Mittel

Lächelnd in Erinnerung

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Das Mittelalter war eine raue und düstere Zeit voller Hass und Blutvergiessen, Religion spielte eine grosse Rolle und was der Mensch nicht verstand oder kannte, wurde als Teufelswerk abgestempelt. Frauen die ungewöhnliche Dinge taten wurden für Hexen gehalten und Aussätzige oder Kranke wurden als Besessene oder von Gott verlassene behandelt. Das Leben damals war nicht leicht.

In Büchern und Bildern an einigen Gemäuern von Kirchen wurden Geschichten erzählt die man bis heute noch finden kann. Eine Geschichte jedoch erzählt nicht nur was mal war, sondern auch was noch ist.

Es war ein schöner Tag. Eine Woche vor den Sommerferien und meine Eltern und ich planten einen Ausflug zum Dorf meiner Grosseltern. Wir haben Oma und Opa lange nicht gesehen und wollten einfach mal seit langem wieder etwas Zeit mit ihnen verbringen. Ich hatte meine Grosseltern noch in guter Erinnerung gehabt, als ich noch klein war hat mir meine Grossmutter immer leckere Sachen gebacken und mein Grossvater hat mir immer tolle Abenteuergeschichten erzählt. Das waren schöne Erinnerungen an die ich gerne zurück dachte.

Es ist endlich soweit, Sommerferien. Wir wollten am Samstag morgens losfahren, um pünktlich zum Mittagessen bei ihnen zu sein. Grossmutter sagte es gäbe eine schöne Überraschung. Nach einigen Stunden Fahrt waren wir endlich angekommen und wir wurden sehr gut von den beiden empfangen. Wir assen gemütlich und genüsslich unser leckeres Essen und machten uns einen schönen Tag. Als es hell war schien ununterbrochen die Sonne doch als es dann Abend wurde, wurde das Wetter trüb und es fing an zu regnen. Es war aber nicht weiter schlimm da wir eh im trockenen sassen.

Mitternacht und ich wurde schlagartig wach, es war so ruhig. Zu ruhig. Ich dachte mir jedoch nichts dabei da wir uns in einem Dorf befanden und ich es von der Stadt gewohnt war auch bei Nacht, die Autos zu hören. Ich schaute aus dem Fenster, einfach aus Neugier, um zu sehen ob da Draussen jemand ist. Ich rechnete damit dass sich niemand dort aufhalten würde aber zu meinem Erstaunen stand da eine ältere Frau im Regen. Etwas merkwürdiges viel mir jedoch erst nach genauerem Hinschauen auf. Sie war nicht nass, sie schien noch trocken zu sein obwohl sie weder Regenjacke noch Schirm bei sich trug, sie stand auch nirgends unter. Ich machte das Fenster auf und rief ihr zu:“ Hey, sie da. Ist bei ihnen alles in Ordnung? Brauchen sie einen Schirm oder irgendwas?“ Sie schwenkte lediglich den Kopf ohne dabei den Ausdruck in ihrem Gesicht auch nur zu verändern. Langsam ging sie dann vorwärts die Strasse runter ohne einen Ton von sich zu geben. Ich fand das ganze recht seltsam zumal sie nicht nass war trotz des Regens, legte mich jedoch wieder schlafen.

Am nächsten Morgen berichtete ich meinen Grosseltern von dem was ich letzte Nach sah. Sie sagten ich hätte wohl geträumt und dass sie nichts von einer alten Dame wüssten die um die Uhrzeit noch Nachts unterwegs wäre, schon gar nicht bei Regen. Ich bekam ein seltsames Gefühl, so wie eine böse Vorahnung und begann einige Leute zu befragen. Keiner konnte mir etwas konkretes, zu dem was ich sah, sagen und meinten ich hätte eventuell durch die Müdigkeit und den Regen etwas gesehen das nicht da war. Ich war verunsichert, vielleicht habe ich wirklich nur geträumt.

