KurzMordTod

Nocebo

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

»Nocebo«   William  betrachtete sein Ebenbild in dem winzigen Spiegel. Die Reflektion war getrübt durch den billigen, in die Jahre gekommenen Kunststoff, welcher den Untergrund des Spiegels bildete. Sein Blick bewegte sich langsam über die Wand, vor welcher er stand. Unter dem Spiegel hing ein kleines altes Waschbecken. Braune Rückstände hatten sich um den Abfluss gebildet.  Der Abfluss selbst war ein einfaches Loch. Das Becken hing zu tief für William. Er war nicht außerordentlich groß. Es hing einfach zu tief, sodass er sich jedes Mal bei der Benutzung unnatürlich tief nach vorne beugen musste. Rechts neben dem Waschbecken, das Klo. Die Sitzfläche war so schmal, dass eine bequeme Position nicht existierte. Es war zudem ungeputzt, schon seit er hier lebte. Eine einfache Bürste hätte bereits gereicht, doch es gab keine. Links von ihm stand eine kleine Trennwand.. Dahinter ein Tischlein welches Platz bot für einen Teller. Dahinter etwas weniger als ein Schritt Luft. Dahinter ein… ›Bett‹. Dahinter Gitter. Und dahinter..? Eine ganze Welt in welcher alles schöner war, als dieser Raum. Spiegel, Klo, Wand, Tisch, Bett, Gitter. Ihm waren diese sechs Sachen geblieben. Und jede war auf eine ganz eigene Weise menschenverachtend gewesen. Sadisten. Jemand meldete sich an der Tür. Noch ein Blick in den Spiegel. »Heute ist mein Glückstag.«, sagte er zum Spiegel. Seine Haftzeit war nun vorrüber. Zwei Vollzugsbeamte entriegelten die Tür, traten in die Zelle und vollzogen die wohlbekannte Prozedur, welche William in den letzten Monaten schon mehrmals durchlaufen hatte. Auch heute war es wieder dieselbe. Das überraschte ihn. Er hatte wenigstens ein ›Jetzt ist es so weit.‹ oder ein ›Freust du dich schon?‹ erwartet. Die Beamten blieben jedoch still. Sie begaben sich zu dritt auf den langen Gang des Traktes. Die Tür wurde wieder geschlossen und verriegelt. William atmete auf. Nie wieder eine Sekunde in diesem verfluchten Raum.

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