ihm seinen Daumen ins Auge. Smith versuchte den Druck aufrecht zu erhalten und gleichzeitig seinen Kopf aus Pierres Reichweite zu bekommen. Er schaffte es jedoch nicht und Pierre mobilisierte seine letzte Kraft und stach mit seinem Daumen zu. Der Augapfel gab nach und Smith lies schreiend von ihm ab. Pierre rang nach Luft und versuchte sich Aufzurappeln, doch Smith war schneller auf den Knien.
„Du scheiß Froschfresser!“ fluchte er. Dann war das Spannen eines Revolvers zu hören. Als Pierre und Smith sich zum Kellereingang drehten, stand dort McFinlay. Den Revolver im Anschlag.
„Zucke mit einen Muskel und ich schieße dich über den Haufen.“ Zischte McFinlay und Smith hob resigniert die Hände. Pierre schleifte sich zu Claire und befreite sie von den Fesseln. Dann sackte er erschöpft zusammen. Otto humpelte zu ihm und leckte ihm übers Gesicht. Claire hielt die Reste ihrer Tracht über der Brust zusammen und versuchte zu verstehen, was gerade passiert war. „Am liebsten würde ich dich hier und jetzt ausweiden!“ sagte McFinlay und schlug Smith den Griff seines Revolvers ins Gesicht. „Doch dieses Vergnügen gebührt jemand Anderen.“
McFinlay brachte Smith zu Murphy und erzählte was passiert war. Der Captain sammelte seine Leute im Großen Saal um die Sache zu klären. Auch Hagman war unter ihnen. Die anderen waren nicht dabei. Dies war eine rein britische Angelegenheit.
„Entspricht was der Schotte sagt der Wahrheit, Corporal?“ fragte Murphy ruhig. Er und Smith standen sich gegenüber. Smith war zwar nicht gefesselt, doch Murphy hatte seinen Cricketschläger in der Hand.
„Bis zum letzten Detail.“ Sagte Smith. McFinlay sah, wie sich Hagmans Gesicht zu einer hasserfüllten Grimaße verzerrte. „Genauso wie damals in Flandern. Und wie du mit Major Barrow.“ sagte Smith weiter. Er schien sich seiner Sache sicher, doch dann schlug ihn Murphy den Griff seines Schlägers in den Magen.
„Ich gebe zu, was du mit der Yankee-Hure machen wolltest ist mir einerlei, aber Major Harris war ein guter Mann. Was man vom dem Feigling Barrow nicht sagen konnte.“ Sagte Murphy und rammte Smith den Cricketschläger in die Rippen.
„Aber ich hab dir das Leben gerettet!“ hustete Smith.
„Und du hast deines Verwirkt.“ Sagte Murphy und schlug auf den Kopf von Smith ein, bis dieser zerplatzte. „Ich hoffe das ist euch ein Lehre!“ brüllte er seinen Männern blutüberströmt zu. „Das passiert mit allen die sich mir widersetzen!“ dann wandte er sich McFinlay zu. „Nimm deine Freunde und verschwinde von hier!“ befahl Murphy.
Ein neuer Freund
Die Engländer hatten den Krankentransporter nach Allonville gebracht. Er war voll getankt. Sogar die Waffen, die Krüger, McFinlay und Pierre an der Somme gefunden hatten waren noch auf der Ladefläche. Allerdings fehlte ein Großteil der Vorräte. Krüger, McFinlay, Paire und Claire verluden einige Vorräte, die ihnen die Engländer nicht ganz freiwillig überlassen hatten. Eigentlich wussten sie nicht einmal das ihnen was fehlte. Als sie fertig waren, ging Claire zu Pierre und küsste ihn auf die Wange. Sie hatte eine britische Uniform an. Es war die kleinste die sei finden konnte, allerdings war sie ihr immer noch etwas zu groß.
„Wofür war das denn?“ fragte Pierre verlegen.
„Dafür, dass du mich gerettet hast.“ Sagte Claire lächelnd.
„Hey,“ sagte McFinlay mit gespielter Entrüstung. „Ich habe dich auch gerettet.“
„Eigentlich hast du eher Robert gerettet.“ Sagte Claire lachend. Pierre lächelte verlegen.
„Denk nicht mal dran.“ Sagte McFinlay ernst.
„Bleibt ernst Leute.“ Sagte Krüger und zeigte auf einen Engländer der sich nährte. „Ich glaube wir kriegen Ärger.“ Doch dann erkannten sie, dass es Hagman war. Neben seinem Scharfschützengewehr hatte er ein Lewis-Maschinengewehr und eine Umhängetasche dabei.
„Habt ihr was dagegen wenn ich mitkomme?“ fragte Hagman, als er bei den vieren stand.
„Wäre das nicht Fahnenflucht?“ fragte Krüger.
„Meine Division gibt es nicht mehr.“ Sagte Hagman. „Außerdem wisst ihr ja, was Murphy für ein Typ ist.“
„Der Krieg ändert Menschen.“ Sagte McFinlay, doch Hagman schüttelte den Kopf.
„Das liegt nicht am Krieg oder an dieser Scheiße hier.“ Sagte er. „Leute wie Smith und Murphy waren schon immer so. Jetzt haben sie nur die Möglichkeit ohne Konsequenz so zu sein wie sie sind.“ Man merkte, dass Hagman von Hass erfüllt war. Doch dann kam Otto auf ihn zu und fing an seiner Hand zu lecken. Hagman beruhigte sich und fing an den Hund zu streicheln.
„Ich glaube wenn Otto dich mag, dann bist du nicht wie Smith oder Murphy.“ Sagte Krüger lachend. „Von mir aus kannst du mit.“ Sagte er. Die Anderen nickten zustimmend.
„Danke.“ Sagte Hagman erleichtert lächelnd.
„Wo geht es überhaupt hin?“ fragte McFinlay schließlich.
„Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht.“ Gab Krüger zu.
„Aber ich.“ Sagte Pierre. „Weiter Südlich gibt es mehrere französische Festungsanlagen. Vielleicht ist die Lage dort nicht so schlimm wie hier.
„Wo soll das sein?“ fragte Hagman. Pierre schaute ernst in die Runde.
„Verdun.“
Teil 4: