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Der Schnee brachte uns den Tod

Verlasse nicht dein Haus!

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Wenn du diesen Brief liest, werden wir alle tot sein.

Es tut mir leid, wenn dich der erste Satz schockt, aber leider weiß ich nicht, wie ich diesen Brief am besten starten soll. Ich bin so verzweifelt, dass ich mich etwas dumm anstelle. Ich stelle mich erstmal vor. Mein Name ist Marco und ich bin 32 Jahre alt.

Verdammt, ich merke gerade, dass es mein erster Brief ist, den ich schreibe. Ich weiß nicht, wer du bist, ich habe einfach irgendeine Adresse aus einem Telefonbuch genommen. Was anderes fiel mir in der kurzen Zeit, die mir noch bleibt, nicht ein, da das Handy- und Telefonnetz ebenso wie das Internet seit ein paar Tagen nicht mehr gehen.

Das Schlimmste an der Sache, dass man bald sterben wird, ist die Tatsache, dass man immer panischer wird, wenn man merkt, wie die Zeit verrinnt. Jedes Ticken der Uhr, jeder einzelne Wassertropfen, der in das Waschbecken tropft, schürt eine unglaubliche Panik und innere Unruhe. Das lässt einen wahnsinnig werden. Diese innere Unruhe, welche einem jeden Schlaf raubt.

Ich muss bei der Sache bleiben. Wir sind hier auf einem kleinen Dorf, mitten in Sachsen. Eigentlich sehr idyllisch, aber gerade der Ort der Hölle. Es kam mit dem ersten Schnee, welcher vor ein paar Tagen über Deutschland niederging.

Mitte November, an den ersten kalten Tagen, wo man seinen Atem in der Luft bei minus 4 Grad sehen kann, kann so etwas passieren. Theoretisch sind diese kleinen, aber eleganten Eiskristalle, welche zauberhaft vom Himmel fallen und dabei einen Freudentanz miteinander vollführen, ein Wunder der Natur.

Aber dieser Schnee war anders. Er ist die Grausamkeit in Form eines Naturschauspiels, welches dieses Dorf in den Wahnsinn treibt. Er brachte etwas mit sich, mit dem niemand gerechnet hat. Dieser Schnee macht uns krank.

Es klingt verrückt, und ich könnte verstehen, wenn du denken würdest: „Der hat sie nicht mehr alle.“ Vielleicht stimmt es ja auch zum Teil. Verdammt, wie kann ich dich überzeugen, dass ich kein Spinner bin? Dadurch, dass der Strom nicht mehr geht, kann ich dir keine Beweisbilder ausdrucken und mitschicken.

Aber ich kann dir beschreiben, was dieser Schnee mit uns gemacht hat. Unser Dorf hat knapp 600 Einwohner. Es ist ein altes Siedlungsdorf, das an einem ehemaligen Handelsweg angelegt wurde und deswegen etwa 4 km lang und an der breitesten Stelle etwa 1,5 km breit ist. Wir haben eine Kirche, einen Fleischer und eine Bäckerei.

Die Leute gingen ganz normal ihrem Alltag nach, als sie den Schnee fallen sahen. Die, welche draußen waren zu der Zeit, merkten innerhalb von 15 Minuten ein leichtes Brennen in der Lunge, gefolgt von Husten.

Es fing ganz normal an, mit einfachem Husten. Unauffällig und im November etwas sehr Typisches, welchen man in jedem öffentlichen Raum hört. Sie schoben es aber auf die Kälte und machten sich keinen Kopf darüber. Sie gingen zu ihren Familien heim und den Abend über fühlten sie sich etwas unwohl. Ihnen wurde kalt.

Am nächsten Morgen traf es die Angehörigen wie ein Schock. Die Menschen, welche abends ins Bett gegangen waren, sie waren, nun ja, kristallisiert. Es ist schwierig, zu beschreiben. Sie waren wie eingefroren, aber bewegten noch die Augen.

Ihr ganzer Körper war steif und voller kleiner Eiskristalle. Auch wenn sie in Räumen waren, die über 20 Grad warm waren. Es sah aus, als würden sie von innen gefrieren. Natürlich wurden die Ärzte dazu gerufen, diese waren aber ebenso ratlos wie alle anderen. Die Patienten hatten keinen messbaren Puls, aber es war schockierend, dass alle ihre Augen bewegten.

