Nachtschatten
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Es war ein ganz normaler Arbeitstag, nach welchem ich mich erschöpft nach Hause schleppte. Ich schloss die Tür zu meiner Wohnung auf und wurde direkt von meiner kleinen Katze Luna begrüßt. Sie schlängelte sich durch meine Beine und miaute vor Freude, als ich ihr das Abendessen kredenzte.
Ich lächelte und fing dann an, die Wohnung aufzuräumen indem ich ihr Spielzeug einsammelte. Sie besaß wirklich viel davon. Ich kannte keine andere Katze, die so sehr verwöhnt wurde wie meine. Ich sammelte einige Stofftiere vom Boden auf und legte sie zurück in ihren Korb, ich füllte ihr Intelligenzspielzeug mit Leckerchen und schob die neue Spielbahn wieder in die Mitte des Raumes.
Sie liebte das neue Spielzeug; es war eine Kugelbahn, in dessen Schiene ein Ball fest integriert war. Man konnte diese zwar die Bahn entlang bewegen, jedoch nicht aus der Kugelbahn entfernen.
Luna jagte die Kugel meist stundenlang, bis sie selbst außer Atem war und wie ein Hund hechelte. Ich war sehr zufrieden, das Geld für dieses Spielzeug ausgegeben zu haben. Es hatte sich wirklich gelohnt.
Während ich meiner alltäglichen Abendroutine folgte, war sie bereits wieder am Spielen. Ich warf mich auf mein altes Sofa, kuschelte mich in meine Wolldecke und schaute ein paar Folgen meiner derzeitigen Lieblingsserie. Ein Tee dampfte auf dem Wohnzimmertisch vor sich hin und ich dimmte das Licht auf eine einzige Standlampe in der Ecke.
Ich hasste es alleine zuhause zu sein. Ich war zwar bereits daran gewöhnt, dass meine Katze mir abends und nachts den einen oder anderen Herzinfarkt bescherte, war jedoch nie darauf gefasst, was ich in den Schatten der Dunkelheit sah. Meine blühende Fantasie, gemischt mit dem Interesse an Horrorfilmen, spielte mir oft Streiche und ich sah gruselige Personen, Monster oder sogar Tiere in meiner Wohnung, die in Wirklichkeit nicht da waren. Natürlich bildete ich mir dies alles nur ein – schließlich gibt es solche paranormalen Dinge nicht wirklich. Das ist alles nur ein Hirngespinst, welches uns die Filmindustrie einpflanzt, damit wir uns auch nach dem Film noch gruseln und daran erinnern, wie gut der Film doch auf unsere Psyche und unser Unterbewusstsein einwirkte.
Ich persönlich gruselte mich schon immer mehr vor psychischen Horror- als vor Splatterfilmen. Ich konnte mit dem ganzen brutalen „Ich hacke dir die Eingeweide raus“-Zeug nicht viel anfangen, fand es zum Teil sogar ekelig und konnte nicht nachvollziehen, warum man sich so etwas anschaute. Mich haben schon immer mehr Geisterfilme gereizt, bei denen paranormale Entdeckungen gemacht und Forschungen durchgeführt wurden. Das fand ich um einiges spannender und nervenaufreibender als ein Mörder, der hunderte Leute umbrachte um sich aus deren Haut eine Maske für sein entstelltes Gesicht zu nähen.
Der Abend ging unspektakulär zu Ende und ich legte mich müde in mein Bett. Ich stellte noch meinen Wecker, deckte mich zu und begann über die letzten Horrorfilme nachzudenken, die ich so gesehen hatte. Wieder sah ich in den Schatten, die die Möbel in meinem Zimmer an die Wand warfen, Geister, Monster und sogar Personen. Selbstverständlich bildete ich mir auch dieses Mal nur alles ein. Die Schatten waren schließlich starr und bewegten sich nicht; verschwanden, sobald ich das Licht anknipste. Beruhigt kuschelte ich mich wieder in meine Decke und schloss die Augen.
Aus dem Nebenraum hörte ich, wie Luna wieder ausgelassen mit ihrer Kugelbahn spielte und ich grinste. Um diese Uhrzeit musste sich die Kleine anscheinend nochmal richtig austoben, bevor sie schlafen konnte. Ich dagegen wälzte mich und drehte mich zur Wand, öffnete kurz die Augen und sah, dass Luna bereits im Tiefschlaf neben mir lag.
written by Sunshinegirlie