Die Nächste Nacht brach an und ich legte mich erneut um etwas 22:00 schlafen, dieses Mal jedoch stellte ich den Wecker für Mitternacht ein, um zu testen ob ich die alte Dame wieder zu Gesicht bekommen würde. Ich schlief ein aber ich riss wieder schlagartig meine Augen auf ohne dass der Wecker mich geweckt hatte. Ich schaute auf die Uhr und war kurz erstarrt. Eine Minute vor Eins. Warum hat der Wecker nicht geklingelt? Habe ich den überhört? Als die Uhr Eins schlug, fing plötzlich an mein Wecker zu klingeln, aber nicht mit der Melodie die ich eingestellt hatte. Es klang wie das leise Spielen eines Windspieles, wie kleine sanfte Glöckchen, doch als ich genauer hinhörte, hörte ich eine immer lauter werdende Stimme der ich nichts zuordnen konnte. Erst war es ein unverständliches Getuschel aber als ich dann genauer hinhörte, klang es nach Latein :“Memento mei, et pueri mei risu morietur puer silentio“ Ich wusste nicht was das bedeutete doch ich schrieb es sofort auf. Lateinisch schreibt man so wie man es spricht, das wusste ich aus dem Fach Geschichte in der Schule, als wir über die Römische Kultur sprachen.

Als es dann Morgen war sprach ich dieses Mal nicht über meine Erlebnisse, stattdessen fragte ich wo denn die Bibliothek sei, als ich dann eine Antwort bekam machte ich mich auf den Weg dahin. Ich fragte die Bibliothekarin nach Latein Lexikons, die sie mir umgehend zeigte. Ich schlug jedes Wort einzeln nach und als ich dann die Wörter übersetzt hatte, bekam ich eine Gänsehaut. Die Bedeutung der Wörter die ich letzte Nacht hörte waren: Lächle mein Kind winke mein Kind erinnere dich und stirb“ Ich wurde unruhig, begann aber dennoch nachzudenken was das ganze wohl zu bedeuten hatte. Ich habe den Satz im Internet eingegeben um evtl. nach Hinweisen zu suchen und nach einigen Stunden fand ich einen kurzen Absatz darüber. Die Lateinische Sprache gehörte eigentlich in die Antike, wurde aber dennoch im Zusammenhang mit Religion auch im Mittelalter gesprochen. Die Kirche und die Leute der Kirche hatten zu den Zeiten viel Macht und wurden als Gottes gesandte angesehen. Diese Dinge wusste ich aus der Schule, aber im Text stand dass es auch wenige Leute gab die in Abgeschiedenheit lebten die ebenso Latein sprachen. Der Satz den ich letzte Nacht hörte kam im Absatz vor den ich da gelesen hatte. Es sollen eine Hand voll Frauen gegeben haben die Verderben gebracht haben sollen. Hexen.

Mehr stand nicht dabei also beschloss ich wieder nachhause zu gehen wo mich meine Familie sicherlich zum Mittagessen erwartete. Auf dem Weg dahin viel mir eine alte verfallene Hütte auf die mir vorher nicht aufgefallen war. Als ich bei meinen Grosseltern war fragte ich sie nach dem besagten Gebäude doch alles was meine Grossmutter mir dazu sagen konnte war, dass die Hütte bereits da war als sie auf die Welt kam, da sie in dem Dorf geboren war. Sie sagte mir sie und ihre Freunde hätten sich nie hinein getraut da es etwas gespenstisches an sich hatte. Als sie davon erzählte sagte sie nervös zum Schluss zu mir :“ Versprich mir dass du da nicht rein gehst“ Ich nickte deutlich und sie nahm mich in den Arm. Sie flüsterte mir etwas ins Ohr:“ Die Hütte ist ein böser Ort. Lass dich nicht dazu verleiten hinein zu gehen!“ Ich stand wie angewurzelt da nachdem sie mich los gelassen hat. Ich überlegte ob die alte Dame irgendwie in Verbindung mit dieser Hütte stand und mir wurde immer mulmiger, sodass ich nachdenklich ins Bett ging.