Man schaffte es sogar, dass sie Fragen mit Augenbewegungen beantworten konnten. Man ließ sie in eine Richtung für „ja“ und in die andere für „nein“ blicken. Dabei kam raus, dass sie alles verstehen und hören konnten.

Sie sind unfähig, sich zu bewegen, und hatten extrem starke Schmerzen. Sie konnten zwar nichts sehen, aber ihre Augen konnten sie als Einziges bewegen. Man versuchte, sie aufzutauen, aber damit war man chancenlos. Selbst mit einem Heißluftgebläse passierte nichts, außer dass die Kleidung anfing zu schmoren.

Nach etwa 5 Stunden fingen die Bewegungen der Augen immer mehr an, nachzulassen, bis sie auch stocksteif dahin starrten. Es wurden immer mehr Leute, die diese Kälte spürten. Verdammt, was stimmt hier nicht?

Wir wurden nach den ersten Verstorbenen von dem Militär in eine Art Sicherheitszone eingeteilt. Niemand durfte diese verlassen und wer hineinwollte, musste einen Sicherheitsanzug tragen.

Es gehen Gerüchte um, dass dies mit dem Auftreten eines grünen Meteoriten zu tun hat, welcher kurz vor dem Schneefall über uns zu sehen war.

Andere munkeln, dass die Regierung ein Experiment wagt.  Sie würden wohl irgendeine neuartige Sache testen. Kurz nach dem Meteor sah man zumindest auch militärische Fahrzeuge, welche mit komplett geschwärzten Scheiben herumfuhren.

Ich habe Angst. Ich weiß nicht, was hier passiert. Aber ich spüre auch schon diese Kälte. Ich will nicht sterben. Ich werde diesen Brief einem Polizisten mitgeben. Diesen kenne ich schon lange und daher weiß ich, dass wir in 2 Stunden komplett abgeschirmt werden.

Ähnlich wie bei einer Tierseuche wurde gesagt. Es kommen immer mehr Menschen in weißen Anzügen in unser Dorf. Heute Morgen wurde auch die Stromverbindung gekappt. Aktuell sind noch etwa 450 Menschen hier am Leben. Wobei es eher einem Gefängnis gleicht. Sie geben uns weder Essen noch Getränke.

Zum Glück hat jeder hier auf dem Dorf einen Vorratsraum.  Sobald wir versuchen, das Dorf zu verlassen, werden wir vom Militär zurückgeschickt. Als einer versuchte, durch diese Absperrung zu kommen, schossen sie auf ihn. Verdammt, 5 Soldaten haben jeweils ein ganzes Magazin auf ihn verschossen. Diese Bilder werde ich nie wieder vergessen können.

Sie sagen etwas von Sperrzone und die nationale Sicherheit wäre gefährdet. Wir sind doch keine Tiere. Wie kann man uns das antun? Heute Morgen habe ich einen Familienvater gesehen, welcher beim Laufen einfror. Seine Bewegung wurde immer langsamer und man hörte bei der letzten Bewegung dieses knirschende Geräusch, welches typisch ist, wenn Eis sich bewegt.

Er steht seitdem auf der Straße. Die Augen bewegen sich, aber er ist eigentlich schon tot, zumindest hat er keine Chance. Ich habe solche Angst, so zu enden. Was kann man machen, um das aufzuhalten?

Ich glaube kaum, dass in den Medien etwas darüber kommen wird. Deswegen habe ich mich entschlossen, diesen Brief zu schreiben. Ich glaube, dass wir alle sterben. Entweder durch diesen Schnee oder sie werden uns beseitigen. Ich merke, wie ich beim Schreiben immer steifer werde.

Meine Bewegungen werden langsamer. Verdammt, ist das kalt hier. Ich habe die Heizung auf die höchste Stufe gedreht und trotzdem friere ich. Ich hoffe, du erzählst von unserem Schicksal.

Jetzt geht mir gerade noch ein anderer Gedanke durch den Kopf. Hoffentlich steckst du dich durch diesen Brief nicht an. Aber ich befürchte schon. Falls ja: Es tut mir leid, aber ich hatte keine andere Wahl.­

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