Die Uhr schlug Mitternacht und ich wurde wieder wach. Etwas brachte mich dazu zum Fenster zu gehen. Es war Neugier aber auch etwas Angst. Ich wusste nicht ob ich dort wieder die alte Dame sehen würde. Ich warf ein Blick aus dem Fenster und sah erst mal nicht. Ich war erleichtert, vielleicht war das alles ja nur reiner Schwachsinn und ich hatte tatsächlich nur geträumt. Ich drehte mich wieder in Richtung Bett und bemerkte dass die Tür offen war. Ich nahm meine Decke und legte sie mir über den Kopf weil sie mir das Gefühl von Schutz gab. Ich hatte Angst, so sehr dass meine Beine zu zittern begannen. Ich schaute auf den dunklen Flur und sah einen schwachen Umriss einer Person. Ich dachte es wäre meine Grossmutter gewesen und rief :“ Grossmutter, bist du es?“ Der Umriss schien näher zu kommen aber es gab kein Geräusch von sich. Ich machte langsam einige Schritte zurück, bemerkte aber dann dass hinter mir die Wand war. Dieser Schatten kam immer näher und als es dann die Türschwelle des Zimmers erreichte sah ich sie. Die alte Frau die ich zwei Nächte zuvor gesehen hatte. Sie lächelte verstörend und winkte mir lautlos zu. Ihr Gesichtsausdruck nahm dann plötzlich eine traurige Form an. Ich konnte nicht erkennen ob sie lachte oder weinte, doch plötzlich sagte sie wieder diesen Satz auf Latein, immer und immer wieder, sie wurde immer schneller dabei, immer tiefer die Stimme bis sie laut anfing zu lachen. Sie schwebte rasch auf mich zu und brüllte:“ME AD INFERNUM!!!“ Ich schloss die Augen fest zusammen, schloss meine Arme um mein Gesicht und brach auf den Boden zusammen. Als ich wenige Sekunden später merkte dass ich noch am Leben war und die alte Dame scheinbar verschwunden war, rannte ich zitternd zu meinen Eltern.

Ich schilderte ihnen was ich erlebt hatte und sie nahmen mich ernst. Meine Mutter brachte mich zu Oma und Opa und ich erzählte auch ihnen was ich gesehen habe. Meine Grosseltern sahen sich gegenseitig bestätigend an und sie sagten nur :“ Alle in fünf Minuten ins Wohnzimmer.“ Als wir dann alle im Wohnzimmer beisammen sassen und mein Grossvater den Kamin angemacht hatte, fingen sie an zu erzählen:“ Das Dorf in das wir uns befinden ist schon sehr alt und existiert seit tausende vor Jahren. Gegründet im Jahr 860 n. Chr. Die alte Hütte, so erzählt man sich, ist das einzige Gebäude dass noch aus dieser Zeit stammt. Es soll ein Fluch darauf liegen aber genaueres wissen wir nicht. Nur dass in meiner Kindheit mehrere Kinder verschwunden sind. Die alte Hütte wurde bereits mehrfach durchsucht jedoch ohne Erfolg. Einige von diesen Kindern waren meine Freunde und alle hatten sie eine Sache gemeinsam. Einige Tage bevor sie verschwanden, sahen sie alle die selbe alte Frau in alten Stofffetzen.“ Meine Grossmutter begann zu zittern als sie davon sprach. Sie sagte:“ Die Kinder sind nicht nur verschwunden sondern sie verschwanden auch aus den Bildern und Photos auf denen sie drauf waren. Es wurden nach und nach Knochen im umliegenden Wald gefunden. Die Polizei konnte die Knochen den verschwundenen Kindern zuordnen, doch sie schienen alle zu alt zu sein als dass sie von den Kindern hätten sein können.“ Meine Grossmutter brach in Tränen aus während mein Grossvater sie in den Arm nahm. Er sagte dann:“ Wir wissen nicht wer oder was es auf die Kinder abgesehen hat, geschweige denn aus welchem Grund, aber eins wissen wir, die Opfer waren immer Kinder. Ihr müsst weg, Heute noch oder es könnte für dich zu spät sein mein Junge.“ Er sah mich mit einem ernsten Ausdruck in den Augen an und wir begriffen was zu tun war.

Es wurde hell und wir hatten unsere Sachen bereits gepackt. Wir waren bereit für die Abreise doch eines störte mich. Ich hatte zwar enorme Angst vor dieser alten Frau, wollte aber dennoch herausfinden was es genau mit dieser Frau auf sich hat. Ich ging zur Polizeiwache die mitten im Dorf war und fragte ob sie in der Hütte etwas gefunden hätten, so als ob ich eine Vorahnung gehabt hätte. Die Polizisten sagten mir ich solle das ganze Vergessen und lieber weiter meinen Angelegenheiten nachgehen. Ich ging enttäuscht aus dem Gebäude und sah die freundlich aussehende alte Bibliothekarin die das ganze wohl von draussen beobachtet hatte. Sie fragte mich wonach ich auf der Suche war und als ich ihr die Frage beantwortete lud sie mich zu sich Nachhause ein um mir etwas zu zeigen.

Als wir bei der Dame Zuhause waren, ein bescheidenes Haus, ging sie zu seinem Bücherregal in das teilweise sehr sehr alte Lektüren zu sehen waren. Auf einigen standen Jahreszahlen drauf, doch das Buch dass sie sich gegriffen hatte, besass ein schwarzes Einband auf das ein Pentagramm zu sehen war. Sie warnte mich:“ Was da drin ist wird dich verstören. Überlege also gut ob du es öffnen willst.“ Ich hatte Angst, wollte aber das Innere sehen. Ich sah sie noch kurz an und sie erwiderte:“ Wenn du ein blick hinein wirfst, wird es deine Fragen klären. Aber lass dir gesagt sein dass es danach kein zurück gibt.“ Damit liess mich die gute Frau alleine im Raum. Ich schlug die erste Seite auf und es stand“ Memento ridens“ , lachend in Erinnerung. Ich blätterte Weiter und sah ein von Hand gemaltes Bild das aus dem Mittelalter zu sein schien. Unten in der Ecke des Bildes eine Jahreszahl die meine Vermutung bestätigte. Es war das Bild einer lächelnden alten Frau zu sehen das mir das Blut in den Adern gefrieren liess. Auf den nächsten Seiten waren Bilder von Kindern zu sehen, im Hintergrund war aber immer die lächelnde alte Dame zu sehen, die ihre Hand zum winken gehoben hatte. Sie schien mich direkt aus dem Bild anzustarren. Als ich weiter blätterte gingen auch die Jahreszahlen weiter. Die Bilder waren aus unterschiedlichen Zeiten. Die alte Dame schien immer finsterer zu werden von Bild zu Bild, sie wirkte immer jünger, bis………

Letztes Bild, Jahr 1994 und das Bild war leer. Es war lediglich ein schwarzer Hintergrund zu sehen, doch als ich das Bild dann näher ans Licht hielt, begannen Umrisse klar zu werden. Nach und nach wurde das Bild klarer und zum Vorschein kam wieder die alte Frau die aber dieses Mal direkt in meine Augen sah und hinter ihr sah ich wein weiteres Gesicht. Ein lächelndes böses Wesen. Ich schloss das Buch schlagartig als die Bibliothekarin wieder in den Raum kam. Sie fragte mich ob ich begriffen hatte und ich sagte:“ Es ist die selbe Frau nicht wahr? Immer und immer wieder hat sie es auf die Kinder abgesehen aber warum?“ Sie antwortete mit heiser Stimme:“ Nun, diese Frau ist ein Wesen was man als Dämon bezeichnen könnte. Sie ernährt sich von jungem Menschenfleisch um sich ihre Jugend zu wahren, wie eine Schlange die sich Hautet. Sie nimmt sich ihre Körper und die Seelen schickt sie ins Jenseits.“ Sie warnte mich dass ich schnell verschwinden solle bevor sie mich auch noch erwischt.

Ich rannte zurück zu meiner Familie um die Abreise antreten zu können. Meine Grosseltern winkten uns zu und baten uns darum nicht zurück zu kommen bis ich mein 18. Lebensjahr erreiche. Ich willigte ein und seit dem sah ich die alte Frau niemals wieder.

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